Automatikgetriebe 722.6

Mercedes E-Klasse W210

Hallo liebe Forumsmitglieder :-)

Ich habe da mal eine Frage zum Getriebe 722.6 im S210. Mag sein das ich mir da was einbilde und die Flöhe husten höre, aber vielleicht hat jemand eine Erfahrung dazu.

Der 5-Gang Automat schaltet hoch und runter wie eine 1, bis auf folgende Situation:

Steile Abfahrt mit Bremseneinsatz und Schalter auf S schaltet er ab und an von 2 auf 1 etwas "ruppig". Mit Stellung W ist natürlich nichts zu bemerken.

Berg auf oder im Flachen ist dieser Schaltvorgang tadellos.

Ist dies mit Bremsen während des Schaltvorgangs zu erklären oder könnte ein Defekt vorliegen?

Beste Antwort im Thema

Danke für das nennen deiner Vorgehensweise, Expat_MI

Ich bin neugierig, da Hydrauliksysteme und Automatikgetriebe mitunter mein täglich Brot sind. Bin kein Instandsetzer sondern auf der Zuliefererseite und interessiere mich immer gerne dafür was ein Bauteil kann und erst in zweiter Linie dafür, wofür es gebaut wurde.

Ich schicke voraus, das ich Tim Eckart kenne und wir fachlich häufig mit einander zu tun haben.

Tim wird kontrovers diskutiert, jedoch ist er mit der Ausnahme von zwei anderen Anbietern im automotiven Bereich, von meinem Standpunkt aus gesehen, einer der fachlich Versiertesten und auf Praktikabilität seines Spülwagens/Reinigers bedachteste Problemlöser bei ATGs mit Systemkontamination und vor allen zu viel altem ATF.

Ich nehme deine Worte auch nicht als Angriff gegen ihn wahr. Selbst wenn das so wäre, so ist das das Privileg von TE im Rampenlicht zu stehen. Dabei werden die einen Ihn lieben und andere wiederum hassen. Das ist völlig ok. Ich bin nicht hier um zu missionieren, sondern bin eben auch ein 210er Besitzer.

Wenn du offen für eine Anregung bist, so lege ich los:

Du kannst die Pumpe im ATG die Arbeit des Austausches selber erledigen lassen. Versuche es deinem Hydrauliksystem so einfach wie möglich zu machen, das neue Öl einzusaugen. Arbeite beim Einsaugen ohne Gefälle zum Boden hin, am besten möglichst parallel zur Ansaughöhe. Ein Kanister Frischöl und einer für Altöl.

Damit entlastest du die Pumpe im ATG. Betagte ATGs, die nicht revidiert worden sind sollten in jedem Funktionsbereich geschont werden. Mit Gefälle drückst du der Pumpe mehr Last auf als notwendig.

Solltest du den kleinen Wärmetauscher(PlattenWT) verbaut haben, dann tausche den bei der Gelegenheit mit aus, denn dort fängt sich jede Menge Schlonz und Teilchen jeglicher Mikrongrösse. Der Wechsel auf frisches Öl löst dir diesen Dreck teilweise wieder frei und dann werden die Probleme im ATG eher schneller grösser als das der Ist- Zustand beibehalten wird.

Die Wandlerablassschraube ist so ein Thema.
Wandler ohne Schrauben herzustellen ist auf der einen Seite zwar günstiger in der Produktion hat aber auch das Problem der höheren Unwucht. Wandler müssen alle auf einen Fine Balance Tester (wie Reifen und Felge) und die mit Ablasschraube haben immer etwas mehr Unwucht gehabt als die ohne die Schraube.

MB hat sich hier für den Kompromiss der schlechteren Wartung bei Komfortzugewinn und geringerer Belastung des Wellendichtringes am Wandlerschaft entschieden. OK, damit leben wir nun. Mich freut´s, wir verkaufen gerne Teile, und die von den MB Wandlern gehören dazu.

Ich wünsche dir viel Erfolg, bin gespannt auf dein Resultat, und freue mich über eine Nachricht von dir wie es gelaufen ist.

Gruß

Miles

P.S.: Die Brücke auf deinem Bild, ist das die Mackinac Bridge in MI?

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Hallo D-C, nein habe ich nicht...🙄

Zitat:

Original geschrieben von FIFOH


Hallo D-C, nein habe ich nicht...🙄

Könntest ja ggfs. bei Interesse eine PN schreiben und mir Deine beiden FIN Nummern mitteilen.

Dann schaue ich mal bzw. sende Dir die Daten.

Im Scheckheft ist auch kein Datenblatt angehängt ?

Gruß, D-C.

Hallo zusammen,

bei all dem bisher schon diskutierten bleibt mir nur der Verweis auf zwei Dinge, die mE absolut relevant für das saubere Durchschalten unserer 722.6xx Getriebe sind:

1. Getriebespülung, nicht Getriebeölwechsel sollte als absolut notwendiger Wartungsschritt angesehen werden, erst recht wenn die Probleme schon spürbar sind.

Eine derartige Spülung macht natürlich nicht nur TE, sondern eine ähnliche Spültechnik gibt es auch im Nutzfahrzeug-Bereich schon. Bei meinem 210 wurde der Spülwagen anscheinend von einer LKW-Werkstatt ausgeliehen, und die Spülung erfolgte im direkten Austausch des Öls über die Zulauf- und Rücklaufleitung am Ölkühler. Es wurde quasi mit Öl durchgespült, bis alles sauber war. Ergebnis: super, genau wie bei der TE-Methode.

2. Eine Ansaugtrakt-Revision empfiehlt sich beim M112/113 definitiv, wie schon hier beschrieben. Ist auch was in den FAQ hinterlegt, habe aber die Nummer gerade nicht parat... werd halt auch nicht jünger 😉

Bei mir waren es insbesondere die Schläuche von der Steuergehäuseentlüftung, die langsam porös wurden und wohl minimal Luft gezogen hatten.

Warum ist das wichtig? Ganz einfach, nach jedem der beiden Schritte kann sich das Schaltverhalten der Automatik ziemlich deutlich verändern. Besonders nach der Ansaugtrakt-Revision sind Schaltvorgänge nun kaum noch spürbar, selbst das bisher etwas deutlicher spürbare Hochschalten von 2 auf 3 ist bei warmem Motor kaum noch wahrnehmbar.

Bei der Revision sind insbesondere die "Dichtbeilagen" (O-Ringe zwischen den einzelnen Teilen) und die Entlüftungsschläuche wichtige Teile. Den LMM kann man mit Wasser reinigen, fertig.

Viel Erfolg!

Grüsse
timmi

Zitat:

Original geschrieben von Medlock


Mensch Miles,

schon wieder das mit dem kleinen WT...vllt tu ich mich schwer,aber ich finde da nix eindeutiges darüber.

Gibt es eine Unterscheidungsmöglichkeit,wenn möglich in bildlicher Form?

Da müsste es ja im Zubehör zwei verschiedene für das Fzg geben, aber ich finde immer nur einen.

@Medlock...

Good Job!
Deine Hartnäckigkeit hat mich dazu veranlasst eine Anfrage bei meinem MB Ansprechpartner zu stellen und was bis jetzt herauskam ist in der Tat recht überraschend für mich.

Näheres gibt es von mir, wenn ich die Fakten habe. Für einen Teil meiner Aussage muß ich mir allerdings jetzt bereits Asche auf mein Haupt streuen....zumindest sterben ich dann nicht dumm und bin wieder a bissl gschaider.

Wünsch dir Medlock und natürlich auch euch allen erst einmal ein schönes WE.

Gruß vom Berg

Miles

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Servus Miles,

ich wollte jetzt nicht so deutlich meinen Finger drauf zeigen, aber die Aussage hat mein Interesse geweckt, sodass ich da Klarheit haben wollte.

Der kompetente (?) Teilemann konnte mir da keine zufriedenstellende Antwort geben, deswegen hab ich da so nachgebohrt.

Zitat:

Original geschrieben von Medlock


Servus Miles,

ich wollte jetzt nicht so deutlich meinen Finger drauf zeigen, aber die Aussage hat mein Interesse geweckt, sodass ich da Klarheit haben wollte.

Der kompetente (?) Teilemann konnte mir da keine zufriedenstellende Antwort geben, deswegen hab ich da so nachgebohrt.

...ja, der wird seine Schwierigkeiten damit bekommen. Antwort kommt sobald ich das gesichert habe.

Gruß

Miles

Hallo zusammen,

seit einem Monat bin ich auch 722.6-Fahrer (C180T, Bj. 1999, 115.000 km, Ölwechsel soll schon mal gemacht worden sein).

Einen Schaltruck beim Runterschalten produziert mein Getriebe auch, was mich aber mehr interessiert: Ich höre das Getriebe (bei meinem alten c180 habe ich nie etwas vom Getriebe gehört). Am lautesten im Schiebebetrieb. Hört sich ungefähr so an, wie man es vom Rückwärtsfahren her kennt.
Falls das nicht normal ist: Kann die Ursache bei altem Öl liegen? Oder mehr ein mechanisches Problem, z.B. bei der Lagerung der Antriebswelle?

Danke und Grüße.

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