Budgetobergrenze anheben?
https://www.kicker.de/.../...ion-teamchef-horner-fuerchtet-zwangspauseZitat:
Die hohe Inflation hat in der Formel 1 einen Streit um die Anhebung der Ausgabengrenze ausgelöst.
Imho „mimimi“ und dann soll RB halt die letzten 4 Rennen aussetzen 😛
25 Antworten
Budgetobergrenze ist meiner Meinung nach echter Schwachsinn. Wenn die Kosten wegen exotischer Materialien oder Aerodynamik Exzessen explodieren, könnte man das sicher mit Technischen Einschränkungen abbremsen. Diese Budgetgrenzen kann doch niemand zu 100% kontrollieren. Budgetgrenze weg, Testverbot weg.
Gibt es eigentlich irgendeine andere Sportart wo es eine Budgetgrenze gibt? oder wo Testen und Trainieren mit dem jeweiligen Sportgerät verboten oder limitiert ist?
Man will aber auch, daß neue Materialen getestet werden und neue Entwicklungen in Aerodynamik, Leichtbau, Motoren- und Getriebetechnik usw. gemacht werden.
Nur wenn man das Budget freigibt und die Team nicht ganz doof sind, werden die mit dem größten Budgets gewinnen.
Die kleinen Teams haben dann keine Chance und im Regelfall immer weniger Sponsorengeld. Die Anzahl der Fahrzeuge fällt.Am Schluß fahren noch zwei oder drei und die Zuschauer verlieren den Spaß am zuschauen. Weniger Sponsoren, weniger Geld für die Fernsehrechte usw. . Gruppe 5, DTM, Gruppe H, Interserie, Gruppe C alles Beispiele für eine solche Entwicklung. Es geht also nur mit Einheitsauto, wenig Möglichkeiten der Veränderung oder Bugdetgrenze. Immer ein Balanceakt.
Zitat:
@qaqaqe schrieb am 15. Juni 2022 um 09:16:58 Uhr:
Mir fällt als Gegenstück spontan das "Financial Fairplay" im Profifussball ein.
soweit ich das Reglement verstehe, gehts darum dass die Ausgaben die Einnahmen nicht überschreiten dürfen. Das ist ja OK. Aber warum soll ich einen Fußballklub behindern einen Messi um unglaubliche Kohle zu kaufen, wenn der Finanzhaushalt passt. Warum soll ich Ferrari daran hindern 10000 Testrunden zu fahren? wenn sich das Ferrari leisten kann? Warum soll ich Mc Laren daran hindern irgendwelche technische Teile zu Entwickeln? Wenn sich Mc Laren das leisten kann...
@85mz85, und das Thema Einheitsauto hat mit Formel 1 wirklich gar nichts zu tun. Das wäre dann eine andere, neue Rennformel. Vielleicht spannend und unterhaltsam, aber nicht Formel 1.
85ms85 hat das als Alternative zum Budgetdeckel für eine langfristig spannende F1 ins Spiel gebracht.
Du siehst also kein Problem, dass immer die gleichen 3 Hanseln die Rennen unter sich ausmachen und der Rest Statisten sind? Oder was ist dein Vorschlag? Das wäre allerdings wieder ein anderes Thema. Es geht nicht um Pro/Contra Budgetdeckel, sondern dessen Anhebung (die ich aus genannten Gründen "schwachsinn", oder zumindest übel unfair finde - Aber wenn die F1 eines kann, dann unfair jenseits der Top3, hat sie im letzten Rennen letztes Jahr das letzte mal eindrucksvoll gezeigt 😛 )
Ja, finde auch daß Einheitsauto nicht zur "Königsklasse" Formel 1 passt, war nur eine mögliche Lösung, die Kosten für den Sport nicht grenzenlos ausufern zu lassen. Funktioniert in anderen Klassen problemlos und führt zu finanzierbaren, spannenden Motorsport. Siehe LMP 2, Indycar, GT3. Bei freiem Reglement wird das Bugdet immer höher, bis es keiner mehr oder nur noch wenige finanzieren wollen. Und dann ist die Serie tod oder wird mit günstigem Reglement wiederbelebt z.B. DTM.
nein, ich sehe kein Problem dass immer ein oder zwei Teams (im Idealfall drei) um den Titel kämpfen. Das war schon immer so und ist auch gut so. Jeder Rennfahrer möchte erst einmal in die "Königsklasse". In der "Königsklasse angekommen, möchte man in ein Topteam, im Topteam ist man dann der gejagte und kann sich keine schwächen erlauben (siehe Hamilton momentan), denn es warten die hungrigen Nachwuchspiloten auf jede Chance. Das finde ich rein sportlich betrachtet als natürliche Entwicklung.
Freies Reglement braucht natürlich niemand. Das hatten wir schon. Da wurde Beryllium verbaut, giftiger Sprit erzeugt, Reifen nur für einen Fahrer erzeugt, usw. Das kann man im technischen Reglement verhindern. Aber vor allem Testfahrten und Entwicklungen sollten möglich sein.
Ich möchte auch festhalten, dass sämtliche gleichgeschalteten Motorsportformeln nicht im entferntesten an Einschaltquoten bzw Zuseherzahlen an die F1 herankommen. Damit meine ich natürlich ein ganzes Jahr, keine Einzelveranstaltung wie Indianapolis oder Le Mans.
Das war aber aus Kostengründen schon einmal ganz anders. Fast leere Ränge, wenig Team, meist nur mit einem Auto. Ein paar Bastelbuden waren auch darunter. Anfang der 70 iger zur Zeit der Oelkrise. Damals war Interserie und Tourenwagensport deutlich besser und mit mehr Werksteams besetzt.
was 1970 los war ist relativ irrelevant, trotzdem ein paar Daten: 1970 gab es in der WM 7 verschieden Sieger. 10 Werkteams und 11 Kundenteams mit 5 verschieden Motorenhersteller kamen zum Einsatz. (extra gegoogelt ). So schlecht war das nicht. In den 70ern hat Eccelstone begonnen aus den "Garagisten" ein funktionierendes Weltumspannendes Sportbusiness zu machen. Und es funktioniert noch 50 Jahre später, besser denn je. Um den Tourenwagensport hat sich offenbar niemand gekümmert, damit ist er leider in der Versenkung verschwunden.
Es ist nur seit Jahrzehnten immer das gleich. Günstiger Einstieg mit vielen Akteuren. Dann Reglementänderungen in Richtung Verteuerung, die Privaten springen langsam ab. Die Werke übernehmen immer mehr die Führung und schrauben das Bugdet immer höher. Dann steigen die ersten Werke aus und am Schluss fahren noch drei Werke um die goldene Ananas und keinen interessiert es wirklich. Und dann stampft man die Serie ein oder erfindet sie mit geringen Kosten wieder wie die DTM. Die GTE Pro hatte auch ihren letzten Auftritt bei Le Mans. Danach fahren nur die viel günstigeren GT3 Fahrzeuge. Und die Krise war nicht 1970 in der Formel 1 sondern ab 1973 Ölkrise. Wäre ohne Eccelstone heute nicht mehr existent. Aber da waren schon sehr harte Jahre dabei mit Ford Cosworth Motoren über alle Autos, mit der Ausnahme Ferrari. Die Formel 1 muß halt aufpassen, daß die kleinen Team mitfahren und finanziell überleben können. Eine Bugdetobergrenze oder sogar Umverteilung ist eine mögliche Lösung.
@85mz85, wir sind zwar so gar nicht einer Meinung und ich bin massiv gegen "Umverteilung" und "eat the rich" , aber ich finde es wirklich super dass wir uns hier austauschen können ohne Beleidigungen und persönlichen Untergriffen. Bei einer Diskussion muss auch nicht einer recht haben und der andere überzeugt werden. Einfach ein Gedankenaustausch. Chapeau und danke für die Diskussionskultur!