Benzinverbrauch, Frage aus Interesse

Bisher ging ich davon aus, dass man auf folgende Weise am sparsamsten fährt:

Möglichst niedertourig fahren, das Pedal dabei möglichst Dreiviertel durchtreten und dann so früh wie möglich schalten. Energiesparendste Fahrweise dabei möglichst gleichmäßig zwischen 90 und 110 Km/h.

Nun habe ich bei einem meiner Winterfahrzeuge, einem Ford Fiesta Bj. 2004, 1,3 l, Duratec (Zetec-Rocam), 60 PS, mal die Probe aufs Exempel gemacht. Normverbrauch soll sein: 5,9 S

Erster Versuch: 300 km auf einer Strecke (150 km hin und 150 km zurück) möglichst gleichmäßig auf der BAB mit einer Geschwindigkeit zwischen 100 und 110 Km/h.
Verbrauch, gemessen an der Zapfsäule: 7,7l.

Zweiter Versuch. Selbe Strecke hin und zurück, diesmal aber Pedal to the metal. Also Vollgas. Verbrauch, gemessen an der Zapfsäule: 7,04 Liter.

Beide Fahrten diesen Monat.

Hat jemand eine Erklärung?

238 Antworten

Zitat:

@abm_70 schrieb am 12. Mai 2021 um 09:26:38 Uhr:


Ich rate mal ins Blaue hinein...du hast ein gering motorisiertes Fahrzeug mit relativ kurzer Getriebeauslegung....hier hat man u.U. das beschriebene Verhalten (also Stadtverbrauch ähnlich wie Überlandverbrauch). Normal wäre ja, auch aufgrund der viel längeren Fahrzeit innerorts (geringere Durchschnittsgeschwindigkeit), daß innerorts nur dann in die Nähe von außerorts kommt, wenn man innerorts einen zügigen Verkehrsfluss hat, und außerorts eine eher flotte Fahrweise pflegt ??

Beide Alltagsfahrzeuge sind leicht und nicht sonderlich stark motorisiert, quasi anwendungsgerecht.

Als zügig würde ich den innerörtlichen Verkehr nicht bezeichnen, vielmehr steht man entweder komplett oder fährt irgendwas zwischen 30 km/h und 50 km/h und wirklich stockenden Verkehr gibt es nur an bestimmten Bereichen zu bestimmten Uhrzeiten.

Außerorts dagegen sind vergleichsweise hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten möglich, da fährt man eher selten unter 70 km/h.

Die Fahrzeitdifferenzen sind in sofern egal, als dass ich die gleichen Streckenlängen vergleichen kann.

Eigentlich war das auch nur als Beispiel dafür gedacht, wie sehr der Verbrauch nicht nur vom Tempo, sondern auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängt. Wie die folgende Diskussion aufgezeigt hat, gibt es da einiges an Verständnisproblemen, wo entsprechend nicht differenziert wurde.

Zitat:

@FWebe schrieb am 12. Mai 2021 um 11:01:15 Uhr:



Zitat:

@abm_70 schrieb am 12. Mai 2021 um 09:26:38 Uhr:


Ich rate mal ins Blaue hinein...du hast ein gering motorisiertes Fahrzeug mit relativ kurzer Getriebeauslegung....hier hat man u.U. das beschriebene Verhalten (also Stadtverbrauch ähnlich wie Überlandverbrauch). Normal wäre ja, auch aufgrund der viel längeren Fahrzeit innerorts (geringere Durchschnittsgeschwindigkeit), daß innerorts nur dann in die Nähe von außerorts kommt, wenn man innerorts einen zügigen Verkehrsfluss hat, und außerorts eine eher flotte Fahrweise pflegt ??

Beide Alltagsfahrzeuge sind leicht und nicht sonderlich stark motorisiert, quasi anwendungsgerecht.
Als zügig würde ich den innerörtlichen Verkehr nicht bezeichnen, vielmehr steht man entweder komplett oder fährt irgendwas zwischen 30 km/h und 50 km/h und wirklich stockenden Verkehr gibt es nur an bestimmten Bereichen zu bestimmten Uhrzeiten.
Außerorts dagegen sind vergleichsweise hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten möglich, da fährt man eher selten unter 70 km/h.
Die Fahrzeitdifferenzen sind in sofern egal, als dass ich die gleichen Streckenlängen vergleichen kann.

Eigentlich war das auch nur als Beispiel dafür gedacht, wie sehr der Verbrauch nicht nur vom Tempo, sondern auch von den örtlichen Gegebenheiten abhängt. Wie die folgende Diskussion aufgezeigt hat, gibt es da einiges an Verständnisproblemen, wo entsprechend nicht differenziert wurde.

Aber du brauchst innerstädtisch für 100 Kilometer viel länger als außerstädtisch, das war gemeint, und genau das spielt eine wesentliche Rolle dafür, daß es innerstädtisch extrem schwer bis unmöglich ist, den Verbrauch, den man außerorts beim sanften Gleiten hat, zu erreichen oder gar zu unterbieten

@abm_70 schrieb am 12. Mai 2021 um 15:58:11 Uhr:

Zitat:

Aber du brauchst innerstädtisch für 100 Kilometer viel länger als außerstädtisch, das war gemeint, und genau das spielt eine wesentliche Rolle dafür, daß es innerstädtisch extrem schwer bis unmöglich ist, den Verbrauch, den man außerorts beim sanften Gleiten hat, zu erreichen oder gar zu unterbieten

Exakt. Da der Motor im Betrieb ist, addiert sich zum Gesamtverbrauch immer der Grundbedarf eines Motors, also der Leerlaufbetrieb und der ist ausschließlich von der reinen Fahrzeit abhängig. Ausnahme wären die Standzeiten bei einer Start-Stopp-Automatik. Darum ist langsameres beschleunigen bei einem identischen Fahrprofil alles andere als kraftstoffsparend.
Der größe Mehrverbrauch hängt innerstädtisch aber von den vielen Ampeln und Kreuzungen ab, die sich kaum vermeiden lassen. Darum ist die Diskussion mehr als müßig.

Äh, langsameres beschleunigen spart natürlich Sprit. Es sei denn man will die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit durch höheres Endtempo ausgleichen.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 13. Mai 2021 um 07:50:52 Uhr:


, langsameres beschleunigen spart natürlich Sprit. Es

Das ist oft ein Streitthema. Viele sagen es sei sparsamer, recht zügig hochzubeschleunigen und dann möglichst früh im großen Gang zu rollen. Natürlich nicht mit Vollgas beschleunigen und nicht voll hochdrehen.

Ist es nicht, was du beschreibst gilt für die Beschleunigung an sich.

Langsamer gilt für den Streckenverbrauch insgesamt.

Wenn sich sogar die Gelehrten darüber streiten ob verhaltenes oder dynamische Beschleunigen mehr Sprit verbraucht ist es im Endeffekt egal. Dann liegen die Verbräuche so dicht beieinander dass andere Kriterien den Spritbedarf eher beeinflussen.

Wer sich nun ständig darum bemüht für sich selbst optimalen Verbrauch zu erfahren läuft Gefahr, den übrigen Verkehr zu behindern.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 13. Mai 2021 um 07:50:52 Uhr:


Äh, langsameres beschleunigen spart natürlich Sprit. Es sei denn man will die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit durch höheres Endtempo ausgleichen.

Die einen sagen so, die anderewn sagen so...begründet wird es bei der Beschleunigung mit höherer Last mit den geringeren Drosselverlusten...ich habe das zig - fach ausprobiert, und konnte keinen Unterschied feststellen...möglicherweise ist das bei einem anderen Fahrzeug aber anders

Zitat:

@abm_70 schrieb am 13. Mai 2021 um 11:26:18 Uhr:


...möglicherweise ist das bei einem anderen Fahrzeug aber anders

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 13. Mai 2021 um 08:59:34 Uhr:


Ist es nicht, was du beschreibst gilt für die Beschleunigung an sich.

Langsamer gilt für den Streckenverbrauch insgesamt.

Su hast nicht verstanden, worum es geht, stimmt´s?

Warum sollte ich es nicht verstanden haben?

@abm_70 schrieb am 13. Mai 2021 um 11:26:18 Uhr:

Zitat:

Die einen sagen so, die anderewn sagen so...begründet wird es bei der Beschleunigung mit höherer Last mit den geringeren Drosselverlusten...ich habe das zig - fach ausprobiert, und konnte keinen Unterschied feststellen...möglicherweise ist das bei einem anderen Fahrzeug aber anders

Eben, langsameres beschleunigen spart keinen Kraftstoff trotz geringer Durchschnittsgeschwindigkeit

langsamere Beschleunigung

pro

- geringere Durchschnittsgeschwindigkeit
- geringerer Nettoverbrauch bei eta = 1

Also somit nur in der Theorie

contra, also Praxis:

- längere Fahrtzeit und somit ein höherer Grundverbrauch
- schlechterer Wirkungsgrad, Aufgrund Drosselverluste etc.

Es ergeben sich zwei Zustände:

............................................
Zustand 1, der häufigste Fall:

Durchschnittsgeschwindigkeit < < 100 km/h, die Anteile Reibungsverluste vom Antriebstang inkl. Reifen sind deutlich höher als der von der Luftreibung.

langsamere Beschleunigung

-> Kraftstoffersparnis 0 bis - 2% , also keine Kraftstoffersparnis
.................................................

Zustand 2

Durchschnittsgeschwindigkeit < = 100 km/h

langsamere Beschleunigung

-> Kraftstoffersparnis 0 bis > 0, also Kraftstoffersparnis. Somit nur bei überwiegend Autobahn bzw. ein Mix aus Überland und übwerwiegend Autobahn. Nur hat man da kaum Beschleunigungsphasen, ist somit eher ein Ausnahmefall.

Deine seltsamen "schneller-beschleunigen-spart-Sprit"-Ausführungen haben mich dort schon nicht überzeugen können . . . hat sich bis heut nicht geändert ;-)
https://www.motor-talk.de/.../...ziert-den-verbrauch-t7005870.html?...

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 13. Mai 2021 um 19:58:14 Uhr:


Deine seltsamen "schneller-beschleunigen-spart-Sprit"-Ausführungen haben mich dort schon nicht überzeugen können . . . hat sich bis heut nicht geändert ;-)
https://www.motor-talk.de/.../...ziert-den-verbrauch-t7005870.html?...

1. Interessiert mich das nicht
2. Wer probleme hat der Argumentation zu folgen, sollte daran arbeiten. Wurde ja ausführlich erläutert.

Zitat:

@abm_70 schrieb am 12. Mai 2021 um 15:58:11 Uhr:


Aber du brauchst innerstädtisch für 100 Kilometer viel länger als außerstädtisch, das war gemeint, und genau das spielt eine wesentliche Rolle dafür, daß es innerstädtisch extrem schwer bis unmöglich ist, den Verbrauch, den man außerorts beim sanften Gleiten hat, zu erreichen oder gar zu unterbieten

Klar brauche ich länger, das durchschnittliche Tempo ist ja auch deutlich niedriger.
Der Punkt ist jedoch, dass ich in meinem Fall den Zeitfaktor gerade wegen der gleichen Streckenlänge vernachlässigen kann. Ich bin innerorts grob 3x so lange unterwegs wie außerorts und komme trotzdem zu dem genannten Ergebnis, einfach weil die Art, wie der Verkehr fließt (oder eben nicht) das so hergibt. Bei uns findet dieses sanfte Gleiten überwiegend zwischen 70 km/ und 100 km/ h statt, mit einer sehr deutlichen Tendenz zu 100 km/ h, während der Stadtverkehr vorrangig richtig steht oder richtig fährt

Ich halte es bei dem Vergleich übrigens für "schwierig", wenn man "außerorts sanft Gleiten" mit einem stockenden Stadtverkehr pauschal vergleicht, sprich man sollte nicht die sonntägliche Sparrunde außerorts mit dem Berufsverkehr in der Stadt am Diensttagmorgen vergleichen.

Zitat:

@nogel schrieb am 13. Mai 2021 um 08:54:47 Uhr:



Zitat:

@Diabolomk schrieb am 13. Mai 2021 um 07:50:52 Uhr:


, langsameres beschleunigen spart natürlich Sprit. Es

Das ist oft ein Streitthema. Viele sagen es sei sparsamer, recht zügig hochzubeschleunigen und dann möglichst früh im großen Gang zu rollen. Natürlich nicht mit Vollgas beschleunigen und nicht voll hochdrehen.

Rein praktisch ist es für den Verbrauch der Beschleunigung nahezu egal wie stark du beschleunigst, so lange du dies mit hohem Wirkungsgrad machst.
Die eigentliche Differenz kommt dann zustande, wenn man durch die höhere Beschleunigung länger mit einem höheren Tempo fährt und deshalb einen insgesamt etwas niedrigeren Wirkungsgrad und/ oder höheren Leistungsbedarf bezogen auf die Gesamtstrecke erzielt.
Sprich ob du beispielhaft im 2. Gang auf 50 km/ h beschleunigst oder alle 10 km/ h einen hochschaltest ist für die Beschleunigung egal, jedoch wirst du im zweiten Fall insgesamt langsamer fahren und mehr Strecke mit einem hohen Wirkungsgrad zurücklegen, was dem Streckenverrauch natürlich zuträglich ist.

In dem Sinne ist langsames Beschleunigen dann sparsamer, wenn es daher rührt, dass man früher hochschaltet, sprich die Beschleunigung wird über die Gangwahl geregelt.
Zügiges Beschleunigen ist dann sparsamer, wenn man nur so in einen höheren Gang kommt, sprich die Beschleunigung wird zwischen den Gangwechseln über die Last geregelt.
Die Faustformel für den Verbrauch ist: Last hoch, Leistung runter.

Es dürfte einleuchten, dass das weder eine zügige Beschleunigung im eigentlichen Sinne ist, weil man diese durch die frühen Gangwechsel deutlich reduziert, noch ist es eine explizit langsame Beschleunigung, weil man nicht mit minimaler Last fährt. Vielmehr ist es irgendwo dazwischen anzusiedeln, weil es ein Kompromiss aus zwei tendenziell gegensätzlichen Faktoren ist.

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