Beratung zwecks Finanzierungsmodell, Audi TT 8s - Jahreswagen
Hallo zusammen,
ich plane derzeit die Finanzierung eines Audi TT 8S als Jahreswagen über 48 Monate und wollte mir diesbezüglich ein paar Meinungen und Tipps von euch holen.
Folgende Situation:
Ich bin 24, Informatikstudent der vergangenes Jahr seinen Bachelor-Abschluss gemacht hat und derzeit im Masterstudiengang studiert. Seit 2 Jahren bin ich als Werkstudent in einem IT Unternehmen angestellt. Anfang des Jahres habe ich das Angebot einer Festanstellung bei dieser Firma bekommen und zusätzlich die Möglichkeit mein Masterstudium in Teilzeit fortzuführen. Da ich meine Berufliche Zukunft sowieso in diesem Unternehmen sehe und die Stelle nicht an die Bedingung geknüpft ist möglichst schnell auch meinen zweiten Abschluss zu machen, habe ich dankend angenommen.
Seit Anfang Mai arbeite ich nun in Vollzeit und verdiene derzeit Netto 21.600€ p.A. Die Anstellung ist Unbefristet und eine Probezeit ist vertraglich nicht vereinbart, da ich wie gesagt schon seit 2 Jahren für das Unternehmen arbeite.
Da ich in der komfortablen Lage bin weiterhin in der Einliegerwohnung meiner Eltern, die zuvor von meinen verstorbenen Großeltern bewohnt wurde, für sehr kleines Geld wohnen zu können, kommen in den kommenden Jahren auch keine nennenswerten Monatlichen Mietkosten auf mich zu. Andernfalls würde ich über ein Auto in dieser Preisklasse auch erst gar nicht nachdenken.
Ausziehen würde keinen Sinn machen; meine Eltern wollen diese Wohnung nicht an dritte Vermieten und sie ist nahe meines Arbeitsplatzes und der Uni gelegen.
Wie gesagt soll es bei mir der Audi TT 8s werden, als Jahreswagen - am liebsten direkt vom Audi Händler, zwecks Gebrauchtwagengarantie und direkten Finanzierungsmöglichkeiten.
Die Modelle die für mich in Frage kommen würden liegen laut Händlerangeboten zwischen 32t und 33t. Nach Verhandlung rechne ich also mit 30.000€ für das Auto.
Mit der Finanzierung möchte ich diesen Winter beginnen.
Bis Ende des Jahres habe ich nach Verkauf meines Golf IV (der langsam den Geist aufgibt, bzw. bei dem einige teurere Reparaturen anstehen würde, wenn ich ihm noch länger fahre) 10.000€ auf die Seite gelegt. Theoretisch könnte ich mit dieser Summe als Anzahlung in die Finanzierung gehen.
Für die Betriebskosten des TTs habe ich folgendes Kalkuliert:
10€ Steuern / Monat (124€ p.A.)
84€ Benzin / Monat (1,35€/l - 7,5l/100km - 10.000 km p.A.)
50€ Rückstellungen für Verschleißteile + Werkstadt / Monat
~75€ Versicherung
Also unterm Strich 220€ die Monatlich nochmal drauf kommen.
Jetzt stellt sich mir die Frage: Wie am geschicktesten Finanzieren? (Am liebsten über 48 Monate)
In Hinsicht auf mein Alter (24) und meiner erst seit kurzen bestehenden Festanstellung wird es vermutlich nicht leicht ein gutes Angebot zu bekommen.
Deswegen möchte ich erstmals die erwähnten 10t € ansparen, bevor ich anfange mit einem Händler zu verhandeln.
Nach meinen bisherigen Recherchen wird jedoch nicht empfohlen mit einer höheren Anzahlung eine Finanzierung zu beginnen, da man derzeit angeblich so keine besseren Konditionen bekommt.
Nun bin ich mir nicht sicher; Anzahlung ja/nein? Wenn ja, in welcher Höhe? Finanzierung ohne Schlussrate? Oder doch die Kosten über die 48 Monate möglichst gering halten und dann eine Schlussrate?
Im Prinzip ist es für mich egal. Das Auto wird mich Ersparnisse von 10.000€ + 48x ~ 450€ kosten.
Der einzige Grund der mir für eine Schlussrate einfallen würde, wäre dass ich in 2 - 2,5 Jahren mit dem Masterstudium fertig bin und zu diesem Zeitpunkt mit einer zugesicherten Gehaltserhöhung rechnen kann.
Nach Addition der kalkulierten laufenden Kosten wäre ich bei 670€ / Monat für das Auto, über die nächsten 4 Jahre. Zugegeben, das ist schon ein ordentlicher Betrag, aber mir würden über 1.100€ netto im Monat bleiben, von denen ich, aufgrund der oben geschilderten Situation, gut leben kann.
Ich wäre für jegliche Tipps und auch kritischen Input dankbar.
Sorry, dass es mehr Text geworden ist als geplant war.
Um eventuelle Kommentare vorzubeugen (die zwar durchaus berechtigt wären):
Ja, das Auto ist unverhältnismäßig und unnötig. Ein Kleinwagen der 1/4 von dem kosten würde wie der TT würde in meiner Situation auch ausreichen um von A nach B zu kommen. Ich hoffe trotzdem mich hier im MT Forum nicht allzu sehr für meine Faszination an diesem Auto rechtfertigen zu müssen. Und in 10 Jahren (wenn ich im worst-case Frau und Kinder habe), werde ich mir solch ein Auto erst recht nichtmehr leisten können.
Beste Grüße,
Euestros
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Ascender schrieb am 8. Juni 2016 um 21:03:40 Uhr:
Nicht jeder hat das Ziel Papa zu werden, ein Haus zu bauen und Ewigkeiten als Bürofuzzi zu arbeiten und am Ende sein ruhiges Rentnerleben im Eigenheim zu verbringen. Das gebe ich hier mal zu bedenken.
Klar sehen die Ziele sogar nur bei wenigen im Alter von 24 so aus, trotzdem finden sich viele mit Mitte 40 genau da wieder. Manch einer etwas früher, andere später, manch einer gewollt, weil sich seine Einstellung geändert hat, andere eher ungewollt.
Keine Glaskugel hätte mir mit 24 Jahren verraten, wo ich heute mich mit 38 Jahren befinde und was ich tue. Mein Horizont damals hat das nicht einmal potentiell hergegeben (ja, man kann klar erkennen, ich habe mich mit 24 Jahren nicht in einem Lehramtsstudium befunden 😉).
Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand auf Dauer in der Einliegerwohnung bei Mama und Papa wohnen bleiben will (wobei, Außnahmen gibt natürlich immer). Irgendwann sollte man da tatsächlich mal raus und zumindest die Finanzen sollten da keine Rolle spielen.
Darum ist die Empfehlung meinerseits es durchaus zu machen, aber sich die Geschichte nur so kurz wie möglich ans Bein zu binden.
24 Antworten
Zitat:
@HairyOtter schrieb am 8. Juni 2016 um 21:31:53 Uhr:
Wenn es schon ein TT sein muss, würde ich zumindest über einen Jahreswagen nachdenken. Finanziell sollte das passen.
Ähhh, wenn du für rund 30.000€ mir einen neuen TT beschafst, dann bin ich dein erster Kunde 😉.
Zitat:
@HairyOtter schrieb am 8. Juni 2016 um 21:31:53 Uhr:
Wenn es schon ein TT sein muss, würde ich zumindest über einen Jahreswagen nachdenken. Finanziell sollte das passen.
Wir sprechen doch von einem Jahreswagen? Sonst wären es nicht nur ca 30.000 Euro
Steht ja schon im Titel 😉
Finanzierung passt. Mit der Anzahlung ist der Restwert über der offenen Summe, so dass man auch zur Not verkaufen kann ohne Weiter tilgen zu müssen.
Schlag zu, du wirst im Leben nie wieder so viel Freiheiten und Geld zur Verfügung haben. Zumindest wenn du Familie planst 😉
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Danke euch allen für eure Antworten und euren Zuspruch.
Zitat:
@XF-Coupe schrieb am 8. Juni 2016 um 10:06:27 Uhr:
... oftmals fahren die Konzerne auch bei Jahreswagen bzw. Werksdienstwagen Aktionen, mit günstigen Krediten.
Als ich letztes Jahr meinen Touareg gekauft hatte, wäre eine 2,9% Finanzierung möglich gewesen.
Darauf spekuliere ich auch. Meine Rechnungen aus dem 1. Post gehen alle vom Worst-Case, sowohl für die Betriebskosten als auch für Anschaffungspreis und Kreditzinsen. So kann ich mich hinterher immer noch freuen, falls meine Monatlichen Kosten geringer sind.
Bis zum Winter bin ich mir sicher, dass ich nach Verhandlung einen passenden TT auch für unter 30k€ bekommen könnte. Eventuell finde ich auch ein Angebot, welches Winterreifen und die 1. Inspektion schon beinhaltet.
@ HairyOtter:
Natürlich als Jahreswagen. Der TT mit dem 2l Benziner und einer Ausstattung wie ich sie gerne hätte, liegt laut Listenpreis bei ~ 45k. Entsprechende Jahreswagen mit einer Laufleistung von unter 15k km gibt es in über das offizielle Audi Gebrauchtwagenportal zwischen 31k und 35k.
Zum Thema Sondertilgungen und Schlussrate:
Das sind gute Ansätze die vermutlich Interessant für mich sind. Ich werde wohl eine Schlussrate vereinbaren um die verbindlichen monatlichen Zahlungen zu senken. Im gleichen Zuge werde ich die Schlussrate natürlich über die 48 Monate auf die Seite legen. Dadurch bleibt mir wohl mehr finanzieller Spielraum wenn doch mal etwas unvorhersehbaren passieren sollte, auch wenn ich letztendlich wohl mehr Zinsen zahle.
Zur Anzahlung:
Die 10.000 sind so geplant, dass ich sie für das Auto investieren kann und trotzdem nächstes Jahr genug Reserven für sonstiges habe.
Wäre diese Anzahlung ein Grund nochmal den Preis für das Auto zu drücken zu können?
Nach dem Motto: Erstmal ein Angebot mit einer recht geringen Anzahlung erstellen lassen. Dann im nächsten Schritt 10k als Anzahlung anbieten, aber auf bessere Kreditkonditionen oder eine Sonderleistung (wie z.B. 1. Inspektion inklusive) bestehen.
Oder ist eine höhere Anzahlung heutzutage kein Argument mehr zum verhandeln?
Und nochmal zum Thema "wo finanzieren":
Wäre da in meinem Fall die Audi-Hausbank (oder wer auch immer der kooperierende Finanzdienstleister von Audi ist) die richtige Adresse? Oder sollte ich mich auch nach Angeboten von freien Autohäusern umschauen? Ggf. auch nur einen Autokredit aufnehmen und privat einen TT kaufen? (Wobei ich diese Option eigentlich ausschließe, da falls was an der Auto dran ist ich keine Rechtliche handhabe hätte).
Ich weiß nicht ob eine Anzahlung den Preis drücken kann. Die Händler stehen nicht mehr so darauf, habe ich den Eindruck. Ich glaube die sind vielmehr daran interessiert möglichst hohe Darlehensbeträge zu generieren, damit sie mehr Provision von der Bank bekommen. Der wird natürlich nicht nein sagen, wenn du ihm das offerierst.
Zum Thema "Wo finanzieren?":
Die Herstellerbanken machen gute Konditionen, und vor allem bieten sie auch Ballon-Finanzierungen an. So nennt man diese Darlehensform, die ihr meint. Eine Schlussrate haben nämlich alle Kredite, sonst würde die Laufzeit ja nie enden. 😉 Außerdem ist dort die Darlehensgewährung und das ganze Prozedere unkomplizierter.
Ein anderer Weg könnte der über ein Internetportal sein. Einfach mal bei den bekannten Portalen unverbindlich die Daten reinhacken und gucken was der Rechner ausspuckt.
Zitat:
@Ascender schrieb am 9. Juni 2016 um 00:34:57 Uhr:
Eine Schlussrate haben nämlich alle Kredite, sonst würde die Laufzeit ja nie enden. 😉
... also gerüchteweise habe ich mal davon gehört - nein, nicht hier im Finanzierungsforum - dass es auch Kredite geben soll, die zum Ende der Laufzeit abbezahlt sind ... 😁
XF-Coupe
Zitat:
@Euestros schrieb am 9. Juni 2016 um 00:22:29 Uhr:
Meine Rechnungen aus dem 1. Post gehen alle vom Worst-Case, sowohl für die Betriebskosten als auch für Anschaffungspreis und Kreditzinsen.
Nur kurz zu den Betriebskosten:
Versicherung und KFZ-Steuer lassen sich ja praktisch genau bestimmen.
Beim Rest aber sehe ich eine absolute Best-Case Rechnung. Das fängt beim Verbrauch an, der zwar realisierbar ist, aber dafür muss man sehr moderat fahren, geht beim Spritpreis weiter (der fleißig am steigen ist) und die 10.000km p.A. sind auch sehr schnell erreicht, wenn man mit dem schönen neuen Auto ein paar Spritztouren macht.
Auch die 50€/Monat für Inspektionen und Verschleißteile wie Bremsen und Reifen sind absolut am unteren Limit.
Oh und deine Annahme du könntest so ein Fahrzeug noch mehrere tausend Euro runterhandeln wird sich auch nicht erfüllen. Mehr als ein Satz Winterräder ist da kaum drin.
Was den Verbrauch angeht, ist er etwas optimistisch, das stimmt 😉 . Ich persönlich (bei uns sind ein paar Berge) liege meist 0,5 - 1 Ltr. über dem Mittelwert bei Spritmonitor.
Für den vom TE anvisierten 2 Ltr-Benziner mit 230 PS gibt Spritmonitor einen Durchschnittsverbrauch zwischen 6,3 und 12,03 Ltr. an. Der Mittelwert von 23 gelisteten Fahrzeugen liegt bei 8,91 Ltr. Aber bei 10 tkm im Jahr sind das gerade mal rund 150 Ltr. pro Jahr mehr als berechnet.
Mit den angesetzten 1,35 €/Ltr. liegt er ja noch über dem aktuellen Benzinpreis. Man kann natürlich auch nicht ausschließen, dass der Spritpreis in den nächsten 4 Jahren wieder bei 1,60 € oder mehr liegt.
Mit 50 € für Wartung, Verschleißteile und Reifen ist er für die nächsten 4 Jahre bei einem Jahreswagen auf der sicheren Seite.
Das wären auf die 4 Jahre 2.400 €. Fällig wird in diesen 4 Jahren zweimal Kundendienst ggf. einmal Reifen und (wenn überhaupt) einmal Bremsbeläge, das sollte mit den 2.400 € locker zu bezahlen sein.
Später wird´s natürlich teurer, aber wenn er einen Jahreswagen mit rund 10 tkm kauft und in den 4 Jahren Finanzierungszeitraum 40 tkm fährt. Sprechen wir von einer Gesamtfahrleistung von 50 tkm. Da fällt noch kein großer Verschleiß an.
XF-Coupe
Am Ende kommt da sicher nicht die Welt oben drauf an Betriebskosten, trotzdem ist und bleibt für mich es eine Best-Case Rechnung.