Die Helmschale - ein "rohes Ei"

Diese Mail schickte ich soeben an den Geschäftsführer von SCHUBERTH

Sehr geehrter Herr Lejeune,

Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch, in dem Sie mir das Sicherheitskonzept von Motorradhelmen (gegenüber Autorennhelmen) erklärt haben. Sie schrieben mir am 20.07. per E-Mail: "Unsere Helme sind aus Glasfaser hergestellt. Diese hat die Eigenschaft beim Aufprall zu "platzen" , damit die Aufprallenergie nicht in den Kopf eindringt ".

Der Grund war, daß der Helm meiner Frau, der vom Motorradsitz auf die Straße gefallen war, einen Riss aufweist und damit als "zerstört" gilt. Ca. 200 € müsse ich aufwenden, um einen neue Schale zu erhalten, so Ihr Mitarbeiter Herr ***** vor ca. drei Stunden am Telefon.

Dazu möchte ich etwas anmerken:

1. Die ECE-Norm 22-05 sieht vor, dass der Helm mit einem 5,6 kg schweren und 60 cm im Umfang messenden Prüfkopf aus einer Höhe von 3,18 m auf einen flachen Amboss trifft. Erst ein gerade eben geführtes Telefonat ergab, daß der Helm danach zerstört ist. Dieser Hinweis steht nirgendwo, weder in den Magazinen noch im Prüfbericht des so zitierten TÜV-Rheinland. Im Gegenteil, da steht: "Die größten Probleme mit diesem forcierten Kinnschlag hatten der ... Weitgehend unbeeindruckt und im Ergebnis noch vollkommen im Rahmen der Normwerte blieben hingegen Schuberths ...". Wie soll man "Weitgehend unbeeindruckt" interpretieren ? "Zerstört" kam mir dabei nicht in den Sinn !

Diese Tests, zum Beispiel in der TOURENFAHRER-Ausgabe 7/2009, beschreiben nur, daß der Fahrerkopf unverletzt geblieben wäre. So ein Prüfverfahren suggeriert damit dem Leser eine "Helm-Stabilität", die nicht im Geringsten der "vermuteten Realität" des normalen Alltagsgebrauchs entspricht. Würden Motorradfahrer Ihre von mir oben zitierte Aussage kennen, würden sie sicher deutlich vorsichtiger mit Helmen umgehen.

2. haben wir neben zwei J1-Helmen noch einen LASER, einen IXS und zwei ARAI-Helme. Die anderen Fabrikate sind ebenfalls schon mehrfach versehentlich auf die Straße gefallen, ich glaube das passiert jedermann bisweilen, aber noch keiner ist dabei gerissen.

Da es folglich kein Material-Fehler oder ein seltener "Ausrutscher" bei der Herstellung ist, werde ich vielleicht verständlicher Weise weder in diesen Helm, noch künftig in ein anderes Schuberth-Produkt einen Cent stecken; mein Vertrauen in Ihre Helme ist dramatisch gesunken. Etwas mehr Stabilität erwarte ich von einem "schützenden Teil" dann doch, um so mehr wenn es fast 1.000 DM kostet (ja, ich rechne noch um).

3. Da auch auf Ihrer Internetseite dem Kunden keinerlei Informationen über die Haltbarkeit der Schale "im Alltag" (nicht bei Stürzen) gegeben werden, sollte zumindest im Internet über Fakten informiert werden, die offenbar nur Fachleuten vorbehalten sind.

Ich hatte soeben in dieser Sache ein Telefonat mit dem zuständigen Redakteur einer Fachzeitschrift. Die Problematik des Helmrisses ist durchaus bekannt und wird als Allgemeinwissen betrachtet. Ich dagegen, wie Sie auch dem Briefwechsel entnehmen können, war mir der geringen Belastbarkeit der Helmschale nicht bewußt. Und ich würde wetten, daß auch 98% der Motorradfahrer diese Kenntnis nicht haben. Lassen Sie uns gemeinsam die Biker aufklären !

Daß Ihr Mitarbeiter Herr ***** dies als Erpressungsversuch betrachtet, halte ich für befremdlich. Verbraucher versuchen sich über Produkteigenschaften zu informieren, Presse und Internet sind das Einzige was uns dabei helfen kann.

Ich bitte ich Sie, mir den Helm zurückzuschicken.

Grüße,

(Allsquare)

PS:

1. Der Test

2. Der TÜV-Bericht

Beste Antwort im Thema

Diese Mail schickte ich soeben an den Geschäftsführer von SCHUBERTH

Sehr geehrter Herr Lejeune,

Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch, in dem Sie mir das Sicherheitskonzept von Motorradhelmen (gegenüber Autorennhelmen) erklärt haben. Sie schrieben mir am 20.07. per E-Mail: "Unsere Helme sind aus Glasfaser hergestellt. Diese hat die Eigenschaft beim Aufprall zu "platzen" , damit die Aufprallenergie nicht in den Kopf eindringt ".

Der Grund war, daß der Helm meiner Frau, der vom Motorradsitz auf die Straße gefallen war, einen Riss aufweist und damit als "zerstört" gilt. Ca. 200 € müsse ich aufwenden, um einen neue Schale zu erhalten, so Ihr Mitarbeiter Herr ***** vor ca. drei Stunden am Telefon.

Dazu möchte ich etwas anmerken:

1. Die ECE-Norm 22-05 sieht vor, dass der Helm mit einem 5,6 kg schweren und 60 cm im Umfang messenden Prüfkopf aus einer Höhe von 3,18 m auf einen flachen Amboss trifft. Erst ein gerade eben geführtes Telefonat ergab, daß der Helm danach zerstört ist. Dieser Hinweis steht nirgendwo, weder in den Magazinen noch im Prüfbericht des so zitierten TÜV-Rheinland. Im Gegenteil, da steht: "Die größten Probleme mit diesem forcierten Kinnschlag hatten der ... Weitgehend unbeeindruckt und im Ergebnis noch vollkommen im Rahmen der Normwerte blieben hingegen Schuberths ...". Wie soll man "Weitgehend unbeeindruckt" interpretieren ? "Zerstört" kam mir dabei nicht in den Sinn !

Diese Tests, zum Beispiel in der TOURENFAHRER-Ausgabe 7/2009, beschreiben nur, daß der Fahrerkopf unverletzt geblieben wäre. So ein Prüfverfahren suggeriert damit dem Leser eine "Helm-Stabilität", die nicht im Geringsten der "vermuteten Realität" des normalen Alltagsgebrauchs entspricht. Würden Motorradfahrer Ihre von mir oben zitierte Aussage kennen, würden sie sicher deutlich vorsichtiger mit Helmen umgehen.

2. haben wir neben zwei J1-Helmen noch einen LASER, einen IXS und zwei ARAI-Helme. Die anderen Fabrikate sind ebenfalls schon mehrfach versehentlich auf die Straße gefallen, ich glaube das passiert jedermann bisweilen, aber noch keiner ist dabei gerissen.

Da es folglich kein Material-Fehler oder ein seltener "Ausrutscher" bei der Herstellung ist, werde ich vielleicht verständlicher Weise weder in diesen Helm, noch künftig in ein anderes Schuberth-Produkt einen Cent stecken; mein Vertrauen in Ihre Helme ist dramatisch gesunken. Etwas mehr Stabilität erwarte ich von einem "schützenden Teil" dann doch, um so mehr wenn es fast 1.000 DM kostet (ja, ich rechne noch um).

3. Da auch auf Ihrer Internetseite dem Kunden keinerlei Informationen über die Haltbarkeit der Schale "im Alltag" (nicht bei Stürzen) gegeben werden, sollte zumindest im Internet über Fakten informiert werden, die offenbar nur Fachleuten vorbehalten sind.

Ich hatte soeben in dieser Sache ein Telefonat mit dem zuständigen Redakteur einer Fachzeitschrift. Die Problematik des Helmrisses ist durchaus bekannt und wird als Allgemeinwissen betrachtet. Ich dagegen, wie Sie auch dem Briefwechsel entnehmen können, war mir der geringen Belastbarkeit der Helmschale nicht bewußt. Und ich würde wetten, daß auch 98% der Motorradfahrer diese Kenntnis nicht haben. Lassen Sie uns gemeinsam die Biker aufklären !

Daß Ihr Mitarbeiter Herr ***** dies als Erpressungsversuch betrachtet, halte ich für befremdlich. Verbraucher versuchen sich über Produkteigenschaften zu informieren, Presse und Internet sind das Einzige was uns dabei helfen kann.

Ich bitte ich Sie, mir den Helm zurückzuschicken.

Grüße,

(Allsquare)

PS:

1. Der Test

2. Der TÜV-Bericht

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Würde es auch so halten wie @Strom-Peter und den Helm austauschen🙁.

Ist zwar ärgerlich aber man erspart sich doch das immer irgendwie merkwürdige Gefühl wenn man den Helm aufsetzt. Das versaut einem ja noch die Freude am fahren und das ist dann doch den Preis für den Neukauf wert.

Gruß Michi 

Zitat:

Im Grunde genommen ist die Eingangsfrage des TE doch deutlich beantwortet - die Helmschale ist ein rohes Ei.

Sagen wir... ein gekochtes Ei 😛 

Naja... und wer Eier leichtsinnig ablegt... nedwahr. 😁

jawohl, würde auch mal sagen das es ein rohes ei ist, ich meine wenn ich so lese das manche leichtsinnig ihren helm einfach irgendwo drauflegen wo die wahrscheinlichkeit schon hoch ist das er runterfällt..nunja muss jeder selbst wissen.
Ich selbst habe nen S1pro, in matt schwarz, muss den so oder so wie ein rohes ei behandeln. Beim kauf wurde mir auch gesagt, wenn irgendwas mit dem helm sein sollte, nach möglichkeit direkt zum kontrollieren wegschicken lassen und das werde ich mit sicherheit auch tun wenn mit meiner mal runterfallen sollte. Wer das als quatsch ansieht das man so hohen wert auf die sicherheit und funktionalität des helmes legt sollte sich als nächste kopfbedeckung einfach nen 3 kilo stahlhelm kaufen und gut ist. den kannste runterfallen lassen und damit auch fussball spielen wenn dir danach ist...
und einfach mal die "bedienungsanleitung" vom helm durchlesen, stehen auch interessante sachen drin.. aber mit nem helm ist das ja bei den meisten so wie mit allen anderen sachen, erstmal ausprobieren erst wenns nicht klappt mal in die bedienungsanleitung gucken.

Zitat:

Original geschrieben vom Shoei Kundenservice


Bei einem Herunterfallen aus geringer Höhe kann der Helm normalerweise weitergefahren werden. Insbesondere dann, wenn keine Anbauteile (Visier, Mechanik, Lüftungen usw.) abgebrochen sind. Anders als bei einem „richtigen“ Unfall steckt kein ca. 10 kg schwerer Kopf im Helm. Das vermindert die Aufprallgeschwindigkeit enorm. Es muss wesentlich weniger Energie abgefangen werden.

Ein guter Ratschlag, frei von merchantilen Interessen !

Fassen wir nochmals zusammen. Der GF der Firma Schuberth erklärte mir den entscheidenden Unterschied zwischen Autorenn-Schutzhelmen und Motorrad-Schutzhelmen. Erste haben eine sehr harte Schale um das Eindringen von Gegenständen, sprich Wrackteilen, zu verhindern. Dagegen haben Motorrad-Schutzhelme eine relativ instabile Schale die brechen soll, um die dämpfende Schutzwirkung der Innenschale zu verstärken.

Daraus ergibt sich für mich der logische Schluß (den SHOEI im Grunde bestätigt): ein kleiner Riss der Sollbruchstelle (Außenschale) des Motorrad-Helms ist tatsächlich unbedeutend, da diese Außenschale ja eh brechen soll. Eine Helmrißprüfung ist natürlich eine schöne Nebenerwerbsquelle. Sowas verstärkt das Sicherheitsbewußtsein enorm, tut man doch was für den Schutz des Lebens ...

Offenbar hat die Außenschale hauptsächlich nur den Zweckverbund, die Form zu halten, die Innenschale vor Wind und Regen zu schützen, schön auszusehen und/oder mit Totenköpfen bemalt zu werden. Viele tragen ihren Kopf ja auch nur, damit es nicht in den Hals regnet.

Ergo, der Helm mit Riß wird weiterverwendet.

Allsquare

Zitat:

Original geschrieben von moelle2101


Wer das als quatsch ansieht das man so hohen wert auf die sicherheit und funktionalität des helmes legt ...

Gerade eben war ein eindrucksvolles Beispiel für gelebte Sicherheit im Fernsehen zu bestaunen. All die Heinis, die sensations- oder pressegeil um das Bohrloch in der chilenischen Wüste standen, von Kindern, Ehefrauen, Journalisten bis Präsidenten, trugen Schutzhelme. Keiner hat bislang die Frage beantwortet, was einem in der Wüste auf den Kopf fallen könnte ... außer ein paar Sandkörnern ...

Zitat:

Original geschrieben von allsquare



Gerade eben war ein eindrucksvolles Beispiel für gelebte Sicherheit im Fernsehen zu bestaunen. All die Heinis, die sensations- oder pressegeil um das Bohrloch in der chilenischen Wüste standen, von Kindern, Ehefrauen, Journalisten bis Präsidenten, trugen Schutzhelme. Keiner hat bislang die Frage beantwortet, was einem in der Wüste auf den Kopf fallen könnte ... außer ein paar Sandkörnern ...

Abgesehen davon, dass höchstwahrscheinlich keiner die Leute des Rettungsteams gefragt warum sie in der Wüste Helme tragen, ich könnte mir gut vorstellen (bzw. weiss es), dass man nicht nur in der Werkshalle gegen einen Kranpfeiler oder Kranhaken laufen kann, oder einem ein Schraubenschlüssel auf den Kopf fällt, oder oder oder.....das kann ich mir auf so einer Wüstenbaustelle (eigentlich auf jeder Baustelle) genauso vorstellen.

Die Helm- und Unfallarten sind aber sowieso auf keinen Fall vergleichbar.

Die F1 Teams tragen z.B. alle Vollvisierhelme und da kommt bestimmt nix von oben.😁

Hallo,
evtl. darf ich mal diese "Karteileiche" nochmal nach oben lupfen, denn ich habe gerade heute den ultimativen Helm-versehentlich-Weitwurf-Test gemäß der königlich-bayrischen 18.Jh.-Karl-Valentin-Norm (😁) gemacht. Beim Helmabnehmen (3 Jahre alter Polycarbonathelm, ca 1350gramm, ca 69Euro) rutschte dieser mir aus der Hand, und damit er nicht auf den Tank meines neuen Moppeds knallte, versuchte ich ihn mit einer hastigen Bewegung aufzufangen. Allerdings erwischte ich den Helm nicht, sondern gab ihm dadurch nur noch einen starken Schubs, dass buchtstäblich in einem ziemlich hohen Bogen (also etwa knapp 2 meter hoch) auf den harten Pflasterstein-Boden (nicht weicher Asphalt, wirklich Pflastersteine) knallte...krach, klonk, dotz, dotz, dotz, schepper...paar Kratzer und Schrammen, sonst nichts sichtbares, jedenfalls keine (sichtbaren) Risse oder Brüche.

Verwenden werde ich diesen "abgestürzten" Helm natürlich nicht mehr, aber immerhin weiß ich nun im nachhinein, dass er bisserl was ausgehalten hätte, und ich meine intuitiv, dass er einen Fall aus knapp 2 m Höhe auch aushalten können sollte - wobei natürlich immer die Frage nach der etwaigen schützenden Knautschzone und Sollbruchstellen bleibt...die aber meines Wissens hier auch noch nicht eindeutig und schlüssig beantwortet wurde, nur immer mehr oder weniger spekulativ behandelt wurde....

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Kawa_Harlekin


Hallo,
evtl. darf ich mal diese "Karteileiche" nochmal nach oben lupfen,

Darfst Du, denn der Thread ist lesenswert und gibt tiefen Einblick in die "Ich lese grundsätzlich keine Bedienungsanleitungen, weil ich viel zu schlau bin für Dinge, die man in jeder Fahrschule schon als Erstes in den motorradspezifischen Theoriestunden mitgeteilt bekommt."-Denkweise mancher Mitbürger, die umso lieber andere Leute für ihre eigene Dummheit (oder die ihrer Angehörigen) verantwortlich machen wollen. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Kawa_Harlekin


Verwenden werde ich diesen "abgestürzten" Helm natürlich nicht mehr, aber immerhin weiß ich nun im nachhinein, dass er bisserl was ausgehalten hätte, und ich meine intuitiv, dass er einen Fall aus knapp 2 m Höhe auch aushalten können sollte - wobei natürlich immer die Frage nach der etwaigen schützenden Knautschzone und Sollbruchstellen bleibt...die aber meines Wissens hier auch noch nicht eindeutig und schlüssig beantwortet wurde, nur immer mehr oder weniger spekulativ behandelt wurde....

Sagen wir mal so: Der Helm soll verhindern, dass in Deinem Kopf böse Dinge vor sich gehen, wenn der inklusive Helm auf die Straße klatscht. Er soll Energie absorbieren - auch inklusive Eigenzerstörung. Dafür hat man verschiedene Tests definiert, die die Belastungen bei bestimmten Aufprallarten zeigen sollen. Helm-Weitwurf ohne Inhalt mit anschließender Suche nach Rissen gehört nicht dazu. Solche Tests erlauben leider keine auch nur annähernd vernünftige Aussagen über die Schutzwirkung des Helms und werden daher auch nur von über 60-jährigen Bedienungsanleitungsverweigerern durchgeführt, um Helmhersteller anschließend mit besserwisserischen E-Mails zu beglücken. 😉

Gruß
Michael

Ich glaube ich hätte meinen alten Helm nicht zum Recyclinghof bringen, sondern aus dem 2ten Stock auf die Straße fallen lassen sollen.

Wäre für manchen sicherlich interessant gewesen was dabei herausgekommen wäre.

Selbst bei iBäh sind solche Helme noch zu finden (Schale gerissen) - mit dem Vermerk das Innenfutter sei noch »top in Schuss«. Wenn man's wechseln kann... Aber... Wer will schon ein gebrauchtes Innenfutter für seinen Helm aus einem fremden Unfallhelm? *grübel*

Grüße, Martin

Hallo Forum!

In meinen Augen besteht aber schon ein Unterschied zwischen einem Unfallhelm und einem, der halt "nur" fallen gelassen wurde.
Bei einem Ufallhelm wurde durch die Massenkräfte des Kopfes der Schaumstoff verändert/beschädigt.
Wenn ein Helm fallen gelassen wurde, dann steckte meistens kein Kopf darin (ganz wenige Ausnahmen 😉 ).
Je nach Material kann ich mir nicht vorstellen, daß der Helm beim einfachen Fallenlassen gleich Schrott sein sollte.

Alles Gute!

Ramses297.

Zitat:

Original geschrieben von Ramses297


Bei einem Ufallhelm wurde durch die Massenkräfte des Kopfes der Schaumstoff verändert/beschädigt.
Wenn ein Helm fallen gelassen wurde, dann steckte meistens kein Kopf darin (ganz wenige Ausnahmen 😉 ).
Je nach Material kann ich mir nicht vorstellen, daß der Helm beim einfachen Fallenlassen gleich Schrott sein sollte.

So wie ich das sehe, sollen die beiden Komponenten Außenschale und Innenkern (Styropor) beim Aufprall verschiedene Sachen machen. Der Innenkern soll durch gezielte Stauchung die Beschleunigungsspitzen beim Knall des Kopfes irgendwogegen dämpfen, die Außenschale soll die ganze Geschichte zusammenhalten und verhindern, dass punktförmig aufgebrachte Belastungsspitzen (z.B. Helm knallt auf Bordstein) in den Styroporkern eindringen. Letzteres könnte natürlich leichter werden, wenn ein Helm dadurch, dass er schon punktuell belastet wurde, tatsächlich gebrochen ist. ich gebe aber zu bedenken, dass ein leerer Helm ziemlich elastisch ist und deshalb typische Sturzschäden relativ gut aufnehmen können sollte.

Mir sind übrigens auch keine Tests bekannt, die die Horroraussagen der Helmhersteller bzg. Lebensdauer eines Helmes und Verlust der Schutzwirkung nach harmlosen Runterfallern bestätigen würden. In der IT-Branche heißt sowas FUD (Fear, Uncertaincy and Doubt). Solange ich solche Tests nicht sehe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es vor allem um die Gewinnmaximierung der Helmhersteller geht.

Nur dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich behandle meine Helme auch pfleglich und schmeiße sie nach Möglichkeit nicht hin. Denn besser werden sie davon auf keinen Fall.

Hallo sampleman!

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Solange ich solche Tests nicht sehe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es vor allem um die Gewinnmaximierung der Helmhersteller geht.

Dieser Verdacht beschleicht mich allerdings auch.

Alles Gute!

Ramses297.

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Mir sind übrigens auch keine Tests bekannt, die die Horroraussagen der Helmhersteller bzg. Lebensdauer eines Helmes und Verlust der Schutzwirkung nach harmlosen Runterfallern bestätigen würden. In der IT-Branche heißt sowas FUD (Fear, Uncertaincy and Doubt). Solange ich solche Tests nicht sehe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es vor allem um die Gewinnmaximierung der Helmhersteller geht.

Was sollten sie denn Deiner Meinung nach tun? Ihre Glaskugel befragen, ob der von Dir auf potentiell unendlich viele Arten auf wiederum potentiell unendlich viele verschiedene Objekte heruntergeworfene Helm noch ausreichende Schutzwirkung hat oder nicht? Vielleicht besser die Möglichkeit einer Beschädigung einfach verschweigen? Oder ist es vielleicht nicht doch sinnvoller, auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass beim Herunterfallen auch Schäden entstehen können, die die Schutzwirkung des Helms deutlich einschränken können? Du nennst das FUD, in der Industrie wird das eher mit Begriffen wie "Produktsicherheit" in Verbindung gebracht.

Gruß
Michael

Niemand verbietet es einem mit einem von Sitzbank oder Lenker heruntergefallenen Helm zu fahren.

Manche fahren auch auf ihrer Schwalbe mit Helmen aus der DDR - welche ja bekanntlich seit 20 Jahren nicht mehr existiert. Der Optik halber.

Wer sich mit einem nicht runtergefallenen Helm deutlich sicherer fühlt, fährt damit herum. Wer sich keine Sorgen wegen dem einen oder anderen Absturz von der Sitzbank, einem Tisch oder direkt aus der Hand macht, kann unbesorgt damit fahren.

Im Falle eines Unfalles passiert eventuell sowieso nichts oder ganz was anderes als eigentlich vermutet/erwartet.

Garantie gibt es keine - daher auch keine vom Hersteller auf heruntergefallene Helme.

Grüße, Martin

Hallo Michael!

Zitat:

Original geschrieben von pibaer


Was sollten sie denn Deiner Meinung nach tun?

Es gibt für alles Tests!

Ich gehe doch stark davon aus, daß Helme bestimmte Test erfüllen müssen, um ihr Zertifikat usw. zu bekommen.

Man könnte also Falltests durchführen und testen, ob die Helme danach den eigentlichen Test (ihre Schutzfunktion) erfüllen.

Aber solche Tests würden für Hersteller keinen Sinn machen!
Sie wären doch schön doof, zu behaupten, daß ihr Helm nach Gewalteinwirkung noch sicher sei.
Darauf eine Garantie zu geben, wäre nicht sinnvoll, es wäre nur für den Kunden halt interessant.

Alles Gute!

Ramses297.

Die Helmhersteller wären geradezu lebensmüde, würden sie NICHT den Ersatz eines STURZ-Helmes fordern.
Solange Bürger blöd genug sind, Katzen in der Mikrobenwelle trocknen zu wollen oder Lebensmittelkonzerne verklagen, weil sie von Cola und Riegeln fett wurden........
Wenn Dummheit, Frechheit  und Rechtsschutzversicherung in Kombination gegen den gesunden Menschenverstand zu Felde ziehen, hat letzterer einen schweren Stand.

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