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Bauer beschädigt Zaun, flieht und verweigert Meldung an die Versicherung

Themenstarteram 9. September 2019 um 22:21

Mein Grundstück grenzt an die Wiese eines ortsansässigen Bauern. Die Wiese wird nur von diesem Bauern und seinem Sohn bewirtschaftet und dazu mit mehreren betriebseigenen Traktoren befahren. Vor einigen Wochen habe ich einen Schaden an meinem Zaun bemerkt, der durch starken Kontakt mit dem Mähwerk o.ä. eines Traktors entstanden sein muss. Der Schaden war zu dem Zeitpunkt bereits einige Wochen alt. Es sind mehrere Zaunlatten gebrochen und eine Betonsäule ist deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Der Bauer hat sich nicht bei mir gemeldet, es gibt keine Zeugen.

Darauf angesprochen gab er zwar zu, dass der Schaden von seinem Betrieb kommt, er könne aber nicht sagen wer da gefahren ist und mit welchem Traktor. "Er würde sich kümmern". Versicherungsunterlagen gab er nicht heraus. Es gibt keine Zeugen für diese Aussage.

Wochen später wieß ich ihn darauf hin, er möge den Schaden doch endlich seiner Versicherung melden, worauf er unverschämt und unkooperativ wurde. Ich gehe weder davon aus, dass er den Schaden meldet, noch dass er ihn begleichen will.

Ein Anruf bei der ADAC Rechtsberatung ergab folgendes:

Die Wiese ist öffentlich zugänglich, also greift der §142 StGB - Unfallflucht. Den Ersatz des Schadens müsste ich privatrechtlich durchsetzen.

Beides krankt daran, dass es keine Zeugen und keine konkreten Beweise für die Täterschaft gibt, obwohl dort nur dieser Bauer und sein Sohn überhaupt unterwegs sind, würde es wohl schwierig die konkrete Täterschaft zu beweisen. Die beiden möglichen Verursacher werden vermutlich alles abstreiten. Der Weg über den 'Zentralruf der Autoversicherer' funktioniert nicht, da mehrere Traktoren in Frage kommen und ich dort ein einzelnes Kennzeichen angeben müsste. Privatrechtlich würde ich also ein deutliches finanzielles Risiko eingehen und wahrscheinlich am Ende verlieren ('Recht haben und Recht bekommen...').

Hatte von euch jemand schon einen solchen oder ähnlichen Fall? Wie schätzt ihr die Situation ein. Würdet ihr trotzdem Strafanzeige gegen unbekannt stellen mit dem Hinweis auf die in Frage kommenden Verursacher? Würdet ihr einen Rechtsanwalt beauftragen oder die Sache als voraussichtliches Verlustgeschäft nicht weiter verfolgen?

Beste Antwort im Thema

Aber nicht, wer sie dort abgelegt hat

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Investiere das Geld in eine Wild-Kamera um künftige Fälle zu dokumentieren. An den Rest solltest Du einen Haken machen.

Sehe ich so wie Berlin-Paul. Ohne Zeugen oder Beweisen stehst du ziemlich alleine mit deiner Aussage.

Wie hoch schätzt du den Schaden ein ?

Auf alle Fälle würde ich Anzeige erstatten und der Polizei von Deinem Gespräch berichten. Mit etwas Glück verplappert sich der Verursacher ggü. den Polizisten.

..."schenke" ihm nun doch die defekte Betonsäule... mitten ins Feld, wenn er was angebaut hat... ;-)

Zitat:

@v8.lover schrieb am 10. September 2019 um 08:38:20 Uhr:

..."schenke" ihm nun doch die defekte Betonsäule... mitten ins Feld, wenn er was angebaut hat... ;-)

Im ersten Moment witzig, aber danach nicht mehr. Lässt sich wohl leicht nachweisen, woher die Säule kommt.

Aber nicht, wer sie dort abgelegt hat

Yay Selbstjustiz..... Keulen wären doch sicher noch viel effizienter.....

Um welches Schadensausmaß geht es eigentlich. Die paar Latten und ein Betonpfosten klingen jetzt nicht gerade nach Unsummen....

Themenstarteram 10. September 2019 um 14:35

Der GaLaBau Betrieb veranschlagt, wenn jedes betroffene Teil erneuert, wird ca. 800€.

Der Bauer wüsste wohl sehr genau, woher das Betonteil kommt (es sei denn er geht mit allen Nachbarn so um). Beweisen, naja ich hab noch eine ganze Menge identischer Säulen stehen.

Wäre er kein so seltsamer Typ, würde er die Sache der Versicherung melden und fertig. Der hat sicherlich auf einige Traktoren noch Altverträge ohne Schadenfreiheitsklasse. Ergo: Da würde nicht einmal die Versicherung teurer werden. Aber dem geht es ums Prinzip. Das ist nicht die erste 'Seltsamkeit', die ich mit dem erlebe.

Zitat:

@freak25 schrieb am 10. September 2019 um 16:35:04 Uhr:

Der GaLaBau Betrieb veranschlagt, wenn jedes betroffene Teil gewechselt, wird ca. 800€.

Also mit Teilen aus dem Raiffeisen- oder Baumarkt und Hilfe von guten Freunden ;) die Hälfte. Trotzdem Geld.

Themenstarteram 10. September 2019 um 14:41

Eigenleistung und eine 95% Reparatur, von der man auch nicht viel sieht, gehen natürlich ganz wesentlich billiger.

Dann aber irgendwie robuster, so das beim nächsten Kontakt nicht Dein Zaun der Verlierer ist.

Zitat:

@freak25 schrieb am 10. September 2019 um 16:41:22 Uhr:

Eigenleistung und eine 95% Reparatur, von der man auch nicht viel sieht, gehen natürlich ganz wesentlich billiger.

Sich genau darauf mit dem Nachbarn zu einigen ist natürlich zu einfach.

Da kann man nämlich nicht noch ein paarr hundert Euro Profit abgreifen und wundert sich dann lieber, dass der Nachbar "seltsam" ist ...

Zitat:

@therealrob schrieb am 10. September 2019 um 08:54:40 Uhr:

Aber nicht, wer sie dort abgelegt hat

Fünfmal danke dafür? Jeder gute Nachbarschaftsstreit fing einmal so an ...

... und dann darf man vielleicht über einen Misthaufen auf der Wiese freuen, das das Feld aus betrieblichen Gründen vor allem am Wochenende spät abends/sehr früh bearbeitet wird oder die Jungtiere plötzlich dieses Feld bevorzugt zugewiesen bekommen.

Und je nach Schaden durch den Betonrest hat man plötzlich mal paar tausend € an den Landwirt zu zahlen. Sehr gute Idee! Oder noch besser, es wird dabei jemand verletzt ...

Themenstarteram 10. September 2019 um 16:45

Zitat:

Sich genau darauf mit dem Nachbarn zu einigen ist natürlich zu einfach.

Es gibt leider Leute, bei denen klappt das nicht. Da wirst du schon unverschämt angeraunzt, dass du überhaupt etwas haben willst. Dann darfst du jedem Euro hinterher betteln und wenn du mehr als 10€ für Abfallholz vom Sägewerk und 5€ für Mörtel willst, bist du natürlich ein Abzocker. Deine Arbeitszeit ist sowieso kostenlos. Im umgekehrten Fall lässt sich er sich dann natürlich auf keine Kompromisse ein.

Wenn das Verhältnis passt, ist der 'kleine Dienstweg' eine brauchbare Lösung. Geht aber nicht immer.

Nach ein paar Jahren und Begegnungen kennt man seine Pappenheimer und wie sie ticken.

Zitat:

Da kann man nämlich nicht noch ein paarr hundert Euro Profit abgreifen und wundert sich dann lieber, dass der Nachbar "seltsam" ist ...

Profit, wo soll der herkommen? Ich habe dann immer noch eine Flicklösung und wenn der Frost mir den gerissenen Pfeiler in 2 Jahren sprengt, muss ich trotzdem einen setzen lassen.

Wie viel Rabatt gibst du denn so nach Unfallflucht und pampig werden bei einem von der Gegenseite vergifteten nachbarschaftlichen Verhältnis?

Ich fände das auch total seltsam, wenn ich dir ans Auto fahre und du dich weigerst, das mit Spachtelmasse und Dosenfarbe wieder zu flicken. Willst bestimmt nur Profit abgreifen?

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