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Bremsen nach StvZO

Themenstarteram 23. September 2011 um 23:51

Moin,

ich möchte gern einen PKW mit einem stärkeren Motor ausrüsten. Die Endgeschwindigkeit ist mir dabei egal. Es geht nur darum, einen anderen Motor einzubauen (weil besser verfügbar) und darum, dass die Beschleunigung besser ist, als mit der Originalmotorisierung.

Es handelt sich um ein Fahrzeug der sechziger/siebziger Jahre, welches mit der Originalbremsanlage bei 1660 kg bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 160km/h zugelassen war.

Laut StvZO "muß mit der einen Bremse (Betriebsbremse) eine mittlere Vollverzögerung von mindestens 5,0 m/s(hoch)2 erreicht werden"

Das kann man wohl lt. den Angaben im Brief als gegeben ansehen.

Wenn ich es also schaffe, mit demselben Fahrzeug bei höherer Leistung, eine besser Beschleunigung zu erreichen, ohne dass sich die (tatsächliche) Höchstgeschwindigkeit erhöht, kann ich die ursprünglichen Bremsen doch behalten, oder? Schliesslich geht es bei der Vorschrift ja nicht um Leistung des Motors, sondern unterm Strich doch darum, dass ich eine bestimmte Masse aus einer bestimmten Geschwindigkeit in einer bestimmten Zeit zum Stillstand bringen kann.

Wieso wird die Bremse ins Verhältnis zur Motorleistung gesetzt und nicht ins Verhältnis zur kinetischen Energie?

Mir ist schon klar, dass ich evtl. was an der Übersetzung (Getriebe oder Differential) machen müsste, um die bisherige (eingetragene) Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten, aber:

- da es sich um ein sehr altes Fahrzeug handelt, ist die Aerodynamik auch nicht wirklich gut und der Cw-Wert dementsprechend schlecht, dass da wahrscheinlich eh nicht viel passiert.

- die Herstellerangaben sicherlich nur für ein fabrikneues Fahrzeug ohne Verschleiß am Motor galten.

Wenn ich also mein Fahrzeug mit dem neuen Motor vorführe, was macht der Gutachter (TÜV, DEKRA, GTÜ) dann? Eine Probefahrt mit Vmax oder begutachtet er alle eingabuten Teile und errechnet dann die Vmax? Oder guckt er nach Teilegutachten für die Bremsen, die ja aber nicht wirklich was mit der Leistung zu tun haben?

Da es mir nicht darum geht, irgendwelche Teiletips zu erhalten, habe ich auch bewußt darauf verzichtet, den Hersteller und das Modell zu erwähnen. Es ist eigentlich eine Anfrage an die Technikfreaks, Physiker und Gutachter unter uns. ;-)

Bin mal gespannt auf die Antworten und ich würde mich freuen, wenn:

a. wir nicht beim dritten Beitrag bei einem ganz anderen Thema sind

b. nicht spekuliert wird, um was für ein Fahrzeug es sich handelt, weil man da ja ... dies und das mit der Bremse ....

c. der Sommer nie zu Ende geht. ;-=

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18 Antworten

Ganz einfach, mit mehr Motorleistung kannst du nach dem Bremsen wieder schneller Beschleunigen, du kannst in kürzerer Zeit häufiger auf hohes Tempo beschleunigen und wieder abbremsen.

Das muss die Bremsanlage abkönnen, einmal aus Vmax abbremsen sollte für eine Bremsanlage eine leichte Übung sein.

Zitat:

Original geschrieben von Krustyyy

Leider habe ich keinen Tüv auf dem Fahrzeug und es hat momentan gar keinen Motor und da dachte ich dann gleich an etwas größeres.

Frag vorher den TÜV. Dann rein mit dem Motor und ab zum TÜV.

Zitat:

Original geschrieben von Destructor

Ganz einfach, mit mehr Motorleistung kannst du nach dem Bremsen wieder schneller Beschleunigen, du kannst in kürzerer Zeit häufiger auf hohes Tempo beschleunigen und wieder abbremsen.

Das muss die Bremsanlage abkönnen, einmal aus Vmax abbremsen sollte für eine Bremsanlage eine leichte Übung sein.

Bin der Meinung, dass das nicht alle modernen Wagen problemlos schaffen. Ich sah kürzlich auf dem Großglockner Opels mit Messgeräten an den Bremsen. Was da gemacht wird fragte ich. Die Bremsen testen! war die Antwort. Sie fuhren schnellstmöglich bergab und brachten die Bremsen an ihre Grenzen. Inmitten des Touristenverkehrs. Wenn die Bremsen weich werden, macht man Pause.

In den Alpenländern fahren maximal beladene Lastwagen auch Pässe bergab. Das sind Sachen, die den TÜV nicht interessieren. Das liegt in der Verantwortung des Fahrers.

Zügige Passfahrten ist wieder nen anderes Thema, da wird ja auch widerholt beschleunigt und gebremst.

Einmal aus Vmax runterbremsen ist eigentlich für heutige Autos kein Problem, zumindest für keines das ich bisher gefahren bin.

Das war vom Suzuki Vitara über Golf3, Audi A6/A4 bis hin zu Sportwagen wie unserem Pontiac Trans Am so.

Ein erstes Fading, wenn die Bremsleistung etwas nachlässt und man fester treten muss, ist vollkommen normal, deswegen ist die Bremse noch nicht am Ende.

Wenn man eben schneller kinetische Energie durch den Motor aufbauen kann muss auch die thermische Energie schneller aus den Bremsen raus, deswegen sind für stärkere Autos stärkere Bremsen vorgeschrieben.

Wie schon geschrieben wurde, häufig wurden bei schwachen Motorisierung Bremsen von größeren Modellen verbaut.

Bei meinem A4 z.B. haben viele 1.8er, alle 1.8T und alle V6 die gleichen Bremsen, von 125PS mit 193PS.

Darüberhinaus muss bei einer Leistungssteigerung nicht automatisch die Bremse vergrößert werden, da gibts Toleranzbereiche die ich aber nicht auswendig weiss. I.d.R. sind die auch gar nicht soo klein, Chiptuning bei Turbo-Motoren fällt i.d.R. noch unter diese Toleranz deswegen muss dort die Bremse nicht aufegrüstet werden.

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