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Bleibatterie Regenerieren, Warten, Wiederbeleben

Themenstarteram 31. Oktober 2014 um 23:00

Hallo Zusammen,

ich weiß dazu gibt es diverse Themen. Vielleicht hat ja trotzdem jemand Lust mal wieder oder noch einmal darüber zu diskutieren oder Hilfestellung zu geben.

Wollte meine Motorradbatterie, nachdem sie mich gestern morgen bei 1°C im Stich gelassen hat, etwas auf Vordermann bringen. Habe mich dazu heute den ganzen Tag in die Materie eingelesen.

In meinem Fall handelt es sich hierbei um eine 12V/12Ah Motorrad-Bleibatterie ca 2-3 Jahre alt und wird 3/4 des Jahres 2x täglich für 10km gefahren. Solle aber allgemein gehallten werden.

Gut, wie geht man das am besten an? Zunächst habe ich mir einen Säureheber und vorsichtshalber mal Batteriesäue geholt, dest. Wasser habe ich noch da. Die Batterie hängt jetzt mit 300mA am Billigladegerät.

Vor dem laden direkt nach dem fahren habe ich die Spannung gemessen, diese lag bei 13,8V was mich doch zielich überrascht hat. Füllstand korrigiert und ab ans Ladegerät. Mal schauen was ich messe wenn sie "voll" geladen ist.

Meine Fragen oder Diskusionsgrundlage beruht auf folgender Aussage aus Wikipedia:

"Die Säuredichte stellt gleichzeitig ein Maß für den Ladezustand dar. Sie beträgt bei vollem Akkumulator ca. 1,28 g/cm³ (100 % Ladung) und bei entladenem Akkumulator 1,10 g/cm³ (Entladung > 100 %, Tiefentladung!) "

Mit zugehöriger Grafik:

Ladezustand einer Batterie über Leerlaufspannung

1. Wenn nach Grafik 100% Ladezustand bei 12,7V erreicht sind wie kann ich an meiner Batterie 13,6V Spannung messen? Hätte meine Batterie demnach über 100% ladezustand?

2. Wenn Batteriesäure max 1,28g/cm³ beträgt wie kann sie dann über 100% erreichen? Müsste da nicht theoretisch die Säurekonzentration auf über 1,28 steigen?

3. Kann ich bei der Spannungsmessung davon ausgehen das kein interner Kuzschluss einer Zelle eingetreten ist (ca.2V pro Zelle)?

Da ja die Spannung alleine keine Aussage für eine intakte Batterie ist, sondern vielmehr die Kapazität eine ausdauernde Starterbatterie kennzeichnet muss ich wohl im "voll"geladenem Zustand schauen ob und wie schnell die Spannung unter einer definierten Last abnimmt bzw. zusammen bricht. Dazu würde ich eine oder zwei H4 Glühbirnen nehmen und messen wie lange es dauert bis die Spannung auf 10,5V abgesunken ist.

Weitere Überlegungen nachdem ich das durchgeführt habe und um den Beitrag erstmal nicht noch länger zu gestalten.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Gut, wie geht man das am besten an?

Batterie über Nacht laden und wenn sie die Spannung nicht hält, schmeisst sie weg und kaufst dir für 34,66 Euro ne neue Batterie inclu. 2 Jahre Garantie.

http://www.autoteilemann.de/...motorradbatterie-512011012a514.html?...

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Zitat:

@bauks schrieb am 14. September 2015 um 18:20:41 Uhr:

Ich habe hier noch einen TREMEX-Aktivator liegen und habe gerade mein neues Fahrzeug abgeholt. Ist der Einbau zur "prophylaktischen Erhaltung" sinnvoll (AGM-Autobatterie)?

Für gelegentliches Nachladen nutze ich noch einen CTEK MXS5.0.

Der Wagen steht fast immer in einer Garage (auch tagsüber), daher sind solche Maßnahmen womöglich übertrieben aber jetzt, wo der Kram mal vorhanden ist... ;)

Klar, das Megapulse Prinzip zur Desulfatierung funktioniert nachweislich

https://www.novitec.de/

Wenn dein Tremex Nachbau das gleiche macht, lebt die Batterie vermutlich länger.

am 15. September 2015 um 12:52

Zitat:

@spacechild schrieb am 15. September 2015 um 14:38:33 Uhr:

 

Klar, das Megapulse Prinzip zur Desulfatierung funktioniert nachweislich

https://www.novitec.de/

Wenn dein Tremex Nachbau das gleiche macht, lebt die Batterie vermutlich länger.

...und immer mal wieder eine kurze Werbeeinblendung....

Ich denke, diesen Begriff hat der Ein, oder Andere sicherlich schon gehört:

https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

Es würde mich nicht im Geringstem wundern, wenn durch Verringerung der 6 Kammern unten in einer Batterie, es in vielen Fällen zu einem vorzeitigem Kurzschluss/Ableben einer Batterie kommt.

Ob nun Sonnenschein, Varta und wie die Hersteller alle heißen, egal !

Man sieht es ja heutzutage in allen Bereichen von Gegenständen, ob Handy verklebt, Zahnbürste ohne Wechselakku, Drucker mit 10000 Seitenzähler, oder Kaffeemaschine mit 3er Kreuzschrauben, welche sich selbst bei Vorhandensein eines derart merkwürdigen Schraubendrehers nicht lösen lassen, weil eine Linksdrehung per schräger Phase dies verhindert.

Ist aber ein anderes Thema:D;)

Soweit komme ich besser und billiger zurecht die alte Batterie durch eine Neue "wiederzubeleben". ;)

Das wird mir viel zu umstaendlich und teuer mit dieser "Wiederbelebung" wie sie hier suggeriert wird...

 

Pete

Hallo

Ich bin zwar 6 Jahre zu spät...... :-)

Befasse mich aktuell allerdings gerade mit mehreren Pb-Batterien.

Deshalb gebe ich nun auch mal meinen "Senf" dazu.

Erstens, gemäss Herstellerinfo's (= hatte mit zweien Tf-Kontakt) gibt es pro und contra's betr. Wiederherstellung der Säuremischung in den Zellen wenn die Batterie "schwächelt". - Problem: es für den 0815-Nutzer praktisch unmöglich die aktuell korrekte Mischung wiederherzustellen.

Zweitens, die Verluste beim "Überkochen" können gewaltig sein. - Wer vergisst die Transportsicherung bei einer fabrikneuen Autobatterie zu entfernen + danach die Batterie mit einem KLEINEN Motorradladegerät (=max 1Ah Strom bzw. 300 mAh + danach Schwebeladung) nachladen tut, erlebt sein blaues Wunder..... // die nigelnagelneue Batterie hat nach Abgasen danach vielleicht noch 75% Kapazität !

Grund: sie wird bereits beim Nachladen auf Schwebeladung gebläht. // Und wer mal eine geblähte Batterie hat kontrolliert "Abgasen" lassen, weiss danach, dass dabei eine grosse "Wolke" aus dem Ventil blasen tut..... :-(

Drittens, Säuredichten einer Zelle können bei Volladung sehr wohl deutlich über 1.28 liegen. - Ich hab schon mehrfach bei gebrauchten Batterien 1.30 gemessen.

Viertens, wer es mit einem einfach Multimeter nicht hinkriegt herauszufinden, ob ein Plattenkurzsschluss vorliegen tut, der sollte sich meiner Meinung nach einfach eine neue Batterie kaufen gehen. - Vor allem dann, wenn er sich vorgängig stundenlang im Internet "schlau" gemacht hatte....:-(

Wenn eine abgehängte Pb-Batterie während Tagen und/oder Wochen sagen wir mal konstant 10.5V Ruhespannung bringt, dann sind 5 Zellen noch tiptop...und die sechste ist dann halt der Judas.... :-( // So eine Batterie (= heutzutage ja alle dicht!!) darf man dann heutzutage leider "schmeissen".

Aktuell durchläuft bei mir gerade eine 13jährige Varta (= alles noch Schraubstöpsel) eine spezielle "Wellnesskur" // Ich hab "nur" so Aktivatorzeugs nachgeschüttet (obwohl auch ich noch Schwefelsäure an Lager habe) und beobachte das Ding nun während mehreren Tage. // Die eine etwas schwächelnde Zelle hat bereits wieder eine Dichte von 1.26. // Ziel ist jedoch, dass mein Ladegerät von alleine auf Erhaltungsladung geht und somit die Batterie als "o.k." erkennen tut. // Will heissen, die etwas schwächelnde Zelle kommt voltmässig noch nicht ganz rauf und/oder die Zelle "zieht" noch etwas zu viel Strom.

Zur Kontrolle einfach mal das Ladegerät für eine Stunde abhängen + danach wieder anhängen. - Wenn der Lader nach kurzer Zeit wieder 100% Kapazität anzeigen tut, dann besteht gute Hoffnung auf ein Weiterleben der gebrauchten Batterie..... :-)

 

Gruss

Daniel

 

 

Zitat:

@Spezialwidde schrieb am 1. November 2014 um 16:26:21 Uhr:

Zitat:

Wäre es in diesem Fall nicht sinnvoll diesen wieder auszugleichen / anzuheben?

Das ist nicht notwendig, die Verluste beim Überkochen sind eher gering. Die Batterie funktioniert auch bei etwas reduzierter Säuredichte völlig zufriedenstellend. Umgekehrt wenn man Säure nachkippt besteht eher die Gefahr, die Säuredichte zu stark anzuheben. Das schadet der Batterie weitaus mehr, da dann das Plattenfüllmaterial und die Seperatoren beschädigt werden.

Gruß Tobias

Moin @Alle,

Ich habe eben alle vorangegangenen Beiträge gelesen und mich hat der mutige Versuch beeindruckt, in einem solchen Format mittels einer Moderation eine allgemein zugängliche Wissensquelle zu schaffen - was nur partiell gelang und letztlich scheitern mußte - Hut ab und danke!

Es wurde viel richtiges und viel falsches geschrieben und es wurden hilfreiche und kontraproduktive Links bereitgestellt.

Letztlich ist es für den wissenden nur etwas nevig, das falsche auszusortieren und es bleibt eine Menge, dem er zustimmen kann - bringen tut es ihm aber nichts, denn das weiß er alles schon.

Der unwissende Leser hingegen könnte eine Menge lernen, wenn auch er das falsche ausblenden könnte - kann er aber nicht, weil er eben unwissend ist.

Mir sind zwei irritierende Aussagen besonders störend aufgefallen:

- Der einzige Grund für einen Zellenschluß (Kurzschluß) sei zu hoher Stand des sich ansammelnden Schlammes, der

leitfähig ist und die in jeder Zelle immer wechselweise in dichten Paketen angeordneten Plus- und Minus-Platten an

ihrer dann im Schlamm stehenden Unterkante verbindet (kurz schließt).

Es wurden korrekt an anderer Stelle auch zwei weitere Mechanismen erwähnt, die Plattenschlüsse hervorrufen können: - Das Aufquellen der Platten durch Sulfatbildung beim Entladen (Insbesondere bei Tiefentladung unter

1,75V/Zelle) - es kann die Separatoren (Trennblätter zwischen den Platten) beschädigen und das von beiden

Seiten drückende Plattenmaterial berührt sich (fast).

- Die ebenfalls durch Quellung hervorgerufene Verformung der Platten (Wellung / Ausbeulungen /Risse /

Brüche) beschädigt die Separatoren - auch bereits wenn insgesamt noch Platz zwischen den Platten frei ist,

kommt es so schon zu Berührungen.

Der Schlamm ist also nicht der einzige Grund und deshalb hilft es auch sehr oft nicht, ihn zu entfernen.

Und es gibt noch einen vierten Grund für Plattenschlüsse:

- Die Bildung von Dendriten (auch Dendriden). Das sind - ähnlich wie Stalagmiten in Tropfsteinhöhlen -

wachsende Zapfen, die entlang des Spannungsgefälles zwischen den Platten von einer Platte auf die

benachbarte Platte zuwachsen. Sie wachsen entweder durch die Separatorenblätter hindurch oder

durchstoßen sie bei Quellung oder Wellung der Platten und schließen die benachbarten Platten kurz.

Diese Kurzschlüsse können ganz schleichend entstehen und sind sehr selten so wie der Laie sich einen Kurzschluß vorstellt. Es geht dabei fast nie darum daß blankes Blei blankes Blei berührt sondern es entstehen Berührungen von

eher schlecht leitenden Schichten an kleinen Flächen => Die Selbstentladung nimmt zu!

In einer betroffenen Zelle mit z.B. 20 Platten berühren sich zwei auf kleiner Fläche und zwar nur mit dazwischen liegendem Bleisulfat. Ein starker Stromfluß entsteht dabei noch nicht.

Es setzt dann aber eine Art Kettenreaktion ein, die die weitere Zerstörung der eigentlich nur leicht beschädigten Zelle

vorantreibt: Der Bereich nah an der Berührungsstelle fällt immer tiefer in einen Mangelladungszustand mit Sulphatierung, Aufquellen, weiterer Veformung und Ausweitung des Schadens.

Bevor dies so weit um sich greift, daß dadurch weitere Plattenschlüsse auch in den zuvor noch intakten Platten des Zellenpaketes entstehen, fällt dies fast nie auf. Eine Batterie in diesem frühen Schadensstadium ist durchaus noch monatelang als Starterbatterie einsetzbar wenn regelmäßig gefahren (geladen) wird.

Die erhöhte Selbstentladung läßt die Zelle aber an jedem Tag, an dem nicht geladen wird ein Stück weit mehr als die intakten Zellen sulfatieren und oft stirbt sie dann während eines kurzen Urlaubes in nur 10 - 14 Tagen.

Manchmal hat man das Glück, eine dann nicht mehr startfähige Batterie für weitere Monate nutzbar zu bekommen, indem sie sehr gründlich geladen wird - und fortan immer schön voll gehalten wird. Wer sein Auto jeden Werktag zur Arbeit und zurück bewegt und kein Start-Stop einschaltet und im Winter sparsam mit Sitz- und Scheibenheizung, Scheibenwischer und Gebläse umgeht, den wird es u.U. eines Montags früh nach einem verlängerten Wochenende erwischen und er braucht länger zur Arbeit als gedacht, weil die Batterie nun endgültig versagt.

Ein Zellenschluß (es sind nun die meisten Platten kurzgeschlossen - also die ganze Zelle) der innerhalb von zwei Wochen dreimal oder öfter zu Sartversagen führte ist tatsächlich eine Todesdiagnose für die betroffene Batterie.

Ohne eine Neubestückung mit neuen Platten ist sie nicht zu retten und sowas macht in Europa keinen Sinn und keiner macht so etwas noch.

Es ist also oft ein schleichender Tod, und jeder muß für sich entscheiden wann er sich von seinem Patienten verabschiedet - Vorsorge ist die beste Medizin und Heilungsversuche sind ehrbar und - je nach den Umständen - auch mal sinnvoll. Aber der Punkt an dem ein beginnender Plattenschluß erfolgreich dauerhaft beseitigt werden kann liegt fast immer schon zu weit zurück, wen man diesen diagnostiziert hat und dann geht es mit Gewißheit dem Ende entgegen - manchmal allerdings nur langsam - für die meisten Menschen ist das dann nicht der Weg den sie ihren Akku noch begleiten mögen.

Ein zweiter kontrovers dargestellter sachverhalt betrifft die Löslichkeit von Bleisulphat: Sie ist definitiv in höher konzentrierter Säure schlechter als in Wasser, in dem sich das Sulphat besser löst.

Die Sulphatierung und alles was an ihr chemisch, technisch-physikalisch und psychologisch-merkantil hängt ist ein weiterer großer Komplex, der mir heute hier zu viel wird aber einige kurze Sätze dazu - über das oben dazu ja auch schon gesagte möchte ich erwähnen:

Eine sulphatierte Batterie braucht Wasser und Strom!

Da sie aber Strom nicht gut annimmt und meist nicht alles gleichmäßig sulphatiert ist, steht man vor einem Problem.

Man gießt also erst mal Wasser nach bis zum Maximum und beginnt geduldig zu laden - eine Woche kann da gern mal sinnvoll sein - mit kleinem Strom. man wird - je nach Ladetechnik mehr oder weniger oft kontrollieren müssen was passiert. Die sulphatierten Plattenflächen begrenzen die Stromaufnahme, die früher oder später ansteigen kann - ein zu starkes Laden sollte vermieden werden - zumindest solange die Batterie nicht wieder halbwegs gesund ist.

Dem völlig widersprechend sind aber manchmal brachiale Maßnahmen erforderlich, um die ein oder andere Zelle überhaupt wieder zum Leben zu erwecken - mit sehr ungewissem Erfolg aber einer gewissen Change darauf.

Eine Batterie die nach reichlich Zeit am Ladegerät immer noch keinen Appetit auf Ladestrom hat und abgeklemmt wieder schnell auf Zellenspannmungen unter 1V fällt (ein(ig)e Zelle(n)), kann durch massive Überspannung zum leben erweckt werden. Nun ist es einerseits so, daß man oft nicht die geeignete Spannungsquelle hat mit der 48 - 96 V erzeugt werden können und gefährlich ist das auch - und die Zellen, die schon gut Ladung angenommen haben leiden extrem unter einer solchen Maßnahme. - Darum braucht man jetzt Bleidraht oder Bleiblechstreifen und ein Multimeter und ein Ladegerät das nicht irgendwelche Entscheidungen trifft wie "Batteriefehler - ich schalte mich ab" oder "2,2V gemessen - ich lade mit 6 V" Am besten geht es mit einem starken Ladegerät, das auch eine 24V Einstellung hat und mehrere Stromstufen zur Auswahl bietet. Mit den Bleidrähten (im Notfall auch Lötzinn) kann man nun mit dem Multimeter die Zellenspannungen einzeln durch die Stöpsellöcher abgreifen. Mit der Minusklemme des Ladegerätes verbunden kann man - ausgehend von der Zelle am Minus-pol sich Richtung Pluspol vorarbeiten und mit dem Blreidraht Spannung in die einzelnen Zellen geben. In die Zelle am Pluspol sollte man den Bleidraht dabei aber nicht stecken - Kurzschlußgefahr!!!

Mit etwas Glück liegt die Zelle mit dem größten Wiederstand nah am Pluspol - dann braucht man nicht mit Plus über Bleidraht arbeiten sondern kann Plus am Pluspol einspeisen.

Liegt die am stärksten sulphatierte Zelle aber näher am Minuspol dann ist es u.U. besser Plus über das Einfülloch der direkt neben der toten Zelle auf der Pluseite liegenden Zelle einzuspeisen. Der minuspol kann dann mit der minus-Klemme des Ladegerätes verbunden bleiben. Sträubt sich die Mittlere Zelle (6V) oder eine beiden mittleren Zellen stark und man hat nicht genug Power vom Trafo dann müssen beide Bleidrähte in die benachbarten Zellen um genug Spannung zu bekommen. Vorteil ist die Schonung der Zellen, die schon Strom aufnehmen und man hat oft schon Erfolg mit einem ABSAAR oder Einhell 4A Ladegerät, wie sie früher allgegenwärtig waren - ähnliches gibt's auch heute noch im Baumarkt oder im Internet.

Nachteile !!!: Da ist alles nicht ganz sicher - es können Löcher in der Kleidung und am Bodenbelag entstehen.

Eine Schutzbrille ist bei jedem Hantieren mit Bleiakkus Pflicht, obwohl selten was passiert! Aber wenn man einen Säurebenetzten Plastiksplitter ins Auge bekommt ist das nicht nur sehr unangenehm - es bleibt dann dunkel!!!

Aber das schlimmste ist der völlig ungewisse Erfolg - den kann man nicht erzwingen, während man Gefahren umgehen, ausschließen und mindern kann.

Eine stark sulphatierte Batterie wieder zur Stomaufnahme zu bringen ist zwar eigentlich fast immer möglich aber sie ist dadurch noch lange nicht heil - nur vielleicht eine Zeit lang wieder nutzbar wenn alles super läuft.

Ich habe in den letzten Wochen Drei Batterien mit 72AH, 80AH und 95 AH so behandelt und es sieht erst mal gar nicht schlecht aus. Alles AGM Batterien, die jetzt mit einem Elektrolytstand von 15mm über der Plattenoberkante weiterleben sollen. Die erste fährt im Auto meiner Frau schon seit wochen wieder rum und macht einen recht zuverlässigen Eindruck - e war aber auch nur eine Zelle stärker sulphatiert aber die nahm auch noch Strom an.

Eine 95 AH Batterie aus einem 6 Zyl Diesel war gerade erst zwei Jahre alt, stand dann aber ein gutes halbes jahr ohne fahren und war mausetot 0,3 V habe ich gemessen, nachdem ich mehrere Starthilfeversuche gemacht hatte und dann eine halbe Stunde gefahren bn und dann 24 Stunden geladen hatte. Da ging eine weitere Woche lang kein Strom rein und nun ist sie voll geladen und hält über eine Woche sehr schön die Spannung (12,8V) Aber der Belastungstest und die Praxiserprobung stehen noch aus.

Die 80AH AGM eines 250T C-Modells war schon 6 Jahre alt und das Auto hat mir während längerer Krankheit seines Fahrers wiederholt E-Mail geschickt, daß es gefahren werden will, sprang zweimal nicht mehr an und rappelte sich immer wieder auf, klang aber beim Starten müde und meldete gelegentlich mangelhaften Ladezustand.

Sie wurde dann ersetzt und mir gegeben, ich habe sie seitdem begossen und gelegentlich geladen und sie nimmt jetzt strom wieder williger auf, hat wenig Selbstentladung und hat sich als leihweise Nothilfe in zwei Fällen schon bewährt, um die Lieferfrist der neuen Batterien zu überbrücken - wirkt aber immer noch etwas müde mit Tendenz so zu bleiben. Vielleicht hat sie vauch schon etwas zu viel Gitterkorrosion um noch mal zur vollen Stärke zu finden.

Das ist ein weiterer Effekt, der so manchen Starterakku zum Krüppel werden läßt: Der Kontakt zwischen dem Bleigitter, das das Grundgerüst der Platten bildet und der darin eingepressten Pulvermasse, die die eigentlich aktive Masse für die Chemische Speicherung darstellt ist durch Korrosion des Gitters an vielen Stellen nicht mehr vorhanden.

Eine Batterie die dies als einziges Problem hat ist nicht mehr für hohe Startströme gut -der Strom muß zu lange Umwege durch schlecht leitende Massen nehmen um in das korrodierte Gitter zu gelangen. Die Kapazität der Batterie kann noch ganz ordentlich sein aber eben nur bei Strömen bis ca. 250A - zuwenig für den Starter eines Autos wo die Batteriegröße (95AH) passt. Als Zusatzbatterie oder z.B. für Solar wäre sie noch verwendbar aber mit sehr absehbarem Ende weil ih dann zusätzlich Sulphatierung droht, für die sie empfänglicher ist als ohne die Korrosion, weil die Korrosion nämlich auch das Laden behindert und die Plattenbereiche, die schlecht geladen werden sulphatieren dann.

In so einem Blei - Bleioxid - Bleisulfat -Schwefelsäure - System hängt alles miteinander zusammen und beeinflußt sich und tritt eine Schwäche an einer Stelle auf dann zieht das häufig weitere Defekte nach sich und letztlich sterben die meisten modernen Akkus mit allen drei grundlegenden gebrechen: Zellenschluß + Sulphatierung + Gitterkorrosion.

Das geht einher mit Massenerosion und Plattenbruch. Die Korrosion war früher bei Starterbatterien eher selten aber bei der AGM-Technik ist sie ein häufiges Problem geworden.

Da das alles ganz schön komplex ist, braucht man viel Zeit alle Aspekte zu verstehen und Erfahrungen zu sammeln.

Es gibt die Erfahrungen und das Wissen schon seit 150 Jahren aber in einer halben Stunde anlesen führt nicht zum Batterieflüsterer.

Viel besser als irgendwelche Foren wie dies sind Fachveröffentlichungen die es zu der alten Technik reichlich gibt - nur findet man sie nicht ganz leicht.

Folgende verlinkte Seite ist zwar nicht ganz ohne wirtschaftliche Interessen geschaffen worden aber da es nicht meine sind und ich den Gehalt an interessanten Fakten absolut im Vordergrund sehe verlinke ich das hier mal:

https://www.deutronic.de/.../...-schnell-und-schonend-laden-Teil-1.pdf

Im Grunde läuft die darin geschilderte Ladetechnik ungefähr darauf hinaus, es so zu machen, wie schon unsere ur-Opas es ausgetüftelt, gelehrt und gemacht haben - allerdings alles von Hand mit ständiger Beobachtung der Säuredichte, Batterietemperatur, der Gasung ,der Ladespannung und vor Allem mit Blick auf den Strom.

Viele die hier vor mir geschrieben haben haben es ganz ähnlich versucht, hatten es aber nicht gelernt und ohne genügend Wissen und Erfahrung probiert- darum finde ich den Link so passend.

Man sagt immer man müsse das Rad nicht noch einmal erfinden aber das stimmt leider nicht - vielev müssen das doch zumindest zu Teilen immer wieder tun, den probieren geht über studieren !

Gruß Schraube

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