- Startseite
- Forum
- Wissen
- Verkehr & Sicherheit
- BM-W(er) hat Schuld? Unfall am Jakob Kaiser Platz (Berliner mehrspuriger Kreisverkehr)
BM-W(er) hat Schuld? Unfall am Jakob Kaiser Platz (Berliner mehrspuriger Kreisverkehr)
Hallo @all,
mich würde brennend eure Meinung interessieren. Ich hatte am Jakob Kaiser Platz (Berlin) einen Unfall.
Ich bin gelb, der andere ist blau.
Gelb blinkt bereits bei der Einfahrt in den Kreisverkehr und zeigt an, abfahren zu wollen.
Blau möchte aber nach eigener Angabe noch eine Ausfahrt weiterfahren.
Blau ist mit seiner vorderen linken Seite in die blaue rechte Tür/rechten Radkasten reingefahren.
Nach dem Unfall meinte Blau: Ich habe nicht gesehen, dass du blinkst.
Wer ist eurer Meinung nach Schuld?
Die Polizei meint erst klare Sache: Blau ist schuld. Am Ende hat der Polizeibeamte seine Meinung geändert und meinte ich hätte schuld - "Ich hätte mich vergewissern müssen, dass rechts von mir keiner ist"
Aber blau macht doch auch einen Spurwechsel, oder nicht?
Ordnungswidrigkeit: Sie folgten nicht der durch Pfeile vorgeschriebenen Fahrtrichtung.
Ich frage mich, ob es sich lohnt einen Anwalt einzuschalten.. Allerdings muss ich auch sagen, dass mein Auto (aufgrund eines ausbezahlten Schadens) nur noch 550€ Wert ist und der andere Wagen ein neuer E-Mini war.. Lohnen wird es sich wahrscheinlich nicht, oder?
Vielen Dank!
Ähnliche Themen
107 Antworten
Zitat:
@Moers75 schrieb am 16. Januar 2024 um 16:44:45 Uhr:
Für mich hat eindeutig der Schuld der den Kappes da auf die Straße gepinselt hat :(
Es wird übrigens auch nicht weniger verwirrend, wenn man sich das per Streetview aus der Autofahrerperspektive anschaut.
Die 3. Spur von rechts darf in großem Bogen rechts abbiegen, die 2. Spur von rechts darf in großem Bogen links abbiegen. Also tatsächlich "über Kreuz". Beide würden dann aber jeweils eine Leitlinie überqueren, also einen Fahrstreifenwechsel durchführen. Idiotisch markiert und vor allem für Ortsfremde eine echte Falle.
Zitat:
@Rockville schrieb am 16. Januar 2024 um 16:28:28 Uhr:
Gelb hat das aber doch genau so gemacht. Ich finde die Markierungen ziemlich unsinnig, weil sie zum Fahren "über Kreuz" verleiten.
Ah, stimmt. Wenn man sich den Kreisel über Google-Maps, also ohne die durch den TE eingemalten Striche, anschaut, ist diese unsinnige Markierung deutlich zu erkennen. Da wird es wohl doch auf eine Teilung der Schuld hinauslaufen.
Darf ich anmerken, dass ich die Markierung als schwachsinnig empfinde? Da sind mir unsere zweispurigen Kreisel lieber. Wer rechts einfährt, muss die nächste wieder rausfahren, wer links einfährt kann rausfahren wo er will, landest dann immer auf der linken Spur und kommt niemanden ins Gehege. Beispiel: klick.
Aber wir können auch anders: klick.
Ich bleib dabei nach der Sichtung der weiteren Streetview Links. Das ist bei Ein- und Ausfahrt absolute Vorsicht angesagt.
Erinnert mit irgendwie an den Kreisel am Arc de Triomphe/Paris in den frühen 80ern. Mut zur Lücke, Augen zu und durch:):)
Von Norden kommend zeigt Maps die Spuren für die jeweiligen Richtungen an:
https://www.google.de/.../...6sRkU_YbIgc6kVviAQ!2e0!7i16384!8i8192?...
Für mich heißt das: Wer an der Ampel auf der rechten Spur fährt, darf rechts abbiegen oder im dreispurigen Kreisel (rechte Spur) bleiben. Die beiden anderen Ampel-Spuren (links und Mitte) fahren im Kreisel weiter (links und Mitte). Wer anders fahren will, muss seine Spur wechseln und besonders aufmerksam sein.
D. h.: Blau hat keinen Spurwechsel gemacht. Gelb hat die Spur gewechselt.
So wird es schon etwas sinniger. Daher auch die Schuldbestimmung der Polizei.
Nö. Blau kommt aus einer Rechtsabbiegespur und wechselt in eine Rechtsabbiegespur und fährt dann kreuzend nach links in das TE-Fahrzeug, das in einer Wahlspur (rechts und links) fährt und rechts blinkt. Der Kreisel dort ist ein Unfallschwerpunkt. Egal von wo kommend man den anfährt, man muss ihn kennen um entspannt und knitterfrei durchzukommen. Ist man in erster Reihe bei rot an der Ampel, kommt man mit Vollgas auch nicht durch, weil im Kreisel die Ampeln irgendwie nicht allzu sinnvoll geschaltet sind. Meistens muss man im Kreisel wieder anhalten. Das ist eine ABM für die Kfz-Werkstätten. Das ist auch die einzige Erklärung für diese bescheuerte Spurführung.
Nee, so ist es auch nicht. Es ist viel schlimmer. Nach der Rechtsprechung des Kammergericht Berlin ist da sozusagen nichts und die Beteiligten haften jeweils hälftig. Kammergericht, Urteil vom 29. März 2012 – 22 U 131/11 –
(Landgericht Berlin, Urteil vom 20. April 2011 – 42 O 77/10 -). Die Stelle ist berüchtigt.
Zitat:
Nicht jede Leitlinie, die sich auf dem Boden befindet, gilt auch für einen.
In welcher StVO steht das? Leitlinien müssen für sich sprechen und eindeutig sein. Und das sind sie hier nicht.
Niemand kann verlangen, dass man sich vor dem Kreisel einprägt, welche Leitlinien jetzt 100 m weiter verbindlich sind und dass diese je nach Herkunftsrichtung unterschiedliche Bedeutung haben sollen.
Es zählen die Pfeile unmittelbar vor der kommenden Ausfahrt und ... traraah ... genau, ausgerechnet an dem Punkt wo der TE raus will sind keine markiert.
Es zählen die Pfeile auf der Spur, auf der man in den "Kreisverkehr" einfährt bis hinter die folgende Ausfahrt.
Zitat:
@-5- schrieb am 16. Januar 2024 um 21:31:07 Uhr:
Es zählen die Pfeile auf der Spur, auf der man in den "Kreisverkehr" einfährt bis hinter die folgende Ausfahrt.
Wirklich nein. Das Kammergericht Berlin hat genau diese Unfallstelle bereits beackert und es stellt darauf ab, dass an dieser Stelle direkt vor der Ausfahrt keine Pfeile markiert sind und die Pfeile vor dem Kreisel nicht zwischen durchgezogenen Linien angebracht und deshalb nicht verbindlich sind. Das ist eine fehlerfreie Argumentation des Kammergerichts. Ich sagte nicht ohne Grund, dass diese Verkehrsführung absolut bescheuert gemacht ist. Im Prinzip wird der Verkehr direkt in die Kollision geführt. Nur der Idealfahrer beherrscht dieses Chaos.
Zitat:
@-5- schrieb am 16. Januar 2024 um 21:31:07 Uhr:
Es zählen die Pfeile auf der Spur, auf der man in den "Kreisverkehr" einfährt bis hinter die folgende Ausfahrt.
Die von kompetenteren Mitgliedern dieses Forums zitierten Urteile sagen, dass es nicht so ist.
Zitat:
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 16. Januar 2024 um 21:55:34 Uhr:
Ich sagte nicht ohne Grund, dass diese Verkehrsführung absolut bescheuert gemacht ist. Im Prinzip wird der Verkehr direkt in die Kollision geführt. Nur der Idealfahrer beherrscht dieses Chaos.
Du beachtest nicht meine drei genannten Alternativen.
.....
Das liegt daran, dass ich einen anderen Beitrag beantwortet habe.
Das ist kein Kreisverkehr. Also auch kein Kreisel. Den Begriff Kreisel gibt es in der STVO nicht. Aber allgemein bezeichnet man einen Kreisverkehr auch als Kreisel.
Ich habe mir die Stelle über Google Maps angesehen..... die Straßenmarkierungen sind wirklich bescheiden. Ich kann auch nur vermuten, was die "Geradeausspur" ist. Gefühlt ist sie die nach links geht. Aber die Markierungen sind nicht eindeutig.
Zitat:
@Terraxxius schrieb am 16. Januar 2024 um 15:08:49 Uhr:
Orange und gelb müssen gemäß Pfeil auf der Fahrbahn doch abfahren... Ändert sich das irgendwann?
Für gelb ja, siehe auch durchgehende Trennlinie.
Für orange nein, herausfahren oder bei der nächsten herausfahren möglich und erlaubt.