Auto verkauft mit Unfallschaden - nun wird es beim Händler als unfallfrei angeboten

Moin zusammen,

ich habe vor 2 Wochen meinen F31 BMW verkauft. Er hatte in der Vergangenheit einen nicht unerheblichen Vorschaden (Autobahn - LKW Mantel). Von BMW wurde dieser Schaden für fast 10.000,- repariert. Das war fast 40% des damaligen Markwertes. Über die Jahre hat er zudem durch verschiedenste kleine Auffahrunfälle 2 neue Heckstoßstangen bekommen.
Nun habe ich heute per Zufall festgestellt (noch aktiver Suchauftrag), dass dieses Auto bei einem Gebrauchtwagenhändler in der Nähe als Unfallfrei angeboten wird.
Der Händler hat mir das Auto nicht abgekauft sondern einer der üblichen Verdächtigen. Per se ist es mir vollkommen egal was mit dem Wagen passiert - aber Unfallfreiheit zu suggerieren ist in diesem Fall in meinen Augen Betrug.
Macht es Sinn hier irgendetwas zu unternehmen? Mir tut es vor allem für den neuen Besitzer leid.
Der Händler hat ja über die Servicehistorie vollen Zugriff auf die Vorschäden. Dieser weiß also ganz genau was er tut.
Bin auf Eure Meinungen und Ratschläge gespannt.

VG Keiler

100 Antworten

@Keiler : Schick ihm einen freundlichen Brief, so nach dem Motto "hab durch Zufall den BMW ... auf Ihrer Homepage gefunden. Wird dort als unfallfrei angeboten. Möchte Sie nur darüber informieren, dass ich mit dem Auto x-Unfälle hatte und dies bei meinem Verkauf auch angegeben habe. Nicht dass Ihnen beim Ankauf des Fahrzeuges das verheimlicht wurde."

Das Ganze dann per Einschreiben absenden. Kopie und Nachweis gut aufbewahren.

Warum? Was passiert, wenn der das Teil als unfallfrei verkauft und der Käufer beim ersten Werkstattbesuch aufgeklärt wird? Dann wird der per Anwalt Kontakt mit dir aufnehmen. Und du kannst ihm nachweisen, dass du diesen Verkäufer aufgeklärt hast.

Der TE hat nichts zu befürchten, wenn er beim Verkauf im Kaufvertrag die reparierten Unfallschäden angegeben hat.
Ob das so ist wurde hier schon mehrmals nachgefragt - aber der TE hält sich diesbezüglich bedeckt, was vermuten lässt, dass die Vorschäden im Kaufvertrag nicht vermerkt sind, was wiederum den TE angreifbar machen würde und nicht den "Fähnchenhändler".

Zu befürchten hat er tatsächlich nur dann etwas, wenn er selbst das Auto als unfallfrei verkauft hat. Dazu muss er nicht zwingend "unfallfrei" in den Vertrag geschrieben haben, das bloße Schweigen zu dem Thema reicht.

Hat er aber in seinem Verkaufsvertrag wahrheitsgemäße Angaben gemacht, würde er durch das erwähnte Schreiben an den derzeitigen Verkäufer dessen Ausrede "hab keine Ahnung von einem Unfall" in einem Rechtsstreit des künftigen Käufers widerlegen können.

Zitat:

@pk79 schrieb am 20. Dezember 2021 um 20:52:22 Uhr:


Der TE hat nichts zu befürchten, wenn er beim Verkauf im Kaufvertrag die reparierten Unfallschäden angegeben hat.
Ob das so ist wurde hier schon mehrmals nachgefragt - aber der TE hält sich diesbezüglich bedeckt, was vermuten lässt, dass die Vorschäden im Kaufvertrag nicht vermerkt sind, was wiederum den TE angreifbar machen würde und nicht den "Fähnchenhändler".

Der Käufer hat sogar jeden einzelnen Beleg von BMW bekommen. Waren ja alles Versicherungsschäden.

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Also zurücklehnen.

Hat er den Erhalt der Unterlagen auch bestätigt oder wird im Kaufvertrag darauf hingewiesen?

Sonst "ich hab nichts bekommen"...

Zitat:

@PeterBH schrieb am 20. Dezember 2021 um 22:06:12 Uhr:


Hat er den Erhalt der Unterlagen auch bestätigt oder wird im Kaufvertrag darauf hingewiesen?

Sonst "ich hab nichts bekommen"...

Steht alles im Kaufvertrag. Belege und komplette Service Historie.
Am KM Stand hat er tatsächlich nix gedreht. Musste er auch nicht.
Aber er behauptet auch, dass der Wagen eine lückenlose BMW Service Historie hat. Die letzten 2 Services wurden durch meinen Schrauber des Vertrauens durchgeführt.
Dass ich auf der sicheren Seite bin weiß ich.
Wollte eher die Möglichkeiten ausloten wie man so jemandem das Handwerk schwer machen kann.
Der Laden läuft auf seine Frau. Der (private) Käufer arbeitet allerdings ebenfalls in dem Laden, da er sich mit gleichem Namen vorstellt der ebenfalls in mobile Bewertungen erwähnt wird.
Der tatsächliche Name (laut Aufenthaltstitel) ist natürlich anders.

Ist doch fast Standard, es gibt praktisch keine Anzeige bei mobile und Co. die 100% korrekt ist.

Unfallfrei und Scheckheft scheint bei manchen Händlern grundsätzlich angeklickt zu werden. Wobei Unfallfrei heißt der Wagen hat aktuell keine größere Beschädigung und Scheckheftgepflegt heißt " ja da liegt vielleicht sogar ein Scheckheft bei und da ist sogar ein Stempel drin von vor 5 oder 6 jahren"

Selbst bei Markenhändler und Jungen Fahrzeugen strotzen die Anzeigen oft vor Fehlern, sind dann aber oft Ausstattungen die zu viel, falsch oder zu wenig aufgeführt sind.

Darum wird sich wohl auch bei fast jedem gewerblichen Verkäufer irgendwo ein (Angaben unter Vorbehalt) oder so was finden.

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 21. Dezember 2021 um 07:14:57 Uhr:


Ist doch fast Standard, es gibt praktisch keine Anzeige bei mobile und Co. die 100% korrekt ist.

Unfallfrei und Scheckheft scheint bei manchen Händlern grundsätzlich angeklickt zu werden. Wobei Unfallfrei heißt der Wagen hat aktuell keine größere Beschädigung und Scheckheftgepflegt heißt " ja da liegt vielleicht sogar ein Scheckheft bei und da ist sogar ein Stempel drin von vor 5 oder 6 jahren"

Selbst bei Markenhändler und Jungen Fahrzeugen strotzen die Anzeigen oft vor Fehlern, sind dann aber oft Ausstattungen die zu viel, falsch oder zu wenig aufgeführt sind.

Darum wird sich wohl auch bei fast jedem gewerblichen Verkäufer irgendwo ein (Angaben unter Vorbehalt) oder so was finden.

Gerade die Unfallfreiheit und das BMW Scheckheft erhöhen den Wert ungemein. Meine ehrlichen Angaben hatten bei Mobile zum Resultat, dass der Preis als erhöht angezeigt wurde. Jetzt ist er mit 3.000 mehr drin und als sehr guter Preis markiert. Man muss nur wissen wie man das System austrickst ??.

Zitat:

@situ schrieb am 20. Dezember 2021 um 20:09:44 Uhr:


Er macht das also, damit der Gebrauchtkäufer betrogen werden kann. Um das Wollen schreiben wir hier, falls das nicht verstanden wurde.

Beim nächsten Stammtisch mit den Managern der großen deutschen Autohersteller werde ich ihnen die Leviten lesen. Beim ersten Bier, damit sie es noch verstehen.

Auch mit den Fraktionsvorsitzenden der Regierungsparteien ist zu reden, die angeblich willentlich den Autobetrug fördern.

Zu den Gründen hab ich gar nichts gesagt. Nicht ohne Grund.

Mit dem Diskussionstil wird das eher nichts in Vorstand und Fraktion mit dem Stammtisch.

Zitat:

@Dofel schrieb am 20. Dezember 2021 um 10:53:27 Uhr:



Du hast alles richtig gemacht. Du hast die Vorschäden angegeben. Wenn der Händler daraus jetzt ein unfallfreies Auto macht, ist das nicht Dein Problem.

Es wird aber ein Problem für den zukünftigen Besitzer. Klar könnte man jetzt sagen "Juckt doch mich nicht", aber man muß sich vorstellen, man stünde an der selben Stelle

Zitat:

@Dofel schrieb am 20. Dezember 2021 um 10:53:27 Uhr:


Also mach Dich locker, Du kannst nicht die ganze Welt retten - halt die Füße still. Dabei kannst Du nichts gewinnen, Dir aber - ohne Not - viel Ärger an Land ziehen.

Wer nichts unternimmt, der wird auch nichts verändern.
Und die Schindluder werden einfach weiter so fortgeführt

Da müsste man jeden Tag ein Dutzend mal tätig werden. Nicht nur bei Autos.

Ich habe mal einen Verkäufer auf Ebay Kleinanzeigen angeschrieben weil der angegebene KM Stand Niedriger war als als die KM Angaben auf den Fotos des Scheckheft.

Geantwortet hat er nie aber die Fotos wurden gelöscht ( und das Scheckheft wahrscheinlich entsorgt oder um eine Seite erleichtern 😉 )

Was man machen kann sind die ganzen offensichtlichen Fake anzeigen in den Autobörsen melden die nachts und am Wochenende auftauchen, wobei ich mir nicht sicher bin ob das löschen dadurch wirklich beschleunigt bin.

Wie gesagt Momentan sind das alles Eingabefehler die unter Vorbehalt stehen, Betrug wird daraus erst wenn es später auch so im Kaufvertrag steht

Zitat:

@situ schrieb am 21. Dezember 2021 um 11:55:53 Uhr:


Da müsste man jeden Tag ein Dutzend mal tätig werden. Nicht nur bei Autos.

Ich könnte mich beruflich tatsächlich neu orientieren und mich mit dem Thema ausgiebig befassen.

Aber wenn doch sowas bekannt ist, warum soll man stillschweigen ?!

Zitat:

@situ schrieb am 20. Dezember 2021 um 19:54:38 Uhr:


Nicht machen und nicht wollen sind nicht das gleiche.

Dass Hersteller Autos extra so bauen, dass sie einfach zu klauen sind und ähnliche Behauptungen bezogen auf den Gesetzgeber verorte ich an den Stammtisch ab dem dritten Bier.

...

Natürlich ist es nicht das gleiche.

Ob es jetzt bei den Herstellern von Autos so gewollt ist, oder ob es nur ein "Ups, sorry, nicht gesehen" ist, lasse ich mal dahingestellt. Was der Gesetzgeber vorgibt und was nicht, hat nix mit Stammtisch und Bier zu tun, sondern könnte.., wohlbemerkt: Könnte ! ..klar geregelt sein.. ..ist es aber nicht. Und das hinterlässt sehr wohl ein bitteren Beigeschmack.

Das ist nix anderes mit Elektrogeräten (nur als Beispiel).
Da hält ein Gerät auch nur solange die Garantie gilt.
Und dann sind es GEWOLLTE Teile, die im Eimer sind.

Der Verbraucher ist, mal wieder, der angeschmierte.
Leiden tut die Umwelt, und verdienen.. ..ja, das verdienen daran, das hinterlässt ebenfalls einen bitteren Beigeschmack.

Darum bleibe ich dabei:
Wenn die Möglichkeit besteht, solche Händler aus dem Verkehr ziehen.
Nicht, dass es etwas ändert.. ..der nächste steht schon in den Startlöchern.

Gruß Jörg.

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