DBM Energy geht der Saft aus
Das ist ein Schlag ins Gesicht der Elektromobilität ..... und die Homepage von DBM lässt kaum andere Schlüsse zu.
Beste Antwort im Thema
Ich halte selber etwas über vierzig Patente. Mit der Materie habe ich mich lange auseinandergesetzt.
Patente wurden eingeführt, damit Erfinder ihre Erfindung NICHT geheim halten. Die Überlegung damals (und das Patentrecht ist sehr alt) und auch heute war, daß es in einer Ökonomie keinen Sinn macht, Dinge mehrmals parallel zu entwickeln. Um das zu verhindern sollten Erfindungen in allenEinzelheiten allen zugänglich gemacht werden, damit der nächste Entwickler darauf aufbauend eine Weiterentwicklung starten kann.
Doch niemand würde z.B. ein neues Verfahren, dessen Entwicklung einige Millionen Euro verschlungen hat, einfach so allen zur Verfügung stellen. Dann wäre er und seine Firma nämlich sehr schnell pleite.
Daher tendieren Erfinder in einer Umgebung ohne Patentschutz zur Geheimhaltung. Das aber verhindert zum einen eine schnelle Weiterentwicklung und führt außerdem dazu, daß der mit dem besten Firmen-Geheimdienst und den skrupellosesten Ideendieben sich ungerechfertigte Vorteile verschafft. Kein erstrebenswerter Zustand, würde ich mal sagen.
Durch das internationale Patentrecht sieht das anders aus: ist das Patent erteilt und offengelegt, haben alle, was sie wollen:
- der Erfinder ein Verbietungsrecht gegebüber Dritten, das ihm ermöglicht an der Verwertung der Erfindung zu partizipieren.
- die Konkurrenz eine detaillierte Beschreibung der Technik, die nun weiterentwickelt werden kann (oder, wenn man nichts selber zustande bringt erprobt werden darf und dann linzensierbar ist)
- die Gesellschaft, weil Mehrfachentwicklungen unterbleiben und die Transparenz der Entwicklungen erst eine gesellschaftliche Kontrolle ermöglicht.
Stell dir vor, es gäbe das Patentwesen nicht: wer sollte die USA mit Ihrer NSA oder China mit seinen staatlich bezahlten Hackern daran hindern, sich alle guten Ideen einfach ohne Gegenleistung anzueignen ? Und schlimmer: wer würde auch nur einen Euro in F&E investieren, wenn er dieses befürchten müßte ?
Zur steuerlichen Behandlung: F&E Kosten sind Betriebsausgaben und wirken sich natürlich,wie alle Betriebsausgaben Ergebnismindernd aus, wo siehst du da einen Unterschied ?!? Es ist richtig, daß die damit verbundenen Abschreibungen über kürzere Zeiten erfolgen, was finanziell vorteilhafter ist. Das ist aber gerechfertigt, weil eine Versuchsanlage eben meist nicht 10 Jahre oder mehr wie eine Produktionsanlage sondern nur 1 bis 2 Jahre betrieben wird (wenn überhaupt) und dann abgerissen wird.
Und zur Preisbildung: es ist sehr sehr selten, daß eine neue Entwicklung keinen Funktionsvorgänger hat (so ist ein neuer Motor eben Funktionsnachfolger des existierenden pools von Motoren oder eine neue Faser Funktionsnachfolger existierender Fasern).
In der Regel betrifft eine Erfindung also eine Verbesserung bestehender Funktionen (mehr Leistung, geringeres Gewicht, höherer Wirkungsgrad, etc. pp.). Es besteht also durch die Nutzung ein Vorteil. Damit dieser Vorteil aber realisiert werden kann, müssen alle in der Kette bis hin zur Anwendung dieses auch wollen, und das geht nur, wenn jeder seinen Anteil am Vorteil auch bekommt: der Erfinder, der Endkunde und auch jeder dazwischen. Die Aufteilung ist Sache des Verhandlungsgeschickes untereinander, aber da niemand etwas anwenden wird, wenn er nichts davon hat und die anderen davon abhängig sind, daß jeder mitspielt, bekommt auch jeder einen Anteil.
Gruß SRAM
303 Antworten
In Gegensatz zu dbm arbeitet IBM sicher transparenter und verspricht keine Wunderdinge.
Zudem ist eine Lithium-Metall-Batterie keine neue Technologie, sondern schon lange bekannt. Wegen fehlender Sicherheit und Zyklenstabilität konnten sie sich aber nicht durchsetzen.
Hat denn die dbm das Wunder versprochen innerhalb von 12 Monaten eine Massenproduktion auzubauen? Mir ist da nichts bekannt, dass es von dbm Aussagen über Zeiten gibt..... sondern nur irgendwelche utopischen Forderungen hier, die überhaupt nicht erfüllbar sind.
Gibt es keine Roadmap, nimmt man eben zumindest grob das an, was andere in dem Forschungsbereich für Roadmaps haben - und nicht unbedingt 5x oder 10x kürzere....
Die Angabe von IBM mit 7 Jahre ist wie bereits geschrieben der von IBM eingeplante Zeitraum NACHDEM die Akkuchemieforschung beendet ist und Proof-Of-Concept Ptotypen gebaut sind bis zur Produktion - das ist keine Zeit die noch groß Forschung enthält sondern eher Optimierung, die Forschung findet bis 2013 statt, 2013 bis 2020 ist geplant dann das Ergebnis produktionsreif zu machen - genau der zeitbereich also, in dem dbm nun ~ seit 1 Jahr ist
ich geb's auf...
Eben das ist auch sinnvoll, denn dbm hat nunmal keine Zahlen genannt, dass hier manche meinen 1 oder 2 Jahre sei ein angemessener Zeitraum ist ja nun auch nicht wirklich diskussionswürdig, weil zu realitätsfern.
Ähnliche Themen
Einfach mal lesen was nach der "Weltrekordfahrt" von dem Ministerium, der Fa. DBM, der Fa Lekker und der Fa. 3M so alles angekündigt wurde.
Dann erübrigt sich auch das bla bla 😁
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
Hat denn die dbm das Wunder versprochen innerhalb von 12 Monaten eine Massenproduktion auzubauen? Mir ist da nichts bekannt, dass es von dbm Aussagen über Zeiten gibt.....
Doch, Mirko Hannemann hat so einiges von sich gegeben. In einem Interview vom April 2011 hat er angegeben, "wir können sofort liefern". Schon früher hat er behauptet, die Kolibri-Batterie des Lekker-Mobils sei "beliebig reproduzierbar". Seltsamerweise war dann im DEKRA-Testfahrzeug eine Batterie mit weniger Leistung (und geringerem Leistungsgewicht) eingebaut. Und die tollen Next-Energy-Testfahrzeuge? Wiegen mit 40kWh Batteriekapazität genauso viel wie das Lekker-Mobil mit (angeblich) wesentlich höherer Kapazität.
dbm energy hatte übrigens auch schon die Errichtung einer Fertigungsstätte für September 2011 angekündigt.
Man kann drumherum reden wie man will, aber ein Produkt, das man nirgendwo sehen kann und um das viel Schaumschlägerei gemacht wird, wird in der Industrie wenig Resonanz finden. Auch wenn man noch so gut die Rolle des verkannten Genies und Märtyrers spielen kann: in der Industrie zählen Fakten und einsetzbare Produkte. Beides hat dbm energy bis jetzt nicht zu bieten.
DEM ist eigentlich nichts hinzuzufügen 🙂 Das sind Argumente, die hier auch schon Anderen aufgefallen sind 😉
Vielleicht noch folgendes:
Das Batteriemanagement ist kein Problem. Der Kolibri hat technische Daten wie sie bei LiIon auch üblich sind. Man muss nur ein wenig die Ladespannung, Ladestrom etc anpassen.
Wäre Kolbri DER ( wie propagiert: JETZT GEHT DAS VERKAUFEN LOS vom Oktober 2010 ) Autoakku dann würden sich ALLE Hersteller von KFZ darum reißen.
Und wenn der Preis ( laut Papstar nur 30% über Blei ) liegt, könnte auch ich mir so ein Fz leisten 🙂
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
Naja der ist halt nicht so wunderbar im E-Auto Einsatz 😁Solange sowas nicht Panasonic, Toshiba, A123 oder BYD passiert die tatsächliche Produkte verkaufen, ist hat halt eine völlig belanglose Firma im völlig unbedeutenden Deutschland einen Rückschlag 😁
Dass Deutschland im Bereich E-Mobilität nicht wirklich erfolgreich ist sieht man doch auch an Mercedes-Evonik-LiTec - das ist halt eine Kompetenz die man einfach nicht hat - die wird man halt dann - wenn irgendwann nötig - aus dem Ausland zukaufen müssen.
Es wäre schön der hätte gut funktioniert aber wenn nicht was soll's - dann schaut man halt wieder was machen die Firmen, die tatsächliche Produkte in dem Bereich haben - DBM hatte seine 15 Minuten und das war's.
DBM hatte bisher 0% Anteil am E-Mobilmarkt und hat weiterhin 0% - wo ist da die grosse Veränderung? Das bleibt halt weiterhin ein Markt der Japaner, Chinesen und Amerikaner und Deutschland ist weiterhin Zuschauer.
Also same procedure as every year 😁
So viel ich aus den Pressemeldungen mitbekommen habe,
hat sich der RWE-Konzern bei Evonik eingekauft.Die mit sehr viel traaaraaa (mehrmals im Fernsehen) und diesem Tesla-Auto vor dem Haupteingang (stand dort mehrere Tage) angekündigten Superakku hört und sieht man auf den Homepageseiten nichts mehr. Dabei hatte man zu dieser Akkutechnik ein kleines Unternehmen einfach geschluckt, da bei Evonik selbst nur Sesselpupser sind und alles andere aus Steuermitteln (!!!) zugekauft wurde.
Wenn es so weiter geht in Deutschland haben wir irgendwann italienische Verhältnisse, bzw. die haben wir schon, nur merken es die Meisten nicht.
Wer weiß denn schon was die Energiekonzerne mit DBM/Kolibri gemacht haben?
Dummschwätzer !
Hier eine der zentralen Entwicklungen der "Sesselpupser":
http://nano.evonik.com/.../default.aspx
Gruß SRAM
Wir drehen uns bei der Diskussion immer nur im Kreis.
Fakt ist doch, daß kein "Erfinder" (hier BDM) ohne Industrie unter Vertrag (oder im Rücken) ein Massenprodukt auf den Markt bringt.
Evonik hat Bekanntes und frisch erforschtes (Nanotech) in ein Produktnamen gebracht und in eine Worthülse gedrückt "Separion", aber damit immer noch kein kaufbares Produkt.
Niemand behauptet, die würden Däumchen drehen, aber damit ein E-Auto im Verkaufsraum steht, muß es eben produziert werden - ich seh keins! Akkus auch nicht! Weder Erstazakkus für Starterbatterien, für stationäre Anwendungen Stapler etc.
Die Autoindustrie sagt, es gibt keine preisgünstigen Akkus, also auch keine preisgünstigen E-Autos
Die Akkuhersteller sagen, es gibt keinen Abnehmer für unsere Akkus -
Wer ein Auto für 10.000€ herstellen kann, kann es auch für 8000,-€ ohne Motor und Getriebe herstellen, Motor und Controller zum Apothekenpreis dazu - fertig ist das E-Auto zu 12.000€, Akku (9000,-€) rein und los. Nein, da sind "höhere Mächte" am Werk.
"Nein, da sind "höhere Mächte" am Werk."
Ist zwar recht einfach, sich eine Verschwörungstheorie zusammenzubasteln, um fehlenden Markterfolg zu begründen. Da braucht man sich wenigstens keine Gedanken über das Verhalten und den Hintergrund der (vermeintlichen) Verschwörungsopfer zu machen.
Aber leider funktionierts in der Industrie nicht so, wie sich hier mancher (aufgrund welcher Erfahrungen übrigens?) vorstellt.
Es ist keineswegs erforderlich, bereits ein Massenprodukt verfügbar zu haben, um Kontakte zur Industrie zu bekommen. Es geht aber auch nicht, monatelang was von "Serienreife", sofortiger Lieferbarkeit, beliebiger Reproduzierbarkeit usw. daherzureden (wie es dbm energy macht) und dann interessierten Kunden noch nicht mal Muster vorführen zu können (es gibt da den einen oder anderen Bericht von Leuten, die es tatsächlich geschafft haben, bis in die Firmenräume von dbm vorzudringen - scheint auch nicht so einfach zu sein). Es schadet auch nie, bei Messen und Ausstellungen, die auf der eigenen Webseite angekündigt werden, dann auch mal anwesend zu sein - dbm energy war bei KEINER der drei in den letzten Monaten angekündigten Veranstaltungen dabei.
Und mit einer Firma, die solche Hampeleien vorführt, soll irgendeiner Verträge abschließen? Kein Wunder, daß man sich da in Industriekreisen wohl eher auf die Schenkel klopft. Die einzige "höhere Macht", die da am Werk ist, ist die Vernunft der potentiellen Kunden.
Alles, was von dbm nach der Rekordfahrt vor einem Jahr konkret gekommen ist, sind die 3 Next-Energy-Testfahrzeuge, die mit ihrer Batterietechnik keineswegs besonders über den Stand der Technik herausragen. Die Batteriekapazität ist nur noch ein Bruchteil der, die im Rekordfahrzeug verbaut wurde, aber offensichtlich ist die Batterie genauso schwer.
Wo ist denn eigentlich die Batterie aus dem Rekordfahrzeug abgeblieben? Verbrannt ist sie nicht, der Dekra wurde sie auch nicht vorgeführt.
Stimmt genau, ein fundierter Beitrag, danke!
Btw: Herr Hannemann lies sich mit 2 Akkus im Arm fotografieren, etwa so groß wie Starterbatterieen.
Ich habe mal angefragt was die denn so kosten, na was meint Ihr 😉 ??
Richtig: Keine Antwort.
Das ist Antwort genug!
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
Dummschwätzer !Hier eine der zentralen Entwicklungen der "Sesselpupser":
http://nano.evonik.com/.../default.aspx
Gruß SRAM
Intelligenzbolzen!
Wie biste denn auf diesen Link gestoßen? Denn: über die Hauptfirmen-Linkseite sucht man vergeblich, auch wenn man dort weiter sucht mit der Rubrik Auto..... etc. Wieso, wenn doch so tolles Produkt und so viel Werberummel? Danach hatte ich vergeblich gesucht. Sieh mal hier den Link:
http://corporate.evonik.com/.../search.aspx
da kann man Batterie oder Akku etc. eingeben und erhält eben keine Ergebnisse und der Link soll doch dazu dienen, die Produkte zu finden. Halte ich für Versteckspiel. Fragt sich immer noch: warum? Unbestreitbar ist doch: für den allgemeinen E-Automarkt ist das Produkt nicht erreichbar. Auch Daimler bringt die E-Autos nicht weiter, wenn man mal nachschaut was an Patenten in dieser Richtung angemeldet wird, so fahren die Japaner einfach technologisch davon (Patente Japan in diesem Jahr über 660, Deutschland gerade mal ca. 170).
Vieleicht gibt es eine Welt jenseits von MT......
......vieleicht gibt es Leute, die sich professionell mit solchen Themen befassen.
......vieleicht geht es Spezialisten von solchen Firmen am Arsch vorbei, was Niemals-Kunden wie du für Infos haben.
.......vieleicht sind diese an Industriekunden in Konzerngröße interessiert......
Gruß SRAM
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
Vieleicht gibt es eine Welt jenseits von MT......
......vieleicht gibt es Leute, die sich professionell mit solchen Themen befassen.
......vieleicht geht es Spezialisten von solchen Firmen am Arsch vorbei, was Niemals-Kunden wie du für Infos haben.
.......vieleicht sind diese an Industriekunden in Konzerngröße interessiert......
Gruß SRAM
...... vielleicht benötigen die Konzerne nicht den Endkunden 🙂
...... vielleicht haben die den Tesla-Wagen nur für Konzernbosse vor ihre Tür gestellt (zu den Versammlungen der "Spitzen" sieht man Autos der Klassen wie Phaeton, Maybach etc. vor der Türe)
...... vielleicht hast Du einfach nur Recht 🙂 auch schön
Gruß: Karlo der I.