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BMW Power E-Drive: Mitfahrt im Prototyp - BMWs Hybrid-Zukunft fährt zu zwei Dritteln elektrisch

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In der Karosserie dieses „Demonstrators“ steckt die Hybrid-Zukunft von BMW: Zwei Elektromotoren und ein Range-Extender leisten zusammen 640 PS. Eine Mitfahrt.

Ein Prototyp mit 5er-GT-Karosse: Unter dem weißen Blech steckt Hybrid-Technik für 2020 Ein Prototyp mit 5er-GT-Karosse: Unter dem weißen Blech steckt Hybrid-Technik für 2020 Quelle: BMW

Miramas – Zwei dünne Halme pusten die Abgase auf den Asphalt. Die Ausschnitte in der Heckschürze wirken leer und deplatziert. „Das wollten unsere Akustiker so“, erklärt ein Techniker. „Dadurch wird er leiser.“ Ein Zugeständnis an den Komfort: In der Karosserie dieses BMW 5er GT steckt ein Verbrenner, der nicht so ruhig läuft wie die Serienmotoren. Und, viel wichtiger, Hybrid-Technik, die im Jahr 2020 auf den Markt kommen soll.

Der Demonstrator schiebt zügig vorwärts, ist für flinke Manöver aber noch zu schwer. Bis zur Serienversion speckt die Technik ordentlich ab Der Demonstrator schiebt zügig vorwärts, ist für flinke Manöver aber noch zu schwer. Bis zur Serienversion speckt die Technik ordentlich ab Quelle: BMW Stück für Stück baut BMW die Kernmarken-Palette auf Steckdose um. Mitte 2015 startet der X5 Plug-in-Hybrid, etwa ein halbes Jahr später der Plug-in-3er. Beide sollen mit einem Vierzylindermotor und Elektro-Unterstützung Traumverbräuche haben. Der neue 7er dürfte nachziehen. Doch langfristig will BMW ein anderes Konzept verfolgen.

BMW Power E-Drive: Hybrid-Zukunft mit GT-Hülle

Das weiße Schwergewicht mit dem plakativen Schriftzug auf den Flanken zeigt, worum es geht: Elektromotoren sollen zwei Drittel der Antriebsleistung stellen. Ein Drittel kommt von einem Benziner. 100 Kilometer weit soll der Zukunfts-BMW surren. Der Verbrenner hilft bei Vollgas an der Achse und lädt die Batterien. Also ein Elektroauto mit Range-Extender und zusätzlichem Schub.

Mit diesem Konzept will BMW das Leistungsspektrum von 250 bis 650 PS abdecken. Im Prototyp mit 5er-GT-Karosserie, ein „Demonstrator“ für Vorstand und Journalisten, leisten drei Motoren zusammen 640 PS.

Ein Elektromotor mit 200 kW treibt über ein „mehrstufiges Getriebe“ die Hinterachse an. So sollen sich BMW der Zukunft nach Heckantrieb anfühlen. Hinzu kommen ein Turbo-Dreizylinder mit 218 PS sowie ein 100-kW-Elektromotor in der Getriebeglocke. Je nach Auslegung können sie mit Vorderachse, Hinterachse oder allen Rädern verbunden sein. Das Konzept eigne sich für Längs- und Quermotoren.

Ein Demonstrator für Vorstand und Journalisten

Derzeit will BMW nur zeigen, wie ein Hybrid-Bayer in Zwei dünne Halme statt dicker Rohre: Der Dreizylinder soll leiser sein Zwei dünne Halme statt dicker Rohre: Der Dreizylinder soll leiser sein Quelle: BMW sechs Jahren fahren könnte – vor allem, wie schnell. Unter die Motorhaube dürfen wir nicht schauen, der Kofferraum ist ebenfalls tabu. Sogar ein Teil des Tachos ist abgeklebt. Vieles sei noch improvisiert, das Gesamtpaket viel zu schwer.

Trotzdem spurtet das Dickschiff zügig vorwärts: Rein elektrisch erreicht er nach etwa 5,5 Sekunden Tempo 100. Mit zugeschaltetem Verbrenner ist er ein Augenzwinkern schneller. In Kurven zerrt seine Masse an den Reifen. Bisher geht es aber ohnehin nur um Längsdynamik.

 

Range-Extender als Elektro-Zukunft

Elektroautos mit Range-Extender gibt es bereits von BMW (i3) und Opel bzw. Chevrolet (Ampera bzw. Volt). Audi und Mazda haben Prototypen mit ähnlicher Technik gezeigt. Bald soll das Prinzip bei BMW aber in allen Leistungsstufen der Mittel- bis Oberklasse arbeiten. Derzeit meiden viele Hersteller den Range-Extender wegen eines zu hohen Wandlungsverlustes.

Bis zur Serienreife wird der Prototyp noch einige 100 Kilogramm Gewicht abspecken. Schade: Eine Verbrennerleistung von bis zu 230 PS deckt BMW bereits heute mit Dreizylindern ab. Der feine Sound von Reihensechs- oder V8-Zylindern wird in Zukunft also noch seltener werden.

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