Bußgeldbescheid kostenlos anfechten?
Hallo,
ich bin zu schnell gefahren (war abgelenkt gewesen) ca. 15-20kmh zu schnell innerorts
d.h. 88,50€ lt. Bußgeldkatalog
beim Bußgeldkatalog und auch das Internet ist voll davon das man seinen Bußgeldbescheid erfolgreich anfechten kann, da oft Formfehler gemacht werden.
Geräte nicht geprüft, Mitarbeiter nicht geschult, Aufbaufehler usw.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Dienstleistern zb. geblitzt.de?
Die Sollen sogar komplett kostenlos sein und die SB (150€) meiner rechtsschutz zahlen
112 Antworten
Zitat:
@Frankchief schrieb am 19. November 2024 um 09:25:36 Uhr:
es wird ja immer wieder gesagt das 56% der Bußgeldbescheide erfolgreich anfechtbar sind.
Anfechtbar sind 100% der Bescheide.
Mit welchem Erfolg ist eine andere Geschichte.
Und am Ende des Tages, ganz egal welches Portal und welcher Dienstleister, verdienen diese Geld. Und das kommt von dir oder deiner Rechtsschutz.
Sofern man weiß, dass man zu schnell war und kein Fahrverbot droht oder ein kritischer Punktestand: Zahlen und gut is.
Ich habe so einen Service schon mal erfolgreich in Anspruch genommen.
Allerdings war ich definitiv nicht zu schnell, es war ein Messfehler durch schlichtweg falschen Aufbau des Blitzers durch den Mitarbeiter des Landkreis.
Dieser wollte seinen Fehler allerdings bis zur Verhandlung vor dem AG nicht eingestehen, erst der Richter welcher noch 6 oder 7 weitere Widersprüche wie meinen auf dem Tisch hatte, konnte ihn dann endlich zur Wahrheit bewegen.
Meine RSV hat mir im Vorfeld aber klar gesagt: zu schnelles Fahren erfüllt den Tatbestand des Vorsatzes, werde ich verurteilt bleiben sämtliche Kosten bei mir hängen.
Also lieber TE, bezahle das Ticket, sonst könnte es am Ende richtig teuer für Dich werden.
Gruß
Andre
Zitat:
Also lieber TE, bezahle das Ticket, sonst könnte es am Ende richtig teuer für Dich werden.
Gruß
Andre
Ich kenne da auch einen, der wollte sein 25 Euro Ticket wegen Falschparken nicht zahlen (er wusste, das er falsch steht). Am Ende standen 150 Euro im Raum mit allen Mahngebühren, etc...
Wenn man zu schnell war und es hier sogar zugibt, dann Shit Happens... passiert, Lehrgeld, whatever... Sonst hätte ja jeder einen Freifahrtsschein, wo soll das hinführen.
Man muss natürlich auch Einspruchfristen usw. Einhalten.
auch die Behörde zieht den Vorfall nicht immer vor Gericht und würde bei wirklichen Fehlern das Verfahren auch einstellen
Wer weiß denn ob das richtig gemessen wurde und alles mit rechten Dingen zu geht
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Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 19. November 2024 um 09:20:12 Uhr:
Kostenlos anfechten - ja, ohne Anwaltsgebühren grundsätzlich möglich. Aber: Akteneinsicht bekommt nur ein Anwalt, und nur der erkennt mögliche Fehler. Wenn es nach deinem Einspruch zu Gericht geht, fallen auch ohne Anwalt mindestens Verfahrens- / Gerichtskosten an.
Ich halte das - auch mit Anwalt - für annähernd chancenlos. Diese "Anbieter", die du meinst, verfolgen nur findige Geschäftsmodelle.
Nicht nur ein Anwalt bekommt Akteneinsicht, sondern auch der Betroffene
https://www.bussgeldkatalog.org/akteneinsicht/
Wer hat das Recht auf Akteneinsicht?
Das Recht auf ein Akteneinsichtsgesuch hat sowohl der Betroffene, gegen den das Bußgeldverfahren eingeleitet wurde, als auch sein Anwalt. Es ist jedoch auch möglich, Akteneinsicht zu beantragen, ohne einen Anwalt eingeschaltet zu haben. Empfehlenswerter ist es allerdings, einen Rechtsanwalt an seiner Seite zu wissen, der aufgrund seiner Erfahrung möglicherweise schneller Schwachstellen der Akte aufdecken kann.
Wie bekomme ich Akteneinsicht ohne Anwalt?
Um als Betroffener ohne Anwalt Akteneinsicht zu beantragen, müssen Sie sich schriftlich an die zuständige Behörde wen?den. Dazu können Sie das von uns kostenlos zur Verfügung gestellte Muster verwenden, welches Sie hier finden.
Das erste, was man als Autofahrer automatisch nach einem wahrgenommen Blitzer macht, ist auf den Tacho zu schauen. Da du ja weißt, dass der Blitzer an einer vollen Bushaltestelle stand, hast du das sicher gemacht und entsprechend gesehen, dass du zu schnell warst. Jetzt mit Messfehlern um die Ecke zu kommen ist schon ziemlich schwach.
Ich würde für die 88€ die RSV in Anspruch nehmen und alle Kosten zahlen lassen, dann haben die wenigstens einen Grund die Versicherung zu kündigen.
wegen einem Verwarngeld wir ein Aufriss gemacht, unglaublich
Tom
Es wäre schon schön, wenn man mal von der Höhe des Bußgeldes wegginge und die grundsätzliche Frage beantwortet. Es kommt ja auch vielfach vor, dass man zwar weiß, dass man zu schnell gefahren ist man aber die Höhe infrage stellt.
Zitat:
@Frankchief schrieb am 19. November 2024 um 10:36:15 Uhr:
Man muss natürlich auch Einspruchfristen usw. Einhalten.auch die Behörde zieht den Vorfall nicht immer vor Gericht und würde bei wirklichen Fehlern das Verfahren auch einstellen
Wer weiß denn ob das richtig gemessen wurde und alles mit rechten Dingen zu geht
Du hast doch selber geschrieben dass du zu schnell warst. 😕 Aber du kannst alles anzweifeln.
[Sinnlose Provokation von MOTOR-TALK entfernt.]
Vielleicht sollte der TE mal die Post von der Bußgeldstelle abwarten und schauen, welche Geschwindigkeit ihm vorgeworfen wird. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob er mit bis zu 15 K/mh oder über 15 K/mh vorgeworfen wird.
Und warten ob er sowieso Post bekommt. Nicht selten kommt es vor, dass zwar der Blitz auslöste aber nie ein Foto samt Bescheid kam weil es zig Gründe gab, warum das Foto nicht rechtmäßig verwendet werden konnte (wie z.B. Personen im Bild, etc.). Zudem kommt noch die Toleranz dazu, so das man ggf. wieder unten den 15kmh/h fällt.
Erstmal die Pferde aber scheu machen und gleiche harte Geschütze auffahren eh überhaupt was klar ist.
Und trotzdem sollte man dafür einfach grade stehen, das man zu schnell war.
Ich wollte mich vorher schonmal informieren bevor die Post kommt, da man nur 14 Tage Zeit hat den Einspruch einzulegen.
Ich wollte es auch vorallem allgemein mal wissen wie diese ganzen Dienstleister funktionieren und ob die zu empfehlen sind oder nicht
Wenn es um einen Punkt gehen würde (wird es nicht) dann würde ich zu 100% Einspruch einlegen
Ich war ca. 50 Kmh in einer sehr kurzen 30er Zone unterwegs
[Billige Stammtischparolen von MOTOR-TALK entfernt.]
ich oute mich mal als jemand der diesen Service schonmal in Anspruch genommen hat. (02/2022)
Ich wäre damals aber nie auf die Idee gekommen, das bei einem einfachen Bußgeld (also weder Fahrverbot, noch Punkte) zu tun.
Die Rechtschutzversicherung wird sich sicherlich freuen, wenn man wegen 80 Euro einen Anwalt beauftragt, der ein vielfaches davon kostet.
Bei mir ging es um Punkte und ich war 1kmh im Punktebereich. Samstags morgens auf freier Landstraße bin ich mit 91 in der 70er Zone (Ausfahrt) geblitzt worden. Ich hatte zwar den Blitzer bemerkt, aber nicht das 70er Schild zuvor.
Wegen der Punkte gab es auch von meiner Rechtschutz das OK für den Widerspruch.
Es war relativ einfach. Online alles eingetragen und nur wenige Minuten später meldete sich ein Anwalt. Dieser erklärte mir das weitere Vorgehen. Es gab dann ein paarmal Kontakt und Papiere die ausgefüllt werden mussten. Etwa 4,5 Monate später habe ich ein Schreiben erhalten, dass das Verfahren eingestellt wurde.
Wenn da Personen an der Bushaltestelle standen, die die Messung beeinflußt haben könnten, sind die auf dem Foto in der Akte immer mit drauf abgelichtet. Wenn auf den Blitzer-Fotos andere Pesonen, Fahrzeuge oder sonst was abgebildet sind, wird dem Verstoß in aller Regel gar nicht erst nachgegangen, die Fotos werden gleich aussortiert.
Lt. Mitarbeiterin bei der Bußgeldstelle soll Popeln (sich in der Nase bohren) auch helfen, wenn das auf dem Foto deutlich zu erkennen ist 😉
Auch nicht immer, hatte letztens ein Foto wo ich gar nichts erkennen konnte. Bat um ein besseres Foto zur Fahrererkennung, bis dahin Einspruch.
Kam nie eins, wollten Geld, Ohne gescheitem Foto kein Geld, Einspruch. Wollten Polizei vorbei schicken. Gerne, kein Problem. Kam nie einer, auch keine weitere Forderung, nur eine Einstellung.
Also mir nichts dir nichts würde ich auch nicht alles so hinnehmen,.
Daher warte bis du Post hast und dann schauen wir weiter.