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Benzin im Öl ZZR 600

Themenstarteram 16. April 2004 um 21:26

Moin moin,

habe bei ner Marathontour in den Alpen mächtigen Ölverlust an meiner ZZR 600, Bj. 98 festgestellt. Die ganze Verkleidung mit einem Ölfilm überzogen, nach einer Nacht Tropfen auf dem Boden usw. War die Ventildeckeldichtung. Die hat es zerblasen durch den zu hohen Druck, der bei zu hohem Ölstand (besser: Flüssigkeitsstand) im Motor ensteht. Die Prüfung warum das so war, ließ für mich nur einen Schluss zu: Der komische Auffangbehälter (sieht aus wie ein Benzinfilter), der links unterm Rahmen bei der Leerlaufdrehzahlschraube sitzt, war voll und der Motor hat sich den angesammelten Sprit über die Kurbelgehäuseentlüftung reingezogen und damit das Öl verdünnt. Der Rest s.o.

Frage 1: Kann diese Erklärung richtig sein?

Frage 2: Woher kommt dieser Sprit? Klar, aus dem Luftfilter, aber sollte er nicht in die andere Richtung (Brennräume) gelangen?

Frage 3: Welche Menge an angesammeltem Sprit ist denn normal? Bei mir ist der Behälter nach 100 km zu einem Drittel gefüllt?

Danke für die Antworten schon mal vorab.

JUMTI

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6 Antworten
am 18. April 2004 um 5:48

Hallo Jumti.

Also, da ist was oberfaul.

Der Motor hat sich den Sprit sicher nicht aus dem Auffangbehälter geholt sondern ihn über die Motorgehäuseentlüftung dort hineingeblasen.

Dein Sprit kommt aus dem Tank fließt durch den Benzinhahnhahn ( erste Fehlerquelle ) zu den Vergasern ( zweite Fehlerquelle / Schwimmernadelventile) Von dort kann er sowohl in die Brennräume ( normaler Weg, solange er dort, fein zerstäubt, verbrannt wird.) als auch evtl, in den Lufi gelangen. ( Bei ZZR eigenlich nicht möglich, da der Luftfilter über und nicht neben den Vergasern liegt.)

Falls der Benzinhahn und auch nur ein Schwimmernadelventil nicht dicht schliessen läuft der Sprit vor die Einlassventile und, falls diese offen sind , in den Brennraum. Von dort, weil Benzin so schön dünnflüssig ist, am Kolben und Kolbenringen vorbei in die Ölwanne. Dort sorgt es für Überschwemmung. ( passiert gerne, unbemerkt, über den Winter...)

Einen solcher Art, über den Winter vollgelaufenen Motor zu starten ist ziemlich mühsam, gelingt aber manchmal. Meist bekommt das Triebwerk dabei einige Schäden ab. Glück hat man wenn die Maschine erst gar nicht startet.

das Zerblasen der Ventildeckeldichtung ist eigentlich eine Spätfolge. Vorher, beim allerersten Starten, holt sich der Kolben und sein Pleuel noch gerne einen sog. Flüssigkeitsschlag. Weil man Flüssigkeiten halt nicht zusammendrücken kann wie Gas, kann sich z.B. dabei ein Pleuel verbiegen.

Ich gehe einfach mal davon aus daß, dein Motor auch nicht mehr die volle Leistung bringt. und wahrscheinlich ziemlich besch.....läuft.

Wenn ein Ölwechsel keine Besserung bringt ist leider die Werkstatt angesagt und zwar ziemlich heftig.

Sorry daß, ich dir keine bessere Nachricht schreiben kann.

Tel´Aviv ( so ist das Leben.)

Gruß

Jürgen

Themenstarteram 18. April 2004 um 11:29

Zitat:

Original geschrieben von Schraubär 42

Hallo Jumti.

Also, da ist was oberfaul.

Der Motor hat sich den Sprit sicher nicht aus dem Auffangbehälter geholt sondern ihn über die Motorgehäuseentlüftung dort hineingeblasen.

Dein Sprit kommt aus dem Tank fließt durch den Benzinhahnhahn ( erste Fehlerquelle ) zu den Vergasern ( zweite Fehlerquelle / Schwimmernadelventile) Von dort kann er sowohl in die Brennräume ( normaler Weg, solange er dort, fein zerstäubt, verbrannt wird.) als auch evtl, in den Lufi gelangen. ( Bei ZZR eigenlich nicht möglich, da der Luftfilter über und nicht neben den Vergasern liegt.)

Falls der Benzinhahn und auch nur ein Schwimmernadelventil nicht dicht schliessen läuft der Sprit vor die Einlassventile und, falls diese offen sind , in den Brennraum. Von dort, weil Benzin so schön dünnflüssig ist, am Kolben und Kolbenringen vorbei in die Ölwanne. Dort sorgt es für Überschwemmung. ( passiert gerne, unbemerkt, über den Winter...)

Einen solcher Art, über den Winter vollgelaufenen Motor zu starten ist ziemlich mühsam, gelingt aber manchmal. Meist bekommt das Triebwerk dabei einige Schäden ab. Glück hat man wenn die Maschine erst gar nicht startet.

das Zerblasen der Ventildeckeldichtung ist eigentlich eine Spätfolge. Vorher, beim allerersten Starten, holt sich der Kolben und sein Pleuel noch gerne einen sog. Flüssigkeitsschlag. Weil man Flüssigkeiten halt nicht zusammendrücken kann wie Gas, kann sich z.B. dabei ein Pleuel verbiegen.

Ich gehe einfach mal davon aus daß, dein Motor auch nicht mehr die volle Leistung bringt. und wahrscheinlich ziemlich besch.....läuft.

Wenn ein Ölwechsel keine Besserung bringt ist leider die Werkstatt angesagt und zwar ziemlich heftig.

Sorry daß, ich dir keine bessere Nachricht schreiben kann.

Tel´Aviv ( so ist das Leben.)

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine ausführliche Antowrt. Deine Erklärungen scheinen plausibel zu sein und doch nicht ganz zu passen auf meinen Fall. Begründung:

1. Ob der Benzinhahn zu oder offen war über den Winter, kann ich nicht sagen, aber auch nicht, ob er überhaupt dicht ist. So weit so gut. Der Weg wie der Sprit dann über Vergaser in den Brennraum/die Brennräume und ins Kurbelgehäse gelangt, ist klar. Das würde doch aber vor allem bei stehendem Motor passieren, weil wenn er läuft, verbrennt er den Sprit doch, oder?

2. Die Maschine sprang nach dem Winter wie immer besch.... an, aber das kenn ich schon aus vergangenen Jahren. Ich messe dem nicht so viel Bedeutung zu.

3. Deine Begründung erklärt, warum der Sprit im Öl sein könnte, aber sie erklärt nicht, warum der Ausgleichsbehälter voll war. Beim Wechsel der Ventildeckeldichtung fiel mir jedesmal auf, das sich unten im Lufi immer Sprit ansammelt, der dann in den Ausgleichsbehälter abfließt. Und das nach verhältnismäßig kurzer Zeit (nach 100km Testfahrt war der Behälter zu einem Drittel voll).

4. Ob sie volle Leistung hat, konnte ich noch nicht testen nach dem Ausmotten, aber die erste Probefahrt mit über 100 km nach Wechsel der Ventildeckeldichtung/Ölwechsel/Zündkerzen usw. ließ keinen Zweifel an der Potenz des Motors aufkommen. Sie lief gut wie eh und je.

Du schreibst, dass es nicht möglich sei, dass er sich den Sprit über den Ausgleichsbehälter geholt hat. Glaub ich schon auch. Aber wenn der Stand im Behälter so hoch steigt bis zum Lufi (und das Filterelement war klatschnass), dann ist es doch möglich, dass er den Sprit (so wie Du auch schreibst) über die Motorgehäuseentlüftung hineingeblasen hat. Stellt sich für mich die Frage, warum sich bei mir so dermaßen viel Sprit ansammelt.

Kurz zusammengefasst: Sie läuft offensichtlich ohne Probleme, es sammelt sich aber nach sehr kurzer Zeit viel Sprit im Lufi und damit im Behälter an, und ich denke, dass wenn ich ihn nicht rechtzeitig leere, der Sprit über welchen Weg auch immer ins Motoröl gelangt.

Weißt Du (oder auch andere) vielleicht weiter?

Danke vorab.

JUMTI

am 19. April 2004 um 17:45

Hallo Jumti.

Ich verstehe daß, du dir da viele Gedanken machst.

Als Sofort hilfe, mache mal eine Ölwechsel nach Werksvorgaben und lasse die Vergaser reinigen. Lege dabei besonderes Augenmerk auf die Schwimmernadelventile.

Sollte der Defekt weiterhin auftreten muß sich ein Fachmann darum Kümmern.

Mit der Ferndiagnose, via Internet, kommt man da, glaube ich, nicht weiter.

Gruß

Jürgen

Themenstarteram 19. April 2004 um 20:26

Hallo Jürgen,

schade, dass auch Du offensichtlich nicht weiter weißt. Da ich den Ölwechsel schon gemacht habe, bleibt eigentlich nur noch - nach Deiner Meinung - die Reinigung der Vergaser. Womit? Komplett ausbauen? Zerlegen? Neu einstellen? Das war doch erst letztes Jahr dran. Schon wieder?

Und wenn die Schwimmernadelventile nicht dicht sein sollten, würden wohl die Brennräume geflutet, oder? Aber diese besch... Behälter doch nicht, weil er ja nur über höher liegenden Lufi mit den Vergasern verbunden ist. Und vor allem, weil sich der Sprit nur bei laufendem Motor ansammelt.

Wer weiß vielleicht noch etwas zu diesem Problem?

Danke vorab.

JUMTI

am 20. April 2004 um 5:56

Hallo Jumti.

Mein Verdacht betrifft eben die Schwimmernadelventile.

Es ist richtig anzunehmen daß, dann die Brennräume geflutet würden.

Allerdings nur wenn dies permanent der Fall wäre.

Es ist gut möglich daß, dies nur bei bestimmten Drehzahlen (Resonanzschwingungen / kleinste Verunreinigungen) der Fall ist.

Alle Vergaser, besonders aber Gleichdruckvergaser an Hochleistungsmotoren, ( Das ZZR Aggregat ist zweifellos ein solcher) nebeln, bei gewissen Drehzahlen in den Ansaugtrakt hinein.

Das könnte bei teilweise defekten Schwimmernadelventilen verstärkt auftreten.

Einmal im Jahr den Vergaser reinigen wäre Standard bei Motorrädern, um einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten.

(Es wundert mich immer wieder daß, viele Motoren ,einfach so, weiterlaufen.)

Tatsächlich gaube ich aber daß, dein Motor, durch den ursprünglichen Defekt einen, wie auch immer gearteten Folgeschaden erlitten hat.

Denn ein Verhalten wie du es beschreibst ist absolut untypisch für einen intakten Motor.

Man müßte, um auf dem Wege der Ferndiagnose Erfolg zu haben, hellseherische Fähigkeiten besitzen.

Es wird dir, wenn du dem Phänomen wirklich auf die Spur kommen willst, nichts anderes als ein Werkstattbesuch übrig bleiben.

Glaube mir ich möchte dir Tatsächlich helfen. Ausserdem, bin ich ( in aller Bescheidenheit....) ein mit vielen Wassern gewaschener Profi, in Sachen Motorradmechanik.

Wenn ich dich in die Werkstatt schicke, dann führt auch, in aller Regel, kein Weg mehr daran vorbei.

Drucke dir doch den Thread einfach mal aus und zeige ihn, den deine Maschine betreuenden, Meister.

Frage ihn ob ich hier Blödsinn schreibe.

Gruß

Jürgen

Ich kann mich dem Schraubär auch nur anschließen!

Bei undichten oder ein bissel undichten Nadelventilen läuft der Sprit nicht unbedingt nur in die Brennräume..

und ne Ferndiagnose ist wirklich schwer, laso ab inne Werkstatt oder zu nem Profischrauber..

alles andre ist Murks.

Viel Erfolg

Der Dingens

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