Carolift 6900 (6000) / VW-Caddy (maxi)

Hallo zusammen,
ich suche jemand, der mir über seine Erfahrungen mit dem Carolift 6900 (mit Teleskopkopf) ggf. aber auch nur den ohne Telekopkopf (Carolift 6000) berichten kann. Ich habe einen neuen Caddy Maxi Life und einen Meyra Elektrorollstuhl Optimus II mit elektrischen Benistützen. Der ist sehr lang und wiegt individuell nach Herstellerangabe 150kg.

Ich möchte eigentlich keinen Heckausschnitt. Bin Aktivfahrer. Der Carolift ermöglicht

- das Verladen auf kleinsten Parkraum
- kann den Rollstuhl auch neben dem Fahrzeug auf dem Bürgersteig abstellen
- benötigt keine Rangierfläche hinter dem Fahrzeug bzw. der sonst nötigen Rampe
- parken mit 2 Rädern auf dem Bordstein
- hebt Lasten bis 181 kg

Der Unterschied zwischen dem Carolift 6900 und dem 6000 ist, dass der 6900 einen Teleskoparm besitzt, den man dann braucht, wenn man eine deutlich herausragende Stoßstange hat.

Es liegt mir ein Kostenvoranschlag von 6.000 Euro vor, bei dem ich aber vermute, dass das spezielle Hebegeschirr und die Anbauarbeiten am Rollstuhl noch nicht enthalten ist. Zuvor sagte man mir, dass ich mit 4.800 Euro rechnen müsse. Jetzt ist es teurer. Der Carolift 6900 kostet netto 2.800 Euro.

Im Preis enthalten ist auch eine stärkere Batterie mit 85 Ah. Im Fahrzeug ist eine 72 Ah Batterie verbaut, hatte vorher gedacht, es wäre lt. Hersteller eine 62 Ah-Batterie. Allerdings habe ich einen Wasserzusatzheizung. möglicherweise liegt die stärkere werksseitige Batterie auch daran, dass ich ein DSG-Getriebe fahre. Läuft man Gefahr, dass man beim Verladen plötzlich ohne Strom dasteht ? Reicht evtl. die eingebaute 72 Ah Batterie ? Verwendet man da ggf. eine zweite Batterie oder andere Akku-puffer ?

Der E-Rollstuhl soll nach den Plänen des Umbauers mit Retraktorgurten mit Handspannrad im Fahrzeug gesichert werden. Kann mir da jemand sagen, wie das genau funktioniert ? Mache mir etwas Sorgen, dass ich nachher im Auto rumturnen muss um den Rollstuhl zu sichern. Das wäre nämlich bei mir nicht gut möglich.

Bin für alles dankbar - auch wenn ihr so einen Carolift in einem anderen Fahrzeug verbaut habt. Mir gehts um Erfahrungen im praktischen Betrieb. Ich habe mir so einen Kran im Betrieb mal bei einem Mercedes ansehen können, da funktionierte die Rollstuhlverladung wirklich einwandfrei.

Um die Lösung des Heckausschnitts würde ich wirlich gern herumkommen. Nur wenns gar nicht anders möglich ist, dann eben auch die. Der Caddy Maxi ist allein schon knapp 5 m lang, dazu dann noch eine Rampe von mindestens 1,5 m plus 2 m Rangierfläche - da findet man dann keine geeigneten Parkplätze mehr. Vor der Haustür habe ich einen nur mit zugewiesenen Behindertenparkplatz mit einer Länge von 10,5 Metern. Ein Luxus, den man aber auf Reisen nicht überall wiederfindet.

Liebe Grüße
JoJoMS

22 Antworten

Naja, so ein wenig künstlerische Freiheit... .

Speziell die Szene in der die Wale einen Kreis bilden ist aber tatsächlich überflüssig, da muss irgendwas mit dem Filmemacher durchgegangen sein. Oder es war ein Wale-Dompteur am Werk. *g*

Viele Grüße,
Spy

Sag ich ja - die letzte Szene ist zuviel des Guten. Frag mich, wie wir wieder zurück zum Thema Kranverladung kommen.

Kostenträger schrieb mir, dass er weiterhin meint, dass die Kranverladung für mich die geeignetste Rollstuhlverladung ist. Meint aber, ich soll ein weitere Angehot einholen und empfiehlt einen anderen Umrüster. Mit dem habe ich ich gestern telefoniert. Er hat auch einen Kran im Angebot, der 150-200 kg hebt und in den Wagen automatisch einlädt. Dabei handelt es sich nicht um den Carolift, sondern um ein ganz anderes Modell. Leider gabs davon kein Bild im Internet. Bekomm aber ein Angebot. Hm - dieser Anbieter meckerte über den Carolift. Von wegen amerikanische Schraubengewinde, Ersatzteilproblem ! Damit hab ich ja nun gar nich gerechnet. Was meint ihr zu gegenseitiger Anbieterkritik ?

Wäre ja schön, wie könnten anhand konkreter Beispiele miteinander hier diskutieren. Man findet leider auch niemanden, der so richtig bereit ist, seine Verladelösung mal zu präsentieren.

LG JoJoMS

Neuigkeiten :-)
Ich hatte mich am Wochenende per mail an autoadapt gewandt um mal alle Fragen loszuwerden und Gerüchte aufzuklären. Autoadapt hat auch gleich Montagfrüh geantwortet und mir einen Händler benannt, der mit alle Fragen eben am Telefon beantwortet hat. Puh - endlich ! Fühle mich endlich mal vernünftigt beraten. Auch mit den Preisen hielt man erst gar nicht hinter dem Berg. Schriftliches Angebot kommt auch. Vielleicht mal eben das Wichtigste :

(1) der Carolift 6000 und 6900 wird von der Fa. Bruno in Amerika hergestellt. Ersatzteile etc. sind aber gar kein Problem.

(2) Es gibt schon einige Zeit ein neues Modell vom Carolift 6900. Im Internet kursiert auf der PDF-Seite von carolift immer noch die alte Version. Das neue Modell sieht optisch klarer und solider in der Verarbeitung aus. Der Telekopkopf des Carolift 6900 fährt nun 20 cm heraus und der Krankopf ist jetzt wie beim 6000 abklappbar. Ergo zeigen die Links, die ich letzte Woche hier eingestellt hatte, nicht die neueste Version.

(3) Der Carolift 6900 braucht nur wenig Strom, es wird mehr mit Übersetzungen gearbeitet, so dass in der Regel keine stärkere Batterie erforderlich ist. Ein klarer finanzieller Vorteil. Der Carolift 6900 wird mit einer eigenen Sicherung direkt an die Autobatterie des Autos eingebaut.

(4) Überschlägig kommen wir in den Kostenbereich, den man mir ursprünglich benannt hatte. 4.650 Euro incl. MwSt. Der Hebebalken kommt nochmal mit 250 Euro incl. MwSt. hinzu. Das ist das Teil das man an den Krangurt ranhängt und dann per Gurtschlösser mit dem E-Rollstuhl verbindet um den Rollstuhl laden zu können. Die Arbeiten am Rollstuhl für die Befestigungspunkte sind im Kostenvoranschlag für den Kran incl. Einbau mit drin.
Zusammen würds also 4.900 Euro incl. MwSt kosten.

(5) Unabhängig davon braucht man ja noch eine Ladesicherung für den E-Rolli. Schließlich wiegt der 150 kg und muss schon gut im Fahrzeug festgezurrt werden. Dafür werden immer wieder Retraktorgurte mit Handspannrad von den Umrüstern vorgeschlagen. Da kann man nochmal 200 Euro rechnen.

(6) Den Verladeraum hinter dem Caddy hat der Umrüster heute ganz gut beschrieben, es wird soviel Verladeraum benötigt, wie die Heckklappe groß ist. Das seitliche Abladen des Rollstuhls auf dem Bürgersteig ist möglich.

(7) Der Carolift gilt : keine TÜV-Abnahme und auch keine Eintragung in die Fahrzeugpapiere. Spätere TÜV-Prüfungen sind nicht erforderlich bzw. vorgeschrieben.

(8) Jährlich wird eine Inspektion des Carolifts bezüglich der Verschraubung mit dem Fahrzeug und dem Krangurt, der die Last hebt, empfohlen.

(9) Nochmal zur Funktionsweise beim Verladen :

(a) Heckklappe öffnen (der Rolli bleibt im Fahrzeug am Kran angegurtet)
(b) Transportsicherung des Rollstuhls lösen
(c) Rollstuhl per Kran im Fahrzeug anheben lassen
(d) Rollstuhl aus dem Fahrzeug elektrisch schwenken lassen
(e) Rollstuhl hinter dem Fahrzeug absenken
(f) Hebegeschirr vom Rolli lösen
(g) Kran in das Fahrzeug einschwenken

(10) Sonstiges rund um den Carolift 6900

<span id="fck_dom_range_temp_1229439457433_396">(a)</span> Eine vollautomatische Funktion auf einen Knopfdruck ist nicht möglich, weil so etwas in Deutschland nicht zugelassen wäre.
(b) Die Verladegeschwindigkeit der einzelnen Schritte kann vom Mechaniker angepaßt werden. (selber kann man sowas nicht einstellen)
(c) Anstelle der Kabelfernbedienung (im Lieferumfang enthalten) ist auch eine Fernbedienung ohne Kabel lieferbar.
(d) Die Einbauzeit beträgt 1 Tag.
(e) Keine Schweissarbeiten sind Fahrzeug erforderlich, da fahrzeugspezifische Einbaukonsolen verfügbar sind. Die Beschädigung des Fahrzeuges ist sehr gering, bzw. auf ein paar Bohrlöcher beschränkt.

Das wärs erstmal für heute :-) Noch Fragen Kienzle ?

ÖG JoJoMS

Das klingt so vielversprechend und positiv, @ JoJoMS, dass man regelrecht noch einen Haken erwartet - ich finde aber keinen. 🙂

Grüße,
Spy

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Auf den Haken bin ich auch noch gespannt - die Erfahrung lehrt, dass man immer erst den konkreten Kostenvoranschlag abwarten sollte. Wer weiss, was da drin steht. Schaun wa ma :-) PVT hab ich dir geantwortet. Gern :-) JoJoMS

Fast zwei Jahre nach der Caddylieferung und etwa 1 1/2 Jahre der Carolift 6900 Nutzung, will ich noch schnell versuchen Euch ein paar Bilder vom Lift in Betrieb schicken. Vom Caddy und den Werkstätten hier habe ich die Nase echt voll und der Caddy wird nun gewandelt.

Ich versuchs mal mit den Bildern und hoffe, dass ich die genug verkleinert habe !

LG JoJoMS

Prima - hat ja bestens geklappt mit den Bildern. Ich möchte noch gern ergänzen, dass der Elektrorolli einer der wohl schwersten und größten ist, die man derzeit auf dem Markt bekommen kann. Als behindertengerechte Sonderausstattung hat er : elektrische Beinstützen, eine elektrisch verstellbare Rückenlehne, eine elektrische Sitzkantelung.

Es ist die Turboversion mit einer Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h - naja - gut eingefahren macht er jetzt 16 km/h während er zuerst Mühe mit 14 km/h hatte. Es ist schon richtig : 15 km/h sind für einen E-Rolli viel zu schnell - gerade für einen Optimus II, da die hinteren Räder die Lenkräder sind und der Rolli oberhalb von 10-12 km/h nur extrem schwer in der Spur zu halten ist. Das erfordert etwas Übung. Aber keine Sorge, bevor er ins Schleudern kommt, greifen die Kurvenmagnetbremsen. Meiner Meinung nach ist der 10 km/h-Rolli optimal, wenn man ihn per Software auf 11-12 km/h einstellt. Ein Vorteil der Turboversion ist die große Reichweite, da er über 2 110 Ah-Stunden Autobatterien unter dem Sitz verfügt. Das reicht locker für 60 km und mehr.

Allerdings hat soviel Ausstattung auch ein hohes Gewicht des Rollis zur Folge. Der so aufgerüstete Meyra Optimus II wiegt 150 kg und ist damit ein Schwergewicht unter der Elektrorollies.

Für alle, die einen solchen Rolli haben oder bekommen und sich Gedanken machen, wie man ihn im Auto als Aktivfahrer transportiert, habe ich die MAße des Rollies mal hier zusammengefaßt :

Spur-Breite der Vorderräder : 70 cm
Länge / Radstand max : 100 cm
Länge mit Fußstützen eingefahren : 122 cm
Länge mit ausgefahrenen Beinstützen und Heckkoffer : 158 cm
Höhe Boden bis Rückenlehne : 105 cm
Höhe Boden bis Kopfstütze : 125 cm
Gesamtgesicht dieses Rollstuhls : 150 kg
Der austarierte Schwerpunkt des Rollies liegt etwa mittig der Oberschenkel, wenn man im Rolli sitzt.

Der hier gezeigte Kran ist ein Carolift 6900. Der 6900 unterscheidet sich vom Carolift 6000, dass der Krankopf zusätzlich elektrisch ausgefahren werden kann. Nur dadurch ist es möglich, den Rolli schwebend im Fahrzeug zu manovrieren und soweit herauszufahren, dass er nicht auf der Heckstoßstange aufsetzt. Die Tragfähigkeit des Carolift 6900 ist mit 181 kg angegeben, so dass eigentlich noch etwas Luft wäre um den 150 kg schweren Rolli anzuheben. Die Praxis zeigt aber, dass der Kran mit den 150 kg am Haken doch absolut seine Leistungsgrenze erreicht hat.

Theroretisch wäre ja auch alles gut gewesen. Die Praxis mit dem Rolli und dem Kran zeigte dann aber, dass der Caddy Maxi mit KRan und Elektrorollstuhl überladen ist. Der Kran hat ein Eigengewicht von ca. 50 kg. Erstaunlich, dass ein Caddy-Nutzfahrzeug mit nur 200 kg Zuladung überladen ist. Die Blattfedern hatten statt normalerweise 8 cm nur noch 0,5 cm bis gar keinen Luftraum mehr bis zum Anschlagpuffer. Ergebnis : Vornehmlich die Mitfahrer auf der mittleren Sitzbank machten bei jeder Bodenwelle einen Hüpfer - nicht vor Freude - sondern mehr unfreiwillig : eine unangenehme Erfahrung. Auch verlor der Caddy durch das Hüpfen die Spurstabilität - vornehmlich Autobahnabfahrten werden ein echtes Problem.

Die Umrüsterfirma schaffte Abhilfe indem der Caddy Zusatzfedern bekam - nochmal ein unvorhergesehenes Vergnügen von rund 700 Euro. Eigentlich ist es ein Skandal, dass ein Caddy Maxi mit dieser geringen Zuladung bereits überladen ist. Darüber nüßte man sich bei Volkswagen Nutzfahrzeuge mal echte Gedanken machen. Heute rückwirkend betrachtet hätte man VWN die Kosten für die Zusatzfedern aufbrummen müssen - damals hat sie mein Leistungsträger bezahlt. Bis dato gabs für den Caddy noch keine Luftfedern - das wäre noch eine Alternative. Weiterer Effekt : Vor Einbau der Zusatzfedern ging der Caddy mit dem Rolli am Haken um bis zu 15 cm in die Knie, wenn man den Rolli mit dem Kran neben dem Caddy absetzten wollte. Dass so eine Belastung für das Fahrzeug nicht gesund sein kann, das sah jeder nicht-technisch-vorgebildete Betrachter. Man bekam fast Mitleid mit dem Fahrzeug. Mit den Zusatzfedern ist nur noch eine geringe Absenkung feststellbar. Sorgen muss man sich damit nicht mehr machen.

Vielleicht noch ein paar Kurzkommentare zu den Bildern unter dem vorherigen Beitrag :

Bild 1 : zeigt den Optimus-Rolli im Kofferraum des Caddy Maxi. Die hintere Sitzbank ist ausgebaut (der 6te und 7te Sitz). Die mittlere Sitzbank ist ganz normal nutzbar. Man kann also zu 5 Personen im Caddy reisen. Auch der Kofferaufbau des E-Rollies muss nicht entfernt werden. Lediglich die Warntafel (welche ja alle E-Rollis, die am Straßenverkehr teilnehmen führen müssen) und die Kopfstütze müssen entfernt werden bevor der Rolli verladen werden kann. Das sind aber zwei einfache Handgriffe.

Bild 2 : Der Rolli hängt am Tragegeschirr des Krans und wird angehoben. Keine Sorge : Die während der Fahrt entlastete Kransäule biegt sich schon recht deutlich nach unten !

Bild 3 : Der Rolli bewegt sich per Fernbedienung weiter aus dem Kofferraum. Im Wechsel mit Drehfunktion wird der Krankopf Stück für Stück herausgefahren. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Es ist übrigens kein automatisierter Prozess, sondern die Kransteuerung erfolg manuell mit der Fernbedienung. Nein ein paar Mal ein- und ausladen beherrscht man das aber recht schnell.

Bild 4 : Hängt der Rolli m Kran dann außerhalb der Heckstoßstange muss man den Rolli mit der Hand drehen. Das ist eine Funktion, die nciht elektrisch unterstützt wird. Allerdings wäre das auch eher hinderlich. Mit der Hand kann man das sensibler steuern. Also den Rolli jetzt parallel zur Heckstoßstange drehen.

Bild 5 : Hier sieht man den Rolli wie er parallel hinter dem Fahrzeug hängt. Aufpassen muss man nun auf die Heckstoßstange. Der ausfahrbare Krankopf (und nur mit diesem funktioneirt die Rolliverladung überhaupt nur) könnte etwas weiter ausfahren. So bekommt man den Rolli nur 1-2 cm hinter die Stoßstange. Daher muss man schon beim Parken des Fahrzeuges darauf achten, dass man nicht mit der Fahrzeugfront auf abschüssigen Straßen parkt. Der Rolli würde sonst nicht an der Heckstoßstange vorbeikommen. Der Caddy hat im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen (ich hörte heute, der Mercedes Viano habe eine kürzere Heckstoßstange die auch noch gut gerundet sei) eine recht große, breite Heckstoßstange.

Bild 6: Hier sieht man den Rolli, wie er ausgeladen hinter dem Caddy steht. Man müßte jetzt nur noch das Traggestell mit den Sicherheitsgurtverschlüssen vom Rolli lösen. Achtung beim Losfahren. Bitte sehr vorsichtig, denn aufgrund der hinten lenkbaren Räder kann man doch noch Kontakt zur Stoßstange bekommen und die ist leider hyperempfindlich gegen Kratzer.

Bild 7 : Einer der wesentlichen Vorzüge des Carolift 6900 ist, dass man den Rolli nicht nur hinter dem Caddy, sondern auch hinten neben dem Caddy auf dem Bürgersteig absetzen kann. Der Kran kann den Rolli um das Heck herumschwenken. Das ist eine Spezialität des Carolift 6900. Der Carolift 6000 wird dies wohl bei den allermeisten Fahrzeugen nicht können, da ihm der ausfahrbare Krankopf fehlt.

Bild 8 : Hier sieht man, wie der Rolli beinahe hinten neben dem Fahrzeug auf dem Bürgersteig abgesetzt wird. Leider habe ich Dussel nicht nah genug mit den Rädern am Bordstein geparkt, daher konnte ich den Rolli diesmal nicht ganz abladen. Man muss schon vorausschauend parken, wenn man diese besondere Form des Rolliausladens hinten neben dem Fahrzeug auf dem Bordstein nutzen möchte.

Die Vorteile des Carolift 6900 liegen eindeutig darin, dass das Fahrzeug wie jedes andere Serienfahrzeug voll nutzbar bleibt. Zur Montage des Krans müssen 4-5 Löcher in den Fahrzeugboden gebohrt werden. Darin wird der Kran fest mit dem Fahrzeug verschraubt. Die Bohrstellen sollten gut mit Unterbodenschutz nachbehadnelt werden. Bei einem Fahrzeugwechsel könnte man den Kran ausbauen und weiterberwenden. Für meinen Caddy mußte der Carolift 6900 angepaßt werden. Das Tragrohr des Krans ist dem Hersteller für die Verwendung in Vans etwas kurz geraten und mußte verlängert werden. Bei einer solchen Maßnahme sollte man berücksichtigen, dass sich die vom Hersteller angegebene maximale Traglast des Krans von 181 kg doch etwas verringert. Der Stromanschluss des Krans erfolgt direkt an die Fahrzeugbatterie mit einem Plusstromkabel. Keine Sorge : Der Carolift 6900 benötigt in der Version mit Kabelfernbedienung keinen Ruhestrom, der an der Batterie zerrt - vorausgesetzt man schaltet den Netzschalter des Krans aus.

Die Nachteile ? Die liegen eigentlich weniger im Kran, sondern mehr am zu verladenen Rollstuhl. Der Meyra Optimus II ist eben einer der größten Elektrorollstühle, die am Markt sind. Seine Vorteile kann der Carolift vermutlich noch besser an kleineren Elektrorollstühlen, wie dem STORM etc. ausspielen.

Fazit : Wer sein Fahrzeug auch noch ganz normal nutzen möchte und kein Anhänger von Heckausschnitten ist, für den ist der Carolift 6900 eine Empfehlung. Es kommt aber auch immer auf den zu verladenen Rollstuhl an und auf das Fahrzeug, in den der Kran eingebaut wird. Z.B. war im Caddy kein Linearlifter einbaubar, da die Hecköffnung dafür zu schmal ist. Für einen Joey-Plattform-Lift war der Meyra Optimus zu schwer und zu groß.

Trotzalledem : Man muss schon noch Aktivfahrer sein, denn für einen Passivfahrer wäre der Rollstuhlkran Quatsch. Da kommt dann wohl nur der Heckausschnitt der Bodenwanne in Frage. Diese wäre für den Aktivfahrer aber eher hinderlich, da er ja nach vorn aus dem Rolli krabbeln müßte es sei denn, man würde rückwärts in den Heckausschnitt fahren und den Kopf einziehen :-)

Mit Montage, MwSt., den Zusatzfedern und einer 4-Punkt-Befestigung des Rollies mit Retraktorgurten kostet der Carolift 6900 rund 6.100 Euro. Auch kein Pappenstil. Nur der Lift ohne Einbau kostet derzeit so ca. 3.600,00 Euro incl. MwSt. Das mal so als Kalkulationsgrundlage.

Liebe Grüße
JoJoMS

P.S.: Ich las grad nochmal einen alten Beitrag von mir und las darin, dass einer der Vorteile des Carolift 6900 gegenüber dem Carolift 6000 neben dem ausfahrbaren Krankopf der sei, dass man den gesamten Krankopf beim 6900 abkippen kann um die Sicht nach hinten zu verbessern. Dazu kann ich Euch nur berichten, dass ich dieses Feature des Carolift 6900 nur 1-2mal aus Testzwecken genutzt habe. Kurzum : sie ist bei meinem Einsatzgebiet überflüssig. Ich habe die Abkippfunktion nicht gebracht - auch muss man aufpassen, dass man die Bilzen wieder richtig einsetzt und der abgekippte Kran die am Krankopf freiliegenden Steuerkabel nicht einquetscht. Die Sicht bei eingeklapptem Krankopf ist auch nicht wesentlich besser als mit ausgeklapptem Krankopf. Also Nonsens die Funktion.

Hallo JoJoMS

Vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen Erfahrungsbericht mit dem Caro 6900.
Hast dir reichlich Mühe gemacht, um diesen Beitrag zu erstellen.

Schade das du so viel Pech mit deinem Caddy Maxi hast!

Viktor

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