Automatiköl: Mopar ATF Plus 3 Type 7176 = Ravenol ATF 5/4 HP?
Moin moin,
Laut Werkstatthandbuch braucht das Automatikgetriebe Mopar ATF Plus 3 Type 7176 - was immer das bedeuten mag. Automatiköl gehört zu den Bereichen, von denen ich bislang null Ahnung habe.
Frage: ich habe noch ungeöffnetes Ravenol ATF 5/4 HP stehen - kann ich das zum Austauschen oder ggf. zum Nachfüllen verwenden? Wär ja zu praktisch, wenn die kompatibel wären.
Achja, es geht dabei um meinen 14 Jahre alten Chrysler 300M. Und nein, ich heize damit nicht. Ich fahre das Schiff eher sinnig. 😉
10 Antworten
Scheiss egal viele sagen nur das andere sagen nur das.
Doch mit ATF 2 plusauf mineralischer Basis ist das billigste und es erfühlt seinen Dienst.
Bey
Füll ein mineralisches Öl ins A 604 und es ist in kürzester Zeit hinüber.
Und Automaikgetriebeöle mischen darf man sowieso nicht, es sei denn sie sind gleicher Herkunft.
Naja, dies ist wieder das umstrittenste Thema hier.
Meine Meinung dazu, falls es interessiert, ist: Grundsätzlich sollten die ATF-Öle untereinander mischbar sein, da im Havariefall kaum einer weiß, was gerade im Getriebe schwimmt bzw. nicht gerade das verfügbar ist, was drin ist und da muss man auch ein anderes ATF nachfüllen können. Das ist natürlich nicht unbedingt optimal, aber das Getriebe geht dadurch nicht kaputt und bei den Ölen wird auch nichts ausfallen (Flockung, etc.). Zumindest die Farbe des Öles sollte übereinstimmen.
Jeder große Hersteller von Automaten hat seine eigenen Spezifikationen, die sich in einer vergleichbaren Klasse (meist Zeitpunkt der Markteinführung) in den Eigenschaften überschneiden bzw. grundsätzlich überdecken - Müssen sie ja auch, weil das Funktionsprinzip der Automaten (mit Wandler und Planetensätzen) im Grundsatz gleich ist. Es konnte mir auch noch keiner schlüssig darlegen, weshalb ein "falsches" Öl ein Getriebe zerstören kann, vorausgesetzt das ATF passt zum Baujahr des Getriebes. Die Chrysler-Spezifikation (ATF+2/3/4) scheint es nur auf Lizenz zu geben und da verzichten wahrscheinlich viele Hersteller dafür unnötig Geld auszugeben.
Das ATF 5/4 HP ist speziell für die älteren Automaten des Herstellers ZF gemischt worden. Und da die Europäer höhere Anforderungen als die Amis an die Leistungsfähigkeit der ATF´s stellen, sollte es auch keine Probleme geben, zumal Dein Getriebe letztlich auf einer Entwicklung aus den 80ern beruht. Aber da das ATF 5/4 HP braun und nicht rot ist, würde ich zumindest versuchen, das bisherige ATF vollständig durch Spülung des Systems zu wechseln.
Übrigens nutze ich seit über 10Jahren für "meine" Flotte ein ATF nach Dexron III, den "Getriebe-Tod" für Chrysler-Automaten schlecht hin, wenn man hier alles glauben mag und habe damit bisher keine Probleme. Selbst in den alten Service-Manuals steht noch, dass ersatzweise ein Dexron II/III Verwendung finden kann.
Chrysler Automat ist nicht gleich Chrysler Automat.
Das ATF+3 oder 4 sollte nur in allen Ultradrive Automaten verwendet werden. Alle Abwandlungen vom Torqueflite, auch das A 670 welches bis zur 3. Generation der Minivans verwendet wurde, "braucht" aber eher Dexron II oder III.
Ein originales, ungeöffnetes und unüberholtes A 604 VOR Baujahr 1991 kommt nicht mit Dexron III klar, da die Kupplungen für diese mineralischen / teilmineralischen Öle nicht ausgelegt war. Ein Freund von mir benutzt auch Dexron III in überholten 41TE Getriebe, speziell gekoppelt an den 3.3er. Funktioniert tadellos.
Mein Voyager AS Getriebe ist nach dem ersten Ölwechsel nach 125 000 KM mit Dexron II gestorebn, innerhalb von 1000 KM. Alle Dichtringe an der Welle waren verschlissen, ebenso die Lock up Kupplung.
Und zum eigentlich hinterfragten Auto....die LH Bodies ab 1997 haben speziell entwickelte Kupplungen für das ATF+4. Diese vertragen KEIN anderes Öl, ohne zu mucken.
Hier die Freigabeliste:
Öhm - nochmal ganz blöd nachgefragt:
- ist das ATF 5/4 ein ATF+4 Öl bzw. ist es besser oder schlechter?
- wenn das Getriebe ein +4 haben will, warum fordert das Werkstatthandbuch dann ein +3?
Ich noch mal. Also, ich glaube nicht daran, dass Chrysler "gaaanz spezielle Reibbeläge in nur einem Getriebe einer bestimmten Serie" verbauen lies. Zumal in regenerierten Automaten sonstwas für Beläge verbaut werden konnten und die Getriebe auch damit funktionieren. Naja egal. Und dass die 604er vor 1991 (ungeöffnet, was es eigentlich nicht mehr geben wird) nicht mit DexronIII "klar"kommen, halte ich auch für ein Gerücht - Das 1993 eingeführte DexronIII (gibt es übrigens auch vollsynthetisch) ist absolut abwärtskompatible. Auch ist es sicher tragisch, dass das Getriebe vom Kevman irgendwann gestorben ist (Herzliches Beileid noch!), aber ob dies ein DexronII bewirkt haben soll ...?
Und zur eigentlichen Frage: Welches Öl nun besser ist, kann man sicher erst sagen, wenn man die Testergebnisse vergleicht, welche aber nicht ohne Weiteres abrufbar sein dürften - Keine Ahnung, ob so etwas veröffentlicht wird. Sicher ist nur, dass die ZF-Getriebe, für die das Öl speziell gemischt wurde, auch mit Ölen nach DeronII/III laufen. Somit werden diese Normen übertroffen, was im Umkehrschluss heißt, dass man dieses Öl sicher auch verwenden kann, wenn ein DexronIII vorgeschrieben ist.
Und wenn das originale Service-Buch ein ATF+3 vorschreibt, dann ist es so wie ich es im 2.Satz beschrieben hatte, reicht auch ein ATF+3 bzw. ein vergleichbares ATF. Speziell Chrysler hatte bei der Einführung seines moparATF+4 Probleme mit der Abwärtskompatibilität. Getriebe, welche schon mit einem +3 befüllt waren, durften keines Falls (Chrysler-Info) mit +4 befüllt werden. Als Grund hierfür wurden Probleme mit den Dichtungen angegeben - Mutmaßlich (genaue Infos liegen nicht vor) haben sich Bestandteile vom +3 in den Kunststoff der Dichtungen eingebracht, die im Kontakt mit Bestandteilen des +4 zu Aushärtungen führen können. Dies scheint allerdings nur die alten mopar-Mischungen zu betreffen. Nachdem es das mopar+3 nicht mehr gibt, soll es kein Problem mehr sein - Entweder das +4 wurde neu gemischt oder Chrysler hat es einfach ignoriert, dass Undichtigkeiten auftreten können (nicht müssen). Ist ja auch letztlich Wurst, da jeder selbst wissen sollte, was er in sein Getriebe schüttet bzw. mischt.
Übrigens habe ich neulich auf einer aktuellen Seite ( http://www.ustruckperformance.de/.../...TF4-Automatikgetriebe-Oel.html ) eines Anbieters von moparATF gelesen, dass die Automaten 41te (a604) bis 1999 nicht mit ATF+4 befüllt werden dürfen - Allerdings soll das nur die Voyager betreffen?! Halte ich auch für Quatsch, aber so entstehen unterschiedlichste Meinungen. Persönlich würde ich das moparATF+4 nur da verwenden, wo ich weiß, dass da auch nie etwas anderes drin war bzw. bei neu aufgebauten Getrieben und auch nur, weil Chrysler mit seinen Mischverboten (Welche dann wieder aufgehoben wurden - Zufällig zum Zeitpunkt, wo das moparATF+3 nicht mehr verfügbar war!?) einen verunsichert hat - Die moparMischung bleibt mir suspekt. Da verwende ich lieber andere +4 oder Dexron IV/V und mache das einzig am Baujahr bzw. Einführungszeitraum der Getriebe fest.
Ich habe jetzt mal ganz konkret warmes Öl auf ebenem Boden gemessen: zu viel drin. Ich habe etwas abgesaugt, bis es nach Tabelle zur Temperatur passen sollte und behalte den Stand mal im Auge.
Das Öl, das drin ist, scheint mir eher bräunlich zu sein, ohne verdreckt zu wirken. Es stinkt fürchterlich nach, tja, wonach... Ich glaube, altes Frittenfett kommt der Sache am nächsten. ich weiß leider mangels Erfahrung nicht, wie es riechen sollte, wenn es frisch ist.
Ja, die gaaanz speziellen Reibbeläge gab es. So speziell waren sie eigentlich nicht, eher mit feinerer Struktur für das eben entwickelte ATF+4.
Und die ungeöffneten Getriebe gibt es noch, bei mir. Mein Saratoga ist aus erster Hand, hat jetzt gut 200 000 runter, Getriebe ist ausgelutscht wie die Sau, da Hängerbetrieb. In diesem Getriebe fahre ich seit knapp 100 000 KM mit Valvoline Max Life (ja, das Dexron / Mercon Wundermittel). Funktioniert, wie du sagst, weil vollsynthetisch.
Das Getriebe von meinem Voyager wurde nach 125k KM, wie gesagt, mit Dexron II serviciert, ist abgebrannt.
Das Problem mit den Dichtungen halte ich auch für ein Gerücht. Das ATF+4 in die alten A604 Automaten nicht gekippt werden soll jedoch schon. Mein Tauschgetriebe vom Voyager hat eine unbekannte Laufleistung, das Öl war Rot, aber alt. Nach der Spülung mit ATF+4 rutscht es im 2ten Gang, auch das hochschalten von 2 auf 3 ist leicht zu spüren. Neuere Software (Ende 1997 für die 1st Gen´s) bewirkte auch nichts, außer das beheben der bekannten Trägheit von Downshift 2 auf 1. Bei den neueren wäre es mir egal, ATF+3 ist mit ATF+4 mischbar und kompatibel, handelt es sich um ein Getriebe nach BJ 1996, so ein Forumskumpel von Valvoline in Texas.
Nach langem Beschäftigen mit dieser Drecksmaterie, komme ich auf das gleiche Fazit wie *kann+weiss nix* ..... am besten zeitgemäße Öle in das Getriebe, wenn man sich des Baujahres der Treiberei neben dem Motor sicher ist.
@Langschwert: Wenn dein Öl braun ist, sollte es dringend mal raus.....mi ATF+4 (oder such ein +3, wird aber schwierig...) machst du bei dem 42le nichts falsch.
Wenn das Öl, was im Automaten war/ist, durch Benutzung bräunlich ist und verbrannt riecht, dann wird das Getriebe wahrscheinlich nicht mehr lange machen. Das "Frittenöl" zeugt von erhöhtem Kupplungsschlupf mit Überhitzung (Ein paar Kupplungen -meist OD- werden an der Verschleißgrenze sein.). Hier wirst Du mit einem Ölwechsel auch nichts retten können, auch wenn das neue Öl den Reibbeiwert positiv beeinflussen wird. Natürlich kannst Du noch so lange fahren wie es geht, mach aber nicht das neue Öl dafür verantwortlich, wenn der Zeitpunkt des Abschieds gekommen ist.