Dashcam - Was tun bei einem Unfall? Beweismittel nennen oder erst verschweigen?

Guten Tag,

ich melde mich wieder zurück, mit einem neuen Anliegen und hoffe erneut auf kompetente Antworten 😁.

Ich habe mir vor wenigen Tagen eine Dashcam zugelegt, da in Vergangenheit das ein oder andere passiert ist, welches man doch gerne mit der Dashcam aufzeichnen möchte, vor allem dann, wenn es im schlimmsten Fall zu einem Unfall kommt. Genau da möchte ich auch anknüpfen.

Vor allem an die, die bereits eine Dashcam haben und sogar die Erfahrung gemacht haben. Wenn es tatsächlich zu einem Unfall kommt und man ist selbst betroffen oder gar Augenzeuge und die Dashcam hat alles gefilmt. Die Dashcam speichert nun die Aufnahme auf die Micro SD-Karte. Sollte man (wenn die Polizei eintrifft) in solch einer Situation, die gesamte Dashcam an die Polizei übergeben, die SD-Karte übergeben oder erst einmal die Dashcam verstecken und später zur Wache und mitteilen, dass man ein Beweisvideo hat ?

Nun gäbe es zwei Theorien, die ja mögl.weise auch in der Praxis auftreten könnten:

- Ich übergebe die SD-Karte mit der Aufnahme vor Ort > die Polizei stellt das Beweisvideo sicher, ich allerdings habe keine Sicherheit mehr darüber, ob die Aufnahme sogar gelöscht wird und stehe ohne da.

- Ich übergebe im Nachhinein auf der Wache, mein Beweismittel z.B die SD-Karte erst dann, wenn ich Zuhause eine Kopie angelegt habe. Dann könnte man mir doch vorwerfen, ich hätte die Aufnahme manipuliert oder sogar so geschnitten, wie es mir passt.

Ich frage da mal sicherheitshalber nach, ich denke da ist man dann auf der sicheren Seite. Ich habe mir schon überlegt, die SD-Karte in mein Smartphone einzulegen, die andere eben raus, kurz kopieren, SD-Karte wieder raus und vor Ort übergeben. Allerdings auch wieder eine Stresssituation, vor allem die Dauer ist ja auch entscheidend. Denn eine Loopaufnahme mit einem Schnipsel von 3min beträgt bei 1080p 120FPS gute 810Megabyte.

Ich freue mich über eure Antworten.
Wie würdet ihr dabei vorgehen ?
Die, die schon Erfahrungen gemacht haben, wie habt ihr das gemacht ?

Vielen Dank.

61 Antworten

ich hatte mehrere Dascams mit Loop (überschreiben wenn Chip voll). Mit einem kleinen Chip konnte man so die Aufnahmedauer gut steuern. Problem: sobald der Chip voll war, hat die Kamera den Chip gerne zerstört (waren alles Chinakracher) - ein Weiterschreiben/überschreiben war Glücksache, insbesondere im Zusammenhang mit dem Abstellen des Autos (und Stromzufuhrunterbrechnung).

Von daher würde ich aktuell nach wie vor auf kleine Chips und zusätzlich auf einen echten Loop setzen.

Zitat:

@audijazzer schrieb am 10. Mai 2021 um 12:55:55 Uhr:



glaub ich nicht , dass es vor zwei Jahren noch kaum Modelle mit Loop gab.
Dashcams mit Loop-Möglichkeit (und die ganze Diskussion darüber) waren 2019 schon lange Thema.

Welches Modell?

Ok, wir reden von unterschiedlichen Fakten. Bitte den zweiten Halbsatz dazu nehmen.

Loop gibt es ewig, aber das ist halt die "illegale" Form, wo erst der Speicher voll läuft, bevor überschrieben wird.

Die sichere Variante, wo nur bei einem Ereignis oder manuellen Auslösen gespeichert wird, ist so gut wie nicht existent.

Zitat:

@Teksaz schrieb am 10. Mai 2021 um 15:42:54 Uhr:


Die sichere Variante, wo nur bei einem Ereignis oder manuellen Auslösen gespeichert wird, ist so gut wie nicht existent.

Naja, sicher ist jetzt die Frage.

Angenommen deine Cam zeichnet 5min auf bevor sie überschreibt.

Jetzt hast du einen Unfall, erst mal einen Puls von 238, einen Blutdruck von 210 zu 160 und eine Adrenalinspiegel von [hier beliebige Zahl und die Maßeinheit für Adrenalin (mermutlich mg/l) einsetzten].

Dann bleibst du erst mal sitzen, guckst ob noch alles dran ist, kümmerst dich um deine Mitfahrer und um Personenschäden beim Unfallgegner.

Nach 10 min kommst dann langsam wieder runter und stellst fest daß du vor 5min deinen Speicherknopf hättest drücken müssen und dann? 😁

OK macht mit etwas Glück der automatische Speichertrigger mittel G-Sensor, hab ich übrigens auch (der löst aber auch regelmäßig bei Schlaglöchern oder bei geparktem Auto bei Sturmböhen aus).
Das wäre aber genaugenommen auch wieder illegal. 😉

Wenn die Cam alle 5min eine neue Datei anfängt hast da schon mal weniger Probleme.
Da fischt man sich die richtige Datei raus und gut ist (da kann man auch bei irgendwelchen Vorwürfen die man Wochen später bekommt noch mal "zurückspulen" und dann sagen "kann sein" oder "nicht"😉.

Fazit: Wie man es macht ist es falsch. 😉

Gruß Metalhead

Hallo, Metalhead79,

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 10. Mai 2021 um 16:28:48 Uhr:


OK macht mit etwas Glück der automatische Speichertrigger mittel G-Sensor,..

stimmt, aber wenn man nur Zeuge ist, alles aufgezeichnet hat und dann vergisst, den Speicherknopf zu drücken, bringt die Kamera auch nichts, wenn automatisch nach ein paar Minuten überschrieben wird.

Wie schon vorher geschrieben wurde: Das einfachste ist, man kopiert die Datei zu Hause bzw. bei der nächsten Gelegenheit und schickt sie dann an den sachbearbeitenden Polizeibeamten, wenn man in nichts hineinkommen will.

Viele Grüße,

Uhu110

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Aber per altmodischer Briefsendung

Zitat:

@audijazzer schrieb am 10. Mai 2021 um 21:53:00 Uhr:



was heißt "ereignisbezogen"?
Keine Cam kann "hellsehen".
Und nochmal, deine 99% sind Unsinn!
Jedenfalls Stand heute minus 2 Jahre.
Dann hast du dich eben nicht ausreichend damit befasst - ich vermute eher, es hat dich auch nicht besonders interessiert. Willst ja lieber dauerfilmen...

Ich würde dir raten, nicht ganz so emotional an die Sache zu gehen. 😉
Ereignisbezogen heißt einfach, irgendein Sensor hat reagiert. Sei es der G-Sensor oder der Bewegungssensor beim Parken (nochmal ne andere Nummer, da es da dann schon Richtung von Überwachung von ruhendem Verkehr).

Und nochmal, du musst unterscheiden zwischen Loop und Loop, der nur bei Ereignis speichert.
Üblicherweise Speichern fast alle Cams den Loop, bis die Karte voll ist und fangen dann vorn wieder an mit der ältesten ungeschützten Aufnahme.
Das ist der verbreiteste Stand der Technik. Mittlerweile arbeiten die Garmin-Modelle ebenfalls so. Ich konnte auch nichts mehr zu der benannten Kamera mit "legaler" Loopfunktion finden. Mir fällt aber der Name auch nicht mehr ein..

Zitat:

@uhu110 schrieb am 10. Mai 2021 um 20:53:26 Uhr:


stimmt, aber wenn man nur Zeuge ist, alles aufgezeichnet hat und dann vergisst, den Speicherknopf zu drücken, bringt die Kamera auch nichts, wenn automatisch nach ein paar Minuten überschrieben wird.

Wie schon vorher geschrieben wurde: Das einfachste ist, man kopiert die Datei zu Hause bzw. bei der nächsten Gelegenheit und schickt sie dann an den sachbearbeitenden Polizeibeamten, wenn man in nichts hineinkommen will.

Viele Grüße,

Uhu110

Da stimme ich dir voll und ganz zu, da kann man IMHO nix falsch machen. Große Karte rein und rausholen was man braucht (und das geht auch Wochen später noch) ansonsten das Ding einfach machen lassen.

Warum man da Spazierfahrten ins Netz stellt erschließt sich mir sowieso nicht. Ich glaub so langweilig könnte mir gar nicht werden. 😁

Gruß Metalhead

Zitat:

@Teksaz schrieb am 11. Mai 2021 um 00:02:38 Uhr:



Ich würde dir raten, nicht ganz so emotional an die Sache zu gehen. 😉
Ereignisbezogen heißt einfach, irgendein Sensor hat reagiert. Sei es der G-Sensor oder der Bewegungssensor beim Parken (nochmal ne andere Nummer, da es da dann schon Richtung von Überwachung von ruhendem Verkehr).

Und nochmal, du musst unterscheiden zwischen Loop und Loop, der nur bei Ereignis speichert.
Üblicherweise Speichern fast alle Cams den Loop, bis die Karte voll ist und fangen dann vorn wieder an mit der ältesten ungeschützten Aufnahme.
Das ist der verbreiteste Stand der Technik. Mittlerweile arbeiten die Garmin-Modelle ebenfalls so. Ich konnte auch nichts mehr zu der benannten Kamera mit "legaler" Loopfunktion finden. Mir fällt aber der Name auch nicht mehr ein..

jetzt mal bitte nicht alles verdrehen! Der Vorposter behauptet, es hätte vor 2 Jahren keine Cams mit Loops gegeben.
Unter Loops verstehe ich natürlich NICHT, dass die Cam irgendwann die Aufnahmen überspielt, wenn das Speichermedium voll ist.
Das ist doch wohl selbstverständlich, sonst müsste die Cam den Dienst quittieren, wenn die SD voll ist.
Das kann ja kaum im Sinne des Anwenders sein.
Es geht hier schlicht um die Behauptung, es hätte "vor zwei Jahren kaum Cams mit niedrigschwelligen Loops im Minutenbereich gegeben".
Das ist eine reine Behauptung ohne irgendeinen Beleg!
Natürlich gab es sie schon zu der Zeit. Ich verfolge das schon länger, die Hersteller haben sich bereits seit einiger Zeit auf die aktuelle Gesetzeslage eingestellt.
Hier will jemand unbedingt dauerfilmen. Nur darum ging es mir.

Die ganze Diskussion um G-Sensor u.ä. können wir uns in dem Zusammenhang sparen, das tut jetzt grad nichts zur Sache.

Zitat:

@audijazzer schrieb am 10. Mai 2021 um 21:53:00 Uhr:


was heißt "ereignisbezogen"?
Keine Cam kann "hellsehen".

Nein, aber vor dem Trigger gecachte Daten festschreiben.

Gibt's übrigens auch in der Messtechnik und hat mir mal bei einem sporadischen Fehler gute Dienste geleistet: Datenlogger rangehängt und als Trigger einen Taster verbaut, dann so konfiguriert daß die Daten 20s vor und 10s nach dem Tastedruck aufgezeichnet werden.

Bei der Dashcam ist der Tastendruck der G-Sensor, oder die Speicher-Taste und die schreibt dann Zeit x vor und Zeit y nach dem Event fest.

Gruß Metalhead

Ein Kienzle UDS hat sowas ähnliches schon vor Jahrzehnten beherrscht, außer dass er gefilmt hat.

Zitat:

@audijazzer schrieb am 11. Mai 2021 um 09:33:17 Uhr:


Es geht hier schlicht um die Behauptung, es hätte "vor zwei Jahren kaum Cams mit niedrigschwelligen Loops im Minutenbereich gegeben".

Mir fällt aktuell keine ein die das könnte (dahingehend habe ich mich aber nicht tiefer beschäftigt als ich meine angeschafft hatte, mit kam es vorwiegend auf die Optik an), ich erinnere mich aber noch an die Cloud von BlackVue, die das Zeug automatisch ins Netzt schaufelt. 😁

Ich denke Dahcam ist China-High-Runner und da muß das Zeug nur halbwegs funktionieren und darf nix kosten. --> Features für Deutschland sind irrelevant.

Gruß Metalhead

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 11. Mai 2021 um 09:54:28 Uhr:


Ein Kienzle UDS hat sowas ähnliches schon vor Jahrzehnten beherrscht, außer dass er gefilmt hat.

Das ist heute ja Serie im Steuergerät.

Gruß Metalhead

Zitat:

@audijazzer schrieb am 11. Mai 2021 um 09:33:17 Uhr:


jetzt mal bitte nicht alles verdrehen! Der Vorposter behauptet, es hätte vor 2 Jahren keine Cams mit Loops gegeben.
Unter Loops verstehe ich natürlich NICHT, dass die Cam irgendwann die Aufnahmen überspielt, wenn die Karte voll ist.
Das ist doch wohl selbstverständlich, sonst müsste die Cam den Dienst quittieren, wenn die SD voll ist.
Das kann ja kaum im Sinne des Anwenders sein.
Es geht hier schlicht um die Behauptung, es hätte "vor zwei Jahren kaum Cams mit niedrigschwelligen Loops im Minutenbereich gegeben".
Das ist eine reine Behauptung ohne irgendeinen Beleg!
Natürlich gab es sie schon zu der Zeit. Ich verfolge das schon länger, die Hersteller haben sich schon seit einiger Zeit auf die Gesetzeslage eingestellt.
Nur darum ging es mir.

Die ganze Diskussion um G-Sensor u.ä. können wir uns in dem Zusammenhang sparen, das tut jetzt grad nichts zur Sache.

Ich habe jetzt nochmal alles überflogen, aber diese Aussage nicht gesehen von Ihm. Also bitte sende mal einen Link dazu. 😉
>Ich< hatte aber geschrieben, dass es vor rund 2 Jahren, vielleicht auch mehr oder weniger Zeit, nur eine Kamera gab, die gesetzeskonform keine Aufnahme gespeichert hat, außer es kam zu einem Ereignis oder dem manuellen Auslösen des Speicherknopfes.
Es geht dabei weder um die Länge der einzelnen Aufnahmen, noch darum weshalb diese gespeichert werden.

Und nachwievor speichern (fast?) alle Kameras die Loops bis die Karte voll ist. Das wiederum wird hier als dauerhaftes Aufzeichnen angenommen. Aus den einzelnen Minutenclips lässt sich bei entsprechender Karte auch Tage oder Wochen später noch ein vollständiges Video machen... Allein darum geht es. Das die Kameras selbst nur kurze Clips anlegen ist wohl jedem bewusst. Hat aber jetzt auch eher weniger mit der Gesetzeslage zu tun (denn sonst würden die Kameras nicht jedes Video auf die SD-Karte schreiben), sondern mit den technischen Voraussetzungen und der Ausfallsicherheit.

Zitat:

@Teksaz schrieb am 11. Mai 2021 um 10:07:13 Uhr:


Und nachwievor speichern (fast?) alle Kameras die Loops bis die Karte voll ist. Das wiederum wird hier als dauerhaftes Aufzeichnen angenommen. Aus den einzelnen Minutenclips lässt sich bei entsprechender Karte auch Tage oder Wochen später noch ein vollständiges Video machen... Allein darum geht es. Das die Kameras selbst nur kurze Clips anlegen ist wohl jedem bewusst. Hat aber jetzt auch eher weniger mit der Gesetzeslage zu tun (denn sonst würden die Kameras nicht jedes Video auf die SD-Karte schreiben), sondern mit den technischen Voraussetzungen und der Ausfallsicherheit.

Es wurden von Gerichten aber schon kleine Videodateien (glaub 2-5min) als anlassbezogen gewertet und als Beweis zugleassen. Daß da noch 258734 andere 2-5min-Dateien vorhandne waren hat da niemanden interessiert.

Wenn man das Zeug nicht im Internet verschleudert oder auf Basis des Filmmaterials andere wegen Ordnungswidrigkeiten anzeigen möchte, hat man da IMHO kein Problem.
Einziges Damoklesschwert wäre es daß man eventuell Beweise gegen sich selber liefert.

Gruß Metalhead

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 11. Mai 2021 um 11:08:30 Uhr:


Es wurden von Gerichten aber schon kleine Videodateien (glaub 2-5min) als anlassbezogen gewertet und als Beweis zugleassen. Daß da noch 258734 andere 2-5min-Dateien vorhandne waren hat da niemanden interessiert.

Wenn man das Zeug nicht im Internet verschleudert oder auf Basis des Filmmaterials andere wegen Ordnungswidrigkeiten anzeigen möchte, hat man da IMHO kein Problem.
Einziges Damoklesschwert wäre es daß man eventuell Beweise gegen sich selber liefert.

Gruß Metalhead

Korrekt, deshalb sollte man da auch nicht überreagieren. Aber leider gibt es genug, die sich durch das bloße Vorhandensein einer Aufnahme überwacht fühlen.

Dennoch ist es so, dass das permanente Dauerloopen (über Stunden, Tage, Wochen, ...) wohl oder übel nicht datenschutzkonform sein dürfte. Deshalb als Antwort auf die Eingangsfrage auch: niemals die Cam als Beweismittel direkt aufführen, denn damit kann man sich selbst ebenfalls reinreiten.

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