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Details Zündspule/Zündung

VW Vento 1H

Moin moin,
ich frage mich gerade, wie die Zündung genau funktioniert.
Die "Zündspule" hat drei Anschlüsse: Plus, Masse, Steuersignal.
In der "Zündspule" befindet sich neben dem Zündtransformator noch ein Transistor. Dieser fungiert als Schalter, und lässt Strom durch die Primärwindung fliessen, solange das Steuersignal über einer bestimmten Schwellspannung liegt. D.h. wenn das Steuergerät findet, dass gezündet werden sollte, zieht es das Steuersignal auf Masse -> Der Transistor öffnet -> Die abrupte Stromänderung führt zu einer Magnetfeldänderung, welche ihrerseits die Zündspannung induziert.
Soweit alles richtig? Ergänzungen?
Für wie lange ist denn der Primärstrom an, bevor gezündet wird?
Ist das drehzahlabhängig?
Wie lange mindestens?
Gibt der Hallgeber einmal pro Umdrehung ein Signal, oder jedesmal, wenn gezündet wird?
Wie groß ist der Primärstrom?
Was ist das Windungszahlverhältnis im Zündtrafo?

Hoffe ihr könnt mir helfen, will mir selbst eine "Zündspule" basteln.

Viele Grüße
zaph

19 Antworten

Re: Details Zündspule/Zündung

Zitat:

Original geschrieben von Zaph0042


Die "Zündspule" hat drei Anschlüsse: Plus, Masse, Steuersignal.
In der "Zündspule" befindet sich neben dem Zündtransformator noch ein Transistor. Dieser fungiert als Schalter, und lässt Strom durch die Primärwindung fliessen, solange das Steuersignal über einer bestimmten Schwellspannung liegt. D.h. wenn das Steuergerät findet, dass gezündet werden sollte, zieht es das Steuersignal auf Masse -> Der Transistor öffnet -> Die abrupte Stromänderung führt zu einer Magnetfeldänderung, welche ihrerseits die Zündspannung induziert.
Soweit alles richtig? Ergänzungen?

Die Klemme 1 ('Steuersignal'😉 liegt an Masse an solange die Zündspule den Primärstrom aufbaut, in dem Moment wo man den Kontakt von der Masse wegnimmt gibt es die Magnetfeldänderung und die Spule gibt die Hochspannung ab.

Also genau andersrum als Du vermutet hast.

Zitat:

Original geschrieben von Zaph0042


Für wie lange ist denn der Primärstrom an, bevor gezündet wird?
Ist das drehzahlabhängig?
Wie lange mindestens?

Je höher die Drehzahl desto weniger Zeit, das siehst Du schon richtig. Die Zündspule muß sich ja nicht erst aufladen, einzig die Magnetfeldänderung ist für den Aufbau der Hochspannung verantwortlich. Es reicht also ein Bruchteil einer Sekunde.

Zitat:

Original geschrieben von Zaph0042


Gibt der Hallgeber einmal pro Umdrehung ein Signal, oder jedesmal, wenn gezündet wird?

Je nach Zündverteiler und Zündanlage. Früher war es generell so daß der Hallgeber zu jedem Zündfunken das Signal geben mußte, die Verteilerwelle dreht sich mit halber Motordrehzahl.

Mittlerweile wird bei nahezu allen Einspritzanlagen der Zündzeitpunkt vom Steuergerät errechnet und der Hallgeber gibt nur noch ein Signal für Zünd-OT 1. Zylinder als Orientierung für das Steuergerät, wenn der Motor erstmal läuft kann man ihn häufig sogar abziehen und der Motor läuft weiter.

Zitat:

Original geschrieben von Zaph0042


Wie groß ist der Primärstrom?
Was ist das Windungszahlverhältnis im Zündtrafo?

Der Primär

strom

ist sehr gering, und die Primärspannung entspricht meistens der Batteriespannung, es gibt aber auch Zündanlagen wo ein Wiederstand die Spannung reduziert hat, da wurden nur für den Startvorgang 12V an die Zündspule angelegt.

Das Windungszahlverhältnis ist das Verhältnis zwischen Primär- und Sekundärwicklung, damit läßt sich die abgegebene Spannung beeinflussen.

Früher haben Zündspulen meistens so 20000V erreicht, mittlerweile schaffen die trotz kleinerer Bauweise 40000V.

Guckst Du auch hier .

Re: Re: Details Zündspule/Zündung

Vielen Dank, noah1.

Zitat:

Original geschrieben von noah1


Je höher die Drehzahl desto weniger Zeit, das siehst Du schon richtig. Die Zündspule muß sich ja nicht erst aufladen, einzig die Magnetfeldänderung ist für den Aufbau der Hochspannung verantwortlich. Es reicht also ein Bruchteil einer Sekunde.
.

"Aufladen" muss sich die Spule nicht, allerdings braucht es ja eine gewisse Zeit (1-exp(konst*t)) bis der volle Primärstrom fliesst wegen der Selbstinduktion. Diese Zeit wollte ich wissen.

Zitat:

Original geschrieben von noah1


Das Windungszahlverhältnis ist das Verhältnis zwischen Primär- und Sekundärwicklung, damit läßt sich die abgegebene Spannung beeinflussen.
.

Sorry, missverständlich. WAS das Windungsverhältnis war mir klar. Wollte wissen WIE GROß es ist 🙂

Danke und Grüße
zaph

Die altbekannte Spulenformel kann hier nicht anwenden oder ? Meine U1/U2=n1/n2

MfG Stefan

Schließwinkel bzw. Schließdauer ist abhängeig von der Batteriespannung und der Drehzahl --> Kennfeldgesteuert

Übersetzungsverhältnis liegt meißtens irgendwo zwischen 50 und 150.....Wie das bei den ZS im G3 aussieht, weiß ich nicht.

Primärstrom kann kurzzeitig bis zu 12A betragen.

Zitat:

Original geschrieben von Stefan7777


Die altbekannte Spulenformel kann hier nicht anwenden oder ? Meine U1/U2=n1/n2

MfG Stefan

Doch, kannst Du! Allerdings musst Du dafür erst die Spannung an der Primärspule kennen. Die ist

nicht

12V!!! Sonder:

Uprimär = L*(di/dt)

Also das Produkt aus ihrer Induktivität und der Änderung des Stromes, der durch sie fließt, nach der Zeit.

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Weiß jemand wie die Schaltung intern aussieht?
Hatte gedacht es wäre so (Anhang).
Aber nach der Aussage von noah, wird ja gezündet, wenn das Steuersiganl positiv ist.

Danke
zaph

Ja, stimmt ja auch (wenn man den sekundärstromkreis noch schließt)! Aber......Gezündet wird, wenn der Primärstromkreis unterbrochen wird. Also der Transistor sperrt!

Zitat:

Original geschrieben von Dustmaster80


Ja, stimmt ja auch (wenn man den sekundärstromkreis noch schließt)! Aber......Gezündet wird, wenn der Primärstromkreis unterbrochen wird. Also der Transistor sperrt!

Schon klar. In meiner Schaltung fließt der Primärstrom, wenn das Steuersignal positiv ist. Er wird unterbrochen (Zündung), wenn das Signal zurück nach Masse geht. Noah sagt, beim Golf sei es aber andersrum. Was ist denn nun richtig, und wie sieht die Schaltung aus, wenn noah recht hat?

Grüße
zaph

Würde gerne wissen woher noah1 diese Info hat. Vielleicht kann er ja ne Quelle nennen!? Und selbst wenn, das Steuersignal lässt sich ja ohne Problem invertieren. Wie das genau Schaltbild aussieht, wirst wohl erst erfahren, wenn Du eine ZES zerlegst und dir genau anschaust. Da sitzt ja u.a. auch noch ne Primärspannungsbegrenzung bzw. -strombergrenzung drauf.

Zitat:

Original geschrieben von Dustmaster80


Würde gerne wissen woher noah1 diese Info hat. Vielleicht kann er ja ne Quelle nennen!?

Herr Ahlert...(mein Berufsschullehrer damals...)

So, jetzt habe ich mehr Zeit als eben.
Der Normale Schaltzustand einer Zündspule sieht so aus daß zwei Wicklungen durch einen Eisenkern getrennt mit Spannung versorgt werden, dabei ist es egal ob die Wicklungen 'ineinander' (alte, runde Zündspulen) sind oder nebeneinander (neue, eckige Zündspulen). Die Klemmenbezeichnungen sind nahezu immer 15 (geschaltetes Plus), 4 (Zündspannung zum Verteiler hin) und 1, quasi die gemeinsame Masse der beiden Wicklungen.
Solange an Kl.1 Masse anliegt wählt der Strom den Weg des geringsten Wiederstandes, also von Klemme 15 durch die Primärwicklung über Klemme 1 an Masse. Wird jetzt der Kontakt an Klemme 1 unterbrochen ändert sich das Megnetfeld in der Spule und der Strom muß jetzt durch die Sekundärwicklung fließen (Masse ist ja nun an den Zündkerzen), durch die Magnetfeldänderung baut sich kurzzeitig die Hochspannung auf, die über Klemme 4 abgegeben wird.
Egal was für eine Zündspule man verwendet, die haben alles eins gemeinsam: solange an Klemme 1 Masse anliegt kann an Klemme4 keine Spannung abgegeben werden, und in dem Moment wo die Masse an Klemme 1 wegfällt gibt es den Zündfunken.
Nachvollziehen kann es jeder selber indem man einfach mal den Stecker vom Hallgeber abzieht, den mittleren Kontakt (kl.1) mit einem Draht an Masse hält und den Stecker Kl.4 vom Zündverteiler irgendwo neben Masse hält, wie beim Zündfunken prüfen. Schaltet man jetzt die Zündung ein und tickert jetzt mit dem Draht an Kl.1 gegen die Masse wird immer dann, wenn man den Draht von der Masse löst der Funke abgegeben.
Bei Motoren die nur noch eine Aussparung für das Hallsignal in der Scheibe im Verteiler haben funzt das natürlich nicht mehr, da muß man direkt an der Zündspule Klemme 1 an Masse überbrücken.

@noah1:

Du kannst mir bestimmt eine Frage beantworten:
Welche Funktion hat das Masseband von Zündspule zum Zylinderkopf ?
Die ZS ist ja an Karosse auf Masse geschraubt. Durch das Masseband ist der Widerstand zwar etwas kleiner, aber ist der dann so wichtig bei hohen Spannungen ? Immerhin überspringt der Funke ja auch die Strecke bei den Zündkerzen.
Oder soll das Masseband sicherstellen das der Zündstrom zu einer bestimmten Stelle der Spule fließt, um das Steuerteil zu schützen ? Aber wenn es so wäre würde sich der Strom auch nur aufteilen, die Verbindung ZS-Karosse besteht ja trotzdem, parallel zum Masseband.

MfG Stefan

Das ist nur zur Entstörung. Theoretisch (und auch praktisch) braucht die Zündspule keine Verbindung vom Gehäuse zur Fahrzeugmasse. Hatten die alten (runden) ja auch nicht.

Danke für die Antwort 😉.

Bei dem Opel Astra meiner Freundin gab es Probleme weil sich laut ADAC ein Masseband von der Zündspule gelöst hatte. Der Motor hat keinen Verteiler, nur eine Mehrfachzündspule, die neben dem Motor mit Gummihaltern befestigt ist. Das ist dann wohl ein anderen System oder, weil sonst hätte der Zündblock die Masse ja auch über die Zuleitung bekommen können.

Vermutlich. Wie die Zündanlage bei Opel aufgebaut ist weiß ich nicht. Im großen und ganzen bestimmt nicht anders als bei vernünftigen Autos, aber möglich ist z.B. daß das TSZ-Steuergerät mit an der Zündspule angebaut ist / war und die Masse benötigt.

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