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Der Lebenszyklus- und Modellpflege-Thread

Themenstarteram 14. September 2007 um 7:48

Die FTD berichtet, BMW erwäge, seine Modelle öfter aufzufrischen, um vor dem Hintergrund starken Mitbewerbs neue Kaufanreize zu schaffen.

Zitat:

[BMW-Chef] Reithofer reagiert mit seiner Idee auf den schärfer werdenden Wettbewerb in der automobilen Oberklasse. Toyota greift mit seiner Marke Lexus die deutschen Anbieter BMW, Audi und Mercedes an. Im nächsten Jahr startet Nissan mit seiner Luxusmarke Infinity in Europa. Je mehr neue Modelle auf den Markt kommen, desto schneller veralten die bestehenden. "Die etablierten Premiumhersteller müssen darangehen, ihre Produkte schneller aufzufrischen", sagt Ralf Kalmbach, Autoexperte bei Roland Berger. "Daran feilen derzeit alle." Mit zwei Facelifts würde BMW seine Rivalen zum Nachziehen zwingen. "Die Kunden verlangen immer schneller neue Designs. Es ist klar zu sehen, dass der Absatz neuer Modelle nur ein bis zwei Jahre steigt und dann abflaut."

Quelle: www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:BMW%20Modellwechsel/252847.html

Toyota wird bzw. wurde ja häufig vorgeworfen, "alte" Technik mehrfach wiederzuverwenden sowie Modelle relativ schnell – nicht nur im Rahmen eines Facelifts – zu wechseln.

Mercedes hat trotz früher sehr langer Modellzyklen Facelifts schon beim W123 (Veränderung des Scheinwerfer-Innenlebens) und W124 (z. B. Sacco-Planken) durchgeführt. Heutzutage sind Facelifts bei so ziemlich allen Herstellern gang und gäbe. Mal dezenter, mal umfassender, teilweise sogar so, dass tatsächlich ein vorhandenes Modell als Basis für die Nachfolgegeneration dienen muss. Aktuell beim kommenden Golf VI, und auch der Astra H soll dem Vernehmen nach nur ein (sehr großes) Facelift vom "G" darstellen. Porsche hat wohl auch mal ein Modell für zwei komplette Zyklen konzipiert.

Generell gibt es stets einen Konflikt zwischen Modellauffrischung und einhergehend -abwertung des "alten" Modells nebst Verärgerung der Kundschaft.

Was ist also sinnvoller? Leichte Facelifts wie z. B. beim Corolla Verso? Diese sind teilweise nur beim genauen Hinsehen durch Insider zu erkennen. Ich selber würde mich als Neuheiten-Junkie aber trotzdem ärgern, und sei es, dass das neue Modell nur die üblichen Änderungen an Scheinwerfern, Rückleuchten und Schürzen bekommt.

Oder lieber drastischere Änderungen, um ein Modell gründlich aufzufrischen und ganz deutlich als "neu" zu kennzeichnen? Aktuell hat Ford den Focus umfassend überarbeitet, um ihn ans derzeitige "Kinetic Design" anzupassen.

Wie seht ihr das? Lieber dezent, aber ggf. auch zweimal im Lebenszyklus, oder nur einmal, dafür aber deutlich? Wie sehr ärgert ihr euch über Facelifts?

Ich bitte um eine sachliche, markenoffene Diskussion ohne Schmähkritik am jeweiligen Fahrzeug-Design.

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5 Antworten
am 14. September 2007 um 9:15

Zitat:

Original geschrieben von emjay500

Ich bitte um eine sachliche, markenoffene Diskussion ohne Schmähkritik am jeweiligen Fahrzeug-Design.

Dann macht's ja gar keinen Spaß! ;););)

Gruß,

Happycroco

Ich finde die Modellpolitik von Mercedes-Benz ganz gut. Nehmen wir die E-klasse (rein designtechnisch), mit einem 210er kann man sich noch genauso gut sehen lassen wie mit dem aktuellen facegelifteten 211er. Auch wenn knapp 10 Jahre dazwischenliegen. Ein Modellwechsel ist vorhersehbar, in der Mitte des Zyklus ein relativ dezentes Facelift. Das find ich gut. Von extrem kurzen Zyklen halte ich gar nichts, noch dazu, wenn sich die Kisten völlig unterscheiden. Paradebeispiel Renault, abgesehen davon, daß ich den aktellen Mégane wesentlich häßlicher als den Vorgänger finde, so wirkt eben das auch auf Wiederverkauf usw. aus. BMW hat schon recht lange Zyklen, aber das ist meiner Meinung nach kein Nachteil.

Gesund sind wohl 7-8 Jahre und in der Mitte halt das Facelift. Siehe z.B. Audi A4, auch wenn der aktuelle in der Nr. schon weitergerückt ist (von B6 auf B7), so erkennt man doch, daß es nur ein Facelift war.

vg Steve

Moin,

Ein Facelift ist immer eine gute Variante, ein Modell, was schon länger am Markt ist, attraktiv gegenüber manchmal wesentlich jüngeren Wettbewerbern zu halten.

Dabei sind es ja zum einen die technischen Weiterentwicklungen und zum anderen die kosmetischen Retuschen.

Die Modellzyklen bewegen sich in der automobilbranche zwischen 6-8 Jahren. Das ist eine ziemlich lange Periode in dieser schnelllebigen Welt.

Da bleibt es nicht aus, dass sich Trends am Markt durchsetzen, welche bestehende Produkte ins Abseits drängen können.

Insofern ist man ja als Hersteller geradezu gezwungen, dass Produkt stetig weiterzuentwickeln.

Auch wenn ein Facelift die offensichtlichste Version der Weiterentwicklung ist (denn man muss die Änderung dem Interessenten ja auch optisch rüberbringen) so werden ohnehin jährlich bei allen Fahrzeugen mal größere, mal kleinere Korrekturen vor allem in Bezug auf Serien- oder Sonderausstattung, Farbfächer und Motoren vorgenommen.

Das Beispiel von dir, Steve, ist sehr gut.

Die E-Klasse W210 hatte zum Ende der Produktionszeit durch kontinuierlich einfließende Änderungen einen derart hohen Reifegrad erreicht, dass der Wagen selbst die jüngeren Konkurrenten A6 und 5er relativ alt aussehen ließ.

Prinzipiell trifft die Feststellung einer geschickten Hand bei den Modellpflegemaßnahmen aber tatsächlich auf sehr viele Hersteller zu. Auch BMW versteht dieses Gebiet mittlerweile sehr gut. Und bei TMC erfolgen die Modernisierungen nach demselben Prinzip.

Grundsätzlich finde ich nicht, dass Kunden durch Modellpflegemaßnahmen verärgert werden.

Wer sich durch so etwas ärgern lässt, der bekommt wohl beim Studium der Media-Markt und Saturn-Prospekte nach dem Erwerb eines PC's einen mittleren Herzinfarkt. ;)

Denn dass nichts so beständig ist, wie der Wandel, ist doch wohl klar.

"Stillstand ist Rückschritt" Auf die Automobilbranche trifft dieser Spruch vorzüglich.

Gruß

Flo

Ich gehe sogar soweit zu sagen, daß die Optik des Facelifts von vornherein mit eingeplant wird. Sieht man z.B. an meiner Karre sehr schön (Vor-FL) - in der Modellpflege gibts einen anderen Grill usw. - Dinge, die prinzipiell schon machbar wären und sich theoretisch auch nachrüsten ließen.

vg Steve

In den meisten Fällen geht es bei den Facelifts ja nicht nur um optische Veränderungen, sondern darum, dass Kinderkrankheiten wie falsche Toleranzwerte in der ECU, Fehler in Innenraumverarbeitung oder Materialschwächen usw. ausgebessert werden. Das ganze wird dann natürlich oft noch optisch aufgewertet oder geht mit kleinen Designveränderungen einher um die Attraktivität des Modells zu steigern.

Meiner Meinung nach sieht man dasvorallem bei den Volumenmodellen: Die letzte Generation C-Klasse (MoPf) ist z.b. sehr beliebt und ausgereift, ebenfalls wurden beim Touran ein Großteil der eklatanten Mängel (z.B. Geklapper, qualitative Probleme) behoben. Beim Mazda 6 wurde einiges überarbeitet und vorallem das Problem mit dem Rost angegangen. So schauts eigentlich bei den meisten Herstellern aus. Bei der Celi ist es auch so, nur dass es eher kleinere Mängel sind. Ist aber auch alles im Facelift behoben und der Wagen normalweise gar keine Probleme.

In dem Sinne sind die Vorfacelift Fahrer oft die wirklichen Testfahrer. Nur in letzter Zeit sind Modelle ja oft fast nicht mehr wie facelifts, bei denen einige technische Neuerungen hinzukommen, die Basis aber identisch bleibt. So ist die Gefahr deutlich geringer als bei einer kompletten Neuentwicklung. Vorallem bei Audi finde ich das recht auffällig.

Von daher machen Facelifts durchaus Sinn. Aber jetzt einfach jedes Jahr das Design leicht ändern, fänd ich etwas übertrieben. Würde dem Kunden auch die Möglichkeit für den Vergleich zwischen den Facelift/prefacelift Modellen sehr erschweren... was sich lohnt und was nicht.

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