Auto verkauft mit Unfallschaden - nun wird es beim Händler als unfallfrei angeboten
Moin zusammen,
ich habe vor 2 Wochen meinen F31 BMW verkauft. Er hatte in der Vergangenheit einen nicht unerheblichen Vorschaden (Autobahn - LKW Mantel). Von BMW wurde dieser Schaden für fast 10.000,- repariert. Das war fast 40% des damaligen Markwertes. Über die Jahre hat er zudem durch verschiedenste kleine Auffahrunfälle 2 neue Heckstoßstangen bekommen.
Nun habe ich heute per Zufall festgestellt (noch aktiver Suchauftrag), dass dieses Auto bei einem Gebrauchtwagenhändler in der Nähe als Unfallfrei angeboten wird.
Der Händler hat mir das Auto nicht abgekauft sondern einer der üblichen Verdächtigen. Per se ist es mir vollkommen egal was mit dem Wagen passiert - aber Unfallfreiheit zu suggerieren ist in diesem Fall in meinen Augen Betrug.
Macht es Sinn hier irgendetwas zu unternehmen? Mir tut es vor allem für den neuen Besitzer leid.
Der Händler hat ja über die Servicehistorie vollen Zugriff auf die Vorschäden. Dieser weiß also ganz genau was er tut.
Bin auf Eure Meinungen und Ratschläge gespannt.
VG Keiler
100 Antworten
Zitat:
@warnkb schrieb am 20. Dezember 2021 um 17:03:09 Uhr:
Zitat:
@situ schrieb am 20. Dezember 2021 um 14:41:04 Uhr:
Nein, @warnk, der das Erwachsenwerden sich erst einmal selbst empfehlen sollte, schreibt "muss" - niemand MUSS betrügen; er WILL. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt ehrlich zu verdienen.Sicher gibt es die.
Aber eher nicht im Gebrauchtwagenhandel untere Preiskategorie. Da dürfte ohne Beschiss kein Butterbrot zu verdienen sein.
Mag sein. Aber dann steht es jedem so grausam vom Schicksal geschlagenen Fähnchenhändler frei, sich einen anderen Broterwerb zu suchen, der ihn nicht, wie du meinst, zwingend in die Illegalität führt.
Oder will er vielleicht doch lieber mit Autos bescheissen, weil es ja so einfach ist und ihm nichts wirklich schlimmes widerfahren wird?
So lange das Geschäftsmodell funktioniert (und das tut es ja offensichtlich) wird sich da nichts ändern. Früher waren es Rosstäuscher, jetzt eben Gebrauchtwagenhändler.
Ich könnte jetzt noch einen Bogen zum Migrationshintergrund spannen, aber das lassen wir mal lieber. Gibt ja auch eingeborene Deutsche, die sich in dem Geschäft tummeln.
Zitat:
@Pfuschwerk schrieb am 20. Dezember 2021 um 15:03:31 Uhr:
...
Warum die Chance, gerade in dieser Branche böse betrogen zu werden so exorbitant hoch ist weiß ich allerdings auch nicht.
Dass in anderen Branchen weniger betrogen wird, liegt schlichtweg an den geringeren Möglichkeiten dazu. Fast alle anderen Produkte werden überwiegend als Neuware verkauft und wenn sie gebraucht verkauft werden, dann funktionieren sie - oder eben nicht. Es gibt aber keinen "reparierten Unfallfernseher", oder geklebtes Tafelservice, das in betrügerischer Absicht als unbeschädigte Gebrauchtware verkauft werden kann.
Bei Gebrauchtwagen ist das Betrugspotential schlichtweg viel größer als bei anderen Produkten.
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Zitat:
@Pfuschwerk schrieb am 20. Dezember 2021 um 15:03:31 Uhr:
.....Warum die Chance, gerade in dieser Branche böse betrogen zu werden so exorbitant hoch ist weiß ich allerdings auch nicht.
Hallo,
das ist ganz einfach.
Die Autoindustrie will das so!
Warum gibt es immer noch Keyless-System die man mit billiger Technik überlisten kann? Weil die Industrie es so will. Mit Laufzeitüberwachung wäre sowas leicht zu unterbinden, aber die Versicherungen zahlen die neuen Autos schon. 🙂
Es gibt keine Zentrale Datenbank, in der die ganzen Werkstatt, Versicherungs, TÜV Daten eingetragen werden. Es müsste hier ein System geben wie in den Staaten mit Carfax. Aber der Datenschutz 😉
Warum ist es mir als Privater nicht erlaubt mit einer FIN die Historie zu betrachten? Muss ja gar nicht umsonst sein. Wenn ich ein Auto kaufen will, könnte man sehen was wann wo repariert wurde. Zusätzlich noch Bilder und km-Stand und die meisten Probleme für den normalen Gebrauchtwarenkäufer wären gelöst.
Aber wie gesagt, die Industrie und Politiker wollen das so.
@TE
Ich würde zumindest mal da Ordnungsamt anrufen und da nachfragen. Spätestens bei einer falschen USTID ist das höchst kriminell, dass eben die Allgemeinheit betrifft und schädigt.
Politik und Industrie wollen das nur am Stammtisch.
@pk79 schreibt es doch: Wo es sich anbietet, finden sich Betrüger. In allen Bereichen. Nicht weil das jemand will.
Zitat:
@Bad Al schrieb am 20. Dezember 2021 um 18:29:19 Uhr:
Zitat:
@Pfuschwerk schrieb am 20. Dezember 2021 um 15:03:31 Uhr:
.....Warum die Chance, gerade in dieser Branche böse betrogen zu werden so exorbitant hoch ist weiß ich allerdings auch nicht.
Hallo,
das ist ganz einfach.
Die Autoindustrie will das so!1. Warum gibt es immer noch Keyless-System die man mit billiger Technik überlisten kann? Weil die Industrie es so will. Mit Laufzeitüberwachung wäre sowas leicht zu unterbinden, aber die Versicherungen zahlen die neuen Autos schon. 🙂
2. Es gibt keine Zentrale Datenbank, in der die ganzen Werkstatt, Versicherungs, TÜV Daten eingetragen werden. Es müsste hier ein System geben wie in den Staaten mit Carfax. Aber der Datenschutz 😉
3. Warum ist es mir als Privater nicht erlaubt mit einer FIN die Historie zu betrachten? Muss ja gar nicht umsonst sein. Wenn ich ein Auto kaufen will, könnte man sehen was wann wo repariert wurde. Zusätzlich noch Bilder und km-Stand und die meisten Probleme für den normalen Gebrauchtwarenkäufer wären gelöst.
4. Aber wie gesagt, die Industrie und Politiker wollen das so.
1. naja, AutoMOBILe waren nie sicher vor Entwendungen. Und wären es auch mit einem besseren KeyLess nicht
2. so eine Art Carfax - fände ich gut. Aber Bruchstücke davon gibt es ja schon mit den Servicehistorien und HIS.
3. nun - wenn Du von mir ein gebrauchtes KFZ erwirbst, dann erhältst Du das alles. Umgekehrt steht es Dir frei, nur das Gebrauchtfahrzeug zu erwerben, wo Du eben eine lückenlose Historie bekommst.
4. mhmm… die meisten Gebrauchtwagenverkäufer haben daran ab einer gewissen Klasse auch kein Interesse mehr dran. Und der Kunde doch auch nicht - würde der eben nur das lückenlos dokumentierte Fahrzeug kaufen, wäre das auch anders. Aber nein - die meisten wollen den letzten 1000er auch noch sparen und nehmen dann Lücken in Kauf … der steht ja so gut da … Alles geht eben nicht. Sicherheit kostet Geld. Und das sitzt dem Kunden auch nicht so locker.
Zufälligerweise ist das Auto vom TE nicht mal billiger. 🙂
Der TE meinte, das er 2500 über WKDA bekommen hat und der Verkäufer nun nochmals 4500 drauf gelegt hat.
Also das Argument, dass der Käufer "den letzten 1000er auch noch sparen" will, stimmt doch gar nicht.
Und warum der Käufer/Konsument immer am allen Schuld ist, verstehe ich nicht.
Ich will ein billiges Auto, das eben keinen vertuschten Unfallschaden, keinen manipulierten Tachostand oder dergleichen hat. Warum muss ich deshalb betrogen werden?
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut" schrieb Ghöte mal.
"sei" und nicht "ist".
Du musst nicht betrogen werden. Aber wirst es, wenn du nicht aufpasst. Und manchmal auch, obschon. Nicht nur bei Autos. Solange es die Menschheit gibt. Selbst manche Tiere haben es drauf.
Zitat:
@Bad Al schrieb am 20. Dezember 2021 um 18:57:06 Uhr:
Und warum der Käufer/Konsument immer am allen Schuld ist, verstehe ich nicht.
Ich will ein billiges Auto, das eben keinen vertuschten Unfallschaden, keinen manipulierten Tachostand oder dergleichen hat. Warum muss ich deshalb betrogen werden?
Vielleicht weil es die von Dir gewünschte Ware nicht gibt (vom neuen Dacia mal abgesehen?)? Warum soll ich etwas gutes und fehlerfreies billig hergeben? Und auf der anderen Seite ist natürlich die Versuchung groß - etwas billig einkaufen, etwas Kosmetik und ein paar lauwarme Worte - schon wird’s ein lukratives Geschäft.
Zitat:
@situ schrieb am 20. Dezember 2021 um 18:41:01 Uhr:
Politik und Industrie wollen das nur am Stammtisch.
Nee.
Manipulierte Km-Zähler und verschwiegene Unfälle dürften die allermeisten der Betrügereien ausmachen.
Beides wäre heute kein Thema mehr gäbe es die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen.
Für Abgasnormen, Notrufsysteme, alle (un)möglichen Assistenten und was weiß ich noch alles gehts ja auch.
Edit:
Zitat:
@situ schrieb am 20. Dezember 2021 um 19:10:19 Uhr:
... schrieb Ghöte mal.
Das war jemand anders.
Goethe hieß der, glaub ich.
😛
Nicht machen und nicht wollen sind nicht das gleiche.
Dass Hersteller Autos extra so bauen, dass sie einfach zu klauen sind und ähnliche Behauptungen bezogen auf den Gesetzgeber verorte ich an den Stammtisch ab dem dritten Bier.
Den kleinen Gag mit Ghöte muss man nicht verstehen. Mir hat der Film gefallen (der erste).
Wenn ich Vieles aus dem Kopf zitieren kann, darfst du mir glauben, dass ich weiß, wie der Herr sich schreibt. Zumal ich viele Jahre die Ehre hatte, in einer nach ihm benannten Straße zu wohnen.
Sachma ... ???
Wenn ich als Hersteller keine manipulationssicheren Tachos einbaue dann mache ich das, weil ich es genau so will.
Wenn da einer behauptet, man hätte -huch- erst hinterher bemerkt das jeder der ein Notebbok halten kann die Möglichkeit hat den Tachostand zu ändern, dann verorte ich diese Sprüche am Stammtisch. Eher schon drunter, weit jenseits des dritten Biers.
Das es niemals nicht 100% Sicherheit vor Diebstahl und Manipulation gibt ist eine Binse.
Er macht das also, damit der Gebrauchtkäufer betrogen werden kann. Um das Wollen schreiben wir hier, falls das nicht verstanden wurde.
Beim nächsten Stammtisch mit den Managern der großen deutschen Autohersteller werde ich ihnen die Leviten lesen. Beim ersten Bier, damit sie es noch verstehen.
Auch mit den Fraktionsvorsitzenden der Regierungsparteien ist zu reden, die angeblich willentlich den Autobetrug fördern.