Dämpfungsfaktor --> Frequenzweiche
N'Abend!
Folgenden Text hab ich mal ganz frech aus der Produktbeschreibung von der Xetec F.A.C.T F-3 Aktivweiche abgeschrieben:
"Passivweichen haben prinzipbedingt hohe Verluste durch signifikante Innenwiderstände. Selbst ein recht hoher Dämpfungsfaktor des guten Verstärkers von z.B. 200 wird durch den Innenwiderstand der Frequenzweiche von durchschnittlich 0,8 Ohm im Woofer- Zweig auf erbärmliche 4,8 (vier-komma-acht !!) am Woofer reduziert ... Und selbst von 1.000 bleiben nur noch 4,9 übrig... Von 10.000 übrigens auch. Da macht der Woofer, was er will, aber selten, was er soll. ..."
Mir ist schon klar, dass bei vollaktiv betriebenen Kompos das ganze Geschehen besser abläuft als über ne Weiche. Aber das der Dämpfungsfaktor soooo sehr unter ner Weiche leidet?
Was meint ihr?
9 Antworten
ja, der DF leider wie sau unter der weiche, vor allem im TMT zweig (weil da die spule in serie ist und die den höchsten widerstand hat). was blöde ist, da der DF im HT zweig ziemlich wurscht wäre und grad im TMT zweig interessant wird...
aber das ist meiner meinung nach nicht das hauptproblem von passiven weichen.
(der DF wird nämlich grundsätzlich überbewertet)
das hauptproblem ist dass die spulen und kondensatoren in solchen weichen ne saumässige ungenauigkeit haben. bei einer weiche allein ist das noch kein problem - da liegt die trennfrequenz dann um ein paar prozent daneben - das juckt keinen (und das hört man auch nicht wirklich).
bei zwei weichen wirds aber doof, denn unterschiedliche spulen oder kondensatoren in den weichen machen auch ne unterschiedliche phasendrehung. die liegt dann zwar auch nur um ein paar prozent daneben, bloss die paar prozent hört man schon eher raus - denn auf phasen-unterschiede ist das menschliche ohr schweine-empfindlich. der klang verändert sich zwar dadurch nicht wirklich, allerdings die stereo-abbildung leidet, und das ist ü-bel.
was aktive weichen angeht ist die sache allerdings auch nur dann besser wenn es aktive weichen mit steck oder schaltbarer trennfrequenz sind (also mit steckmodulen für die trennfrequenz oder dip-schaltern zum umstellen). die "verdrehbaren" (trennfrequenz mittels "dreh-dings" einstellbar) kann man ganz schnell vergessen - denn da ist der gleichlauf der stereo-potis zwischen links und rechts um nix besser als die unterschiede bei passiven weichen - dann noch lieber hochwertige passive weichen mit paarweise selektierten bauteilen.
das optimum sind natürlich digitale weichen - denn da ist der gleichlauf 100% bis aufs letzte bit. wenn man dann noch paarweise selektierte lautsprecher verwendet wirds richtig gut.
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ein weiterer vorteil von aktiven weichen: da das signal VOR dem verstärker auf hochton und tief(mittel)ton aufgetrennt wird verstärkt ein kanal auch immer nur einen teil. der hochton anteil ist üblicherweise einige dB leiser als der tiefton anteil, was in der praxis heisst dass der verstärker kanal für den hochton kaum bis garnicht ins clipping kommt, auch wenn der tiefton anteil schon schlimm im clipping ist. der kanal für den tiefton anteil kommt nach wie vor schnell ins clipping, bloss spielt der TMT einen grossteil der clipping-artefakte einfach nicht, da sie zu hochfrequent für ihn sind. auf deutsch heisst das eine halbwegs übersteuerte aktive anlage klingt besser als eine gleichermassen übersteuerte passive.
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oder kurz: aktive weiche JA!!!, aber nicht jede, und nicht unbedingt wegen des besseren dämpfungsfaktors. und am besten gleich digital 😁
sers, der bär
p.s.: tip: die weichen in guten und teuren DSP radios sind alle digital, und man spaar sich das geld für ne extra aktiv-weiche 😉
p.s.²: wenn du passiv gut fahren willst, dann check dir TMTs mit einem möglichst geringem Qms wert. 3 ist mittelmass, unter 2 sollte was zu haben sein, unter 1,5 ist schon der wahnsinn schlechthin. und Qts kann ruhig unter 0,5 liegen falls du was findest - real steigt der sowieso viel weiter an, und knapp über 0,5 ist genug - grundsätzlich also je weniger desto besser. (aktiv wären vielleicht Qts 0.55-0.65 angesagt). für die HTs gilt natürlich auch geringer Qms, bloss wird man dort relativ schnell fündig, auch mit Qms werten um die 1 was schon "absolut ausreichen sehr gut" ist.
ja, genau, alles soweit ganz richtig, bis auf dass es nicht p.s.² sondern p.p.s. heissen muss!
mathematisch korrekt wenn dann also p.²s., und um ein missverständnis ganz auszuschliessen müsste es (p.)²s. heissen!
ach ja bärle, den post hättest dir sparen können! ein einfaches ja oder nein hätts auch getan. les dir mal dem threadsteller sei signatur durch. keine 3 sätze wird der lesen...lol
Aber hat der ja für alle geschrieben! Also ich fühle mich ja irgendwie ganz schön klug jetzt, aber irgendwie werde ich gerade soooo laaaaaaaangsaaaaaaaaaaaaaam... ;-)
ps: Was der Bär da zur Weiche geschrieben hat hört sich wirklich schlüssig an und würde ich mal so unterstützen
Lieber Landwirt:
Was meine Signatur anbelangt: Du musst ZWISCHEN den Zeilen lesen.
Wie macht man eigentlich diese hübschen Smilies hier rein?
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DF=Lastimpedanz/Innenwiderstand der Endstufe
Könnte mir jetzt bitte mal jemand erklären, warum durch einen Widerstand, der in Reihe zur Lastimpedanz geschaltet wird, der Innenwiderstand der Endstufe verändert werden soll?
Widerstände in der Frequenzweiche und auch der Lautsprecherleitung werden der Lastimpedanz zugerechnet - sie verändern dabei sogar die TSP des Lautsprechers (Qes wird in selbem Maße wie Re erhöht -> Qts steigt), so dass bei Verwendung von Passivweichen eine geänderte Gehäuseabstimmung erforderlich ist!
Der DF steigt sogar bei Verwendung von Passivweichen!
Ne Marsu... die Dämpfung ist am Lautsprecher wichtig, nicht an der Endstufe.
Deshalb muss man Lautsprecherkabel, Widerstände zur Ausgangsimpedanz des Verstärkers zählen.
Der Lautsprecher muss sich ja im Ausschwingen über die Endstufe kurzschliessen. Im Ideal nur über die Ausgangsimpedanz des Verstärkers, in der Realität über Verlustwiderstände der Weiche und Kabel und der Ausgangsimpedanz.
PS: Das Lautsprecherkabel verschlimmert den DF aber auch nicht unerheblich. Wenn sich der Aktivbetrieb wirklich lohnen soll, muss auch die Endstufe nach vorne.
Zitat:
Wenn sich der Aktivbetrieb wirklich lohnen soll, muss auch die Endstufe nach vorne.
oder WIRKLICH dicke kabel verbauen 😁
Wenn dann halt das Auto in den "Kofferraum" des Kabels passt, hast irgendwo übertrieben 😉
Zitat:
Widerstände in der Frequenzweiche und auch der Lautsprecherleitung werden der Lastimpedanz zugerechnet - sie verändern dabei sogar die TSP des Lautsprechers (Qes wird in selbem Maße wie Re erhöht -> Qts steigt), so dass bei Verwendung von Passivweichen eine geänderte Gehäuseabstimmung erforderlich ist!
Der DF steigt sogar bei Verwendung von Passivweichen!
ja, natürlich. bloss bringt der rechnerische dämpfungsfaktor nix, sondern das was von Qes übrigbleibt ist interessant. was ich meinte (und ich denke was letztlich interessant ist) ist der innenwiderstand der ganzen schaltung (inklusive weiche und kabel) an der der lautsprecher dranhängt. und der erhöht sich durch die weiche.
Zitat:
oder WIRKLICH dicke kabel verbauenZitat:
Wenn sich der Aktivbetrieb wirklich lohnen soll, muss auch die Endstufe nach vorne.
denke ich nicht wirklich. mit einer super-tollen passiven weiche kommt man auf ca. 0,5 ohm. mit "ganz normalen" kabeln (5m langes 2,5mm² kabel) und aktiv-weiche immernoch locker unter 0,1 ohm. und wie schon gesagt, das ist nicht der einzige vorteil von aktiv weichen. andrerseits halte ich auch 4mm² kabel fürs frontsystem nicht für einen fehler...
und wie schon gesagt: lautsprecher mit niedrigem Qms (bzw. ganz allgemein gute lautsprecher) sind immer gut und verbessern das ergebnis wahrscheinlich mehr als viel aufwand mit tollen weichen kabeln und endstufen :-)
weiss übrigens wer was der A165 für TSP' hat?
sers,
der bär
p.s.: @landwirt: es müsste p.(p.s.) heissen. natürlich, wenn man das mathematisch umschreibt dann isses wieder p.²s. oder so. lala :-)