Auto fahren bald unbezahlbar ? Finanzierung nicht mehr tragbar
Hallo Leute,
ich merke gerade in meinem Freundeskreis, bzw. auch bei mir dass sich immer weniger Leute ein Auto leisten können. Vorallem die männlichen Singles ( Alleinverdiener ) ohne elterliche Unterstützung !
Ich bin zu DM Zeiten aufgewachsen, damals, so lang ist es nicht her ( 1995 bis 2000 ) fuhren viele meiner Freunde Autos, damals war der Unterhalt eines Autos noch irgendwie tragbar. Man konnte sich irgendwie mehr leisten vom Geld, vorallem der Spritpreis war damals als günstig zu bezeichnen.
Jetzt wir kommen bald ins Jahr 2012 ist der Anteil derer die ein Auto fahren gesunken, es ist nicht so dass die Herren kein Auto wollen , sondern Sie können es sich einfach nicht mehr leisten.
Dabei möchte ich auf ein Aspekt zurückkommen, was mich von dem Thread " Seit der Euro Einführung hat sich der Preis eines Autos verdoppelt " unterscheidet.
Nach meinen Recherchen und auch im Freundeskreis ( alles Facharbeiter mit Ausbildung ) ist nicht das Problem dass die Kosten und der Unterhalt eines Autos explodiert sind, sondern dass die Lebenserhaltungskosten viel stärker gestiegen sind als die Löhne.
Der Unterhalt , der Sprit und die Wartung von Autos hat sich natürlich stark erhöht, aber nicht so stark wie die Lebenserhaltungskosten an sich.
Meine Freunde, aber auch ich verdienen im Schnitt 1300 Euro netto. Das ist ein schon ein gutes Gehalt, aber ein normales Leben nicht durchführbar.
1300 € netto minus 500 Euro Miete sind wir schon bei 800 Euro.
Und für 800 Euro Essen, Kleidung, Hausstand ist einfach brutal.
Sogar die Discounter wie Lidl und Aldi haben die Preise deutlich erhöht.
Ich habe diesen Thread deswegen geschrieben weil 2 meiner Freunde zum Jahresende jetzt Ihre Autos verkaufen. Sie werden künftig mit der Bahn, Stadtbus fahren.
Sie fuhren keine teuren Autos, der eine fuhr einen Opel Corsa C, und der andere einen Golf 4.
Meine Recherchen ergaben auch dass es sehr oft junge Leute trifft, also die 18 bis 25 Jährigen bzw. Das ist jene Gruppe ( Neueinstellungen ) die deutlich weniger verdient als die älteren und trotzdem die gleiche Arbeit verrichten.
Wir sagen dazu immer Altvertragler, was die alten noch an Leistungen bekommen haben bekommen die Jungen Neueinsteiger nicht mehr.
Umsatzbeteiligung, höhere tarifliche Eingruppierung usw.
Bitte lest euch auch mal dass Buch durch " Hurra die dürfen zahlen "
der Selbstbetrug der Mittelschicht.
Viele Arbeitnehmer sind sich garnicht bewusst, dass Sie nur etwas mehr haben als ein Hartz IV Empfänger, vorallem nach Abzug der Werbungskosten.
Vorallem wenn man bedenkt dass das Jobcenter Müllgebühren, Gez , Nachzahlungen von Betriebskosten als Einmalzahlungen übernimmt.
Bleibt nur der Corsa B und hoffen dass keine Reparaturen ansteht.
Man muss ja auch Vorsorge betreiben bzw. Rücklagen bilden für das neue Auto ? einfach zu krass.
Es betrifft halt jetzt immer mehr Leute, darum schreibe ich diesen Thread.
Gruss
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Silvester_
Da scheinen mir einige Deiner Angaben nicht stimmig zu sein...
Warum das? 1300,- für nen Facharbeiter ist durchaus üblich.
Das ganze nennt sich dann Zeitarbeit. Ist übrigens in Deutschland weit verbreitet und vom Staat abgesegnet.
Kenne alleine bei uns im Umfeld mehrere Firmen, die mittlerweile eine zweite Firma gegründet haben, um die Leute nicht unter Tarifbedingungen einstellen zu müssen. Die Arbeiter werden dann sozusagen "an sich selbst" verliehen. Taucht in der Statistik übrigens nicht als Zeitarbeit auf.
Fortbildung ist dabei übrigens keine Lösung für das Problem. Denn alle Zeitarbeiter in Techniker oder Meisterposten zu stecken, gibt der Arbeitsmarkt halt nicht her. Fortbildung kann eine Alternative für den Einzelnen sein, aber keine Lösung für das Grundproblem.
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Zum Thema Luxusartikel:
Zitat:
- Fernseher/Radio/Musikanlage (und deswegen auch keine GEZ)
- iPod den ich mit 50€ mtl. mit Musikdownloads füttern musste
- Internet/Handy/Telefonanschluss
- Laptop und auch keine Spielkonsole
- Premiere Abo
- CD/DVD/Blurayspieler
- laufenden Kredite um 60" Flatscreen, Computer, Couch, Auto usw zu bezahlen
- Einen Account bei einem Onlinespiel der 25€ (50 DM) im Monat gekostet hat
- Fernseher/Radio & GEZ hatte in den 80ern fast jeder Haushalt
- statt ipod gabs den Walkman, tragbare CD-Spieler und den wöchentlichen Kauf einer CD für Stück 30,- DM
- Telefonanschluss hatte auch fast jeder Haushalt
- statt der PS3 für 300,- € gabs einen C64 + Floppy für 1200,- DM
- das Premiere Abo kannte man damals als Kabelanschluss
- DVD-Spieler hiess früher VHS-Videorekorder und kostete ein vielfaches des heutigen DVD-Players. Für Musik sorgte eine sogenannte HiFi-Anlage. "Kompakt" ab 800,- DM zu haben, oder als Einzelbausteine für ca. 300,- DM pro Komponente.
- Der Computer war doppelt. Ein 16:9 Fernseher kostete 1996 mindestens 1400,- DM. Hatte man früher keine Couch/Möbel?
- Onlinespiele gab es nicht. Das stimmt. Man hat sich Brettspiele gekauft. Kostenpunkt 30,- DM aufwärts. Oder ist zur wöchentlichen Skatrunde in die Eckkneipe. Kosten je nach Leber: 20-50 DM pro Woche.
Macht bitte nicht den Fehler zu denken Luxusartikel hätte es früher nicht gegeben. Auch wenn ein C64 heute für 20,- € zu haben ist, so war er doch in den 80ern durchaus mit einer PS3, X-Box ect. der heutigen Zeit zu vergleichen. Preislich lag er sogar über den heutigen Spielekonsolen.
Das die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht ist unbestritten. Der TE hat schon recht mit seiner Ansicht. Diese Differenz zwischen Arm und Reich findet sich aber in keiner Lohnstatistik wieder.
Kleines Rechenbeispiel:
Um in einer Statistik ein Gehalt von 1300,- € zu erreichen, benötige ich 6 Arbeiter. Einen Schichtarbeiter, der inkl. Zulagen ca. 3000,- € verdient. Und 5 Arbeiter, die einen Lohn von 950,- € haben. Und obwohl laut Statistik jeder 1300,- € verdient leben 82% am Rande der Armutsgrenze.
Toll so eine Statistik, nicht wahr?
MfG Zille
1211 Antworten
0 % wird man bei Gebrauchten aber nicht kriegen.
Aber durchaus, einen 1 Jahreswagen der den größten Wertverlustbrocken schon weghat mit Restgarantie und vielleicht noch ner Anschlußgarantieversicherung. Je nach Fahrleistung kann doch kaum noch was passieren.
Und irgendwann ist man die 2.000 € Autos auch leid. Außer man liebt es.
Oder wem es klein reicht, Hyundai z. B. gibts mit guter Finanzierung, dazu nen Servicepaket und echter 5 Jahre Werksgarantie.
Da kann dann eigentlich gar nix mehr passieren. 😁
Zitat:
Original geschrieben von BMWRider
Und 3.500-4.000€ netto als Berufseinsteiger. Ich habe eindeutig das falsche studiert. Auf die Summe werde ich nichtmal kurz vor der Rente kommen (inflationsbereinigt) 😰
Ach du auch?😰 Mach dir nichts draus🙂. Das sind entweder Akademiker bei BMW in München oder es sind Wunschzahlen, die man gerne hätte. Das entspricht ja einem Jahresgehalt von 75.000€. D.h. nach 5 Jahren verdient der gute Mann ca. 100.000/Jahr. Das gibt es, aber deutlich seltener als es vielleicht einige meinen. Die Mehrheit der Akademiker bewegt sich im Bereich 40-65.000€ brutto.
Man darf sich halt nicht die Rosienen für solche Vergleiche rauspicken.
Es ist doch völlig irrelevant z.B. wie viel ein Bandarbeiter bei Mercedes verdient. Daimler hat weltweit nur 270.000 Arbeitnehmer. Wir haben in Deutschland jedoch ca. 41 Mio Erwerbstätige. Und der Rest arbeitet garantiert nicht bei Daimler oder BMW oder Bosch. Und lebt auch nicht umbedingt in BW/Bayern. Möchte/muss aber genauso ein Auto fahren und einen anständigen Lohn bekommen.
P.S. ab heute dürfen ausländische Igenieure mit einem Jahresbruttogehalt von 35.000€ nach Deutschland kommen, andere Akademker mit 45.000€. Wird wohl langfristig dazu führen, dass auch die Akademiker aus ihrem Schlaraffenland gerissen werden und dort ankommen, wo andere schon längst da sind. Tief tief unten. Denn wir war das noch mal mit dem Euro? In Europa sollen überall gleiche Verhältnisse herrschen. Es hat keiner versprochen, dass es die deutschen sind, könnte sich auch auf dem Niveau von Bulgarien oder Rumänien einpendeln.🙁
Zitat:
Original geschrieben von diman3
P.S. ab heute dürfen ausländische Igenieure mit einem Jahresbruttogehalt von 35.000€ nach Deutschland kommen, andere Akademker mit 45.000€. Wird wohl langfristig dazu führen, dass auch die Akademiker aus ihrem Schlaraffenland gerissen werden und dort ankommen, wo andere schon längst da sind.
Das wage ich zu bezweifeln, so lange dieser Personenkreis in anderen Ländern wie z.B. in den USA bessere Verdienstmöglichkeiten geboten bekommt.
Zitat:
Original geschrieben von micci1
@ZombieGTI
Was ist so schlimm daran noch bei Mami zu wohnen?🙂
Also ich habe gerne meinen Freiraum ohne die Eltern im Nacken und ich denke mal das sehen die meisten so. Finanziell ist das wohl das beste was man machen kann, aber 23 Jahre bei den Eltern reicht absolut. Ich würde mir für das Geld was ein R8 kostet ne Eigentumswohnung kaufen und nen Golf GTI fahren 😁 Wenns es natürlich dann immernoch für nen R8 reicht würde ich nen Wiesmann kaufen oder C63 Coupe Black Series 😉
Und leisten kann ich mir ein Auto imho wenn die Finanzierungsrate (nicht Autokredit) ohne große Einschnitte in 3 Jahren bezahlbar ist und Anzahlung mindestens 20% eher mehr
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Zitat:
Original geschrieben von ThePilot
Und wenn ich mit Bar ein neues Auto kaufe und nach 2-4 Jahren wechsel, hab ich dann keinen Wertverlust zu tragen? Diese Argument mit dem Wertverlust ist immer nur vorgeschoben.
Und ganz ehrlich ein 2.000€ Möhre kommt mir nicht mehr ins Haus. Ein wenig Sicherheit darf ein Auto durchaus haben und der Verbrauch spielt zumindest subjektiv ne Rolle.
Natürlich hast Du den zu tragen. Oder besser gesagt, Du musst es nicht, willst es aber aus irgendeinem Grund. Sinnvoller macht es das nicht.
Weshalb ich ein Fahrzeug, für das ich Zigtausende hingelegt habe, nach so kurzer Zeit wieder unter erheblichen Verlust abstoßen sollte, erschliesst sich mir dennoch nicht.
Zu hohes Einkommen, Verschwendungssucht, Werbehörigkeit, ich weiß es nicht. Oder der Wunsch, die Nachbarn/Allgemeinheit zu beeindrucken, weil es mit dem Selbstbewusstsein hapert.
Sinnvoll ist eigentlich nur der Sicherheitsaspekt, das moderne Autos weniger verbrauchen, ist eher Aberglaube als Tatsache, unabhängig von erheblich höheren Versicherungsprämien aufgrund der unerlässlichen Vollkaskoversicherung.
Selbst mit ausgefeilter TSI-Technik gelingt es VW auch heute nicht, den Verbrauch von 5,2l des Golf I Formel E zu schlagen.
Beim Golf Diesel konnte man nach gut 40 Jahren (!) Entwicklung immerhin den Verbrauch um einen halben Liter senken...
Großes hat sich da auch bei keinem Hersteller getan, aller Werbepropaganda zum Trotz, die zunehmende Verfettung muss man natürlich berücksichtigen.
Letztendlich ist es tatsächlich nur die Sicherheit und die Hoffnung auf wenig Reparaturen. Oftmals bleibt es auch bei der Hoffnung. Einen unzuverlässigen Neuwagen wieder von der Backe/gewandelt zu kriegen, kann durchaus ein Abenteuer für Jahre werden.
Aber all das ist gar nicht der Punkt. Die These des TE war, dass Finanzierung und Autofahren allgemein irgendwann nicht mehr finanzierbar ist.
Was ich kritisiere ist die Perversion der heutigen Ratenkaufgesellschaft, die suggeriert, das Verschuldung etwas ganz normales und selbstverständliches ist.
Dieses Konsumdenken, das man immer das neueste und teuerste haben muss, um in dieser Gesellschaft etwas zu sein.
Wir finanzieren den neuesten Plasmafernseher, verschulden uns auf Jahrzehnte um ein Eigenheim in die Natur zu scheißen, kaufen die Einrichtung auf Raten, haben immer das neueste Handy am start, zahlen bei Otto die neuesten Markenklamotten ab und müssen immer das neueste Auto fahren.
Sonst bist Du in diesem Land nichts.
Wird der Sprit aber mal 10 Cent teurer, wähnen sich alle dem Ruin nahe und das Geflenne ist groß.
Das ist nicht richtig. Das Problem liegt nicht in den Geldbörsen, sondern in den Köpfen und in dieser kranken Gesellschaft.
Exakt diese Einstellung ist es, die manche Menschen bereits in ihren frühen 20ern in den Offenbarungseid treibt.
Von Menschen mit Einstiegsgehältern von 3500,- € aufwärts war nie die Rede, sondern dass es heutzutage normal ist, auch ohne das Einkommen so zu leben.
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Das ist nicht richtig. Das Problem liegt nicht in den Geldbörsen, sondern in den Köpfen und in dieser kranken Gesellschaft.
Exakt diese Einstellung ist es, die manche Menschen bereits in ihren frühen 20ern in den Offenbarungseid treibt.Von Menschen mit Einstiegsgehältern von 3500,- € aufwärts war nie die Rede, sondern dass es heutzutage normal ist, auch ohne das Einkommen so zu leben.
Ja die Gesellschaft ist krank wenn sie nicht das macht, was die Linke sich so vorstellt?
Im übrigen waren diese Gehälter niemals normal, so verdienen auch nur wenige zum Einstieg. Allerdings finden viele Bildung ja völlig unnötig und jammern dann über ihr Dasein als Leiharbeiter. Von nix kommt auch nix!
Bis aber das Prekariat verstanden hat wie es geht, werden wir lange warten können.
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Sobald das Fahrzeug abbezahlt ist, hat sich ein beachtlicher Teil des Kaufpreises bereits durch Wertverlust in Luft aufgelöst, nichtmal kaufmännisch macht es Sinn.
Macht ein Urlaub kaufmännisch Sinn ? Kinobesuche ? Rauchen und trinken ? Warum tun das dann soviele ?
Den 70k€ Neuwagen kannst wenigstens noch fahren wenn der Urlaub schon vorbei ist. 😁
Und die Diskussion was "sich ein Auto leisten können" bedeutet hatten wir glaub schon in einem separaten Thread. Ich bin der Meinung leisten kann man sich all die Dinge, die man bezahlen kann ohne dafür grossartig Einschnitte bei anderen Dingen hinzunehmen. Sprich: nicht aufs Kino gehen verzichten müssen am Wochenende weil am Monatsende neue Reifen fällig werden.
natürlich sind die Gehälter normal.
Du wirst keinen normalen Kfz-Mechaniker bei einer VW, Ford, Opel Werkstatt finden der soviel verdient wie als Schnitt hier im Raum stand.
Und das sind schon Markenwerkstätten...
admiral hat durchaus recht.
Ich kann mich noch an Kinderzeiten erinnern mit 3 Programmen.
Mehr kamen erst später. Klar gabs die schon, aber Schüssel kostet auch.
Was ist denn Standard?
Abgesehen vom erwähnten...
Mikrowelle, DVD Player, Spielekonsole - evtl. mehrere, Spülmaschine, irgendnen zusätzliches HD Paket für 20+ € im Monat weil 30 Kanäle nicht reichen usw...
Zitat:
Original geschrieben von Third Life
Macht ein Urlaub kaufmännisch Sinn ? Kinobesuche ? Rauchen und trinken ? Warum tun das dann soviele ?
Den 70k€ Neuwagen kannst wenigstens noch fahren wenn der Urlaub schon vorbei ist. 😁
Genauso ist es. Und jeder darf sich aussuchen, was ihm am wichtigsten ist.
Zitat:
Original geschrieben von Third Life
Und die Diskussion was "sich ein Auto leisten können" bedeutet hatten wir glaub schon in einem separaten Thread. Ich bin der Meinung leisten kann man sich all die Dinge, die man bezahlen kann ohne dafür grossartig Einschnitte bei anderen Dingen hinzunehmen. Sprich: nicht aufs Kino gehen verzichten
müssen am Wochenende weil am Monatsende neue Reifen fällig werden.
Hier stellt sich jetzt allerdings folgende Frage: Kann man sich kein Auto leisten, weil man sonst auf Kinobesuche und Urlaub verzichten muss, oder kann man sich keine Kinobesuche und keinen Urlaub leisten, weil man sonst auf ein Auto verzichten muss?
Und schon sollte klar sein: Jeder soll und darf nach seiner Fasson glücklich werden.
Es ist doch gar nicht möglich, bei Gehältern ein "normal" zu deffinieren.
Selbst beim Kfz-Mechaniker gibt es alles von x bis y. Der 55-jährige Schrauber in einem IG-Metall Betrieb hat schnell schon mal das doppelte bis dreifache eines Jungschraubers in der "Hinterhofbutze".
Bei Versicherungsvertretern gibt es welche, die mit 15.000,- € im Jahr nach Hause gehen und es gibt auch welche, die 7-stellig verdienen.
Die ganze Diskussion ist doch müßig - es wird immer Leute geben, die sich mehr leisten können und ggf. auch wollen und welche, die sich weniger leisten können. Genau so wird es auch immer Menschen geben, die unterschiedliche Antriebe haben. Ich ziehe meinen Hut beipielsweise vor jedem, der, wohlwissend, dass man dabei nicht reich wird, in Pflegeberufe geht, weil es ihm Befriedigung verschafft, anderen Menschen zu helfen.
Am Ende des Tages soll doch jeder einfach das tun, was er für richtig hält!
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Nur: Warum meinen die Leute, das tun zu müssen, wenn man auch ein 2000,- € Auto fahren kann, bis man das Geld tatsächlich hat?Zitat:
Insofern man nicht beruflich auf ein repräsentatives Fahrzeug angewiesen ist, sind solche Menschen für mich einfach nur Opfer stetiger Gehirnwäsche unserer Konsumgesellschaft.
Sobald das Fahrzeug abbezahlt ist, hat sich ein beachtlicher Teil des Kaufpreises bereits durch Wertverlust in Luft aufgelöst, nichtmal kaufmännisch macht es Sinn.
Da ist es sogar günstiger, eine 90er-Jahre-S-Klasse zu chauffieren, als einen modernen Kompakten.Nun gut, bei dem erwähnten Einkommen kann es einem ja egal sein, wieviel davon man sinnlos im Klo runterspült.
Aber wenn Führerscheinneulinge im Ausbildungsverhältnis hier regelmäßig fragen "Wie/wo kann ich ein Auto finanzieren?!", muss man sich doch fragen, was in der Gesellschaft nicht richtig tickt.
Autos sind in der Regel grundsätzlich ein Verlustgeschäft, die Kunst besteht darin den Verlust möglicht gering zu halten, wenn sich junge Menschen für ein Fahrzeug verschulden so ist die Urache oftmals auch im Freundeskreis zu sehen, wenn die Freunde bereits tolle neue Autos besitzen gibt das in einer Clique einen Gruppendruck und es wird nachgemacht.
Der Wertverlust tritt aber erst mit dem tatsächlichen Verkauf ein, man kann sich durchaus ein neues Auto kaufen wenn man zb einen 20.000 € Golf 25 Jahre fährt liegt der Wertverlust bei nur 800 € im Jahr.
Was machst du wenn er dir nach 15 jahren wegrostet, oder wenn der hochgezüchtete Motor bereits nach 10 Jahren den Geist aufgibt?😉
Zitat:
Original geschrieben von micci1
Was machst du wenn er dir nach 15 jahren wegrostet, oder wenn der hochgezüchtete Motor bereits nach 10 Jahren den Geist aufgibt?😉
A) Das Auto wird sich ja nicht in Luft aufkösen, wenn möglich Teile austauschen oder schweißen lassen
B) Ein Motorschaden kann dir auch nach 4 Jahren passieren was machst du da? Motor austauschen, bei einem 10 oder 15 jahre alten Wagen kann man auch einen gebrauchten zb aus einem Unfallwagen günstig einbauen lassen.
Zitat:
Original geschrieben von micci1
Was machst du wenn er dir nach 15 jahren wegrostet, oder wenn der hochgezüchtete Motor bereits nach 10 Jahren den Geist aufgibt?😉
das kann genauso bei einem 15 jahre alten gebrauchten passieren wobei zugegebener maßen der verlust geringer wäre
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Weshalb ich ein Fahrzeug, für das ich Zigtausende hingelegt habe, nach so kurzer Zeit wieder unter erheblichen Verlust abstoßen sollte, erschliesst sich mir dennoch nicht.
Zu hohes Einkommen, Verschwendungssucht, Werbehörigkeit, ich weiß es nicht. Oder der Wunsch, die Nachbarn/Allgemeinheit zu beeindrucken, weil es mit dem Selbstbewusstsein hapert.
Warum erweckt Deine Argumentation bei mir einen gewissen Neidcharakter, weil Du dir - eventuell - diese Fahrzeuge halt nicht leisten kannst? In der Regel verteufeln gerade diejenigen den Konsum, die nicht unmittelbar daran teilhaben können, weil ihnen finanzielle Aspekte entgegen stehen.
Hast Du dir in deinem Feldzug gegen den Konsum auch mal überlegt, daß es Leute gibt, deren Maßstäbe beim Konsum schlicht und einfach höher sind, als die Deinigen?
Du verteufelst das "zu hohe Einkommen" und die "Veschwendungssucht". Davon leben aber wiederum andere, die in der Branche tätig sind, dessen Produkte aufgrund von hohen Einkommen und Verschwendungssucht gekauft werden.
Und das Argument "Selbstbewußtsein" ist m. E. an den Haaren herbeigezogen. Gerade, wenn Du ein Auto (um das geht es ja in der ganzen Argumentation hier) fährst, daß auf den Strassen von jedem angestarrt oder fotografiert wird, solltest Du ein ausreichendes Selbstbewußtsein haben*.
* Du darfst mir glauben, daß ich genau weiß, wovon ich rede!
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Sinnvoll ist eigentlich nur der Sicherheitsaspekt, das moderne Autos weniger verbrauchen, ist eher Aberglaube als Tatsache, unabhängig von erheblich höheren Versicherungsprämien aufgrund der unerlässlichen Vollkaskoversicherung.Letztendlich ist es tatsächlich nur die Sicherheit und die Hoffnung auf wenig Reparaturen. Oftmals bleibt es auch bei der Hoffnung. Einen unzuverlässigen Neuwagen wieder von der Backe/gewandelt zu kriegen, kann durchaus ein Abenteuer für Jahre werden.
Sicherheit bekommst Du auch in "jungen" Gebrauchten; aber es liegt eben der Reiz darin, auch mal einen Neuwagen sein Eigen zu nennen, in dessen Sitze noch niemand gefurzt hat! Eigentlich wollte ich - wegen der extremen Geldvernichtung - auch nie wieder einen Neuwagen kaufen. Ich habe es dennoch gemacht; und zwar aus zwei ganz simplen Gründen!
- Es war extrem schön, zum Händler zu gehen und mir MEINE Vorstellung von einem Auto zu verwirklichen!
- Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude (muß noch drei Wochen warten!)
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Was ich kritisiere ist die Perversion der heutigen Ratenkaufgesellschaft, die suggeriert, das Verschuldung etwas ganz normales und selbstverständliches ist. Dieses Konsumdenken, das man immer das neueste und teuerste haben muss, um in dieser Gesellschaft etwas zu sein.
So lange man in der Lage ist, Raten ohne Einschränkungen in andere Lebensbereiche zu leisten, sehe ich keine "Verschuldung" im eigentlichen Sinne; tatsächlich sieht die Sache aber wieder ganz anders aus, wenn der Azubi mit einem Gehalt von 800.00 € einen modernen und neuwertigen Wagen finanzieren muß, aber nicht in der Lage ist, die laufenden Kosten zu bedienen. In diesem Fall sind nämlich die "Einschränkungen" bereits bei Unterzeichnung des Kauf- und Kreditvertrags vorprogrammiert.
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Wir finanzieren den neuesten Plasmafernseher, verschulden uns auf Jahrzehnte um ein Eigenheim in die Natur zu scheißen, kaufen die Einrichtung auf Raten, haben immer das neueste Handy am start, zahlen bei Otto die neuesten Markenklamotten ab und müssen immer das neueste Auto fahren.Sonst bist Du in diesem Land nichts.
Na ja - nun kehre mal wieder von Deinem Kreuzzug zurück und ruhe dich etwas aus. Es ist ja nicht Dein Leben, was da finanziert wird. Du scheinst ja mit Maß Deinen finanziellen Spielraum einzuschätzen 😁
Zitat:
Original geschrieben von admiral26
Wird der Sprit aber mal 10 Cent teurer, wähnen sich alle dem Ruin nahe und das Geflenne ist groß.
Dann ist auch bei mir das Geflenne groß; aber nicht, weil das Benzin auf Grund von Marktgesetzen teurer wird, sondern weil sich die Konzerne absprechen und die Besonderheiten der Jahreszeiten schamlos für die Gewinnmaximierung ausnutzen.