BAB, Tempolimit, rechts überholen... wie verhalten?
Hallo,
ich versuche, immer vorschriftsmäßig zu fahren, und das geht auch ganz gut. Nun komme ich immer mal wieder in folgende Situation, in der ich im Zwiespalt zwischen Vorschrift und Sozialverträglichkeit hänge.
BAB, drei Spuren, dichter, aber fließender Verkehr, kein TL, rechts fahren LKW Kolonne, in der Mitte fahren die Leute ihre typischen 130, ich fahre links 170. So, und nun kommt eine 120er Limitierung. Die gilt ab dem Schild, weswegen ich also runterbremse, so dass ich am Schild 120 fahre (nein, ich steige nicht derart in die Eisen, dass hinter mir eine Massenkarambolage entsteht).
Meine Hintermänner ziehen nun die Augenbrauen hoch, da sie gerne mit 140 weiterfahren möchten. Ich würde deswegen ja auch gerne nach rechts wechseln, was aber nicht geht, da die Leute rechts von mir weiterhin mit 130 vorbeifahren. Ich kann jetzt rechts blinken, um meine Spurwechselabsicht anzuzeigen, aber bis da mal eine Lücke kommt, kann es dauern. Die fahren ja alle zu schnell.
Um der Sozialverträglichkeit willen müsste ich nun entweder 140 weiterfahren oder zumindest noch 130, um in die rechte Spur wechseln zu können. Ist aber alles verboten. Und die Steigerung ist, wenn dann noch eine 100er-Limituierung kurz danach kommt.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Beste Antwort im Thema
Echte 120 sind bei 90% der Autos etwa Tacho 125-135.
Das sollte man zuerst feststellen (am besten mit einem externen Navi per GPS).
Geblitzt wird erst bei echten 10% zuviel, also bei ECHTEN 132km/h. Das entspricht dann etwa Tacho 140.
Denk' mal drüber nach.
Wer so naiv ist, ohne Not Links auf Tacho 120 abzubremsen, wo in der Mitte 130 gefahren wird, hat ein Problem im Kopf. Und bringt den Verkehr in Gefahr, weil er die anderen Spuren zum Rechtsüberholen nötigt.
Er bräuchte sich ja einfach nur in der Mitte oder weiter Rechts einzufädeln und erst dort langsamer zu werden.
Eine einfache Lösung für ein nicht vorhandenen Problem.
Ich habe vollstest Verständnis für den nachfolgenden Verkehr, der sich über solche albernen Ringelpietz-Spielchen aufregt.
k-hm
27 Antworten
Links in der Kolonne fahren ist Einwirkung Dritter bzw. hat etwas mit Sicherheit zu tun.
Damit hat also meine Aussage oben nichts zu tun.
Es mir geht um die Situation, die der TE geschildert hat:
Dass er selbst aus eigener Entscheidung ohne Fremdeinwirkung Links langsamer wurde als Rechts (bedingt durch ein überinterpretiertes Tempolimit).
Was in der StVO völlig eindeutig bedeutet, dass er diese Spur nicht mehr zum Zwecke des Überholens befährt.
Er muss also rechts rüber.
Es ist so einfach.
k-hm
Zitat:
@Kai70 schrieb am 21. März 2015 um 17:31:14 Uhr:
Irgendwo zwischen deinen gefahrenen 170 km/h und den 120 km/h welche Du erreichen möchtest, überholst Du doch noch die 130 km/h schnellen auf der mittleren Spur, dort ordne dich ein und verlangsame dann deine Geschwindigkeit, wo ist das Problem ?Wenn dann von der mittleren Spur dich jemand überholen möchte, muss der halt schauen das er keinen schnelleren beim Spurwechsel behindert.
Aber bitte keinen von den 130 km/h Fahrern erst überholen und dann ausbremsen.🙄
Zitat:
@k-hm schrieb am 22. März 2015 um 10:12:46 Uhr:
[...]
Dass er selbst aus eigener Entscheidung ohne Fremdeinwirkung Links langsamer wurde als Rechts (bedingt durch ein überinterpretiertes Tempolimit).
Wie kann man ein TL
überinterpretieren? Wie kann man es überhaupt
interpretieren?
Zitat:
Was in der StVO völlig eindeutig bedeutet, dass er diese Spur nicht mehr zum Zwecke des Überholens befährt.
Er muss also rechts rüber.
Richtig. Will ich ja auch. Kann ich aber in der speziellen Situation nicht, weil die Kolonne rechts schneller fährt als ich.
@pgs-hd, ich bin ganz bei Dir 😉. Bei den mir bekannten Stellen habe ich schon ein gewisses Feeling entwickelt und ordne mich beizeiten rechts ein. Aber wie ich schon schrieb, gibt es auch die Überraschungs-Tempolimits und dann ist man plötzlich in der von Dir geschilderten Situation, wenn man das Schild "überinterpretiert" 😉. Gelassen bleiben, Blinkerhebel einrasten (gaaaaaaaanz wichtig!) und bei nächster Gelegenheit rechts rüber.
Grüße von Mischko
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Zitat:
@pgs-hd schrieb am 21. März 2015 um 17:20:41 Uhr:
Hallo,BAB, drei Spuren, dichter, aber fließender Verkehr, kein TL, rechts fahren LKW Kolonne, in der Mitte fahren die Leute ihre typischen 130, ich fahre links 170. So, und nun kommt eine 120er Limitierung. Die gilt ab dem Schild, weswegen ich also runterbremse, so dass ich am Schild 120 fahre (nein, ich steige nicht derart in die Eisen, dass hinter mir eine Massenkarambolage entsteht).
Meine Hintermänner ziehen nun die Augenbrauen hoch, da sie gerne mit 140 weiterfahren möchten. Ich würde deswegen ja auch gerne nach rechts wechseln, was aber nicht geht, da die Leute rechts von mir weiterhin mit 130 vorbeifahren. Ich kann jetzt rechts blinken, um meine Spurwechselabsicht anzuzeigen, aber bis da mal eine Lücke kommt, kann es dauern. Die fahren ja alle zu schnell.
Um der Sozialverträglichkeit willen müsste ich nun entweder 140 weiterfahren oder zumindest noch 130, um in die rechte Spur wechseln zu können. Ist aber alles verboten. Und die Steigerung ist, wenn dann noch eine 100er-Limituierung kurz danach kommt.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Was die Anderen alles an Regelübertretungen machen, befreit einen selbst nicht von der Regelkonformität.
Also:
- 120 km/h fahren (GPS): check!
- nach rechts wechseln - ohne den Verkehr auf der anderen Spur zu gefährden: check!
Wenn Du rechts überholt wirst, ist das nicht DEIN Problem.
Wenn Andere schneller fahren wollen, als erlaubt, ist das nicht DEIN Problem - wichtig ist, dass Du Andere nicht "erziehst", das wäre Nötigung - tust Du ja auch nicht.
Also: abbremsen auf 120, warten bis Platz ist, rechts einordnen und auf alle Andere, "scheißen".
Wenn Du von diesem 120-er Schild aber weißt, dann ist es sinnvoll, rechtzeitig auf 130 herunterzugehen, nach rechts rüber und dann auf der rechten Spur die 120 zu erreichen. Ob Du 500 m früher oder später auf 120 bist, macht in der Gesamtfahrzeit gerade mal 0,00 s Zeitgewinn oder Zeitverlust aus.
Noch blöder ist, wenn Tempo 80 nach einer Baustelle aufgehoben wird, aber ein 40t-LKW bereits mit 100 km/h neben Dich gefahren ist....Oder dicht auffährt und Dich anblinkt... :-D
GANZ blöd ist, wenn ein notorischer Linksfahrer, den man nach 90km endlich überholen konnte, einen an der Baustelle mit verboten hoher Geschwindigkeit überholt und wieder 90 km auf der linken Spur vor einem herfährt.... Aberr: Tzätz Leif...
Z.
Wenn ich durch Ortskenntnis oder Baustellen-Vorankündigung das vorher weiß, gehe ich natürlich schon vorher rüber und runter. Es geht mir ja nicht darum, links rumzueiern, das finde ich ja bei anderen auch nicht witzig.
Zitat:
@pgs-hd schrieb am 21. März 2015 um 17:40:01 Uhr:
Ist das so? Immer?Zitat:
Geblitzt wird erst bei echten 10% zuviel, also bei ECHTEN 132km/h. [...] Denk' mal drüber nach. [...]
Nein, das ist ein Mythos der immer wieder gerne verbreitet wird. Ich kann Dir einen Owi-Bescheid einscannen, bei dem mir 123 km/h (nach Abzug der Toleranz) bei erlaubten 120 vorgeworfen werden. Demnach war der am Messgerät angezeigte Wert ca. 126 km/... Das klingt eher nach einer "Blitzschwelle" von 125 km/h angezeigter Wert.
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 23. März 2015 um 14:17:30 Uhr:
@pgs-hd schrieb am 21. März 2015 um 17:40:01 Uhr:
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 23. März 2015 um 14:17:30 Uhr:
Nein, das ist ein Mythos der immer wieder gerne verbreitet wird. Ich kann Dir einen Owi-Bescheid einscannen, bei dem mir 123 km/h (nach Abzug der Toleranz) bei erlaubten 120 vorgeworfen werden. Demnach war der am Messgerät angezeigte Wert ca. 126 km/... Das klingt eher nach einer "Blitzschwelle" von 125 km/h angezeigter Wert.Zitat:
@pgs-hd schrieb am 21. März 2015 um 17:40:01 Uhr:
Ist das so? Immer?
Jede Blitzerkolonne hat ihre eigenen Regeln, manche sind publiziert, andere sind geheim.
Außerdem ist das Tempo, bei dem geblitzt wird, und das Tempo, ab wann Briefe rausgehen, durchaus unterschiedlich. Ich wurde in Esslingen geblitzt, vielleicht 51 km/h lt. GPS - aber es kam kein Brief. Klar - die offizielle Toleranz ist 53 km/h. In Wuppertal hieß es, inoffiziell, dass ab 10 km/h zu viel geblitzt wird, weil die keinen Bock auf die ganzen Einsprüche haben. Das weiß ich von eine Polizisten, der abends in der Uni auch zur Discoverantaltung kam (mit Kumpels, die waren oft da). Die waren in Zivil und privat, aber man kommt ja ins Gespräch auf so Verantaltungen. Er hat aber betont, dass auch private Firmen mit der Verkehrsüberwachung betraut sien können, und wie DIE verfahren, wisse er nicht.
Toleranz hin oder her - 5 km/h Toleranz (gilt ab 100 km/h) kann aus TECHNISCHER Sicht heißen, dass bei 95 km/h geblitzt wird, dann 100 km/h "gemessen" wird, also bei 101 km/h schon 106 gemessen wurde, und damit das Ticket wegen 1 km/h Übertretung verschickt wird. Das ist jetzt aber mal "worst case". Um solchen Fehlern zu entgehen, sagen viele Blitzer, dass sie erst ab 10 km/h Übertretung eingreifen, und außerdem kalibrieren sie präzise bis zu Gunsten des Fahrers, weil sie "Raser" erwischen wollen, und nicht irgendwelche Leute, die mal ein wenig "drüber" sind.
Aber wie gesagt, das sind alles Ermessensspielräume.
Zitat:
@azrazr schrieb am 23. März 2015 um 15:58:40 Uhr:
Toleranz hin oder her - 5 km/h Toleranz (gilt ab 100 km/h)
Nein, ab 100 km/h werden 3% vom gemessenen Wert abgezogen, bis 100 km/h sind es 3 km/h.
Zitat:
@Kai70 schrieb am 23. März 2015 um 17:22:14 Uhr:
Nein, ab 100 km/h werden 3% vom gemessenen Wert abgezogen, bis 100 km/h sind es 3 km/h.Zitat:
@azrazr schrieb am 23. März 2015 um 15:58:40 Uhr:
Toleranz hin oder her - 5 km/h Toleranz (gilt ab 100 km/h) kann aus TECHNISCHER Sicht heißen, dass bei 95 km/h geblitzt wird, dann 100 km/h "gemessen" wird
Richtig. Wenn der Blitzer also auf einen Auslösewert von 125 km/h (bei 120 km/h erlaubt) eingestellt ist, wären der kleinste "vorwerfbare" Wert 121,25 km/h (125 km/h - 3% vom Messwert). Klingt plausibel. Kostet auch nur einen 10er...
Puh - wo habe ich nun meine 5 km/h dann her...? Wie auch immer... Mit 3% oder anderen Toleranzen... Worst case kann 1 km/h zu viel zum Ticket führen, UND natürlich zum Einspruch usw... Deswegen VERSCHICKEN viele Behörden die Tickets erst ab 10 km/h zu viel, aber das ist nach wie vor nur eine pragmatische Verfahrensweise, und keine belastbare keine Rechtsgrundlage. Gelitzt wird potentiell alles...
Es gibt ja auch noch die blitzlosen Blitze :-D
Edit: einem Blitzer gönne ich aber keinen Zehner. Nicht mal einen Cent... Es steckt ja keine Leistung dahinter. Seit dem ich mit Tempomat fahre, und nur noch hinter Schranken parke (Gelübte im September 2010 nach im Schnitt 4 Tickets pro Jahr für blödsinnige Unaufmerksamkeiten), zahle ich keine Tickets mehr :-)
Ist das euer Ernst hier so etwas zu diskutieren,
Sorry, aber wer das Fahren auf der Autobahn inklusive Rechtsfahrgebot nicht kappiert, sollte lieber nochmal in die Fahrschule gehen.
In Deutschland gilt immernoch das Rechtsfahrgebot, egal was für ein Tempolimit besteht. Wenn andere schneller fahren wollen, kannst du nicht einfach links bleiben nur weil du ja schon die erlaubte Geschwindigkeit fährst.
Ob du es glaubst oder nicht, einige wollen trotzdem etwas schneller vorankommen.
Wie einige am Anfang schon erwähnt haben, verstehe ich allerdings auch nicht, wo das Problem liegt, während des Abbremsens einfach rechts rüber zu fahren.
Zitat:
@Mercedes-Camper schrieb am 24. März 2015 um 11:45:00 Uhr:
Ist das euer Ernst hier so etwas zu diskutieren,Sorry, aber wer das Fahren auf der Autobahn inklusive Rechtsfahrgebot nicht kappiert, sollte lieber nochmal in die Fahrschule gehen.
Du hast das "Problem" offenbar nicht verstanden.
Zitat:
In Deutschland gilt immernoch das Rechtsfahrgebot, egal was für ein Tempolimit besteht. Wenn andere schneller fahren wollen, kannst du nicht einfach links bleiben nur weil du ja schon die erlaubte Geschwindigkeit fährst.
<loriot> Ach. </loriot>
Zitat:
Ob du es glaubst oder nicht, einige wollen trotzdem etwas schneller vorankommen.
Ob du es glaubst oder nicht, das weiß ich. und ob du es glaubst oder nicht, ich bin niemand, der sich Leuten, die schnell fahren wollen, unnötig in den Weg stellt. Und ob du es glaubst oder nicht, ich mache Schnellfahrern auch gerne partnerschaftlich Platz, auch wenn ich mal dafür kurz runter muss.
Und genau deswegen ergab sich ja auch meine Frage. Wenn mir das alles nämlich einfach egal wäre, würde ich einfach gemütlich die Linksspur blockieren und da rumgammeln, ohne mich um die anderen Verkehrsteilnehmer zu kümmern. Aber Hauptsache gleichmal nach dem Motto"Linksspurschleicher" schreien.
Zitat:
Wie einige am Anfang schon erwähnt haben, verstehe ich allerdings auch nicht, wo das Problem liegt, während des Abbremsens einfach rechts rüber zu fahren.
Gute Idee, wenn rechts von dir Kfz sind, einfach mal "rechts rüber zu fahren".
Entweder meine Beschreibung ist so schlecht formuliert, oder aber manche Leute haben Fragen und Antworten schon fertig formuliert im Kopf und hauen die bei den entsprechenden Buzzwords nur noch raus. Vielleicht sollte ich solche Fragen auch nur noch im RL diskutieren.