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CO 2 - Ausstoss

Themenstarteram 25. Januar 2007 um 16:20

Hallo, der CO 2 - Ausstoss ist ja vom Verbrauch abhänging. Die Autohersteller wollten sich ja selbstverpflichtend für den Flotten-Ausstoss ca. 140 g/km stark machen. Bei den heutigen schweren und PS-Starken Autos ist man ja davon weit entfernt. Meine Frage: Kann man nicht mit einen Kat den Ausstoss reduzieren. Es gibt ja für alles einen Kat oder huschen die CO 2 Abgase ungefiltert dadurch.

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17 Antworten

Das CO 2 ist bei der Verbrennung das gewünschte Endprodukt.

Im Gegenteil: Der Kat produziert CO2 !

Im 3-Wege Einbettkatalysator laufen folgende Prozesse ab:

HC (Kohlenwasserstoffe = unverbrannte Spritreste) werden Oxidiert zu H2O (Wasserdampf) und CO sowie CO2.

CO (Kohlenmonoxid, hoch giftig) wird oxidiert zu CO2 (ungiftig)

NOx (Stickoxide) werden reduziert zu Stickstoff N2 und Sauerstoff O2

 

Das CO2-Problem kann man also nur an der Wurzel packen und dafür sorgen, daß es gar nicht erst entsteht.

Ein (technisch nicht sinnvoll durchsetzbarer) Ansatz wäre, CO und CO2 wiederum zu C (Kohlenstoff) und O2 (Sauerstoff) zu reduzieren, wobei der entstehende Kohlenstoff im festen Aggregatzustand gespeichert werden müsste. Ein solcher Speicherkat würde einem ständigen Wechselintervall unterliegen, wozu der Endverbraucher natürlich nicht bereit ist.

 

Gruß

Tobias

Themenstarteram 25. Januar 2007 um 16:37

Ok, das CO 2 ist das gewünschte Endprodukt. Aber muß es denn in die Atmosphäre geblasen werden. Gibt es keine Möglichkeit es irgendwie abzufangen oder drastisch zu verringern?

Wie gesagt, der enthaltene Kohlenstoff müsste gepeichert werden.

Das Kunststück hat die Natur auch schon vollbracht, denn jeder organische Organismus setzt bei seiner Verrottung CO2 frei (Pflanzen haben es in ihrem Leben zu Photosynthesezwecken absorbiert und mit ihrem Stoffwechsel zu ihrem Wachstum strukturell integriert).

Nur - das muß man sich mal vorstellen - da kommen so ein paar Idioten , graben sich zu den C-Speicherplätzen durch und haben nix besseres vor, als es wieder zu CO2 zu oxidieren.

Aus genau diesem Grund sind alle fossilen Energieträger nicht CO2-neutral, da sie zusätzlich zu den bei allen natürlchen Stoffwechselprozessen (Atmung, Verwesung/Verrottung) entstehenden CO2-Mengen zusätzlich in die Athmosphäre entlassen werden.

CO2-Ausstoß aus dem Verbrennungsmotor lässt sich prinzipbedingt niemals unterbinden. Aber man kann geeignete Energieträger einsetzen, die durch Verwertung organischer Masse (Biomasse) genau den Anteil an CO2 entlassen, den die Pflanze zu Lebzeiten aufgenommen hat. Es ist für die CO2-Bilanz daher absolut unerheblich, ob die Pflanze dabei natürlich verrottet, verbrannt, oder sonstwie energetisch verwertet wird. Das ganze nennt sich dann CO2- oder Klimaneutral.

Ein fader Beigeschmack bleibt: Die Weiterverwertung des organischen Ursprungsmaterials erfordert natürlich den Einsatz von Energie, bis es dann z.B. in Form von Bioethanol an der Zapfsäule aus dem Ventil läuft.

Diese Tatsache wird von den (leider immer noch zahlreich vorhandenen) Fürsprechern fossiler Energieträger gern als Argument gegen Biokraftstoffe gebracht.

Im direkten CO2-Vergleich schneiden Biokraftstoffe jedoch immer wesentlich besser ab als fossile.

 

Gruß

Tobias

@Tobias

Von Thermodynamik hast du nicht wirklich viel Ahnung oder? Wenn du CO2 zu Kohlenstoff und O2 zerlegen willst, brauchst du dafür mehr Energie, als du bei der Verbrennung von C zu CO2 gewinnen kannst (Entropieverluste, Delta-G)

Wenn du sowas OnBoard machen willst, scheiss auf das Benzin und fahre direkt mit deinem "Reduktionsmittel".

@Britcat

Ein Kat "produziert" tatsächlich etwas CO2, was aber kein Drama ist. Dieses CO2 stammt aus ein paar hundert ppm unverbrannter Kohlenwasserstoffe im Abgas, die eben als etwas CO2 und damit Treibhausgas statt ggf. krebserregenden Aromaten oder ozonbegünstigende "Sommersmog" Aliphaten emittiert werden. >98% des CO2 stammt direkt aus der Verbrennung

Wenn du CO2 vermeiden willst, nimm entweder einen Treibstoff, der weniger CO2 ke kWh Brennwert hat (Methan, LPG, Ethanol) oder erlaube den Motoren höhere Stickoxidemissionen und gehe in Richtung magerer Verbrennung (sollte fast unabhängig vom Treibstoff etwa 5-10% Ersparnis bringen).

Zitat:

Wenn du CO2 zu Kohlenstoff und O2 zerlegen willst, brauchst du dafür mehr Energie, als du bei der Verbrennung von C zu CO2 gewinnen kannst (Entropieverluste, Delta-G)

Daher schrieb ich ja, daß das ganze nicht sinnvoll wäre.

Der Eröffner dieses Beitrags wollte nunmal wissen, welche Möglichkeiten der CO2-Reduzierung (hier nicht im chemischen Sinne ) bestehen.

Natürlich ist der exotherme Oxydationsprozess die einzige Möglichkeit, dem Kohlenstoff seine Wärme (hier als kalorische Größe) zu "entziehen". Klar ist auch, daß die Umkehr des Prozesses wiederum Energie verschlingt.

Und daß das ganze nicht isentrop abläuft, da sind wir uns eh einig.

Es ging aber wie gesagt dabei um die Feststellung, daß das ganze nicht praktikabel ist.

Gruß

Tobias

deshalb werden in manchen Länder die Autos auf ihren CO2-ausstoss besteuert. feine sache :-)

leider wird aber ein LPG fahrzeug dementsprechend nicht begünstigt. begründung: man könne doch noch immer mit Benzin fahren - also mehr CO2 ausstoss.

Ich bin ebenfalls der Meinung, daß ein Anreiz gesetzt werden muss, sparsame Autos zu bauen und zu verkaufen.

Entweder durch die Besteuerung nach CO2-Ausstoß oder - ganz ohne direkte KFZ-Steuer - rein auf den Kraftstoffpreis umgeschlagen.

Wer viel verbraucht, der schädigt die Umwelt auch mehr als einer, der bewusst sparsame Autoskauft und soll dafür finanziell auch bluten.

In diesem Sinne ist die CO2-bezogene KFZ-Steuer sogar sozial gerechter, da sie z.B. Berufspendler im Vergleich zu Sprit-aus Gaudi-Vernichtern entlastet.

Noch gerechter wäre natürlich eine CO2-Bilanz-bereinigte KFZ-Steuer, wodurch Hybrid-, FFV- und biokraftstoffverträgliche Fahrzeuge eine (im positiven Sinne) exponierte Stellung bekämen und durch besonders günstige Steuersätze Kaufanreize geschaffen würden. Aber was nützt das alles, wenn einzig der Wille an der Umsetzung fehlt...

Gruß

Tobias

am 25. Januar 2007 um 20:00

Zitat:

Original geschrieben von TobiasMaurer

Ein fader Beigeschmack bleibt: Die Weiterverwertung des organischen Ursprungsmaterials erfordert natürlich den Einsatz von Energie, bis es dann z.B. in Form von Bioethanol an der Zapfsäule aus dem Ventil läuft.

Diese Tatsache wird von den (leider immer noch zahlreich vorhandenen) Fürsprechern fossiler Energieträger gern als Argument gegen Biokraftstoffe gebracht.

Im direkten CO2-Vergleich schneiden Biokraftstoffe jedoch immer wesentlich besser ab als fossile.

Bisher hat es der Mensch schon immer geschafft mit einem Werkzeug ein besseres Werkzeug zu schaffen.

Zuerst gabs da mal einen Holzstecken, einen Stein und ein Stück Liane wo dann irgendein kluger Steinzeitguru auf die Idee kam das zusammenzubinden. Schon hatte man einen Hammer bzw. (mit scharfem Stein) eine Axt.

Mit der Axt konnte man dann kleiner Bäume fällen und die für Hüttenbau bzw. Brennholz verwenden. Okay, die ersten Äxte waren nicht sonderlich stabil, aber es wurde besser.

Irgendwann hat man sogar einen Ottomotor entwickelt. Okay, der war scheiß ineffizient und ging auch schnell hopps, aber das wurde auch besser.

Irgendwann kam dann jemand auch auf die glorreiche Idee Ethanol in einem Ottomotor zu verbrennen (okay, zu aller erst wurde ja Ethanol verfeuert, bis man das Benzin entdeckte) und stellte fest, dass das ganze ja CO2-Neutral ist. Zuerst hatte das etwas Haken, da ja der Bauer mit seinem Diesel-Trekker die Felder leert, eine Maschine erst das Ethanol erzeugen muss und das Gesöff dann an die Tanken verschifft werden muss. Aber das wird auch besser.

Was muss man tun?

Der Trekker muss CO2-Neutral sein.

Die Maschine muss CO2-Neutral sein.

Die Transporte müssen CO2-Neutral erfolgen.

Da wir den jetzigen Verbrauch nicht mit nachwachsenden Rohstoffen abdecken können, ist es essentiell schon jetzt den Verbrauch bei jetzigen Otto-Motoren eklatant zu senken :)

Das Problem an der Wurzel packen, schön und gut, aber: "Think Big; Start Small" ;)

am 25. Januar 2007 um 21:01

Der einzige Weg aus dem Dilemma ist die Genforschung ... wir müssen Pflanzen entwickeln, die eine extreme Wachstumsrate haben und damit die Autobahnschallschutzwände zuwuchern lassen.

Zum Wachstum brauchen die Pflanzen Wasser und CO2, wie auch Sonne. Damit hätten wir schonmal massig Kohlenstoff gespeichert.

Das geerntete Grünzeug kommt dann in Biogasanlagen und damit kann man dann wieder prima Autofahren.

Nur werden wir nie so viel Grünzeug anpflanzen können, das das ausgestoßene CO2 auch aufnehmen kann.

Gruß, Frank

@incognito

ich hab diesbezüglich mal irgendwo was über algenplantagen im atlantik gelesen...

die sollten nämlich genau dafür genutzt werden :-)

am 25. Januar 2007 um 22:33

Naiv könnte man sagen, wenn man den Co2-Ausstoß verhindern will, muss man einfach kohlenstofffreien Kraftstoff verwenden wie z.B. Wasserstoff.

De facto verlagert sich dabei nur die Co2-Produktion. Eine Wasserstoffquelle gibt es nämlich nicht - Wasserstoff wird zumeist aus Erdöl hergestellt.

Und selbst wenn ein geeigneter Co2-neutraler Energieträger verwendet wird, so muss die nötige Energie aus Erdöl bereitgestellt werden. Dies gilt z.B. für Elektroautos und Wasserstoffautos.

Themenstarteram 25. Januar 2007 um 23:00

Ein Problem ist ja auch noch, dass jetzt sogar Kleinwagen wie der Opel Corsa fast 1,2 Tonnen und mehr wiegen. Bedeutet immer mehr Verbrauch und höherer Schadstoffbildung und wenn man akzeptable Fahrleistungen haben will, dementsprechen mehr PS. Irgendwie ist es ein Teufelskreis aus dem man sich erstmal langsam raus entwickeln muß. Das die Autos in den letzten Jahren rapide Verbrauchsvorteile haben, verglichen mit vor 10 Jahren, konnte ich nicht festsellen. Aber über dieses Thema könnte man zig Seiten füllen und ist sehr müßig.

machbare Möglichkeiten zur CO2-Reduktion

1. Gewichtseinsparung: Leichtbau, geeignete Karosseriekonstruktionen (Waben etc.), recyclebare Materialien (GFK) und (Schall-) Isolationen

Ein Rückschritt zum Trabant (600kg) Fiat 126 oder Citroen AX halt ich für sinnlos (hab ich gestern bei meinem Crash gesehen) Passat: abgeschabte Ecke, Loch im Stoßfänger, der AX mit Totalschaden

2. Erhöhung der Leistungsdichte

kleine aufgeladene Motoren haben höheren Wirkungsgrad, durch den Lader entfallen Drosselklappenverluste

Beipiel Druckwellenlader Smart (600ccm), VW TSi

dazu die Gewichtseinsparung (Zusatz zu 1.)

2a). Im reinen Motorenbau sehe ich bestenfalls noch Zuwachs bei kleinen, effizienten Motoren, wie z.B. 2-3 getrennte Rotatorque-Motoren (evl. geladene), die klein genug sind (9kg für 15kW) womit man die Leistungen wahlweise stufen kann.

3. Umstellung der Hilfsantriebe Servo-, Klima-, Nockenwellensteuerung, auch die Bremsen auf E-antrieb

4. Energiegewinnung beim Bremsen, also zumindest Mildhybrid, sprich Einbau eines Radnabenmotors (ca 3KW) in die Hinterräder verbessert die Traktion auf schwierigem Untergrund und sichert den Energierückgewinnprozeß beim Bremsen bei erträglichem Mehraufwand an Zusatzgewicht.

Beispiel: 4 Akkus (herkömmlich Blei oder NiMH/NiCd) mit je 70Ah (wie Standard VW Passat) können bei Reihenschaltung (48V) einen Zafira o.ä. locker 20min im Stadtverkehr "mitschwimmen" lassen. Grüne Wellen würden zwar allen was bringen, aber wie real ist denn das.

So kann im Stau oder schon Ampel oder schon 500m davor der Verbrenner abgestellt werden.

Astra, Zafira, Touran, Fox, Clio, Roomster, Megane, A4 u.v.m. halte ich für geeignete Karosserievarianten (Golf halte ich für zu schwer, zu wenig Platz)

Es ist nicht die einzelne Maßnahme die die "unter 100..120g/km CO2" bringen kann, die Summe macht es, einige Hersteller scheinen sich jedoch zu sperren oder zu scheuen.

A2, smart, Fox, Peug 107206HDi sind alles gute Ansätze, leider begrenzt auf "Hutschachtel-Nieveau"

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