Die schlechtesten Autos oder kuriosesten Verkäufer im Netz

Aus dem Inserat kopiert: ""Auto befindet sich in einem sehr gutem zustand technisch und optisch Erst 66tkm !!!! Ideal als Winter auto ! Winterreifen sind drauf Motor getrieben sind sind 1A Mit klimaanlage Usw für mehr info einfach anrufen""

Schaut man sich die Bilder an, sieht man eine völlig verbeulte Seitenwand und eine andersfarbige Heckklappe.

http://suchen.mobile.de/.../236168942.html?action=parkItem

488 Antworten

Zitat:

@Kunipfuhl schrieb am 2. August 2018 um 21:53:08 Uhr:


Ich war 32 Jahre in der Branche tätig und habe da einiges erlebt.
Es stand mal ein Mercedes SLK 32 zum Verkauf. Was glaubt ihr wievele Leute kamen und den probefahren wollten? Natürlich übers Wochenende, sonst kann ich mir ja kein Bild machen.....
Nachdem der Wagen in wenigen Wochen über 1000 Probefahrtkilometer gesammelt hatte war Notwehr angesagt. Unsere Gebrauchtwagen waren mit € 500,- SB Kaskoversichert. Diese Summe verlangten wir vor der Probefahrt als Kaution.
Das Interesse an Probefahrten ließ schlagartig nach.
Anderer Fall:
Ein Mercedes SLK 230 K. Ein "Interessent" wollte den probefahren. Ich habe seinen Führerschein kopiert, einen Fahrzeugbenutzungsvertrag ausgefüllt und vom Probefahrer unterschreiben lassen. Vereinbart war eine Dauer von einer Stunde und eine Strecke von 70 Kilometern. Das war um 11 Uhr Mittag. Als ich um 20 Uhr mein Büro verließ war das Auto samt Probefahrer immer noch nicht da. Ich fuhr zur Polizei und erstattete Anzeige wegen Unterschlagung. Am nächsten Morgen betrat ich um 8 Uhr den Betrieb. Der SLK stand da, der Schlüssel lag im Briefkasten. Der Kerl war über 500 Kilometer gefahren, der Tank war leer, der Aschenbecher voll und eine der AMG-Felgen deutlich beschädigt.
Der Herr bekam von uns eine Rechnung im knapp 4-stelligen Eurobereich: Fahrzeug aussen und innen reinigen, Fahrzeug aufbereiten, eine Felge erneuern, 430 Mehrkilometer á € 0,50, eine halbe Tankfüllung.
Wir mussten die Justiz bemühen um zu unserem Geld zu kommen.
Es gibt nicht nur unter den Verkäufern richtige Krattler sondern auch unter den "Kunden".
Ich könnte ein Buch schreiben.

Hey,

ja sicher gibt es auch unter den Kunden echte Schweine die den Händler ausnutzen. Und diese Geschichte ist für einen Händler nicht tragbar. Aber dieser Kerl ist echt ein Schwein genau wie die Leute die bei Ihnen den SLK runtergewirtschaftet haben.

Finde ich aber gut auch mal die andere Seite zu hören

Ich würde gerne die Erlebnisse aus der Sicht des Verkäufers hören. Also @Kunipfuhl tu dir keinen Zwang an und lass uns an deinen Memoiren teilhaben.

Dito! Würde auch gerne deine Erfahrungen teilen @Kunipfuhl

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.kein Wunder das viele Händler mittlerweile recht säuerlich bei Anfragen
nach einer Probefahrt reagieren..

Ich würde zudem gerne wissen, was in solchen Köpfen von Fahrern vorgeht.
Sind da nur noch Egoisten unterwegs ?

Zitat:

@Guzzi97 schrieb am 3. August 2018 um 10:44:16 Uhr:


.kein Wunder das viele Händler mittlerweile recht säuerlich bei Anfragen
nach einer Probefahrt reagieren..

Ich würde zudem gerne wissen, was in solchen Köpfen von Fahrern vorgeht.
Sind da nur noch Egoisten unterwegs ?

Genauso wie im deutschen Straßenverkehr allgemein. Gefühlt, ja.

Schade das sich der TE @rudi333 nicht mehr meldet. Der könnte auch viel erzählen, oder ihr macht euch die mühe mal zum Anfang zu scrollen

Zitat:

@koolfreeze schrieb am 3. August 2018 um 08:46:31 Uhr:


Dito! Würde auch gerne deine Erfahrungen teilen @Kunipfuhl

Ich bin schon seit mehr als einem Jahrzehnt weg vom Geschäft, gelegentlich fällt mit aber was ein.

Ein weiterer Fall:
Ein Kollege verkauft einen Neuwagen und nimmt einen gebrauchten Mercedes 300 D (123) zurück. Zustand geht so, KD-Nachweise fehlen, 105000 auf der Uhr, Hereinnahmepreis akzeptabel. Ich sehe mir das Auto nach getaner Arbeit an, mache die Motorhaube auf um zu sehen ob alles dicht ist, ob genug Öl drin ist, wie alt die Batterie ist, wie es mit Rost aussieht usw.
Beim Blick auf die Batterie fällt mir ein Ölwechselanhänger auf der an der Leitung zum Minuspol baumelt. Ich sehe ihn an, er gehört ohne Zweifel zu dem Auto.
Der Zettel war knapp 3 Jahre alt, der eingetragene Kilometerstand beim Ölwechsel war mit 258000 angegeben. Nach der leicht nachzurechenden jährlichen Fahrleistung dürfte es zum Hereinnahmezeitpunkt ca. 100000 mehr gewesen sein.
Die Uhr um 250000 Kilometer zurückzudrehen ist schon ein starkes Stück.
Wir führten mit meinem Kollegen und auch mit dem Kunden ein Gespräch.......

Und beim 123er musste ja wirklich noch handwerklich an sowas gearbeitet werden, also Bohrmaschine, Waschmaschinenmotor oder so für stunden/Tage an die Tachowelle dran und los geht die wilde Fahrt.😁

Heutzutage machen das die üblichen Verdächtigen mitm Labby in 10 minuten und gut ists

Der erste Satz deines Beitrages beweist dass du noch nie einen Tacho manipuliert hast.
Von wegen Bohrmaschine......

Anderer Fall: Ein hereingenommener BMW 318i wurde aufbereitet und verkaufsfertig gemacht. Es ließ sich ein deutlich sichtbarer Fingerabdruck am Kombiinstrument nicht abwischen.
Er war innen auf dem Abdeckglas....
Klingelts?

Manche Spezialisten der Gebrauchtwagenfrisur übertreiben es auch.
Es erschien ein selbstbewusster junger Mann mit einem Audi 100 in metallic braun, 89000 Kilometer auf der Uhr, das Fahrzeug war zu bewerten. Ich fuhr auf die Hebebühne und begab mich nach Öffnen der Motoraube unters Fahrzeug.
Fazit: Antriebswellengelenke auf beiden Seiten vollkommen verschlissen, Schaltgestänge total ausgeschlagen, Motor und Getriebe trieften von Öl, ein hinterer Stoßdämpfer gebrochen, der andere wirkungslos. Alle Bremsscheiben zeigten total Untermaß. Ich eröffnete dem Herrn dass ich sein Auto nicht in Zahlung nehmen werde. Wenn er es loswerden wolle könne ich ihm die Adresse eines seriösen Verwerters nennen.
Er wurde ausfallend, so eine Unverschämtheit habe er noch nie erlebt, ich hätte wohl überhaupt keine Ahnung von Autos,mit 89000 Kilometern sei das Auto ja praktisch neuwertig......
Ich bat ihn unser Firmengelände zu verlassen....

Zitat:

@Kunipfuhl schrieb am 4. August 2018 um 08:59:30 Uhr:


Der erste Satz deines Beitrages beweist dass du noch nie einen Tacho manipuliert hast.
Von wegen Bohrmaschine......

Oje jetzt hast du mich erwischt.

Ich habe tatsächlich noch keine Tacho manipuliert. sorry das ich von Sachen rede von denen ich keine Ahnung hab

Die Erfahrungen von Kunipfuhl bestätigen eigentlich meine Auffassung, dass es auf beiden Seiten, Käufer als auch Verkäufer, leider genug Menschen gibt, die lügen, täuschen und vertuschen, nur um möglichst viel Profit mit dem geringsten möglichen Aufwand rauszuholen, unbeachtet etwaiger Schäden des neuen Käufers.

Wie hat man denn früher Tachos zurückgedreht

Man ist rückwärts gefahren.

Manche Leute haben das wirklich mit der Bohrmaschine gemacht. Ich kannte einen, er fuhr einen Toyota Supra.
Das Besondere: Er brauchte mindestens einmal im Jahr eine neue Tachowelle.
Eine Tachowelle, gibt es inzwischen nicht mehr, geht alles elektronisch, ist ja nichts anderes als eine biegsame Hülle in der ein relativ steifes, aber biegsames Stahlseil läuft. Stahlseile werden maschinell gewickelt und meistens auch verdichtet. Sie sind nur für eine Drehrichtung geeignet. Läßt man sie in die falsche Richtung laufen werden sie langsam aber sicher abgewickelt....
Wenn man beispielsweise mit einer Bohrmaschine den Kilometerzähler rückwärts laufen läßt.

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