Auto mit Steuerkettenproblem VAG kaufen?

Hallo, kann man grundsätzlich ein Auto mit Steuerkettenproblem kaufen. Wenn man die Kette rausreißen lassen würde und durch eine gute Marge ersetzen müsste, wäre dann das Problem gelöst?

Ich bin grad am überlegen, ob es ein 1.4er TSI Golf VI sein soll. Alternativ würde ich eventuell auf einen Golf VI mit Zahnriemen ausweichen (die 80 PS Version) oder weiter auf einen Golf VII sparen.

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Es gibt Leute die stehen auf Schmerzen 😉
Jeder wie er möchte. Ich hatte ausreichend Steuerketten in der Hand das ich mir das nicht freiwillig zulegen würden.
Andere Mütter haben auch schöne Töchter die weniger Diva sind 😉

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Motor nach vorne wanddern? Welcher motor hat denn bei vw heute noch längseinbau?

Im VW Konzern gibt es noch immer Autos aus dem MLB.
https://de.wikipedia.org/wiki/Modularer_L%C3%A4ngsbaukasten

Zitat:

@Provaider schrieb am 29. September 2020 um 23:55:19 Uhr:


Und weil ne Kette ein Lebensdauer Bauteil ist muss man diese nicht Wartungsfreundlich verbauen. Siehe Audi mit Rückseite.

Stimmt. Wenn die Kette kaputt ist, dann ist die Lebensdauer des Autos am Ende. Siehe auch die "Lifetime Öl-Füllungen" bei ZF Automatikgetrieben bei Audi/BMW - wo ZF sagt "alle 80-120 tkm einmal Öl neu".

Wobei man da immer auf die Bedeutung des Begriffs achten muss.
"Lifetime" heisst für einen Autobauer ja nicht "über die gesamte Existenzdauer" eines Autos, auch wenn der Begriff dies dem Käufer suggeriert (suggerieren soll).
Der Hersteller nimmt immer eine definierte Lebendsauer an.
Selbstverständlich wird er diese dem Kunden niemals mitteilen.
Der größte Teil seiner gebauten Autos erreicht diese berechnete Lebensdauer. Ein paar halten länger, ein paar gehen vorher kaputt.
Halten zu viele Autos länger, gibt der Hersteller zu viel Geld aus, denn dann hat er seine Komponenten überdimensioniert.
Gehen zu viele vorher kaputt muss und wird er nachbessern, denn dann steigen seine Gewährleistungs- und Servicekosten.
Heute wird das - auf den Zehntel Cent optimiert - sehr genau berechnet und simuliert, früher hat man - weil man es besser nicht konnte - alles überdimensioniert.
Deswegen fahren heute noch Ford Model T und A herum, aber in 100 Jahren keine Golf 7 mehr.
Deswegen fliegen heute manchen VW Besitzern nach 150.000 km die Motoren um die Ohren und die /8 - Diesel hielten 400.000km.

Gerichte beispielsweise (wenn es um Wertminderungen / Nutzungsabschläge geht) unterstellen hier oft 150.000 km, somit werden die Hersteller vermutlich auch irgendwo in diesem Bereich liegen.
Natürlich kann ein Auto länger halten als diese 150.000 km, aber das interessiert den Hersteller dann nicht mehr.

So weit ist deine hier genannte ZF - Empfehlung davon also gar nicht weg.
Der Unterschied ist eher die Denkweise:
Der Zulieferer sagt "alle X km," der Hersteller sagt, "alles über Y Kilometer ist nicht mehr meine Angelegenheit".

Die Deklaration "Lifetime" hat für den Hersteller den Vorteil, daß er sich keinen Kopf um eventuelle Wartbarkeit machen muß.
Siehe die AISIN - Wandlerautomaten in den BMW Fronttrieblern, bei denen man - da ein Ölwechsel innerhalb der "Lifetime" nicht vorgesehen ist - ohne Komplettzerlegung den Ölfilter nicht mehr wechseln kann.

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150.000 km ist ein Witz. Alleine weil die emissionsrelevanten Komponenten nach der EU 715/2007er Richtlinie auf 160.000 km Haltbarkeit auszulegen sind. Also als Minimum und nicht als Mittelwert. In den USA sinds übrigens 100.000 Meilen, bei allem was "Abgase" ist hat die EU etwas spät aber sehr fleissig aus den US Regularien abgeschrieben.

Och bitte, die Zahl kam doch bei mir jetzt nur aus dem Bauch!😎
Vielleicht sinds auch 160.000 oder 180.000 (250.000 sinds nicht), vielleicht rechnen Porsche oder LandRover auch anders als FIAT.😉

Allerdings: Da die emmissionsrelevanten Komponenten Kraft des Gesetztes auf 160.000km auszulegen sind (vermutlich also auf eine typische anzunehmende "Fahrzeuglebensdauer"😉 zeigt das, daß die von mir hingeschätzen 150.000 km davon nicht weit weg sind.
Irgendwo in diesem Bereich wirds also liegen.

Naja, da das die "Mindesthaltbarkeit" ist, werden bei korrekter Dimensionierung ab dort die ersten Defekte kommen. Ich hab bei meinen letzten 5 Autos jeweils ab ca 200-220 tkm das gefühlte Defektmaximum gehabt. Kannst gerne in Foren "statistisch" gucken, wo typisch Glühkerzen, Injektoren, DPF & Co kommen. Oder Fahrwerksteile - you name it.

Ich erkenne immernoch nicht die Stelle, in wie fern das von dir angeführte meiner Aussage widersprechen würde.

Mir war deine Schätzung halt deutlich zu niedrig. Grundsätzlich bin ich ja bei dir - alles was die typische Leasingdauer samt Gewährleistung überschreitet ist dem typischen Autohersteller nahezu egal. Und der Kunde kanns dummerweise kaum beurteilen, da dem schwerlich gesagt wird dass die schönen Chromringe im Cockpit des neuen Modells durch z.B. eine preiswerter eingekaufte Steuerkette gegenfinanziert werden.

Also Renault fordert 300tkm für seine Billigmarke Dacia, geht aus der Investoren Präsentation für den Standort Tanger hervor.
BMW Leasing sagt 150tkm: https://www.spiegel.de/.../...tung-von-150-000-km-voraus-a-855355.html was sie aber vor Gericht verloren haben.

Zuverlaessigkeit

Renault fordert natürlich nicht 300.000km Haltbarkeit für seine Billigmarke Dacia (von wem eigentlich?).
Renault legt lediglich die Maßstäbe seiner Nutzfahrzeugsparte ( LCV) für Karosserie und Unterboden (body & underbody) an.

Gerichtsurteile gabs übrigens auch in gegenteiliger Art, je nach Fahrzeugklasse:

https://autokaufrecht.info/.../

Mit meinen 150.000 lag ich gar nicht so verkehrt.

Zitat:

@GaryK schrieb am 1. Oktober 2020 um 13:47:16 Uhr:


Mir war deine Schätzung halt deutlich zu niedrig. Grundsätzlich bin ich ja bei dir - alles was die typische Leasingdauer samt Gewährleistung überschreitet ist dem typischen Autohersteller nahezu egal. Und der Kunde kanns dummerweise kaum beurteilen, da dem schwerlich gesagt wird dass die schönen Chromringe im Cockpit des neuen Modells durch z.B. eine preiswerter eingekaufte Steuerkette gegenfinanziert werden.

Naja, das hört sich ein wenig so an, als wenn die Ingenieure da sitzen und akribisch genau ausrechnen, wie lange etwas halten soll. Das können die gar nicht, da es von vielen Faktoren abhängt und natürlich nicht alle Bauteile auf einmal kaputt gehen.

Je nach Nutzung und abhängig von der Wartung werden verschiedene Bauteile unterschiedlich belastet und quittieren den Dienst, der Rest ist aber noch ok. Wenn man Pech hat, reißt ein schadhaftes Bauteil andere mit in den Tod, z.B. wenn man nicht rechtzeitig reagiert, aber auch mal einfach so.

Früher gingen bei 70000km die Kupplungen kaputt, manche haben das auch schon bei 40000 geschafft.
Ich hab noch einen Mercedes stehen mit 430000km, die Steuerkette ist nicht das Problem, aber andere Sachen. Kann man alles reparieren, aber wer macht das heute noch. Die Autos sind teilweise so zugebaut, dass kleinere Schäden großen Montageaufwand nach sich ziehen und damit Reparaturen entsprechend teuer ausfallen.

Langer Rede kurzer Sinn: Die o.g. 150000 sind die Mindestnutzungsdauer, die alle Bauteile durchhalten sollen, weil viele ja gar nicht so viel fahren.

300tkm ist bei Honda seit Anfang der 2000er Standard, selbst für die Hochdrehzahlmotoren aus dem TypeR werden 250tkm angegeben. Im Freundeskreis gibt es schon ein paar TypeR Motoren die jenseits der 200tkm ohne das geringste Problem unterwegs sind (Literleistung 100PS Sauger) .

Zitat:

@BlackSektor schrieb am 26. September 2020 um 23:55:37 Uhr:


Ich bin grad am überlegen, ob es ein 1.4er TSI Golf VI sein soll. Alternativ würde ich eventuell auf einen Golf VI mit Zahnriemen ausweichen (die 80 PS Version) oder weiter auf einen Golf VII sparen.

Den 6er entweder mit 1,6er 102 PS kaufen, hält ewig, oder auf den 7er sparen. Die EA211 Motoren sind absolut unauffällig, 240.000km Wechselintervall vom Zahnriemen, und auch sonst recht problemlos (Siehe Golf 7 Forum). 200.000+km sollten damit kein Thema sein.

Zu der Sache mit der Lebensdauer von Fahrzeugen:
In der Entwicklung werden Mindestziele vorgegeben. Mir ist nicht bekannt, wo bei den Deutschen 150tkm vorgegeben werden, afaik setzt da niemand unter 200tkm an. Was die entsprechenden Fachabteilungen daraus machen, ist dann ihres. Wenn die Fahrwerksleute 300tkm berechnet haben, kommt da gewiss niemand daher und sagt "Das ist zu viel".

Scheinbar war man da bei unserem 2006er VW 1.9TDI arg großzügig, das Fahrzeug hat in deutlich über 300.000km genau eine Reperatur am Antrieb miterlebt, und das war der Tausch der gekühlten AGR um ca. 170.000km. Kupplung, Turbo und Injektoren original. Leerlaufruheregelung +- 0, was auf noch ordentlich funktionierende Düsen schließen lässt. Ebenso das perfekte Kaltstartverhalten. Kein Ölverbrauch. VMax laut Schein wird spielend erreicht.
Einziges Manko, VW untypisch, Rost. Musste vergangenen Monat ein Reperaturblech am Schweller einschweißen.

Grrnnnnh, natürlich steht da keiner und sagt 150000 muss das Ding halten und wenn es dann 154000 werden, kriegen die Ingenieure einen auf den Sack, weil sie sich verrechnet haben. 🙄

Ein Auto wird durchschnittlich 12-15000 im Jahr gefahren. Mal 12 Jahre ergibt ca. 150000 plus …
Das ist die so das, was von einem Auto erwartet wird. Wer mehr will, muss eben gut warten und mal was reparieren, und dann macht der gleiche Karren auch mal 500000. Das läuft aber i.d.R. nicht ohne dass mal ein Aggregat ausfällt.

Und bei den Autos mit 1000000 Kilometer, die es ja auch geben soll, wurde geschummelt 😉

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