Das Auto, was hat es getan?
Montagmorgen, die Woche beginnt wie immer. Zu früh wach, man kann nicht mehr einschlafen, aber die Zeitung ist schon da. Während man noch nicht ganz wach ist guckt man erstmal nur aufs Titelblatt. Und schon grinst es einen an von rechts unten:
EU beratschlagt über TÜV für alte Autos jedes Jahr
Jetzt sollen Autos also ab einem bestimmten Alter jedes Jahr zum TÜV oder wenn sie die 160.000 Kilometer vollgemacht haben. Man runzelt die Stirn, schlägt die Zeitung auf und auf Seite 2 springt einem das Nächste entgegen, Tempo 30 in Städten und man sitzt eigentlich nur noch da, hält den Kopf schief und fragt sich ob die Nachbarn einem nicht eine eigens erstellte Juxausgabe der Tageszeitung untergejubelt haben.
Man geht also ins Internet, auf die Seite dieser Zeitung um die Angaben zu verfizieren und das erste was man in den Commentboxen findet, ist eigentlich unverholner Hass gegen Autofahrer aller Art. Bei manchen hat man das Gefühl, dass Autofahren als Kapitalverbrechen eingestuft werden soll und mit Freiheitsentzug ab mindestens 5 Jahren belegt werden muss.
Heil dir oh Fahrrad und da wird offen über Sachbeschädigungen an Autos disskutiert ( Reifen zerstechen, Lack zerkratzen ) wenn mal einer halb auf dem Radweg steht und kein Admin scheints zu jucken. Aeh, hallo? Sachbeschädigung? Egal weil Auto oder wie?
Ok, ok, chill out. Man macht das Radio an, irgendwo muss ja rauszubekommen sein was das ganze soll. Da bereits ein Regionalsender reingedreht ist, hört man auch gleich fröhlich die Meldung: Umweltzonen in Bonn und Köln sollen verschärft werden. Die Handwerkskammer läuft Sturm weil ihre Mitglieder jetzt schon teilweise mit ihren Transportern Probleme haben, aber, wenn intressierts? Kommen tut sie trotzdem, die Umweltzonenverschärfung und Ausweitung.
Währendeßen hat man mal vorsichtig auf den Regionalteil der eingangs besprochnen Zeitung gelinst. "Gleuler Straße in Köln ab sofort 6 Monate gesperrt - Verkehrschaos befürchtet" grinst es mich dort an. What the fuck? Naja, noch eine Verkehrsader abgeklemmt, medizinisch gesehen ist der Straßenpatient Köln damit langsam definitiv vor Exitus. Was da schon alles abgeklemmt und eingeengt wurde, jeder 80 Jährige, kettenrauchende Schwerstalkoholiker mit einem BMI von 42 ist dagegen kerngesund.
Und man fragt sich einfach: Was hat das Auto getan? Warum und woher kommt in letzter Zeit diese massive Hetzjagd gegen das Auto? Und vorallem, wo endet das?
Muss man bald als Autofahrer schon Angst zumindest um das Auto oder sogar um seine Gesundheit haben in bestimmten Vierteln? Frei nach dem Motto, Autofahrer, zum Abschuss freigegeben? Es scheint ja mittlerweile so, dass ( angeblich ) alle Verkehrsprobleme laut der einschlägigen Presse einzig und alleine nur am Auto hängen. Der Subtext vieler Artikel ist, dass eigentlich nur der dumme Neandertaler hinterm Lenkrad die heutigen Verkehrsprobleme verursacht und doch alles mit ÖPNV und Rad zu erledigen ist.
Auf der andren Seite aber wird gefühlt über jeden einzelnen Arbeitsplatz bei Opel ellenlang berrichtet, Opel darf nicht sterben, die dummen Amerikaner ruinieren eine ehrwürdige deutsche Automarke. "My mind is full of fuck" ist da ein etwas krasser, aber passender englischer Satz. Auf der einen Seite soll ein Autohersteller der seit Jahren ökonomisch versagt gerettet werden, auf der andren Extremseite ist auch nur der Gedanke an ein normales Auto quasi ein Verbrechen.
Was ist hier los? Ich verstehs einfach nicht mehr. Kann man das Auto nicht einfach mal als das betrachten was es ist? Und wenn auch nur als ein Verkehrsmittel auf das nunmal ein nicht unerheblicher Teil unsrer Gesellschaft angewiesen ist? Man muss es ja nicht lieben, aber kann man nicht wenigstens mit etwas weniger Hass an das Thema herrangehen?
Ich krieg wirklich langsam Angst das man mir irgendwann den Eimer aufs Dach dreht und wenn ich Anzeige erstatten will: Pech gehabt, sie hätten ja mit dem Rad fahren können.
Beste Antwort im Thema
Montagmorgen, die Woche beginnt wie immer. Zu früh wach, man kann nicht mehr einschlafen, aber die Zeitung ist schon da. Während man noch nicht ganz wach ist guckt man erstmal nur aufs Titelblatt. Und schon grinst es einen an von rechts unten:
EU beratschlagt über TÜV für alte Autos jedes Jahr
Jetzt sollen Autos also ab einem bestimmten Alter jedes Jahr zum TÜV oder wenn sie die 160.000 Kilometer vollgemacht haben. Man runzelt die Stirn, schlägt die Zeitung auf und auf Seite 2 springt einem das Nächste entgegen, Tempo 30 in Städten und man sitzt eigentlich nur noch da, hält den Kopf schief und fragt sich ob die Nachbarn einem nicht eine eigens erstellte Juxausgabe der Tageszeitung untergejubelt haben.
Man geht also ins Internet, auf die Seite dieser Zeitung um die Angaben zu verfizieren und das erste was man in den Commentboxen findet, ist eigentlich unverholner Hass gegen Autofahrer aller Art. Bei manchen hat man das Gefühl, dass Autofahren als Kapitalverbrechen eingestuft werden soll und mit Freiheitsentzug ab mindestens 5 Jahren belegt werden muss.
Heil dir oh Fahrrad und da wird offen über Sachbeschädigungen an Autos disskutiert ( Reifen zerstechen, Lack zerkratzen ) wenn mal einer halb auf dem Radweg steht und kein Admin scheints zu jucken. Aeh, hallo? Sachbeschädigung? Egal weil Auto oder wie?
Ok, ok, chill out. Man macht das Radio an, irgendwo muss ja rauszubekommen sein was das ganze soll. Da bereits ein Regionalsender reingedreht ist, hört man auch gleich fröhlich die Meldung: Umweltzonen in Bonn und Köln sollen verschärft werden. Die Handwerkskammer läuft Sturm weil ihre Mitglieder jetzt schon teilweise mit ihren Transportern Probleme haben, aber, wenn intressierts? Kommen tut sie trotzdem, die Umweltzonenverschärfung und Ausweitung.
Währendeßen hat man mal vorsichtig auf den Regionalteil der eingangs besprochnen Zeitung gelinst. "Gleuler Straße in Köln ab sofort 6 Monate gesperrt - Verkehrschaos befürchtet" grinst es mich dort an. What the fuck? Naja, noch eine Verkehrsader abgeklemmt, medizinisch gesehen ist der Straßenpatient Köln damit langsam definitiv vor Exitus. Was da schon alles abgeklemmt und eingeengt wurde, jeder 80 Jährige, kettenrauchende Schwerstalkoholiker mit einem BMI von 42 ist dagegen kerngesund.
Und man fragt sich einfach: Was hat das Auto getan? Warum und woher kommt in letzter Zeit diese massive Hetzjagd gegen das Auto? Und vorallem, wo endet das?
Muss man bald als Autofahrer schon Angst zumindest um das Auto oder sogar um seine Gesundheit haben in bestimmten Vierteln? Frei nach dem Motto, Autofahrer, zum Abschuss freigegeben? Es scheint ja mittlerweile so, dass ( angeblich ) alle Verkehrsprobleme laut der einschlägigen Presse einzig und alleine nur am Auto hängen. Der Subtext vieler Artikel ist, dass eigentlich nur der dumme Neandertaler hinterm Lenkrad die heutigen Verkehrsprobleme verursacht und doch alles mit ÖPNV und Rad zu erledigen ist.
Auf der andren Seite aber wird gefühlt über jeden einzelnen Arbeitsplatz bei Opel ellenlang berrichtet, Opel darf nicht sterben, die dummen Amerikaner ruinieren eine ehrwürdige deutsche Automarke. "My mind is full of fuck" ist da ein etwas krasser, aber passender englischer Satz. Auf der einen Seite soll ein Autohersteller der seit Jahren ökonomisch versagt gerettet werden, auf der andren Extremseite ist auch nur der Gedanke an ein normales Auto quasi ein Verbrechen.
Was ist hier los? Ich verstehs einfach nicht mehr. Kann man das Auto nicht einfach mal als das betrachten was es ist? Und wenn auch nur als ein Verkehrsmittel auf das nunmal ein nicht unerheblicher Teil unsrer Gesellschaft angewiesen ist? Man muss es ja nicht lieben, aber kann man nicht wenigstens mit etwas weniger Hass an das Thema herrangehen?
Ich krieg wirklich langsam Angst das man mir irgendwann den Eimer aufs Dach dreht und wenn ich Anzeige erstatten will: Pech gehabt, sie hätten ja mit dem Rad fahren können.
309 Antworten
zB Kommender Parkhausschwund in Mannheim.
Überlegungen für ein aTL, Überlegungen für 30er Zone als Standard in Städten, Umweltzone, Schlechter Straßenausbau, leidet auch der Busverkehr drunter, etc.
Vieles regelt alleine schon der Spritpreis, zb bei Umweltzone hätte wohl gelangt DPF Förderung und verpflichtung für Neuwagen(der Rest macht den Braten nicht Fett) ... jetzt kommen sogar die noch mehr rußenden "TSI" dazu
aber der Staat weiß das auf der einen Seite und hat so zb seit 2003 die Inflationsbereinigung der Energiesteuer auf Eis liegen lassen
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Nicht das Auto muss unatrakttiv werden, die Alternativen müssen attraktiver werden.
Außerdem sollte man sich dann mal fragen wo die " freigesetzten" Arbeitskräfte, die direkt und indirekt von der Autoindustrie abhängig sind , Beschäftigung finden, wenn die Produktion mangels Nachfrage zurückgefahren wird.
Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Außerdem sollte man sich dann mal fragen wo die " freigesetzten" Arbeitskräfte, die direkt und indirekt von der Autoindustrie abhängig sind , Beschäftigung finden, wenn die Produktion mangels Nachfrage zurückgefahren wird.Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Nicht das Auto muss unatrakttiv werden, die Alternativen müssen attraktiver werden.
bei Apple?
ist ja eigentlich einfach(na gut, eigentlich nicht), erstmal wird das Geld ja noch da sein, dann gibt man es woanders aus, da steigt die Nachfrage und ersetzt...
der Witz mit Apple ist ja, entweder ist die Nachfrage schon da, oder sie wird künstlich generiert, bei der Mobilität ist sie da.... deswegen darf man sie auch nicht künstlich unterbinden
Der schlechte Straßenausbau liegt an den klammen Kommunen. Das betrifft im Übrigen alle Verkehrsteilnehmer, denn auch Radwege sind kaputt, Fusswege profitieren auch nicht gerade von Löchern überall...
Insofern ist das keine Gängelung der Autofahrer, sondern schlicht Geldmangel, der alle betrifft...
Zum Tempo 30 kann man stehen wie man will. Ich finde es nicht unbedingt unsinnig, sofern man die großen Hauptstraßen ausnimmt. Wer in Hannover mal die Podbi, die Hildesheimer oder die Vahrenwalder gefahren ist, wird mir zustimmen, dass es zu den meisten Tageszeiten keinen Unterschied macht, ob man 50 oder nur 30 fahren darf. Zuviele Ampeln, zuviele Querstraßen, allgemein zu eng für soviel Verkehr...
Parkhausschwund... ok, das kann man als Zeichen sehen, dass man Autos aus den Innenstädten weghaben möchte. Halte ich aber auch für in Ordnung. Gerade in Innenstädte kann man halt mit der Bahn fahren...
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Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Außerdem sollte man sich dann mal fragen wo die " freigesetzten" Arbeitskräfte, die direkt und indirekt von der Autoindustrie abhängig sind , Beschäftigung finden, wenn die Produktion mangels Nachfrage zurückgefahren wird.
Die Alternativen bauen sich dann wohl von selbst... widdewiddewitt...
Anreize für bestimmten Kraftstoff wecken, einen Markt heranziehen und dann nach kurzer Nutzungszeit wird die gestern noch moderne Technik als Wurzel allen Übels ausgemacht.
Entweder man hat Glück und/oder Geld, um sich einen Rußfilter zu kaufen, wenn es ihn gibt, oder man muss sich ein anderes, evtl. in der Summe seiner Eigenschaften schlechteres Auto kaufen. Jeder Schritt ist mit Verlust zu Lasten des "Kunden" verbunden.
Zum Beispiel
(mich betrifft es nicht direkt, da ich gase und der Diesel meiner Frau grün, der Terracan gelb hat; ist eh für Offroadtour)
Man kann nicht immer nur dem Kunden die lange Nase zeigen und sagen, er sei ein böser Junge und soll mal schön zahlen. Ganz so, wie der Wind gerade weht.
Planungsstand und Rechtssicherheit eben.
cheerio
Seher, Druiden, Stellmacher und Hufschmiede gibt es auch keine mehr, es gibt eben heute andere Berufsarten.
Das sehe ich nicht als Problem.
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
Seher, Druiden, Stellmacher und Hufschmiede gibt es auch keine mehr, es gibt eben heute andere Berufsarten.cheerio
Die dürften schon alleine von der Anzahl her kein Maßstab sein.Hier geht es um Milllionen die direkt oder indirekt davon abhängen. Also ist es sehr wohl ein Problem.Die Zeiten wo bei uns der Krupp-Hammer dröhnte und 100.000 zur Schicht gingen sind nun mal vorbei.Welche Alternativen soll es denn geben ? Ökobauer ?
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
Seher, Druiden, Stellmacher und Hufschmiede gibt es auch keine mehr, es gibt eben heute andere Berufsarten.
Also der Hufschmied bzw. heute Hufbeschlagschmied ist eine gesetzlich geregelte Ausbildung...
Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Die dürften schon alleine von der Anzahl her kein Maßstab sein.Hier geht es um Milllionen die direkt oder indirekt davon abhängen. Also ist es sehr wohl ein Problem.Die Zeiten wo bei uns der Krupp-Hammer dröhnte und 100.000 zur Schicht gingen sind nun mal vorbei.Welche Alternativen soll es denn geben ? Ökobauer ?
Wir hatten auch mal Zeiten, in denen Millionen Menschen in der Kohle- und Stahlindustrie gearbeitet haben. Das ist heute nicht mehr der Fall und trotzdem sind nicht alle arbeitslos...
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Was heißt Mindestmaß, eher Ziel.Zitat:
Original geschrieben von xmisterdx
Das ist allerdings auch schon ein ziemlich hohes Niveau, was da als Mindestmaß definiert wird. Hier wird quasi gerade der Champagner zum untersten Level der Getränke erkoren...
Aber ein jetzt schon für sehr viele erreichtes Ziel. Daher stellt sich natürlich bei denen die Frage, warum sie denn auf einmal einseitig auf bereits vorhandenen Komfort verzichten sollen. Und das erst einmal auch völlig zu Recht. Denn nochmal: das grundsätzliche Streben menschlichen Handelns ist es nun mal, seine Lage zu verbessern nicht freiwillig zu verschlechtern. 😉
Vielleicht muss etwas ANDERS sein, aber anders sollte tunlichst nicht "schlechter" bedeuten. Sowas ist zwar durch kollektive Beeinflussung, falsche Versprechen oder "Gewalt" mittelfristig installierbar, aber langfristig führt es eben zu sozialen Spannungen.
Und bevor hier wieder die "Entwicklungsländerkarte" gespielt wird: rein psychologisch ist es nun mal so, dass ich nur DEN Komfort vermisse, den ich auch kennengelernt habe. Will heißen: es ist schwieriger auf 10cent zu verzichten, die man einkalkuliert hat, als auf 100€, die man bei 1000€ unerwartetem Zuwachs weniger bekäme. 😉
Wie das moralisch zu bewerten ist, ist dabei sowohl eine andere Frage als auch soziologisch unerheblich.
Beispiel Lübeck: B104 Richtung Lübeck rein.
1. Obwohl die einzige Strassenverbindung und DIE Verbindung zwischen Schlutup-Hafengebiet und B104/A20 und nach Lübeck rein, ist eine rote Ampelwelle geschaltet, wenn man nicht wie Michael Schumacher zu seinen besten Zeiten beschleunigt und mindestens 65 Km/h Tacho fährt.
2. Auch innerstädtische Ampeln sind seltsam geschaltet
3. Der Verkehr in der Altstadt wurde für Autos ziemlich schlecht geändert. Komme ich von Osten muss ich mich durch Ministrassen hangeln weil sie (um ein "Durchfahren" zu verhindern, wobei es auch einfach heissen könnte zum Bereich Karstadt/Marienkirche fahren zu wollen) einige Strassenabschnitte für Autos gesperrt haben. Stattdessen kann man natürlich aussen herum fahren, aber alleine diese Umwege dürften sich für alle Autofahrer schön summieren.
4. An der Fachhochschule wurde ein ganzer Stadtteil neu hochgezogen: FH Gebäude, Gewerbegebäude, Wohnhäuser etc. Die FH natürlich, die Uni-Klinik sind dort auch zu finden.
Die einzige Strasse dort besteht aus einer Spur mit aufgemalten Radwegen und ist auf den Stand von "Daktari 1955 in Tansania nach der Regenzeit"; also Stossdämpfertod.
Jetzt das beste: Die Strasse ist an der Fachhochschule durch zwei Schranken versperrt. D.h. Arbeitnehmer (die östlich wohnen) für das nahe Einkaufszentrum (Real etc.) oder die neuen Gewerbegebiete müssen einen riesigen Umweg fahren und entweder den Kreisverkehr nutzen, der ohne Ampeln fast immer am Totalkollaps ist, oder die Linksabbiegerampel eine Kreuzung vorher nehmen, wo pro Ampelphase 3-6 Autos rüberkommen.
Leute die westlich wohnen und zur Uniklinik wollen haben wohl das gleiche Problem.
Man kann aber beispielsweise über den FH Parkplatz fahren und bei der dortigen kleineren Schranke hoffen durchzurutschen oder priviligiert zu sein um eine Karte für diese zu bekommen.
Da besagte Schranke regelmässig zerstört wird, scheinen aber bei weitem nicht alle Leute eine Karte zu bekommen. Nach 24-48 Stunden ist die Schranke repariert...die gemeingefährlichen Schlaglöcher dort warten seit Jahren auf Besserung.
Den Verkehr unnötig zu behindern hat anscheinend absoluten Vorrang, koste es was es wolle.
Wo kämen wir auch hin wenn die Arbeitnehmer aus den östlichen Bezirken einfach direkt zum Firmenparkplatz fahren könnten und die aus dem Westen zur östlich gelegenen Uni-Klinik bzw. zum Parkplatz der FH ohne jeweils einen 2-3Km Umweg und 8-10 Minuten länger im Auto zu sitzen zu haben.
Zitat:
Original geschrieben von xmisterdx
Wir hatten auch mal Zeiten, in denen Millionen Menschen in der Kohle- und Stahlindustrie gearbeitet haben. Das ist heute nicht mehr der Fall und trotzdem sind nicht alle arbeitslos...Zitat:
Original geschrieben von R 129 Fan
Die dürften schon alleine von der Anzahl her kein Maßstab sein.Hier geht es um Milllionen die direkt oder indirekt davon abhängen. Also ist es sehr wohl ein Problem.Die Zeiten wo bei uns der Krupp-Hammer dröhnte und 100.000 zur Schicht gingen sind nun mal vorbei.Welche Alternativen soll es denn geben ? Ökobauer ?
Das Problem is eben, bis vor vielleicht 10 Jahren konnte man wenn man nich so clever war immer noch irgendwo am Band arbeiten. Das war die ganze Menschheitsgeschichte so. Erst mit dem grosflaechigen aufkommen von Robotern umd Maschinen wurden diese "Proletariatsjobs" wesentlich weniger.
Die Industrie, eben vorallem Auto, is da einer der letzten Zweige wo man auch noch mit zweistelligem IQ ( was nicht fuer alle Arbeiter in diesen Branchen gilt ) arbeiten kann. Fuer viele moderne Berufe reicht ja fast nichtmalmehr die Realschule.
Aus dem Landarbeitshelfer wurde der Dampfmaschinenbeschiker, daraus der Stahlwerker und daraus der Mann am Band bei z.B Opel. Und jetzt? Die Solarbranche die z.B auch viele "Hand statt Kopf" Jobs brauch und zukunftstraechtig ist, ueberlassen wir anders als die Amis ungeschuetzt den Chinesen.
Gleichzeitig bieten viele der simpeljobs ein so bescheidnes Lohnniveau ( Stichwort Paketbote und Outsorcing ) das es klueger waer Zuhaus zu bleiben. Kann wenigstens nicht der Rucken kaputt gehen. Man brauechte also mal wieder grosse, durchdachte Reformen fuer zukuenftige Jobs die mehr Muskel als Hirn brauchen. Aber, dass kostet, is unbequem, macht eventuell unbeliebt. Schoen das wir drueber geredet haben.
Zitat:
Original geschrieben von xmisterdx
Falsch ist es nicht, sonst würde ich das ja nicht schreiben 😉Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Das mag nicht falsch sein, trotzdem kann es nicht sein, dass man dem Autofahrer das Autofahren schwieriger als schon ist machen muss. Nicht das Auto muss unatrakttiv werden, die Alternativen müssen attraktiver werden.An welchen Stellen wird denn das Autofahren unattraktiver gemacht? Wir können das ja mal an konkreten Beispielen diskutieren.
OK: konkretes Beispiel: Lünen, eine 92.000Einwohnerstadt mit einer stark dezantralen Siedlungsstruktur und trotz der Größe oberzentralen Abhängigkeit zu Dortmund.
Buslinien fahren im Rahmen der VKU; es gibt auf dem Papier einen Buslinienverkehr, der aber Taktzeiten von 30min hat. Anbindung nach DO gibt es über den HBF, der über sage und schreibe 40 P+R-Parkplätze verfügt und mitten in Kernrandlage liegt. Die uneffektive Schnittstelle zwischen VKU und VRR macht den ÖPNV zusätzlich unattraktiv.
Was wird gemacht? Rückbau alternativer Verkehrsstraßen zu Gunsten von Verkehrsberuhigung.
Tempo 30 an wichtigen Sekundärerschließungsachsen
Vorrangschaltung für ÖPNV. Dies führt dazu, dass man an der einzig verbliebenen Hauptverkehrsachse u. U. 5min (kein Witz) an einer roten Ampel steht, weil kleckerweise ein Bus nach dem anderen in den ZOB rein- und wieder rausfährt, in dem gefühlt 3 Omis sitzen. Experten streiten noch, ob diese Dauerwartezeiten nun politisch gewollt oder einfach verkehrstechnisch verbaselt sind.
An anderer Stelle: politisch gewünscht rote Welle zur "Vergraulung" des Durchgangsverkehr. Das Problem: eine Alternative gibt es leider nicht, da diese in einem langwierigen Verfahren von Umweltschützern wegen irgendwelcher Frösche letztgültig gekippt wurde. Also steht in der Stadt alles, man kommt aber ander auch nicht heraus, herein oder drumherum.
Lahme Antwort der Hauptprotagonisten: man kann soll mit dem Rad fahren. Von "können" keine Rede. Die Fahradwege sind marode, führen zur politischen Gängelung der Autofahrer über unübersichtlichste Kreuzungen, wo jeder Radfahropi lieber absteigt und über die Fußgängerapel geht abgesehen davon, dass das Rad eben wegen der Witterungsabhängigkeit, körperlicher Anforderung und der nicht vorhandenen Ladekapazität eh keine gleichwertige Alternative ist (wir erinnern uns: kühl, trocken, fleckenlos, zeitnah usw. 😉 ) aufgrund der dezentralen Siedlungsstruktur auch völliger Driss als Ersatz.
Trotzdem werden weiter fleißig Neubaugebiete am Stadtrand entwickelt. Man will ja mit dem Blick zur Wiese wohnen.
SO sieht für mich die typische grün-ideologische Verkehrsplanung aus. 😉
Wer sich dagegen echauffiert, wird von der gutmenschlichen Beamtenklientel niedergemoppert. Bei entsprechenden kommunalen Ratssitzungen war ich teilweise selbst anwesend.
Die "Lüner Ampel" ist mittlerweile schon ein überregionaler Treppenwitz und wie es das Hilperttheater in den 50ern in den Bauentwurfslehre-Neufert geschafft hat, wird die Straßenplanung wohl auch irgendwann mal in die Lehrbücher eingehen - ich hoffe immer noch als NEGATIVbeispiel, aber wenn irgendwann nur noch "2 Räder gut - 4 Räder schlääächt" geblökt wird, weiß ich nicht, ob das auch so sein wird 😉
Zitat:
Original geschrieben von xmisterdx
...Und dass ich nun mit meiner 35,8h unbedingt länger arbeite, als mein Großvater mit seinen 40-45h, müsste vielleicht auch mal ein fähiger Mathematiker untersuchen. Ich bin da relativ sicher, dass das so nicht stimmen kann...
Hab ich mir´s doch gedacht, dass Du beamtet bist 😁
Ich kann jedenfalls sagen, dass ich mit meiner auf dem Papier bestehenden 40h-Woche locker jede Woche einige Stunden länger arbeite, als Dein Opa. Dazu braucht es keinen Mathematiker 😉
Und da hab ich die Stunden, die ich bei MT poste schon abgezogen 😁