Autokauf, frischer,gefälschter Tüv

Hallo,

nehmen wir man an eine Privatperson sieht bei einem der bekannten Portale für Kfz Verkäufe ein tolles Auto.
Die Person nimmt nun Kontakt mit dem ebenfalls privaten Verkäufer auf.
Man verhandelt per Email den Kaufpreis und erfährt, daß das Auto 100% ist und für den Preis einen Tag später noch Tüv bekommen soll.

Nachdem nun die Tüv Prüfung erfolgreich verlaufen ist, ist man sich einig, das Auto am nächsten Tag abgeholt werden soll.

Gesagt, getan. Der Käufer fährt zusammen mit einer weiteren Person einige hundert Kilometer um Probe zu fahren und den Kauf abzuwickeln.
Probefahrt verläuft gut, das Auto ist sehr laut und sehr hart (Sportwagen), alles sieht top aus, man ist geblendet.

Wieder zu Hause, beim durchsehen der Unterlagen fällt schon nach einem Tag auf, daß die Felgen+Reifenkombination nicht eingetragen ist. Gut, der Käufer drückt ein Auge zu, da Felgen flatschneu und sehr teuer sind.

Zwei Tage bei der Zulassung fällt dem Käufer das Prüfdatum des Tüvs negativ ins Auge, denn laut Email sollte der Tüv am 22. gemacht werden, aber es steht der 16. des Monats drauf. Hmmm, ok, zähneknirschend denkt der Käufer, ok, hat der Verkäufer eben geflunkert.
Aber der fahle Beigeschmack blieb.

Zwei weitere Tage später fällt dem Käufer ein schlagen auf und bei der ersten offenen Fahrt (Cabrio) fallen komische Geräusche auf.

Das veranlasste den Käufer zu einer Prüfung in eine Werkstatt.
Einiges ausgeschlagen, nicht eingetragene Felgen, extrem undichte Gasanlage, irgendein Stück Gummi in die Federn gebunden, Anschlaggummies zerfetzt ect.
Fazit: So hat der Wagen keinen Tüv bekommen.

Also ruft der Käufer beim Prüfungsbüro an. Was dann folgte, hat den Käufer tief getroffen.
Den Prüfer gibt es nicht, den Wagen kann man in der Datenbank nicht finden.

Zusammen mit anderen Ungereimtheiten, ergibt das ein Puzzle. Ergebnis, das Auto hat keinen Tüv.

Der käufer hat den Bericht an das Prüfbüro geschickt, zwecks 100% Überprüfung. Das Prüfbüro rät dem Verkäufer die Prüfung abzuwarten und anschließend zu handeln.

Wie würde man in so einem Fall handeln? Was zuerst, was auf jeden Fall?

Termin beim Anwalt ist gemacht, Anzeige folgt.

LG

Achso, noch vergessen, uns wurde zugesichert, das das Auto 100% ist und Mängelfrei, sowie an dem tag frisch Tüv.
Jetzt ist der Tüv Bericht aber datiert auf ein Datum was vor dem ersten Kontakt liegt. Nehmen wir mal an, ich hatte den 1. Kontakt am 1.1.2013 (fiktiv), mir wird für den nächsten Montag frisch Tüv versprochen. Und ich bekam auch am Tag nach dem 1. Kontakt Fotos, extra für mich aufgenommen, auf denen auch die alte Plakette zu sehen ist.
Wir holen das Auto und beim zulassen steht auf dem Tüv Bericht aber der 25.12.2012.
Hier sollte der Vorsatz doch zu 100% bewiesen sein, oder?
Wir reden hier auch von einem Betrag jenseits der 7000€.
Hab auch ALLES schriftlich mit Datum (Emails, alles aufhoben)

LG

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von trouble01


..........

Stelle Dir mal vor, jemand der nicht aus dem Kfz-Gewerbe kommt, hätte diese Mühle gekauft und wäre damit in einen schlimmen Unfall verwickelt worden!

I stelle mir dazu eigentlich eine ganz andere Frage:

Wer, der nach Angaben der TE aus dem Kfz-Gewerbe kommt und dazu hier noch sehr erfahren ist, kauft unter den beschriebenen Umständen überhaupt so eine Mühle und laßt sich dabei so über den Tisch ziehen?

52 weitere Antworten
52 Antworten

Naja, die Autos in dem Segment sind eben so teuer und oft, sehr oft auch noch teurer. Kaum was brauchbares im Moment unter 9000€ zu bekommen. Ist auch obendrein Traumauto meines Mannes.

Und mein Mann pflegt seine Autos und jedes noch so klitzekleie Mängelchen wird dann auch sofort repariert. Und wenn man ein Auto plflegt, dann hat man auch was davon. Oder was meint ihr, wo die top gepflegten Oltimer herkommen? Was spricht dagegen hieraus einen zu machen. Hatten auch schon ein 20 Jahre altes E30 Cabrio.

Wir haben damals unseren Omega A tiptop mit 500.000 km noch verkauft. Ich fahr nicht soviel. Mein Mann ist noch von der alten Schule, er baut ein Auto auseinander und wieder zusammen. Darum ist bei uns kein Auto ein Problem.

Das Gebrachsspuren dran sind, ganz klar, aber er hat geschrieben das Auto hätte KEINE Mängel und alles wäre 100%, das habe ich schriftlich von ihm. Und im Vertrag steht, daß man bei Vorsatz (und das ist es für mich) die Gewährleistung nicht wirksam ausschließen kann.

Überigens kam heute morgen der Anruf der Tüv Stelle. Der HU und AU Bericht sind beide eindeutig gefälscht. Ein Schelm, wer da an Vorsatz denkt.....

LG

Zitat:

Original geschrieben von Gipsy1978


Und im Vertrag steht, daß man bei Vorsatz (und das ist es für mich) die Gewährleistung nicht wirksam ausschließen kann.

Unerheblich.

Gewährleistung ist ein stumpfes Schwert, denn man kann die nicht durchsetzen. Der Verkäufer "muss" hier zwar (sehr wahrscheinlich) Gewähr leisten, aber man kann ihn nicht dazu zwingen, das Fahrzeug zu reparieren, Fremdkosten dieser Mängelbeseitigung zu übernehmen oder einen Minderpreis zu gewähren.

Der Verkäufer ist zwar zur Mängelbeseitigung verpflichtet, aber wenn er diese verweigert, kann der Käufer den Wagen ausschließlich zurück geben. Was jedoch wesentlich einfacher und schneller wegen diesen "Schummeleien" beim Verkauf und Vertrag gemacht werden kann.

Was ihr jedoch nicht wollt und mit eben diesem Nichtwollen Euch selbst in einen Käfig gesetzt habt.

Zitat:

Original geschrieben von Gipsy1978


Überigens kam heute morgen der Anruf der Tüv Stelle. Der HU und AU Bericht sind beide eindeutig gefälscht. Ein Schelm, wer da an Vorsatz denkt.....

Klar gefälscht, rechnen können die noch. Auf deinem Bericht sind die Bremswerte offensichtlich falsch berechnet worden. Weder die 21% der Feststellbremse noch die 25% (eh viel zu wenig) der Betriebsbremse passen zu den angegebenen Messwerten.

Damit reden wir nicht nur von verschwiegenen Mängeln sondern von Urkundenfälschung und Betrug. Privatverkäufer, Betrug ... da wird es schwer mit Mangelbeseitigung im Rahmen der Gewährleistung. Bei Privat geht es eh wenn dann um Rücknahme wegen verschwiegenen Mängeln. Ggf. wird aber die Beweislage problematisch, wenn der Verkäufer sagt "isch dachte die Type von TÜV wäre echt" - wie willst du ihm das Gegenteil beweisen?

Hoffe die kriegen die Fälscher, solchen Betrügern gehört das Handwerk gelegt.

Zitat:

Original geschrieben von Gipsy1978


Überigens kam heute morgen der Anruf der Tüv Stelle. Der HU und AU Bericht sind beide eindeutig gefälscht. Ein Schelm, wer da an Vorsatz denkt.....

LG

Wenn das Wägelchen doch so top in Schuß sein soll, warum fälscht man dann einen Tüv-Bericht?

Das kann ich irgendwo nicht nachvollziehen.

Dann doch lieber die paar Kleinigkeiten in Ordnung gebracht und sauberen TÜV und etwas teurer verkauft. Aber dafür kein strafrechtliches Risiko.

Die Sache gefällt mir irgendwie nicht. Und fraglich ist, kann die Geschichte überhaupt noch rückabgewickelt werden. Ist der Verkäufer noch greifbar und hat er überhaupt noch Kohle?

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von trouble01


Wenn das Wägelchen doch so top in Schuß sein soll, warum fälscht man dann einen Tüv-Bericht?

In die Richtung zielte ja meine Anmerkung. Wer sagt denn dass der Verkäufer wusste dass der TÜV gefälscht ist und sich nicht ein falscher Prüfer so sein Geld "verdient"?

Wenn es nur ein paar Kleinigkeiten sind wäre es tatsächlich unsinnig den Bericht zu fälschen.

Zitat:

Original geschrieben von Moers75



Zitat:

Original geschrieben von Gipsy1978


Überigens kam heute morgen der Anruf der Tüv Stelle. Der HU und AU Bericht sind beide eindeutig gefälscht. Ein Schelm, wer da an Vorsatz denkt.....
wie willst du ihm das Gegenteil beweisen?

Das kann ich ganz klar, denn er hat am 19. geschrieben, daß er das Auto zum Tüv gebracht hat und es am Montag, den 22. Tüv bekommen hat. Dabei ist der TÜV Bericht bereits vom 16. Der Anwalt sagt ganz Klare Beweislage. Hab ja alles schriflich, so ein Depp. Also wenn die papiere nicht gefälscht sind, dann hatte er das Auto auch auf sich zugelassen etwa 1 jahr.

Ganz theoretisch könnte ich Schadenersatz verlangen und das Auto behalten. Aber der Anwalt meint auch, daß da eventuell mehr ist, wenn schon der Bericht gefälscht ist wegen solcher Lapalien im Grunde. Er meint wir würden immer nur den Betrug in dem Auto sehen, sobald etwas kaputt ist.

Es wird in jedem Fall Strafanzeige gestellt.

LG

Strafanzeige ist gut. Was macht ihr nun mit dem Auto? Zurueck geben? Behalten? Egal was ihr fuer Ansprueche geltend macht und zugesprochen bekommt, ich vermute ganz stark das er nix besitzt? Da wird alles in der Familie ueberschrieben was geht. So kann ich es mir zumindest vorstellen. Wer einen Auto verkauf so abzieht, der hat auch noch ganz andere Sachen drauf

Ja da gehen wir und auch der Anwalt auch von aus. Es wird für uns nix geben. Wie gesagt, zur Not können wir das selber stemmen und zahlen. Aber auf den Sack kriegt er trotzdem. Wir werden noch zum Lackierer und zum Gutachter fahren und lassen prüfen, ob der Wagen vielleicht mal ein Totalschaden war. So hat man jetzt nix gesehen, aber der Anwalt ist Spezialist auf dem Gebiet und wittert da mehr. Er meinte wer so gut fälscht, hat eventuell mehr zu verbergen.
Und er hat gesagt, daß solche Leute Profis sind, das kriegt man einfach nicht mit, das man beschissen wird.
Er war erstaunt, daß ich dahinter gekommen bin, passiert auch seltener.
Theoretisch war die Sache Wasserdicht. Nach dem Anmelden die Papiere ab in den Schrank und gut is, so läuft es normalerweise.

Ich wollte den Wagen behalten, der Anwalt sagt zurückgeben. Man wird sehen was letztendlich dabei rum kommt.
Ich habs jetzt auch schriftlich bekommen mit den Fälschungen. Der hat jetzt ein richtiges Problem, der Depp.

LG

Zitat:

Original geschrieben von Gipsy1978



Ich wollte den Wagen behalten, der Anwalt sagt zurückgeben.
LG

Der Anwalt gefällt mir. Und er hat Recht.

Hat er auch, das ist in dem Fall die vermutlich beste Lösung.
Jetzt bleibt allerdings zu hoffen, dass beim Verkäufer finanziell etwas zu holen ist.
Wenn der die Hand hebt ists halt Essig mit der Rückabwicklung.
Möglicherweise wäre es sinnvoller gewesen, zunächst eine gütliche Einigung mit dem VK anzustreben.
Aber es war schon im ersten Post erkennbar, dass das nicht im Interesse der TE lag.

Zitat:

Original geschrieben von Gipsy1978


Naja, die Autos in dem Segment sind eben so teuer und oft, sehr oft auch noch teurer. Kaum was brauchbares im Moment unter 9000€ zu bekommen. Ist auch obendrein Traumauto meines Mannes.Und mein Mann pflegt seine Autos und jedes noch so klitzekleie Mängelchen wird dann auch sofort repariert. Und wenn man ein Auto plflegt, dann hat man auch was davon. Oder was meint ihr, wo die top gepflegten Oltimer herkommen? Was spricht dagegen hieraus einen zu machen. Hatten auch schon ein 20 Jahre altes E30 Cabrio.

Wir haben damals unseren Omega A tiptop mit 500.000 km noch verkauft. Ich fahr nicht soviel. Mein Mann ist noch von der alten Schule, er baut ein Auto auseinander und wieder zusammen. Darum ist bei uns kein Auto ein Problem.

Das Gebrachsspuren dran sind, ganz klar, aber er hat geschrieben das Auto hätte KEINE Mängel und alles wäre 100%, das habe ich schriftlich von ihm. Und im Vertrag steht, daß man bei Vorsatz (und das ist es für mich) die Gewährleistung nicht wirksam ausschließen kann.

Überigens kam heute morgen der Anruf der Tüv Stelle. Der HU und AU Bericht sind beide eindeutig gefälscht. Ein Schelm, wer da an Vorsatz denkt.....

LG

Ok, seltene Fahrzeuge ist ein Punkt.

Es werden ja VW Caddy´s I mit 1000 Euros gehandelt weil die Ladefläche top ist, aber die Vorderachse schon rausbricht und das Ding beim Verkauf von Trailer zu Trailer geschoben wird (selbst als Zeuge bei so einem Verkauf anwesend). Kann man wieder aufbauen.

Wenn da alles 100% original ist, kein Problem. Aber warum baut der VK so einen Mist nur um Schäden zu kaschieren?? Dann gehört eins auf die Nuß wenn das nur wegen Geldgeilheit lief.

(wir haben auch mal nen durchreparierten Unfallwagen an Russen vertickt, die uns aber die Reparatur nicht abnehmen wollten weil so gut ausgeführt (auch der TÜV war immer begeistert). Erst Fotos des Schadens beim Kauf, nach der Reparatur und im Lauf der weiteren 10 Jahren Betriebs überzeugten. Die Jungs wußten was sie bekamen, nämlich Qualitätsarbeit inkl. Austauschmotor, wir brauchten Platz fürs nächste Projekt)

bevor das Geschrei losgeht, daß man so ein Auto an jeder Ecke bekommt...
Was heißt selten, das jetzt nicht.
Mit Gas sind die recht selten das stimmt wohl. Aber die e46 Cabrios haben eben, auch wenn 11 Jahre alt, ihren Preis.
Die 2-3 Modelle unter 7000 haben Dellen, Kratzer, Stoffausstattung ect. Das ist so, kann jeder mal nach suchen egal wo man sucht.....

Den VK zu kontaktieren, davon riet der Anwalt ab, denn dann ist er schon vorgewarnt, da hatte auch die Prüforganisation Bedenken.
Außerdem ist Ärger zu erwarten, was soll ich mir den Streß denn antun. Ich geh eh davon aus, daß der mir keinen Pfennig zurück gibt.

Aber man kann dann noch einen Vergleich schließen, wenn er den annimmt, dann hätte ich was ich will und wenn er dann nix zahlt, dann
kann man eine Anzeige wegen Eingehungsbetrug. Das ist mir nämlich schonmal passiert. Der Fall steht sogar hier im Forum. Und dann kam der nette OGV und dann hab ich safort gezahlt.

LG

In diesem Fall hoffe ich eigentlich inständig, dass Du ebenfalls 4 Jahre auf dein Geld warten musst.
So wie Du es eben mit deinem geprellten Kunden gemacht hast.🙄
Zeitgenossen wie dich braucht kein Mensch.

ja Moment....der hat mich abgezockt. Ich habe ein voll funktionsfähiges Teil verkauft, was er beim Einbau kaputt gemacht hat. Und ich mußte dafür herhalten.
Ich hab niemanden geprellt. Ich möchte Dich mal sehen, wenn Dir einer was in die Schuhe schiebt.

LG

Hallo

ich denke unabhängig was da raus kommt, ich würde den Verkäufer melden und allerdings vorher ihn kontaktieren, falls das möglich ist.

Er hat ne Straftat begangen.

Gruß

Deine Antwort
Ähnliche Themen