1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. On-Board-Diagnose
  6. Autobatterie testen?

Autobatterie testen?

Wenn ein Auto wegen der Batterie nicht anspringt, dann liegt es entweder an der niedrigen Spannung vorm oder beim anlassen. Die Spannung vorm anlassen kann man genau messen aber während des starten wird es schon schwieriger.

Kann man es sich dann ausrechnen wie lange z.B ein Abblendlicht eingeschaltet werden muss, bis es so viel Strom verbraucht wie beim Anlassen des Autos auch verbraucht wird?

Wenn das möglich wäre, könnte man das Licht solange brennen lassen und wenn das Auto nachher noch anspringt, dann ist die Batterie noch ausreichend gut. In der Garage kann man ja leichter Starthilfe geben als im Nirgendwo, falls die Batterie schon so schlecht seien sollte.

Ich hoffe ihr versteht was ich meine. 🙂

Beste Antwort im Thema

Ein voll aufgeladener Bleiakkumulator hat normalerweise eine Zellenspannung von 2,05 Volt. Bei 6 in Reihe geschalteten Zellen sind das dann 12,3 Volt. Ist die Batterie auf etwa 40% seiner Kapazität entladen sinkt diese Spannung auf etwa 11 Volt.

Die Spannungswerte sagen dabei zunächst mal nur anhaltsweise etwas über den Ladezustand aus, der wirkliche Ladezustand lässt sich nur über die Dichte des Elektrolyten (Schwefelsäure) ermitteln.

Der Bleiakku besteht aus zwei Elektroden:

Im voll geladenen Zustand aus einer negativen aus reinem Blei (Pb) und der positiven aus Blei(IV)oxid (PbO2). tatsächlich ist die positive Elektrode auch aus Blei, nur die Obefläche besteht aus PbO2.
Der Elektrolyt hat hierbei die höchste Schwefelsäure (H2SO4) Konzentration von 38% und damit eine Dichte (spezifisches Gewicht) von 1,28g/cm³ und damit auch die höchste Anzahl verfügbarer Elektronen.

Im entladenen Zustand bestehen die Oberflächen beider Elektroden aus Blei(II)-sulfat (PbSO4). Die Schwefelsäure-Konzentration beträgt dann nur noch etwa 5% und der Elektrolyt hat dann eine Dichte von etwa 1,1 g/cm³ und nur noch sehr wenige verfügbare Elektronen.

Tiefentladene Bleiakkus haben noch eine Zellenspannung von etwa 0,2 -0,4 Volt.

Die Anzahl der verfügbaren Elektronen im Eletrolyten und die zur Reaktion mit dem Elektrolyten zur Verfügung stehende Oberfläche bestimmt hierbei grob gesagt den Innenwiderstand und die vorhandene Kapazität des Bleiakkumulators.

Der Innenwiderstand wiederum beinflusst den maximal entnehmbaren Strom. Ein voll geladener Bleiakku hat einen Innenwiderstand von etwa 0,001 - 0,01 Ohm bzw einer Kapazität von etwa 250 - 40Ah.

Entnimmt man einem voll geladenen Bleiakku nun einen (Anlass)-Strom von etwa 100A, fallen am Innenwiderstand der Batterie etwa 0,1 - 1 Volt ab, für den Anlasser stehen also nur noch etwa 11,9 - 11,0 Volt zur Verfügung.

Bleisulfat(PbSO4) hat im Gegensatz zu Bleioxid(PbO2) die Eigenschaft, sehr große Kristalle zu bilden. Dies passiert i.d.R. dann, wenn man einen Bleiakku lange Zeit im ungeladenen oder teilentladenen Zustand (unter 40%) verlässt oder sehr hohe Ströme entnimmt (z.B. bei Kurzschluss).

Grosse PbSO4 Kristalle haben weniger Reaktionsfläche und wandeln sich daher beim Aufladen langsamer wieder in PbO2 um als die gewichtsmässig gleiche Menge kleinerer PbSO4 Kristalle. Diesen Effekt nennt man Sulfatierung. Gleichzeitig hat PbSO4 eine geringere Oberflächenhaftung auf Pb als PbO2. Die PbSO4 Kristalle fallen deswegen leichter von den Elektroden ab und führen zum Verschlammen des Akkus womit im Endeffekt weniger reaktionsfähige Oberfläche entsteht. Ein solcher Akku ist i.d.R. dann nicht mehr aufladbar und ein Fall für's Recycling.

Zur Frage der Anlasserströme:
Ein kalter Motor hat geringere Lagerspiele und das Motoröl ist zähflüssiger. Zum Durchdrehen eines kalten Motors ist also mehr Leistung und damit ein höherer Strom notwendig.

Auch dieser Zusammenhang ist nicht linear. Zum einen hat der Akku ja meist die (kalte) Lufttemperatur, womit dessen 'Reaktionsfähigkeit' beeinflusst wird und die damit entnehmbare Strommenge und Spannung (Innenwiderstand) begrenzt wird.

Zum Schluss zur Gretchenfrage, wann ein Bleiakku ausgetauscht werden sollte:

chemisch: wenn sich selbst nach sehr langer Ladezeit die Dichte des Elektrolyten nicht auf 1,28g/cm³ bringen lässt

elektrisch: wenn die Batteriespannung beim Anlassvorgang auch bei guten Bedingungen schnell auf unter 9Volt sinkt.

Ein Anhaltspunkt hierfür ist auch, wenn die Leerlaufspannung innerhalb von 15-20Minuten nach Ende des Ladevorgangs auf deutlich unter 12 Volt sinkt.

Wer das alles verstanden hat, kann jetz auch vielleicht berechnen wie lange man das Licht brennen lassen kann um hinterher noch den Motor anlassen zu können....

LG
Christian

67 weitere Antworten
67 Antworten

Teure Messgeräte wirken sich eindeutig positiv auf den Batteriezustand aus...

mach ich bei meinem Handyakku auch:
2 x messen ersetzt 1 mal laden, garantiert.

Kann es sein dass ihr mich veräppeln wollt? Wenn ihr hier aufmerksam mitgelesen hättet, dann wüsstet ihr, dass eine zweite batterie ebenfalls verschleißt. :-(

Also ich denke nicht, daß Dich jemand veräppeln will...aber was erwartest Du denn bitte, wenn Dir zig Mal erklärt wurde, daß sich das nicht berechnen läßt, und Du dann trotzdem wieder irgendwelche Berechnungen mit dazugehörigen Fragen postest!??

Fakt ist:
Willst Du die Sicherheit, nicht auf einem einsamen Parkplatz ein zu schneien, weil Deine Batterie `schlapp gemacht´ macht, dann wirst Du Wohl oder Übel eine Zweite spazieren fahren müssen!
Ansonsten gibt es einfach keine Garantie, daß der Wagen auch ganz sicher immer anspringen wird...das ist einfach so!

also so wie ich das sehe hast du 2 möglichkeiten,
1.:2. batterie in den kofferraum packen, wenn du zuhause bist, diese mit in die warme wohnung nehmen und an eine ladestromerhaltung anschließen. und wenn du dann wieder zum auto gehst halt mitnehmen.

2. fahrrad in den kofferraum legen ( wichtig mit hinterraddynamo) dazu ein gestell,das unter die hinterradachse kommt,so dass das rad freidrehen kann, wenn du dann merkst das deine batterie platt is,einfach fahrrad aus dem kofferraum holen,aufbocken kabel vom dynamo an die batterie anklemmen und batterie laden

da brauchste dann auch kein messgerät mehr,die kohle kannste dann sparen,und die kopfschmerztabletten,die du wohl wegen der vielen rechnerei sonst nehmen musst,die kannste dann bei mami lassen

Zitat:

Original geschrieben von micci1


Ich dachte es wäre mit dem Messgerät möglich?

Das meiste zu Batterien ist bereits gesagt worden.

Mit einem Meßgerät (Multimeter) und einer Uhr kannst Du die Kapazität messen. Dazu Batterie laden und bei eingeschaltetem Licht wieder entladen.
Spätestens wenn 9V unterschritten werden mußt du ausschalten! Also alle paar Minuten nachsehen. Mit der Zeit die die Batterie während des Entladens durchgehalten hat und dem Entladestrom kannst Du die Kapazität berechnen. Eine H4 oder H7-Birne verbraucht ca. 4,5A ein Stand-, Rücklicht- oder Tachobeleuchtungsbirnchen je 0,5A.

Ist die Batterie bereits nach der halben erwarteten Zeit leer, dann kauf Dir einen neue.

Hält sie länger durch, dann mach die Übung (Laden und Entladen bis ca. 10V) mehrmals. Durch die Übung sinkt der Innenwiderstand der Batterie ab.

Wenn beim Entladen die Batteriespannung (normal 12-12,6V) innerhalb kurzer Zeit auf 10-10,5V absinkt und dann sehr lange bei ca. 10 V bleibt, dann ist eine Zelle tot. D.h. Starten bei warmem Wetter kann noch funktionieren, sobald es kalt wird aber nicht mehr.

Grüße teasy

Ich habe auch ein sehr teures Messgerät, was aber sehr gut ist.

Die besten gibt es in meinen Augen bei...

Theresias: URL entfernt, Werbeaccount

Jedes billige Baumarkt-Messgerät kann da auch nichts anderes bescheinigen:

Wenn ich die Batterie missbrauche, geht die Kaputt! Egal, wie gut das Messgerät ist!
So Long...

Deine Antwort
Ähnliche Themen