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Bremskolben geht nicht mehr rein zu drücken

Honda CX 500
Themenstarteram 12. Februar 2016 um 21:37

Moin, habe heute von meiner Honda CX 500 die vordere Bremse angenommen und komplett die Kolben heraus gefahren. Jetzt das Problem ich bekomme einen nicht mehr hinein. Habe es schon mit einer Wasserpumpenzange probiert, mit einer Schraubzwinge und den Grad mit Schleiflein angemacht.

Warum kann es jetzt liegen ?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Keinesfalls eine WaPu-Zange o. ä. nehmen , sonst werden die Kolben nur verkantet !

Bzw. die Kolben kriegen Macken, die Du eventuell nie mehr dicht bekommst --> neue Kolben müssten her.

Zunächt mal sind die von Dir benannten Symptome eindeutige Anzeichen einer verdreckten, angerotteten Bremszange. Die Idee, alles zu reinigen ist also völlig richtig.

Zur groben Veranschaulichung der Vorgehensweise habe ich mal ein paar Bilder angehängt. Alter festgebackener Siff führt zur Verklemmung des Kolbens, da flutscht nichts mehr --> Scheibe beginnt dauerhaft zu schleifen (Exemplarisch Bild 1). Ist zwar von einer Doppelkolbenbremszange (die hatte nur die CX500 Sports) aber zur Veranschaulichung genügt das allemal.

Zunächst sollte man den Bremssattel zumindest im Bereich der Kolben reinigen - hierfür nimmt man am besten Petroleum oder Spiritus. Diesel eignet sich auch. Bremsenreiniger empfehle ich nicht, weil dieser Gummi und Kunststoffe angreift.

Die größte Aufmerksamkeit habe ich immer der Reinigung der Nuten gewidmet, in denen die beiden Dichtringe sitzen. In Bild 2 sind die alten Dichtungen noch in den Nuten, in Bild 3 sieht man die Nuten und vor allem den sich daran angesammelten Dreck sehr gut. Nuten wirklich penibel und gründlich sauber machen werden. Auch hierfür empfehle ich Petroleum, Spiritus oder Diesel. Nimm auf keinen Fall eine Drahtbürste oder gar einen spitzen Gegenstand wie Schraubendreher, Schere oder Messer - lieber irgend was aus Kunststoff - z.B. eine Kunststoffbürste wie in Bild 4 oder einen Kunststoff-Spachtel, den Du eigens für die Bremszangenüberholung anfertigst. Auch hier könnten durch die Verwendung von metallischen Gegenständen Macken im Bremssattel entstehen, die die Funktion negativ beeinflussen oder gar zu dauerhaften Undichtigkeiten führen. Danach neue Dichtungen einsetzen. Bei den großen Dichtungen auf die richtige Lage achten, die sind oft asymmetrisch.

Reinigung der Bremskolben ist natürlich genauso wichtig wie die Reinigung der Nuten. Nevr Dull ist super geeignet dafür, nehme ich auch immer. Ich reinige damit so lange, bis ich eventuell noch vorhandene Verschmutzungen nicht mehr ab bekomme. Das kann schon mal 'ne Viertelstunde dauern, pro Kolben versteht sich. Wenn dann noch Verschmutzungen vorhanden sind, die man mit dem Fingernagel erspüren kann, kommt Polierleinen zum Einsatz. Ich bin da etwas radikaler als hanspool und verwende 400er Polierleinen, aber immer Nassschleifpapier, dass man ein paar Minuten vor Benutzung in Wasser einlegt. Der Unterschied vorher / nachher ist in Bild 5 zu erkennen.

Dass man neue Bremsflüssigkeit verwendet brauche ich hoffentlich nicht zu erwähnen. Habe letztens in 'nem Autoteileladen einen Liter für weniger als 7 Euro gekauft - wer hier spart dem ist nicht mehr zu helfen.

Vor dem Zusammenbau sollten alle Reinigungsmittel gründlich entfernt werden, alles sollte trocken sein. Zum Einbau der Bremskolben kann man Bremspaste verwenden (die Lauffläche der Kolben und die neuen Dichtungen ganz dünn bestreichen). Ich verwende ein Silikonöl (Bild 6), das hat aber nicht jeder. Falls beides nicht zur Hand ist kann man auch Bremsflüssigkeit verwenden. Natürlich sollten auch die Führungen, in denen der Bügel und der Bremssattel gleiten, gereinigt und anschließend gefettet werden (siehe Bild 7). Bei meinem Bremssattel gibt es noch eine Schraube, die die Bremsbeläge hält. Ich weiß nicht mehr ob die Güllepumpe das auch hat - wenn ja muss auch diese gereinigt und gefettet werden. In Bild 7 ist diese Bremsbelaghalteschraube ganz unten zu sehen - allerdings noch bevor sie gereinigt wurde.

Auf diese Art und Weise habe ich noch jede Bremse wieder einwandfrei in Gang bekommen. Die Bremsen meiner VFR habe ich vor knapp einem Jahr das erste Mal instand gesetzt, im Alter von 19 Jahren und einer Laufleistung von damals 68.000km. Je nach Verschmutzungsgrad muss das häufiger oder weniger häufig betrieben werden. Aber grundsätzlich gilt - der Aufwand lohnt sich immer!

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Hallo!

Offen gesagt verstehe ich die Problematik nicht wirklich. Bremse angenommen? Kolben heraus gefahren? Wasserpumpenzange? Um letztere hast Du hoffentlich vorher einen dicken Lappen gewickelt wenn Du damit den Bremskolben gepackt hast!?

Was bedeutet vordere Bremse angenommen?

Was ist ein(e) Schleiflein?

Warum hast Du die Kolben heraus gefahren?

Hast Du die Dichtungen erneuert?

Hast Du die Nuten, in denen die Dichtrungen sitzen, gründlich gereinigt?

Hast Du beim Einbau des Kolben Bremspaste verwendet?

Wurde die Bremsflüssigkeit erneuert?

Wenn nicht - wie alt ist die Bremsflüssigkeit?

Themenstarteram 13. Februar 2016 um 3:37

Meinte eigentlich die ganze Zeit abgenommen, sorry das mein Handy das die ganze Zeit zu angenommen verändert hat..

Schleiflein ist nichts anderes als Schleifpapier.

Warum ich die Kolben ausgefahren habe ist ganz einfach, weil sich das Rad nicht drehen lassen hat!

Das Motorrad stand ein Jahr und deshalb habe ich die Bremse auseinander genommen. Und als ich die Kolben heraus gefahren habe ( nach einander ) konnte ich den rechten nicht mehr rein fahren. Habe die Bremse gereinigt und die Bremsflüssigkeit ist gerade frisch gekommen.

 

Hoffentlich ist jetzt alles richtig geschrieben ;-)

Hi , wie M-touri schon geschrieben hat : alles Richtig sauber machen , die Bremskolben mit ganz feinem 1000er Wasserfesten Schleifpapier vorsichtig abschleifen ( besser noch mit NevrDull !) , die Kolbenführungen innen penibelst reinigen und dann den Kolben mit Bremspaste einschmieren , dann flutscht der Kolben von selber rein .

Neue Dichtungen verstehen sich ja von selbst !

Keinesfalls eine WaPu-Zange o. ä. nehmen , sonst werden die Kolben nur verkantet !

gruß hanspool

Zitat:

Keinesfalls eine WaPu-Zange o. ä. nehmen , sonst werden die Kolben nur verkantet !

Bzw. die Kolben kriegen Macken, die Du eventuell nie mehr dicht bekommst --> neue Kolben müssten her.

Zunächt mal sind die von Dir benannten Symptome eindeutige Anzeichen einer verdreckten, angerotteten Bremszange. Die Idee, alles zu reinigen ist also völlig richtig.

Zur groben Veranschaulichung der Vorgehensweise habe ich mal ein paar Bilder angehängt. Alter festgebackener Siff führt zur Verklemmung des Kolbens, da flutscht nichts mehr --> Scheibe beginnt dauerhaft zu schleifen (Exemplarisch Bild 1). Ist zwar von einer Doppelkolbenbremszange (die hatte nur die CX500 Sports) aber zur Veranschaulichung genügt das allemal.

Zunächst sollte man den Bremssattel zumindest im Bereich der Kolben reinigen - hierfür nimmt man am besten Petroleum oder Spiritus. Diesel eignet sich auch. Bremsenreiniger empfehle ich nicht, weil dieser Gummi und Kunststoffe angreift.

Die größte Aufmerksamkeit habe ich immer der Reinigung der Nuten gewidmet, in denen die beiden Dichtringe sitzen. In Bild 2 sind die alten Dichtungen noch in den Nuten, in Bild 3 sieht man die Nuten und vor allem den sich daran angesammelten Dreck sehr gut. Nuten wirklich penibel und gründlich sauber machen werden. Auch hierfür empfehle ich Petroleum, Spiritus oder Diesel. Nimm auf keinen Fall eine Drahtbürste oder gar einen spitzen Gegenstand wie Schraubendreher, Schere oder Messer - lieber irgend was aus Kunststoff - z.B. eine Kunststoffbürste wie in Bild 4 oder einen Kunststoff-Spachtel, den Du eigens für die Bremszangenüberholung anfertigst. Auch hier könnten durch die Verwendung von metallischen Gegenständen Macken im Bremssattel entstehen, die die Funktion negativ beeinflussen oder gar zu dauerhaften Undichtigkeiten führen. Danach neue Dichtungen einsetzen. Bei den großen Dichtungen auf die richtige Lage achten, die sind oft asymmetrisch.

Reinigung der Bremskolben ist natürlich genauso wichtig wie die Reinigung der Nuten. Nevr Dull ist super geeignet dafür, nehme ich auch immer. Ich reinige damit so lange, bis ich eventuell noch vorhandene Verschmutzungen nicht mehr ab bekomme. Das kann schon mal 'ne Viertelstunde dauern, pro Kolben versteht sich. Wenn dann noch Verschmutzungen vorhanden sind, die man mit dem Fingernagel erspüren kann, kommt Polierleinen zum Einsatz. Ich bin da etwas radikaler als hanspool und verwende 400er Polierleinen, aber immer Nassschleifpapier, dass man ein paar Minuten vor Benutzung in Wasser einlegt. Der Unterschied vorher / nachher ist in Bild 5 zu erkennen.

Dass man neue Bremsflüssigkeit verwendet brauche ich hoffentlich nicht zu erwähnen. Habe letztens in 'nem Autoteileladen einen Liter für weniger als 7 Euro gekauft - wer hier spart dem ist nicht mehr zu helfen.

Vor dem Zusammenbau sollten alle Reinigungsmittel gründlich entfernt werden, alles sollte trocken sein. Zum Einbau der Bremskolben kann man Bremspaste verwenden (die Lauffläche der Kolben und die neuen Dichtungen ganz dünn bestreichen). Ich verwende ein Silikonöl (Bild 6), das hat aber nicht jeder. Falls beides nicht zur Hand ist kann man auch Bremsflüssigkeit verwenden. Natürlich sollten auch die Führungen, in denen der Bügel und der Bremssattel gleiten, gereinigt und anschließend gefettet werden (siehe Bild 7). Bei meinem Bremssattel gibt es noch eine Schraube, die die Bremsbeläge hält. Ich weiß nicht mehr ob die Güllepumpe das auch hat - wenn ja muss auch diese gereinigt und gefettet werden. In Bild 7 ist diese Bremsbelaghalteschraube ganz unten zu sehen - allerdings noch bevor sie gereinigt wurde.

Auf diese Art und Weise habe ich noch jede Bremse wieder einwandfrei in Gang bekommen. Die Bremsen meiner VFR habe ich vor knapp einem Jahr das erste Mal instand gesetzt, im Alter von 19 Jahren und einer Laufleistung von damals 68.000km. Je nach Verschmutzungsgrad muss das häufiger oder weniger häufig betrieben werden. Aber grundsätzlich gilt - der Aufwand lohnt sich immer!

am 13. Februar 2016 um 19:09

Klingt jetzt vielleicht etwas dämlich, aber hast du auch beim Zusammenbau den Deckel von der Bremspumpe abgenommen?

Du hast so schön geschrieben "der eine Kolben flutschte so rein". Wenn du oben noch den Deckel drauf hast und setzt den ersten Kolben ein, kann der Druck über die Bohrung des zweiten entweichen. Setzt du den zweiten Kolben ein, erzeugst du im System Druck der nirgendwo hin kann. Entsprechend kriegst du auch den Kolben keinen Millimeter eingesetzt.

Themenstarteram 13. Februar 2016 um 19:45

Der Deckel war ab auch beim ersten Kolben. Auf jeden Fall probiere ich es morgen noch mal den mit Spiritus zu reinigen und baue die Bremse ab und wechsle die Flüssigkeit.

Moin Moin !

Zitat:

Zunächst sollte man den Bremssattel zumindest im Bereich der Kolben reinigen - hierfür nimmt man am besten Petroleum oder Spiritus. Diesel eignet sich auch. Bremsenreiniger empfehle ich nicht, weil dieser Gummi und Kunststoffe angreift

Um Gottes Willen !!!!

Kein Petroleum oder Diesel verwenden , wenn irgendetwas Gummi angreift , dann Diesel !

Auch kein Silikonöl nehmen , nur Bremsenpaste oder Bremsflüssigkeit !

Und Bremsenpaste ist dieses hier , nicht etwa das Zeugs ,was aussen auf die Belagführungen kommt:

http://www.ate-info.de/.../

MfG Volker

Themenstarteram 15. Februar 2016 um 21:28

Es hat alles geklappt, danke !!!

Die Rückstoßbolzen mussten nur mal sauber gemacht werden und richtig eingefettet werden

Glückwunsch zur gelungenen Reparatur!

Aber es würde mich brennend interessieren, was ein Rückstoßbolzen ist - braucht man dafür einen Waffenschein? Du meinst nicht etwa die Kolbenrückholfeder?

nee, die vergaserinnenbeleuchtung.

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