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Cali EV-nach 46.000km Getriebeschaden?

Moto Guzzi California III
Themenstarteram 7. April 2011 um 7:14

Habe eine Cali EV Bj.2000 mit 46.000km (alle selbst draufgefahren, kein wirklicher Heizer!!). Vor einem Jahr, als ich sie von der Inspektion abholte, merkte ich ein lautes Singen (für meine Ohren fast Kreischen) im 5. Gang. Meine Werkstatt hatte gemeint, die Zähne wären wohl etwas angegriffen, aber das wäre nicht schlimm. Hab mich af dem Bock aber nicht mehr sicher gefühlt und habe die Zahnräder austauschen lassen. Tatsächlich hatten alle Zähne deutliche Ausbrüche an der Oberfläche, und beim 3. Gang fing das auch schon an. Also auch ausgewechselt. Der Spaß hat 1.550 Eurto gekostet, jetzt läuft sie wieder super. Mein Schrauber meint, das müsse ein Härtefehler sein... Wenn das so ist, sollte sich da der Hersteller nicht an den Kosten beteiligen? Sicher- nach 10 Jahren hat da niemand Lust dazu...

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Roland

Beste Antwort im Thema

Mir ist jetzt grad noch unter der Dusche was eingefallen: Niedrige Drehzahlen sind auch Gift fürs Getriebe. Der Motor gibt das zwar her und verleitet dazu, aber die Scherkräfte, die bei niedrigen Drehzahlen auf die Zahnflanken wirken, sind ein vielfaches größer als wenn man den Mischer bei mittleren Drehzahlen bummeln läßt.

 

Gruß, Andi

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Hallo Roland,

das Guzzi-Getriebe sowie der Endantrieb braucht unbedingt Molykotezusatz. Oder gleich ein fertiges Öl mit diesem Zusatz verwenden, wie z.B. Motul GearBox.

Aber auch mit diesem Öl ist man vor frühzeitigen Schäden nicht gefeit. Bei meiner LM waren bei etwa gleicher Laufleistung die Rampen des Ruckdämpfers hinüber. Der ist hier noch etwas anders aufgebaut als bei Deiner Cali. Beim Zerlegen zeigte sich, daß sich eine Instandsetzung des Getriebes nicht mehr lohnte, da auch hier fast alle Räder fortgeschrittenes Pitting aufwiesen.

Man muss das wohl so sehen, dass es sich hierbei um ein qualitativ unzulängliches italienisches Motorrad handelt. Von den ganzen italienischen Herstellern war Ducati wohl der erste, der Wert auf Qualität und positives Image legte, wobei der schon immer praktizierte Motorsport und wohl auch der zwischenzeitlich amerikanische Eigentümer sehr hilfreich waren.

Guzzi hingegen rutschte von einer angesehenen, erfolgreichen Marke immer mehr in die Mittelmässigkeit ab. Innovationen blieben lange aus, die Eigentümer wechselten schneller als wir unsere Getriebe. Die veralteten Konstruktionen hatten den Charme landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge, und waren hinsichtlich Haltbarkeit und Leistung sowie Bedienfreundlichkeit heutigen Ansprüchen nicht mehr gewachsen. Und solche Kisten fahren wir nun eben.

Wie oft hing mir dieser divenhafte Schrott schon zum Hals raus! Aber mal ehrlich: Zu einem Moped, das immer nur funktioniert, hat meine keine Beziehung. Nur durch den ständigen Kampf und die Auseinandersetzung mit dem Material bekommt der Mischer einen Charakter, und man fängt an, sich während der Fahrt mit ihm zu unterhalten...

Kulanzforderungen kannst Du Dir mit Sicherheit abschmatzen. Man wird sich auf Bedienfehler und mangelhafte Wartung herausreden, wenn Du überhaupt eine Antwort bekommst. Hak es ab.

Mir ist damals an meiner Ducati 888 bei 15700km auf der Autobahn das Pleuel vom stehenden Zylinder abgerissen. Das war ein Materialschaden von über 11000,-DM, gemäß den Preisen der Ersatzteilliste. Nachdem das ganze x-mal zwischen Ducati und Pankl hin und her geschoben wurde, sah ich letztendlich keinen Pfennig.

Ich kaufte für 2500,-DM einen gebrauchten Motor bei MotoBauer, "keine 10000km, keine Rennen, das war der Ersatzmotor für meine Bimota Tesi!". Bevor ich ihn einbaute, hab ich dann doch mal reingeschaut. Der Schrott liegt heute noch zerlegt im Eck. Ich hab für 2500,-Mark Pitting, abgeplatzte Kipphebel, verschlissene Zylinder und sich im Gehäuse drehende Hauptlager gekauft. Ich hoffe, dieser Verbrecher bekommt irgendwann seine gerechte Strafe.

Von einem Bekannten kaufte ich dann dessen 888, deren Lebenslauf ich kenne, mit 35000km. Und bin seit zehn Jahren glücklich damit! Die alte liegt zerfleddert im Eck.

Weißt Du, wenn Du diesen ganzen Quark nicht haben willst, mußt Du Honda fahren. Aber dann mußt Du Dir auch Dein Nummernschild merken, damit Du den Bock aus der Masse wieder rausfindest.

Gruß, Andi

Themenstarteram 7. April 2011 um 10:47

Hallo Andi,

danke für Deinen ausführlichen Leidensweg! Also spar ich mir den Strom für die email an Guzzi und frag mal, was für ein Öl mein Klemptner verwendet hat. (Auf den halte ich große Stücke, Stacheter in Großhöhenrain)

Aber Du hast schon recht, ich würde sie niemals gegen eine BMW austauschen! Habe mal mit einem Kollegen getauscht, der eine 1100 Boxer fährt, da hört und fühlt man den Motor kaum, hat mir gar keinen Spaß gemacht.

Und mit meiner Cali hab ich auch schon fette Touren gemacht, mit meiner Frau von München nach Lissabon und zurück, alles in allem 6000 km. (In Lissabon hat dann die Batterie nicht mehr geladen, aber der ADAC hat innerhalb von 2 Tagen das Teil beigebracht :)

Servus,

Roland

Mir ist jetzt grad noch unter der Dusche was eingefallen: Niedrige Drehzahlen sind auch Gift fürs Getriebe. Der Motor gibt das zwar her und verleitet dazu, aber die Scherkräfte, die bei niedrigen Drehzahlen auf die Zahnflanken wirken, sind ein vielfaches größer als wenn man den Mischer bei mittleren Drehzahlen bummeln läßt.

 

Gruß, Andi

Dieses Singen im 5. Gang habe ich bei meiner California III (EZ 5/1991) auch, nach inzwischen 63.000 km. Aber außer dem Geräusch habe ich da noch nichts anderes Negatives vom Getriebe vernommen.

Manchmal löst sich die Mutter auf der Getriebewelle, die das ganze Rädersandwich zusammenhält. Dann gibts auch Geräusche. Die muss brutal gesichert werden, ein Bekannter setzt da sogar zwei Schweisspunkte drauf. Nummer 14 auf dem Bild: http://www.wendelmotorraeder.de/.../index.php?cPath=1_6_9067_9074_9098

Themenstarteram 21. April 2011 um 8:41

Danke euch für die Kommentare. Mittlerweile habe ich tatsächlich eine Antwort vom Kundenservice von Moto Guzzi bekommen, die ja ein paar von euren Hinweisen bestätigt:

Sehr geehrter Herr Weber,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten bedauern wir sehr.

Der von Ihnen genannte Verschleiß kommt u.a. durch untertouriges Fahren (unter 2000U/min) im 5.Gang zustande.

Eine Kulanzleistung können wir ihnen aufgrund des Fahrzeugalters von ca. 11 Jahren leider nicht mehr zu Gute kommen lassen.

Wir bedauern, Ihnen keine anderweitige Information übermitteln zu können und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Moto Guzzi online Kundenservice

 

Euch ein schönes Ostern!!!

Heute durfte ich auf der Autobahn von einer Sekunde auf die Andere mit lauten Rasselgeräuschen aus dem Getriebe auf den Standstreifen ausrollen lassen. Selbst beim Schieben (auf den Abschleppwagen) waren Kratz- und Schleifgeräusche aus dem Getriebe zu vernehmen.

Nach einer Laufleistung von nur 64500 km in gerade mal 20 Jahren zeugt das nicht gerade von hoher Qualität in der Getriebefertigung...:(

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Heute durfte ich auf der Autobahn von einer Sekunde auf die Andere mit lauten Rasselgeräuschen aus dem Getriebe auf den Standstreifen ausrollen lassen. Selbst beim Schieben (auf den Abschleppwagen) waren Kratz- und Schleifgeräusche aus dem Getriebe zu vernehmen.

Nach einer Laufleistung von nur 64500 km in gerade mal 20 Jahren zeugt das nicht gerade von hoher Qualität in der Getriebefertigung...:(

Da könnte sich auch das Kreuzgelenk verabschiedet haben.

In ein paar Tagen weißt du ja mehr!

Mfg Günter

Ja, den Tipp mit dem Kreuzgelenk habe ich schon von einigen meiner Bekannten erhalten. Ich werde mich in den nächsten Tagen mal ans Schrauben begeben und euch auf dem Laufenden halten.

Seit April ist viel Zeit vergangen!

Gruß Helmut

So, jetzt habe ich mal eine Akustik- und Probediagnose von einem Mechaniker aus meinem Bekanntenkreis:

- Getriebe okay - läßt sich sauber schalten

- starke Geräusche von der Hinterradnabe - aller Wahrscheinlichkeit Tellerradsatz verschlissen

Da werden sich Arbeits- und Teilekosten ja noch halbwegs in Grenzen halten. ;)

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