Bald 9-Gang-Automatik in der E-Klasse

Mercedes E-Klasse W212

Laut einem aktuellen Bericht der Auto-Motor-Sport soll demnächst die 9-Gang-Automatik in der E-Klasse eingeführt werden. In der S-Klasse soll sie ab Mitte 2014 zu haben sein.

Beste Antwort im Thema

Schöne neue Getriebewelt

oder

Die wundersame Gangvervielfältigung

Moin bb...,
moin Forenten,

seltsam, Lehrling, zum Davonlaufen: das alles stimmt und stimmt doch wieder nicht. Letztlich ist es so, dass es anders nicht mehr geht. Ich will versuchen, den Paradigmenwechsel noch einmal klarer herauszuarbeiten.

Früher

Früher war es so, dass ein Ingenieur eine Aufgabe gestellt bekam, die er anschließend gelöst hat. Die Anforderungen waren noch nicht allzu vielschichtig. Im Falle automatischer Getriebe sahen die Lösungen jahrzehntelang vergleichsweise schlicht aus. Grob klassifiziert so:

  • Dreigangautomatiken herrschten vor. Dies war in der Zeit der Vierganggetriebe nur logisch, da der Drehmomentwandler den Anfahrgang ersetzt. Getriebeseits bestanden sie aus einem Simpson- oder Ravigneaux-Satz oder auch zwei normalen Radsätzen.
  • Mercedes leistete sich von Anfang an den Luxus von Viergang-Automatiken, wobei sie dabei den Wandler sehr viel steifer -- also mit sehr viel früherem Kaftschluss -- abstimmten: zur Föttinger-Flüssigkeitskupplung (bis 1972/1973 verwendet) merkte man kaum einen Unterschied, außer dem früher bereits erwähnten Anfahren im 2. statt im 1. Gang. Getriebeseitig wurden hier 3 Radsätze eingesetzt.

Startschuss für Veränderung: die Ölkrisen

Es bedurfte zweier Ölkrisen -- der von 1973 (mit Sonntagsfahrverbot; wer erinnert sich noch?) und 1979 (mit einem Kraftstoffpreis von 1,58 DM pro Liter Super 1981; wer erinnert sich noch? *)) -- um das Auto als Teilnehmer im Umweltgeschehen wahrzunehmen. In den 80er Jahren reagierten die Hersteller darauf mit zunehmend energiesparenden Techniken. Prominent war die Verbesserung der Aerodymanik und die Steigerung der Leistung als Abfallprodukt der verbesserten Motorwirkungsgrade. Logo, je weniger durch den Auspuff entweicht, desto mehr steht an der Kupplung zur Verfügung. Leichtbau hat sich nicht ausgewirkt, da die Ausstattungsverbesserungen sogar zu einer deutlichen Erhöhung der Leergewichte geführt haben.

Dadurch nun wurden die Autos erheblich schneller. Die 4 Gänge oder 3 bei der Automatik mussten nun über einen weiteren Bereich gestreckt werden. Das Ergebnis wurde mit zunehmender Windschlüpfrigkeit immer unbefriedigender. Gleichzeitig entdeckte man den Overdrive wieder: diesmal nicht für Komfort, sondern für die Senkung des Verbrauchs.

Die Inflation der Gänge

Im Ergebnis wurden zwei zusätzliche Gänge nötig: einer, um dem größeren Geschwindigkeitsbereich Rechnung zu tragen, einer, um mit einem Schongang den Verbrauch erfolgreich zu senken. Entsprechend haben die manuellen Getriebe heute üblicherweise 6 Gänge. Die Automatiken endeten bei 5 Gängen. Hier nun ging die Entwicklung zwischen Mercedes und ZF extrem auseinander.

  • Bei Mercedes ergänzte man die Automatik mit 3 Radsätzen um einen 4.
  • ZF schaffte sogar 6 Gänge in dem 6 HP mit nur 1 Ravigneaux-Satz und 1 normalen Radsatz (Lepelletier-Anordnung; Hinweis: hier gibt es den direkten Gang als 7. Gang umsonst dazu, also als 5. Gang, den ZF aber ganz bewusst verschenkt hat, da die umligenden beiden Gänge zu nah liegen; kleiner Vorgriff: später hat man derartig liegende Gänge nicht mehr verschenkt, sondern alle genommen)

Sackgasse

Irgendwie war klar, dass das -- zumindest bei Mercedes -- nicht so weitergehen konnte. Wenn die Fahrzeuge, selbst, wenn sie nicht leistungsfähiger werden, immer schneller werden und zugleich die Anforderungen immer größer werden, werden weitere Gänge erforderlich werden. Und wie soll das gehen? Noch einen Radsatz anfügen? Ausgeschlossen.

Parallel verlagerte sich die Konstruktion immer mehr auf den Computer, womit viel komplexere Modelle entwickelt werden konnten, die früher gar nicht alle hätten gerechnet werden können, weil es schlicht zu lange gedauert hätte. Viel zu lange. 30 Jahre für die Entwicklung eines Getriebes? Oder 60 Jahre, wenn es besonders sorgfältig gemacht werden soll? Hier kann man sich jeden Zeitraum vorstellen: jeder wäre zu lang. Das waren keine Optionen. Mit Computern verkürzten sich diese Zeiten dramatisch.

Paradigmenwechsel 1

In einem ersten Schritt -- eine Übung könnte man darin sehen -- entwickelte Mercedes das NAG. Die Veränderungen sind augenfällig: ein kompletter Radsatz gespart (und sogar einen 2. Rückwärtsgang gewonnen). Damit begannen die Lösungswege zwischen Mercedes und ZF wieder zu konvergieren. Man hat nicht mehr am grünen Tisch Übersetzungsverhältnisse festgelegt und dann ein solches Getriebe gebaut, sondern versucht, vollständig zu verstehen, welche Möglichkeiten in einer gegebenen Konstruktion stecken, um sie möglichst alle zu nutzen.

Das NAG bis hinauf zur 7G-Tronic ist noch einigermaßen schlicht konzipiert. Das ist bei der 8 HP von ZF noch mal einen ganzen Zacken komplexer. Audi hat eine Schulungsunterlage herausgebracht, die der von mir genannten für Mercedes entspricht. So auf Anhieb finde ich sie nur auf Englisch, aber es gibt sie auch auf Deutsch, die man bei entsprechend geduldiger Suche vielleicht noch finden kann.

http://admin.audionlinetraining.com/.../...%20Power%20Transmission.pdf

Als ich die Kraftflussdiagramme zu verstehen versucht habe, wurde mir klar: das ist nicht das Ergebnis linearer Konstruktion, sondern dabei wurde gänzlich anders vorgegangen. Niemand kommt von sich aus auf die dort verwirklichten Ideen. Das ist nicht durch bloßes Herumprobieren entstanden. Da muss viel grundsätzlicher und aufgrund der sich daraus ergebenden uferlosen Vielfalt viel systematischer vorgegangen worden sein, davon bin ich überzeugt.

Was bedeutet das?

Paradigmenwechsel 2

  • Ist vor dem Paradigmen-Wechsel ein einzelnes Problem -- hier also: die Übersetzung eines einzelnen Ganges -- zunächst (wenn auch bei Mercedes schlecht, sogar richtig schlecht, doch das kann hier beiseite bleiben) festgelegt und dann umgesetzt worden,
  • würde diese Vorgehensweise bei den heutigen Anforderungen zu einer Automatik mit vielleicht 6-7 Radsätzen und jeder Menge Aktoren führen. Ein solches Getriebe würde aber bis zwischen die Vordersitze reichen, vom Fertigungsaufwand (und, last, but not least vom Gewicht) ganz zu schweigen. Sprich: das geht nicht.
  • Auf den ersten Blick ein Dilemma. Es gibt jedoch einen Ausweg. Wie durch ein Wunder haben heutige Automatikgetriebe doppelt so viele Gänge wie bis vor etwa 20 Jahren, ohne aufwendiger geworden zu sein. Die wundersame Gangvervielfältigung. Schön wär's. Statt die Automatik immer aufwendiger zu machen, hat man durch mathematische Modellierung und Rechnen sämtlicher möglichen Kombinationen alle Möglichkeiten, die in einem Planetengetriebe mit 4 Radsätzen stecken, gefunden und durch hin- und herschieben der erforderlichen Aktoren das Layout gefunden, das 9 halbwegs brauchbare Gänge bietet.
  • Halbwegs brauchbar ist das Stichwort. Anders als bei den alten Getrieben oder der unrealistischen Variante mit 6 oder mehr Radsätzen können die einzelnen Gänge nun nicht mehr jeder für sich ausgelegt werden, sondern alles hängt mit allem zusammen. Man darf sich das wie ein Mobile vorstellen: tickt man eine Figur eines Mobiles an, fangen plötzlich alle Figuren an, sich zu bewegen. Konkret: ändere ich einen Gang, ändern sich tatsächlich ausgesprochen viele andere gleich mit. Und nicht etwa in dieselbe Richtung. Das geht wild durcheinander, unvorhersehbar. Also meine Abstraktionsleistung jedenfalls ist überfordert.

Nicht-linearer Prozess

Ich habe das ZF-Getriebe auch in Excel nachvollzogen, aber -- anders als bei der 7G-Tronic -- bin ich krachend gescheitert. Also die bestehenden Übersetzungen kann ich alle nachrechnen, das ist nicht das Problem. Ich finde keinen Einstieg in eine gezielte Veränderung. Ich vermute, dass das daran liegt, dass es einen solchen Einstieg nicht -- nicht mehr -- gibt. Das ist der Preis dieser schönen neuen Getriebewelt und das, was ich mit nicht-linearer Vorgehensweise meine. Man kann nicht mehr hingehen und sagen: ich möchte den Sprung vom 7. zum 8. Gang verkleinern. Denn, wenn man das tut, den 8. Gang also verkürzt, verkürzt sich auch der 2. Gang. Also auf jeden Fall der, ich habe das eben nur oberflächlich probiert. Dann aber wird der Sprung vom 2. zum 3. Gang größer, was man überhaupt nicht gebrauchen kann. Und so ist das mit jeder Änderung. Also stellt das Ergebnis wirklich die "am wenigsten idiotische" Lösung dar.

Die Spreizung wird größer, die Stufung jedoch kleiner

Vor allem aber ist zu beachten, dass die Vielzahl der Gänge nicht nur zu einer Vergrößerung der Spreizung geführt hat, sondern ebenso zu einer Verkleinerung der Sprünge, also Stufen. Das heißt nicht weniger, als dass alle Sprünge viel kleiner und damit besser sind als früher.

Die nach oben hin schön kleiner werdenden Stufen sind doch nur deshalb wichtig gewesen, weil die unteren Stufen für sich genommen immer an der oberen Grenze des erträglichen angesiedelt waren und diese Grenze das ist, was nach oben hin immer kleiner wird. Wenn man nun aber mit den vielen Gängen so kleine Stufen ermöglichen kann, dass jede Stufe für sich genommen einen gehörigen Sicherheitsabstand zu der im jeweiligen Geschwindigkeitsbereich passablen Grenze einhält, wird der Verlauf der Stufungen unbedeutend. Mit kleiner werdenden Stufen zunehmend unbedeutend. Mit anderen Worten: ist ein Gangsprung erst einmal klein genug, ist es doch vollkommen wurscht, ob er schön in eine Reihe passt, die ohnehin niemanden mehr interessiert. Der gerade in diesem Moment wahrgenommene Drehzahlsprung hört sich überzeugend an und daran ändern die anderen Stufen nichts. Im Gegenteil, sind doch diese anderen Stufen nicht weniger gelungen. So hat sich das Problem von selbst erledigt, ohne dass es besonders aufgefallen wäre.

Seien wir Realist: sich mit solchen Gangdiagrammen zu beschäftigen, ist im Grunde genommen nur noch eine nostalgische Gewohnheit und hat sich überholt. Was nicht heißt, dass ich mir das nicht trotzdem weiterhin ganz genau ansehen werde. Denn mir macht das Spaß. Eben jeder, wie er mag.

Möge es nützen

Peter

*) Ein 230 E kostete 26.724,50 DM, wie ich bei classic wiki gerade ergoogelt habe; also rund 16.914 Liter oder bei 12,5 und 10,3 l Verbrauch inner- bzw. außerstädtisch, durchschnittlich also 11,4 l, 148.370 km; ein E 200 kostet heute 40.430,25 Euro und verbraucht -- ebenso unrealistisch wie für den 230 E damals ermittelt, sodass sich die Fehler herauskürzen -- 6,5 l, verbraucht also 9.644 l für dieselbe Strecke. Würde uns also ein Kraftstoffpreis von 4,19 Euro pro Liter heute die gleiche Mobilität wie 1981 ermöglichen?)

248 weitere Antworten
248 Antworten

Ich sage mal extra ein Danke an den Musikgeniesser, denn heute habe ich wieder etwas gelernt. Ich glaubte bis vorhin wirklich, so ein Getriebe könne man beliebig anpassen.

Moin Topfgucker,
moin Forenten,

bitte, bitte, keine Ursache!

Ich wollte es einfach nur verstehen und dann kann ich hier auch davon berichten, finde ich.

Möge es nützen

Peter

Zitat:

Original geschrieben von musikgeniesser


Moin Topfgucker,
moin Forenten,

bitte, bitte, keine Ursache!

Ich wollte es einfach nur verstehen und dann kann ich hier auch davon berichten, finde ich.

Möge es nützen

Peter

Hallo musikgeniesser,

ich bin wie wahrscheinlich viele schwer beeindruckt und als einfacher Benzlenker
von dem Fachwissen auch schwer überfordert.

Selbst als bekennender Atheist komme ich in's Zweifeln. Gibt es doch
eine Wiedergeburt ? Könnte es sein, das du mal ein Getriebe warst ? 🙂

Weiter so !

Gruß

Stevie57

Moin Stevie57,
moin Forenten,

ja, könnt Ihr denn nicht klarer sehen?

Zitat:

Original geschrieben von Stevie57


Selbst als bekennender Atheist komme ich in's Zweifeln. Gibt es doch
eine Wiedergeburt ? Könnte es sein, das du mal ein Getriebe warst ?

Ich

bin

ein Getriebe!

Spaß beiseite. Das nehme ich jetzt einfach als Kompliment und sage: Danke, lieber Stevie57!

Ich kann mich in einer Frage, wenn sie mich denn wirklich interessiert, verlieren. Das ist nicht in jedem Fall gut, ganz im Gegenteil, bekommt auch schnell etwas maßloses, übertriebenes. Aber ich hatte in den letzten Monaten vermehrt Gelegenheit, mir für diese Frage mehr Zeit zu nehmen als sonst und das habe ich weidlich ausgenutzt.

Ich bin leidgeprüfter Mercedes-Automatik-Mitfahrer und später dann auch Fahrer des väterlichen Mercedes mit Automatik. Automatic, wie Mercedes früher immer so schön geschrieben hat: man war halt etwas besseres. Genau so, wie Auto, Motor & Sport früher -- ich glaube, heute machen sie das nicht mehr -- exklusiv immer mit c geschrieben hat, weil exclusiv viel exclusiver als exklusiv aussieht.

Kurz: wer die Automatiken von Mitte der 60er Jahre bis Mitte der 90er Jahre -- und die "kleine" 5-Gang-Automatik auch noch bis in die jüngsten Tage -- hört und halbwegs musikalisch ist, der fragt sich, wie das möglich ist: wie kann man eine Automatik so abstufen?

Dieses Interesse hat schon früh dazu geführt, dass ich mich mit den technischen Grundlagen beschäftigt habe. Ich habe ein gutes technisches Grundverständnis und Vorstellungsvermögen und so haben mir meine Eltern etwa 1970 (ich bin Jahrgang 1961) als typische Bildungsbürger das Buch "Wie funktioniert das -- Technik" geschenkt, in dem ich begeistert gelesen habe, aber ausgerechnet das Planetengetriebe ist einer der Kapitel geblieben, das ich nicht, ja nicht einmal ansatzweise verstanden habe.

Vielleicht kennt das jemand von Euch: es gibt so Sachen, die versteht man einfach nicht, die hält man für ein Wunder, unabhängig davon, dass man genau weiß, dass es keine Wunder sind. Einfach, weil man sie -- teilweise buchstäblich -- nicht durchschaut: ein ungelöstes Rätsel könnte man auch sagen. Sehr frustrierend. Bei mir sind das zum Beispiel

  • Schuhe: wie halten die, obwohl ich bei ganz vielen Schuhen keine Naht zwischen Sohle und Obermaterial sehe? Überhaupt Leder-Sachen: wie kann jemand ein Portemonnaie nähen? Wie geht das? Vor allem an den Ecken, dass die alle sauber aussehen?
  • Kunstspringer (und Eiskunstläufer sowie Kunstturner, vor allem Pferdspringer, aber auch die Abgangsspünge ganz allgemein): wie ist das möglich, dass die im vorgesehenen Winkel eintauchen bzw. landen, wo doch alles für einen Menschen unfassbar schnell geht? Und eben
  • Getriebe. Wie genau funktioniert das? Wechselgetriebe ist ja noch überschaubar. Synchrongetriebe und vor allem Planetengetriebe (als verbreitetster Form des Umlaufgetriebes) nicht.

Das wurmt, wie gesagt. Vor allem vor dem Hintergrund der persönlichen Erfahrung mit einem Getriebe dieser Bauform. So bin ich von dieser Frage nicht mehr losgekommen und habe mich immer wieder mit ihr beschäftigt, freilich ohne nennenswert voranzukommen. Das nervt dann erst so richtig, sodass man in der Gefahr steht, die Lust an der Lösungssuche zu verlieren.

So richtig in Schwung kam es erst wieder, als Excel in mein Leben trat, das sich wunderbar programmieren lässt, sodass sich dann schön damit spielen oder die Formeln sich prima kopieren lassen. Tausend mal besser, als mit einem Taschenrechner handgeschriebene Tabellen zu füllen. Ich bin Diplom-Kaufmann und habe auch von der Seite sehr viel mit Excel zu tun (Anlagenspiegel zum Jahresabschluss als Paradebeispiel). Heute mache ich alles mit Excel. Wunderbar.

Einen erneuten Schub kriegte die Sache durch das Internet, wo sich inzwischen Sachen finden lassen, auf die man früher nie Zugriff bekommen hätte. Jetzt hatte ich, wie gesagt, Gelegenheit und da habe ich nicht gezögert und wollte es genau wissen. Die Schulungsunterlagen von den Herstellern -- Mercedes (Mercedes) und Audi (ZF) -- sind wirklich spektakulär *). Endlich wurde, wie lange ersehnt, erklärt, wie genau die konkret verwendeten Getriebe funktionieren; und zwar in jedem einzelnen Gang, einschließlich R-Gang oder -Gänge. Da hätte ich das Buch "Die Umlaufgetriebe" von Herbert W. Müller, das ich bei Amazon für wenig mehr als 20 Euro als ausgemustertes, gut 40 Jahre (!) altes Bibliotheksexemplar geschossen habe, gar nicht gebraucht, aber das wusste ich erst hinterher. Jetzt schmückt es mein Bücherregal.

Ich muss sagen, dass ich an die Grenzen meiner Denk- und Abstraktionsleistung sowie Vorstellungskraft geführt wurde, mich also selbst dorthin geführt habe, aber ich kann sagen: das hat sich voll gelohnt! Automatik-Getriebe konnte ich jetzt von der Wunder-Liste streichen. Damit will ich nicht sagen, dass ich ein solches Getriebe hier beinahe selbst konstruieren könnte, aber ich verstehe die Funktionsweise nun so gut wie ich schon immer die des Viertakt-Hubkolbenmotors verstanden habe. Und einen solchen würde ich ja auch nicht konstruieren können.

Eins noch, Stevie57: Atheist oder Agnostiker? Nur so am Rande.

Möge es nützen

Peter

*) Mercedes 7-Gang 7G-Tronic
www.mercedestechstore.com/pdfs/286_722.9/286 HO 722.9 062504.pdf
ZF 8-Gang 8 HP
http://admin.audionlinetraining.com/.../...%20Power%20Transmission.pdf
(englisch; gibt es auch auf deutsch, habe ich aber auf die Schnelle nicht wiedergefunden)

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von musikgeniesser


Moin Stevie57,

Eins noch, Stevie57: Atheist oder Agnostiker? Nur so am Rande.

Möge es nützen

Peter

Ach du meine Güte,

nun muss ich auch noch Wikipedia für eine Antwort bemühen:

Agnostizismus ist eine Weltanschauung, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens betont. Die Möglichkeit der Existenz transzendenter Wesen oder Prinzipien wird nicht bestritten. Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott möglich ist, selbst wenn man die Möglichkeit der Gewissheit bezüglich seiner Existenz verneint. Die Frage „Gibt es einen Gott?“ beantworten Agnostiker dementsprechend nicht mit „Ja“ oder „Nein“, sondern mit „Ich weiß es nicht“, „Es ist nicht geklärt“, „Es ist nicht beantwortbar“ oder „Es ist nicht relevant“.

Ich will's aber nicht zu kompliziert machen und gehört ja auch nicht in dieses Forum.
Ich kann einfach nicht an den "großen Plan" glauben, den uns die Kirche bei jeder
Trauerfeier vorbetet. Wenn es einen solchen Plan gibt, ist es m. E. ein sch... Plan.

Also doch wohl eher Atheist.

Ich freue mich, das du meinen kleinen Einwurf positiv aufgenommen hast, war auch so gemeint !

Gruß

Stevie57

Zitat:

Original geschrieben von John-John



Zitat:

Original geschrieben von mangafa2


Bin mit meinem 5 Gang im Sport Modus zufrieden ich merke nichts beim schalten und schaltet super schnell. Im Comfort Modus bin ich etwas enttäuscht, schaltet immer zu spät.
Das kommt eben auch immer drauf an, was man so gewohnt ist. Die Fünfgangautomatik ist auch Stand heute nicht schlecht. Sie ist komfortabel und zuverlässig, aber es geht in der Zwischenzeit auch noch deutlich bessser.
Bei Thema Schaltgeschwindigkeit zum Beispiel sieht sie, obwohl für sich genommen völlig ausreichend schnell, gegen 7G-Tronic Plus, 7G-DCT, DSG, ZF-Achtgangautomatik und Co. kein Land, die Lücke zum NAG3 wird da sicherlich noch größer ausfallen.

Das einzige, was ich - als ausserordentlich gelassener Fahrer - bei der 5 Gang Automatik vermisse, ist die Segelfunktion. Wenn die nachrüstbar wäre, könnte ich sicherlich noch ein Literchen beim Verbrauch herausholen. Aber auch so kann ich sagen, dass der Wagen an Gefällstrecken sehr lange "ausläuft", bis ich wieder Gas geben muss.

Getriebe mit mehr Gängen machen m. E. nur dann Sinn, wenn sie den Motor stets im optimal verbrauchsgünstigen Drehzahlbereich halten. 2300 Touren beim 5 Gang bei 130 km/h sind eigentlich nicht tolerabel. So fahre ich entweder schneller oder langsamer.

Schaltrucke hingegen brauche ich nicht. die 5 Gang hat darüberhinaus den Nimbus der Unzerstörbarkeit - jedenfalls seit dem sie wieder über eine Ölwechselschraube verfügt.

Gruß
T.O.

Zitat:

Original geschrieben von Topfgucker


Ich sage mal extra ein Danke an den Musikgeniesser, denn heute habe ich wieder etwas gelernt. Ich glaubte bis vorhin wirklich, so ein Getriebe könne man beliebig anpassen.

Das kann man auch, aber nur, wenn es ein Wechselgetriebe ist. Also bei allen Modellen mit Handschaltung, mit Direktschaltgetriebe oder mit automatisiertem Schaltgetriebe. Automatisch schaltbare Getriebe haben bei Mercedes ab der C - Klasse hingegen ein Planetengetriebe, dort geht das nicht.

Weil es hier grad um Getriebe und seine Abstufungen geht: Ist speziell Dir, @musikgenießer, die extrem krumme Abstimmung des Direktschaltgetriebes z.B. bei der aktuellen B - Klasse, aufgefallen? Speziell Gang 2 zu Gang 3. Klick.

DSG-Rätsel gelöst

Moin bb...,
moin Forenten,

auch, wenn es nicht zum Thema gehört, antworte ich schnell. Ich denke, das ist erlaubt. Die Sache mit dem DSG ist etwas komplizierter, aber dann doch wieder ganz einfach.

So ein DSG hat zwei Kupplungen und auch einen geteilten Kraftfluss. Das geht -- wenn ich das richtig verstehe, weil sich das konstruktiv so anbietet -- dann oftmals so weit, dass es zwei Achsantriebsübersetzungen (!) hat. Jedenfalls bei Frontantrieb, wo das alles in einem Gehäuse liegt.

Die beiden angegebenen -- Dein Link führte zu den technischen Angaben der B-Klasse (Frontantrieb, DSG) -- Achsantriebe sind die für manuelles und automatisches Getriebe, würde ich sagen. Näheres weiß ich nicht, weil mich das nicht so brennend interessiert.

Ich weiß aber aus dem Katalog der AutomobilRevue (aus der Schweiz; das ist der einzig wahre Katalog; gibt es auch hier in Deutschland an gut sortierten Kiosken), dass das so sein kann und hier aufgrund der krummen Übersetzungen so sein muss. Viele Hersteller gehen dazu über, beim DSG die Gesamtübersetzungen pro Gang anzugeben, damit sie nicht groß erklären müssen, welcher Achsantrieb zu welchem Gang gehört. Der Katalog der AutomobilRevue versucht das auch zum Teil. Da stehen dann so Zahlen zwischen 13 und 15 für den 1. Gang. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber es geht. Bedauerlicherweise geben sie es nicht durchgängig für alle DSG so an, wenn ich mich recht entsinne. Ist halt nicht meine Kernkompetenz.

Schade, dass für das manuelle Getriebe bei Mercedes nicht beide Achsantriebe genannt sind, sodass man die tatsächlichen Verhältnisse ermitteln könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn man nur lange genug sucht, die erforderlichen Informationen finden könnte. Ich wünsche jedem von Euch, den das interssiert, allen erdenklichen Erfolg bei der Suche danach! Für die Automatiken habe ich schließlich auch so manches finden können.

Möge es nützen

Peter

Auf jesmb.de gibt es weitere Neuigkeiten zur 9-Gang-Automatik. Derzeit werden nur 50 Getriebe am Tag produziert. Ab Herbst wird sie auch beim MoPf-CLS 350 Bluetec eingesetzt und erhält zudem eine Segelfunktion.

Meine Meinung: Bis die 9-Gang-Automatik endlich großflächig (auch in Volumenmodellen wie C 180, C 220 Bluetec sowie E 220 CDI) zum Einsatz kommt, hat der Wettbewerb wohl schon die 10-Gang-Automatik am Start.

Zitat:

Original geschrieben von Premiummitglied


Auf jesmb.de gibt es weitere Neuigkeiten zur 9-Gang-Automatik. Derzeit werden nur 50 Getriebe am Tag produziert. Ab Herbst wird sie auch beim MoPf-CLS 350 Bluetec eingesetzt und erhält zudem eine Segelfunktion.

Meine Meinung: Bis die 9-Gang-Automatik endlich großflächig (auch in Volumenmodellen wie C 180, C 220 Bluetec sowie E 220 CDI) zum Einsatz kommt, hat der Wettbewerb wohl schon die 10-Gang-Automatik am Start.

und wie soll es dann weitergehen:
eine n-Gang Automatik ???
Ich dachte die gabe schon?

DAF irgendwann in den 60-iger, nannte man damals Variomatik, soviel ich weis.

Spass bei Seite, dieses Wettrüsten 7 Gang Automatik, dann weil BMW eine 8 Gang Automatik baut auf 9 Gang Automatik hochzurüsten, halte ich für weniger zielführend als von vielen prognostiziert.
Um optimaler mit dem fosilen Kraftstoff umzugehen solte man einfach mal ein bisschen Speck abtrainieren.
Wenn ich daran denke das mein heutiger Benz (E300CDI) leer knapp 2 to wiegt und ich mich ziemlich anstrengen muss um den Verbrauch auf 7,4 Liter zu drücken, hat mein W123 300D-Kombi bei permanentem Vollgas nur 7,4 Liter verbraucht.

OK bevor ihr anfangt zu meckern, 84 PS mit 204 PS vergleichen passt nicht!

Wirklich? mit meinem Alten war ich dann mit ca. 160 Km/h unterwegs, mit dem neueren W212 darf ich dann aber Morgens zur Arbeit nur 100 - 110 fahren.

Habt einen schönen sonnigen Tag

Controller 2411

Zitat:

Original geschrieben von Controller2411


hat mein W123 300D-Kombi bei permanentem Vollgas nur 7,4 Liter verbraucht.

Sicher?

Man schrieb das Jahr 2000. Eine Kolonne bestehend aus einem W202 C250 Diesel (113 hammerharte PS) und ein W124 220E (150 PS) rollten 3.000km im Konvoi quer durch Europa. Maximale Geschwindigkeit 140km/h. Beide verbrauchten (!!!!) knapp unter 8 Liter Diesel bzw. Super!

Aber zurück zum W123. Der verbrauchte bereits bei 140 (laut Tacho) 10,5-11,5 l/100km. Quelle? Verbrauchsdiagramm von Mercedes und Nutzererfahrungen aus dem Forum-w123.net.

Hallo J.M.G.

Sorry das ich erst jetzt antworte

Ganz sicher, mein Mercedesdealer damals in Hanau hat es auch nicht geglaubt bis ich es ihm bewiesen hatte.
Von allen meine MB´s war der 123er der Beste den ich jemals hatte (nicht unbedingt der Flotteste...grins...aber ich kam immer ans Ziel).
Zugegeben mit heutigen Autos ist ein 123er nicht zu vergleichen aber von Skandinavien bis Süditalien... das Auto ist immer nur gefahren.
In all den 486 TKM nie einen Schaden. Habe das Auto mit ca. 300 TKM von meinem Papa übernommen.
Papa hat aber auch alle 8 bis 10 TKM einen Ölwechsel gemacht und Inspektionen haben wir nie bei MB machen lassen (alles von Papa selbst gemacht).
Nach meinem 123er ging es eigentlich qualitativ nur noch schlechter...bis aktuell... W212 350er Diesel 265PS 620 NM bekommt morgen das Getriebe neu revidiert (komplettes Steuergerät (1200€ + 800€ Einbaukosten usw. + Ölwechsel und das bei gerade mal 60000 KM auf dem Tacho). Zum Glück geht das auf Garantie.

Grüße

Controller2411

Vielleicht liegen deine Probleme auch am verbauten Chip?
Falls du häufiger versuchst 500er zu jagen, geht das schon aufs Material🙂😉

Deine Antwort
Ähnliche Themen