Baustellenstaus

Bin in diesem Sommer auf der Hin- und Rückfahrt zum Urlaubsort durch vier europäische Länder gefahren. Auf den Autobahnen nicht eine einzige Baustelle, die den Verkehrsfluss behinderte. Als wir bei der Rückreise wieder bundesdeutsche Autobahnen befuhren, änderte sich dies schlagartig. Etwa zwanzig kilometerlange Baustellen, die den Verkehr behinderten. Seither achte ich verstärkt auf Verkehrswarndienstdurchsagen. Meiner Meinung nach ca. 80 % der Meldungen: Autobahn XXX 6 km Stau durch Baustelle. Nach meinen Beobachtungen waren die Straßen in den anderen europäischen Ländern mindestens in dem Zustand der bundesdeutschen Autobahnen. Was machen wir falsch? Wie können wir uns als Autofahrer gegen dieses Missmanagement wehren? Warum halten die Automobilclubs mit Millionen von Mitgliedern still? Diese Baustellen kosten nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch unser Steuergeld. Wir sollten die Verantwortlichen wachrütteln.

Beste Antwort im Thema

Ob in anderen Ländern bei Ausschreibungen auch immer der Billigste den Zuschlag bekommt oder nicht eher der Günstigste?
Bei Uns ist das Problem das Strassen nach dem Prinzip Billig gebaut werden und auf Langlebigkeit keine Rücksicht genommen wird.

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DANKE!!!!!!!! 😁 Damit kommen wir der Sache schon näher ...

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


In Dänemark gibts z.B. Tempolimitis auf Autobahnen. 120 km/h kannst du auf einigen Strecken fahren. Baustellen suchst du dort allerdings vergeblich. Was schließe ich daraus?

Dänemark ist ein recht reiches Land. Was schließt man daraus, nachdem man mal auf beiden Seiten folgende quantitativen Parameter abgeprüft hat:

-Streckenkilometer insgesamt
-Verkehrsdichte
-Höhe des Haushaltsbudgets für Verkehrsinfrastruktur (pro 1.000 Ew und Streckenkilometer)
-Güte des Asphalts (!)

Für die Vergleichbarkeit rechnest du das mal auf pro 1.000 Einwohner und Streckenkilometer und dann bin ich gespannt. Unsere Beläge sind teils alt und uralt. Das verwendete Material ist meist schlichtweg zu minderwertig für die heutige Belastung. Geschwindigkeit wird sicher ein Faktor (ein kleines Faktörchen) sein, aber wie bereits geschrieben: Temperatur, Verkehrsdichte, Belastung durch Schwerverkehr und Alterung sind nunmal die Ursachen für schlechte Straßenverhältnisse.

Ich kann mir denken, dass es verlockt, das Tempo für alles verantwortlich zu machen. Hier ist es aber etwas fehl am Platz 😉

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


Dänemark ist ein recht reiches Land.

Und hat nicht so die zentrale Transitlage wie Deutschland. Die Verkehrsbelastung bei uns ist schon hoch.

Das Budget würde ich mal eher auf Personen- bzw. Tonnenkilometer umrechnen als auf Einwohner. Wie viele dort wohnen ist egal, wie viel darauf gefahren wird nicht. Tatsache dürfte aber sein wenn man sich die Entwicklung anguckt dass wir in D zu wenig investieren und der Zustand leidet. Dafür werden zukünftige Generationen blechen müssen.

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


Geschwindigkeit wird sicher ein Faktor (ein kleines Faktörchen) sein ...

Hab ich etwas anderes geschrieben oder behauptet?

Jeder liest einen Beitrag so wie er ihn lesen will und interpretiert ihn auch so, wie er ihn interpretieren will. Wenn ich etwas nicht sehen will, sehe ich es eben nicht ...

SO einfach kann Leben sein und ICH fahre schon zu lange Auto ... 🙄😉😎

Ich hätte wohl besser schreiben sollen: Geschwindigkeit ist in diesem Bereich wahrscheinlich fast so relevant wie die Corioliskraft 😉

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


Schäden auf Autobahnen haben Hauptursachen: Witterung / Klima (zB sehr hohe oder sehr niedrige Außentemperaturen), Verkehrsbelastung (zB Verkehrsdichte und insbes. Schwerverkehr) und natürlich Alterung. Die Zahlen aus dem Ausland kenne ich nicht, aber die Baustellenanzahl auf Geschwindigkeiten zurückzuführen ist schon recht abenteuerlich 😛

Komisch ist nur, dass auf anderen Autobahnen in anderen Ländern auch viel Verkehr herrscht, sprich auch darauf gefahren wird.

Komisch auch, dass in anderen Ländern ähnliche Witterungseinflüße auf die Autobahnen einwirken wie bei uns.

Und komisch ist natürlich auch, dass in den anderen Ländern ein Tempolimit gilt und in Deutschland nicht.

Zähle ich jetzt 1+1 zusammen, dann komme ich auf ein Ergebnis:

Alle Länder haben, bis auf das Tempolimit, die selben Eigenschaften. Aber nur ein Land hat die Baustellen !!!

Leider muss ich sagen, dass es nirgends sonst so anstrengend ist zu fahren wie in D-Land 🙄

Also so einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört, dass Baustellen aufgrund von nicht Tempolimits zustande kommen!
Ein relevantes Probolem ist die Bevölkerungsdichte und damit die Verkehsdichte, es gibt Autobanabschnitte mit bis zu 150000 Fahrzeuge am Tag. Eine höhere Verkehrsdichte hat nur noch Holland.
Weiterer Punkt der Wirtschaftsstandort Deutschland hier werden einfach unzähligen Güter zu den Seehäfen und umgekehrt Tranportiert. Ein weiteres Problem besteht im Güterstruktureffekt.
Und nicht zuletzt die immer geringeren Mittel für den Straßenbau. Eine mir bekannte Bücke wird seit 2007 bis heute saniert und Ende nicht in Sicht.
Außerdem ist Deustchland auch ein Transitland für den Ost- West sowie Nord- Süd Verkehr, die Laster rollen nunmal durch Deutschland...

Ob in anderen Ländern bei Ausschreibungen auch immer der Billigste den Zuschlag bekommt oder nicht eher der Günstigste?
Bei Uns ist das Problem das Strassen nach dem Prinzip Billig gebaut werden und auf Langlebigkeit keine Rücksicht genommen wird.

Zitat:

Original geschrieben von MB Spirit


Also so einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört, dass Baustellen aufgrund von nicht Tempolimits zustande kommen!
... Eine mir bekannte Bücke wird seit 2007 bis heute saniert und Ende nicht in Sicht.
Außerdem ist Deustchland auch ein Transitland für den Ost- West sowie Nord- Süd Verkehr, die Laster rollen nunmal durch Deutschland...

Erst einnmal volle Zustimmung.

Hier im Landkreis gibt es eine kleine Brücke auf einer Kreisstraße. Seit 4 1/2 Jahren ist die halbseitig gesperrt, weil sich die eine Seite langsam aber beständig auflöst. Nun sollte ich einen Artikel drüber schreiben, weil wochenlang abends die Sperrung weg war und ein zwei Tage später wieder da war. Irgendwelche Autofahrer haben ihrem Unmut Luft gemacht, in dem sie die Beschilderung in ein kleines Flüsschen entsorgt haben, öffentlichkeits wirksam (andere wussten nicht mehr was los ist) und regelmäßig. Nun sollte ich beim Baulastträger ergründen, wann denn nun die Brücke saniert werden soll. Ergebnis: Herbst 2019!!! Die Brücke ist gerade einmal 8m lang und noch aus Bruchsteinen gebaut.

Anderer Fall: hier wurde gerade ein Bundesstraße saniert. 8 Wochen für 11km. Vollsperrunng. Umleitung über Land- u. Kreisstraßen und besagte Brücke. Die Umleitungsstrecke war kaum noch befahrbar, zu eng zu kaputt. Und satte 21km lang. Die Bundesstraße dagegen war zwar rissig, aber noch nicht kaputt. Nachfragen etc pp: Ergebnis: Der Bund hat im Moment das Geld um einige Bundesstraßen zu sanieren. Das Argument, dass die niedrigerrangigen Straßen es nötiger hätten, ließ die Behörde nicht gelten. Jeder Baulastträger hat das zu saniern, was ihm gehört. "Den Bund gehen Land- und Kreisstraßen nichts an", so eine Mitarbeiterin in der Straßenbaubehörde.

Ein Bauarbeiter sagte, "wir hätten die Strecke locker in 1 Woche geschafft". Eine Kolonne fräst, eine legt die Textilmatten und einen Tag später kommt ein Fertiger, der die gesamte Breite auf einmal aufzieht. "Die Technik steht bei uns auf dem Hof und wird nur für BABs genutzt. Auf Bundesstraßen wird gespart". Die seien nicht so wichtig, sagte der Bauleiter dazu. Im Übrigen hätten die Baufirmen massive Terminschwierigkeiten mit den Subunternehmern. Fazit: weniger Subs weniger Bauzeit.

Nur mal so
Die Strassen "ruinieren" tut der Schwerverkehr.

Da gibt es sogar Untersuchungen
Ein LKW richtet so viel Schaden an wie so und so viele PKW.

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


In Dänemark gibts z.B. Tempolimitis auf Autobahnen. 120 km/h kannst du auf einigen Strecken fahren. Baustellen suchst du dort allerdings vergeblich. Was schließe ich daraus?

Nach Frostschäden kann man natürlich schnell fahren. Nur, durch schnelles fahren werden doch die Frostschäden größer, weil durch die höhere Geschwindigkeit auch Sogkräfte entstehen die die Frostschäden vergrößern (können). Darin keinen Zusammenhang zur Geschwindigkeit zu sehen ... ok! Da es nun wissenschaftlich wird steige ich aus, weil ich kein Experte in Straßenbau bin, auch wenn ich seit Urzeiten (seit dem 1. Heft) die P.M. lese in der solche Dinge auch für Laien verständlich erklärt werden.
Tatsache ist, dass durch vermehrten Schwerlastverkehr auch die Straßen mehr belastet werden. Nur müssten die ja dann auch ständig die Überholspur nutzen ... komisch. Ok, ich lasse mich gerne eines besseren belehren ... 🙄 Ob das aber gelingt ... 😕 Ich behaupte ja nicht, dass es ausschließlich durch Schnellfahrer verursacht wird. Den Großteil sind wohl LKWs Schuld ... aber eben nicht nur.

Also was schliesse ich daraus.

Ganz einfach

A) herrscht in Dänemark weniger Verkehr und
B) sind Dänemarks Autobahnen neuer

Ein Staugrund sind aber sicher die Tempo 60 Zonen.
Die fehlen im Auslad mittlerweile vielerorts.
Man versucht den Verkehr so mit 80km/h durchzuschleussen.

Also rollt dann der Verkehr so mit 90km/h durch.

Wenn allerdings viel Verkehr herrscht bricht auch im Ausland der Verkehr zusammen.

Ich weiß nicht wie es auf Bundes- und Landesebene ist, aber für den kommunalen Bereich hat es mir ein Mitarbeiter einer Baufirma mal so erklärt:

Die Stadt ist pleite und lässt sowieso nur das Nötigste machen. Dafür kriegt bei Ausschreibungen fast immer der billigste Anbieter den Zuschlag. Man kann als Unternehmer nur konkurrenzfähige Preise machen, wenn man diese Arbeiten quasi als Lückenfüller zwischen attraktiveren Aufträgen einschiebt. Soll heißen, es wird an den städtischen Projekten nur mit angezogener Handbremse gebaut oder wenn anderswo grad nicht viel zu tun ist. Dadurch ziehen sich die Baumaßnahmen endlos in die Länge. Die Dauer der Bauarbeiten ist allerdings bei den Planungen einkalkuliert und wird von den öffentlichen Auftraggebern akzeptiert.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Gelder für öffentliche Bauaufträge oft nur häppchenweise zu bestimmten Terminen freigegeben werden. Wenn die Baufirma schnell ist, kann passieren dass sie wochen- oder gar monatelang pausieren muss, weil die nächste Zahlung erst im nächsten Quartal oder Halbjahr oder Kalenderjahr verfügbar ist.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Nur mal so
Die Strassen "ruinieren" tut der Schwerverkehr.

Da gibt es sogar Untersuchungen
Ein LKW richtet so viel Schaden an wie so und so viele PKW.

... auch auf der Überholspur? Ach ... 😰

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


Ach ja? Warum gibt es denn so viele Brücken z.B. auf denen ein Tempolimit teils bis 60km/h vorgeschrieben ist und eine Autobahnbrücke bei Leverkusen gar für LKW's gesperrt wurde? Weil die Brücken marode sind ...

Hallo

Klar sind die Brücken wegen der schnellen Autos für die armen LKW gesperrt😁
Absolut Mega Geil!!!!😁😎

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