Deutlicher Rost an Radträgern bei neuem Nissan Primastar

Nissan Primastar 2

Hallo,

bei meinem einen Monat alten Primastar Kombi (Herstellung April 2025) sind die Radträger (?) bereits angerostet. Ich wohne fern ab von jeglichen schädlichen Einflüssen und bin auch nicht an der Küste unterwegs.

Ist das bei eurem Primastar auch so? Muss ich mir Sorgen bezüglich der Haltbarkeit machen?

Mein Autohaus meinte, dass ein gewisser Flugrostansatz je nach Luftfeuchtigkeit durchaus normal ist und kein Grund zu einer Beanstandung darstellt. Ich habe jetzt bei sehr vielen Autos geschaut inklusive meinem Altfahrzeug und nirgendwo so viel Rost an einem Bauteil gesehen.

Nissan Primastar Radträger Flugrost
7 Antworten

Hallo dem Leidenen, was sollen wir, die das nun beschauen und lesen dürfen dazu sagen? Dazu müsste man mehr wissen woher das Auto kommt weil, alt ist er noch nicht.Da wird man, meine erste Vermutung, bei der Herstellung vergessen haben,die vermeintlichen Radträger zu konservieren oder zu lackieren. Eisenbauteile insofern, haben immer die eigene Angewohnheit, bei Luftfeuchtigkeit und widrigen Wetterbedingungen, auch im Stand auf Wiese etc. Rost anzuzsetzen.Kann mich an die Zeiten des Trabant 500, 600 und 601 Wartburg ebenso, gut erinnern, da war Unterbodenpflege erste Bürgerpflicht und hatte seine Branche in Werkstätten die das dann gemacht haben.Selber machen war aber kaum möglich, mußte man auf einer Grube oder Hebebühne, machen lassen.

Sind halt unlackierte Gußteile.

Die rosten von Sekunde 1 an.

Durchrosten werden die zentimeterdicken Brocken während der Autolebensdauer nicht.

Aber daß es einen stört im Sinne eines Schönheitsfehlers, das kann ich schon verstehen.

Wenns erst einen Monat alt ist: Beim Händler reklamieren, der wird dann vielleicht einen Hauch Unterbodenwachs drauf sprühen.

Nebenbei:

Mein Qashqai ist nun 12 Monate alt, habe ihn beim ersten Service vor 14 Tagen erstmals von unten gesehen.

So rostig wie der schon am Auspuff ist, haben meine Toyota nach 8 Jahren nicht ausgesehen.

Man spürt, daß Renault mitmischt und daß Nissan finanziell das Wasser bis zum Hals steht.

Meine Meinung.

Meine Beobachtung:

Korrosionsschutzvorsorge seitens der Hersteller bei Autos ist seit ein paar Jahren wieder deutlich auf dem Rückgang. Sehr wenig nachhaltig. Es bleibt nur, bei einem erfahrenen Fachbetrieb mit nachgewiesener Expertise (!) das Fahrzeug nachbehandeln zu lassen für relativ viel Geld - wenn man plant es lange fahren zu wollen.

Blicke unter "junge Gebrauchte" drunter haben mich erschaudern lassen, als ich 2019 auf Fahrzeugsuche für meine Frau war. Deutlicher Kantenrost bspw. an Karosserieträgern bei grade mal 3 Jahre alten Fahrzeugen war häufig zu sehen und hat mich regelrecht schockiert. So deutlich wie bei Dir sollte das nach nur zwei Monaten noch nicht sein.

So lässig wie mein Vorposter das sieht (.."zentimeterdicke Brocken...") kann ich das nicht sehen, denn selbst wenn es tatsächlich so sein sollte, dass diese Teile heute noch diese Dicke haben sollten, dann bekommen die Prüforganisationen spätestens dann Schnappatmung, wenn das Bauteil mal "schuppig" wird, d.h. Rostschichten abblättern. Mit allen Folgen wie keine HU mehr weil "sicherheitsrelevante Fahrwerksteile korrodiert" seien (selbst durchexerziert bei einem Peugeot von 2004). Das ist dann ein Problem, wenn Du das Fahrzeug länger fahren willst und da liegt der Punkt vermutlich. Typischerweise werden solche Transporter-Fahrzeuge heute geleast und weil sie "zum alsbaldigen Verbrauch" bestimmt sind, wird auf Korrosionsschutz an solchen Fahrwerksteilen erst recht keinen Wert mehr gelegt. Auch andere wie Achsen oder Querlenker haben nur noch eine mehr oder weniger taugliche "Lagerlackierung". Das Geld für einen Steinschlagrobusten Schutzlack an Fahrwerksteilen sparen sich die Hersteller ein, damit die Marge stimmt.

Blöd ist es zudem, wenn von diesem Bauteil aus an den Kontaktstellen der Rost auf die Karosserie übergeht. Bei allen Anbauteilen wie Auspuff etc. bin ich da etwas emotionsloser, weil die sowieso zum Austausch vorgesehen sind und man diese idR. auch problemlos als Ersatzteil erhält (von den Kosten mal abgesehen). Kritisch(er) wird es bei Anbauteilen wie Achskörpern. Da ist man zu fortgeschrittenem Fahrzeugalter oft auf den Hersteller angewiesen, dass der Ersatzteile überhaupt noch bereitstellt und/oder nicht das Spiel "Wünsch Dir was beim Ersatzteilpreis" spielt und die Kunden im Regen stehen lässt in der Hoffnung, der kauft dann reflexhaft einfach neu ein und der Kreislauf beginnt von vorne.

Meine Lösung seinerzeit war (bei einem Auto mit 4 Jahren), das Bauteil so gut es geht von losem Rost zu befreien, dann mit Fluid Film NAS mit dem Pinsel oder Fluid Film AS-R (Spraydose) dünn und gründlich einzubalsamieren. Ich hab das beim jährlichen Räder wechsel Sommer-> Winter kontrolliert und ggf. nachbehandelt. So konnte ich das laut der Prüforganisation "durchgerostete" Gussbauteil bis zum Fahrzeugalter von 16 Jahren gut erhalten und die folgenden Prüfer haben es nicht einmal gemerkt, dass das das ursprüngliche Bauteil war (das war tatsächlich noch ein dicker Prügel, das hab ich natürlich vorher geprüft).

Mit dem Zeug hab ich vor allem wegen der immensen Kriechfähigkeit auch in den berüchtigten Türfalzen der "kritischen" Ford Mondeo MK3 Baujahre gute Erfahrungen gemacht. Es reicht bei so engen Spalten aus, es auf einer Seite wo man gut rankommt satt reinzugeben in den Falz. Das kriecht mit den Wochen bis auf die andere Seite und kommt dann dort ggf sogar zu den Entwässerungen wieder raus.

Wenn das Fahrzeug noch in der Gewährleistung ist, könntest Du entweder mit dem Händler rumdiskutieren und der sprüht das ein (drauf achten, dass der kein handelsübliches Wachs verwendet, denn da drunter gammelt es munter weiter weil das abschließt und kaum den Rost durchdringt) oder Du machst es einfach selbst und sagst nix weiter dazu ("das war so").

tldr;

wenn Du das Fahrzeug länger fahren willst als ca 5 Jahre, dann lies den ganzen Floz da oben durch und mach Dich schlau und kümmere Dich.

Zitat:
So rostig wie der schon am Auspuff ist, haben meine Toyota nach 8 Jahren nicht ausgesehen.

Das kann ich bestätigen. Leider sind die Toyota-Werkstätten hier im Umkreis allesamt unfähig, daher wurde es kein neuer Toyota. Aber so ein Rost motiviert nicht gerade zum nächsten Kauf bei Nissan!

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Zitat:
@ermüdungsbruch schrieb am 27. Juni 2025 um 11:40:12 Uhr:
dann mit Fluid Film NAS mit dem Pinsel oder Fluid Film AS-R (Spraydose) dünn und gründlich einzubalsamieren.
...
Wenn das Fahrzeug noch in der Gewährleistung ist, könntest Du entweder mit dem Händler rumdiskutieren und der sprüht das ein (drauf achten, dass der kein handelsübliches Wachs verwendet, denn da drunter gammelt es munter weiter weil das abschließt und kaum den Rost durchdringt) oder Du machst es einfach selbst und sagst nix weiter dazu ("das war so").
tldr;
wenn Du das Fahrzeug länger fahren willst als ca 5 Jahre, dann lies den ganzen Floz da oben durch und mach Dich schlau und kümmere Dich.

Danke für den Tipp! Ich werde das Thema mal beim Anwalt ansprechen, da beim Händler und Nissan ja nichts herausgekommen ist. Ich hatte sogar den TÜV gefragt ob da Erfahrungen mit dem Wagen vorliegen oder ob sich das ein Prüfer ansehen könnte, aber keine Reaktion erhalten.

Zitat:
@peugeotspeedy schrieb am 10. Juni 2025 um 08:48:23 Uhr:
Dazu müsste man mehr wissen woher das Auto kommt weil,

War bestellt und im Werk (wo auch immer) produziert.

Zitat:
@D19382 schrieb am 7. Juli 2025 um 13:01:20 Uhr:
..... Aber so ein Rost motiviert nicht gerade zum nächsten Kauf bei Nissan!

Ich hab meinen Townstar (der im Grunde ein umgelabelter Renault ist) am Unterboden und in diversen Hohlräumen durch einen versierten Fachbetrieb gegen harte € nachbehandeln lassen, weil heutzutage alle Fahrzeuge m.E. nur noch sehr spärlich gegen Korrosion geschützt sind. Dass die Summe der vielen in das Produkt gesteckten Ressourcen so entwertet wird, ist offenbar egal. Nachhaltigkeit adé. 👎

Vermutlich Ergebnis der immer mehr zunehmenden Leaserei; was nach Ablauf des Leasings passiert ist scheinbar wumpe.

Nach Ablauf des ersten Leasings hat der Hersteller seine Kosten wieder drin, alles weitere (wie der überteuerte Verkauf dieser "wunderbaren" Leasingrückläufer) ist einfach Extra-Cash für die. Für den Gebrauchtkäufer mit schmalerem Budget eine evtl. böse Überraschung, denn inzwischen sind die äußerlich sichtbaren Karosserieteile meistens relativ langlebig, weil es der Normalkunde da sieht, nicht gut findet und das die Vermarktung stört. Dabei könnte man ausgerechnet diese Karosserieteile noch einigermaßen instandsetzen.

Bei Fahrwerksteilen geht das oft nicht.

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