Autarke Stromversorgung
Hallo zusammen,
ich möchte in meinen Wohnwagen eine Batterie für den Mover und die Bordversorgung jedoch ohne Kühlschrank machen. Als Ladegerät habe ich mir in Ebay ein EBL 99 dazu ersteigert, später möchte dann noch ein Solarpanel mit einbinden. Muß ich zwingend ein Bedienpanel am EBL 99 anschliesen wenn ja, welches würdet Ihr empfehlen oder kann ich das auch so betreiben. Für das laden vom Fahrzeug her muß ich mir noch einen Booster besorgen, sollte man hier auch Schaudt nehmen oder gibt es da was günstigeres?. Kann mir jemand eine Schaltplan durchgeben wie die ganze Sache verdrahtet werden sollte. Wenn ich das richtig sehe können am EBL auf der Rückseite 2 Batterien angeschlossen werden, einmal die Fahrzeugbatterie und einmal die Innenraumbatterie. Ich bin mir am überlegen ob ich nicht 2 Batterien einbaue, eine auschließlich für den Moover, die andere für Fernsehen und den Rest so wäre ich sicher, daß die Moverbatterie immer voll ist, funktioniert das mit dem EBL 99?
Vielen Dank schon im Voraus
MfG
Michael
Beste Antwort im Thema
So wie ich die Anleitung für das EBL99 interpretiere, übernimmt dieser Elektroblock nicht die Funktion eines Boosters. Der verteilt lediglich den Strom/Spannung, der von der LIMA des Zugwagens kommt.
Von daher kannst du eine Batterie, die sich im Wohnwagen befindet, während der Fahrt auch nur minimal Laden. Vollgeladen wird die im Fahrbetrieb nie.
Der Spannungsabfall von der LIMA über die lange Zuleitung (inkl. z.T. problematischer Steckverbindung) zur WoWa-Batterie wird nicht ausgeglichen!
Einen Booster würde ich daher auf jeden Fall, direkt vor der Batterie im WoWa installieren. Es reicht für diese Zwecke ein preisgünstigeres Gerät von z.B. Waeco aus.
Ich würde nur eine einzige Batterie im WoWa installieren. Wenn du dazu eine etwas größere AGM-Batterie verwendest (die kann auch die kurze und hohe Strombelastung eines Movers ab) müsste das für dein ganzes Einsatzspektrum reichen.
2 Batterien mit unterschiedlicher Funktion/Auslastung zu laden und zu überwachen, macht zuviel Aufwand (wenn man es denn richtig machen will).
gruß
navec
39 Antworten
hallo
Zitat:
Original geschrieben von c250tdt
..... Ebenso wird auch niemand mit einer leeren WW- Batterie starten.....
schon mal dran gedacht dass nicht jeder seinen wowa bei sich in der garage an 230v hängen hat ...?
Zitat:
...Ich hab maximal 3 Meter Zuleitung. Die Übegangswiderstände werden durch doppelte bzw dreifache Masseverbindung vernachlässigbar. Macht bei 2.5² etwa 40 milliohm und bei 6 A keine 300mV Spannungsabfall.
Das tut der Batterie nur gut ;-))...
3meter? echt? was fährst du? einen smart? geht sich aber nicht mal beim smart aus mit nur 2 x 1,5meter von der lichtmaschine zur moverbatterie im wowa ....
und eine zu geringer ladespannung tut der batterie überhaupt nicht gut. abgesehen davon dass der ladestrom dadurch gering ist begint die batterie auch zu sulphatieren wenn die ladespannung nicht hoch genug ist ...
lg
g
In einem, zugegeben wesentlichen, Punkt, muss ich c250tdt Recht geben:
Dieses Tool rechnet tatsächlich Unsinn! Ich habe auch auch den Fehler gemacht, mich darauf zu verlassen.
Stimmt eben nicht alles, was so im Internet steht!
In Wirklichkeit ergibt, zumindest die theoretische Berechnung, nicht ganz so starke Spannungsabfälle.
Für mein Beispiel mit 14m Gesamtlänge der 2,5mm²-Leitung ergibt sich nach meiner eigenen Rechnung bei 0,4V Spannungsabfall ein maximaler Strom von knapp 4,1A.
Die restlichen, schon aufgeführten Widerstände, sind aber dabei immer noch nicht mit eingerechnet, so dass auf alle Fälle, in der Realität, erheblich weniger Strom fließt.
Nächster Punkt zu c250tdt:
Klar, fährt wahrscheinlich keiner mit leerer Batterie in den Urlaub. Hier handelt es sich aber um eine Versorgungsbatterie, die auch für den Fall gedacht ist, das man autark steht. Was dann?
Wenn du eine Nacht die entsprechenden Verbraucher angeschaltet hattest, ist die Batterie am nächsten morgen, bei richtiger Auslegung der Batteriegröße, schlimmstenfalls auf ca 30% Ladungszustand.
Dann möchte man bei der nächsten Fahrt die Batterie möglichst schnell wieder Laden (mit einem Solarmodul schafft man das nämlich nicht).
Dafür ist eine schnelle Ladung nötig. Eine schnelle Ladung ist aber nur mit entsprechender Regelung und ausreichender Stromstärke möglich. Diese Stromstärke ist, wie man aus der o.a. Berechnung ersehen kann, ohne entsprechende Hochtransformierung der Spannung (Booster) an der WoWa-Batterie, nicht möglich.
Und diese ganze Berechnung funktioniert auch nur dann, wenn du im Auto eine LIMA hast, die so geregelt ist und so stark ist, dass sie denn auch die ganze Zeit (niedrige Drehzahl, Ampelaufenthalt) eine Spannung von 14,4V zur Verfügung stellen kann.
Wenn das so ein älteres Teil ist, ist es absolut nicht ausgeschlossen, dass die 14,4V unter Belastung nur mit Glück schafft.
Bei Verwendung eines Boosters ist das alles relativ uninteressant.
Über deine 3m-Zuleitung brauchen wir wohl nicht ernsthaft reden. Da hast du anscheinend etwas überlesen. Hier reden wir von einem Zugwagen mit einem Wohnwagen!
zur Masseverbindung:
Eine Masseverbindung gibt es
1. gewöhnlich nur beim Zugwagen (bei Wohnwagen gibt es normalerweise keinen Minuspol über die Karosserie!
und
2. ist nicht gesagt, dass die Masseverbindung im Auto besser ist, als eine (Kupfer-)Extraleitung von der LIMA bis zur Dose.
Durch eine Extraleitung fließt tatsächlich nur der Strom, der für das Laden der WoWa-Batterie nötig ist!
Durch die Karosserie fließt aber zusätzlich der Strom für den Kühlschrank, die Wohnwagenbeleuchtung und die Beleuchtung des Autos im rückwärtigen Bereich mit entsprechendem Spannungsabfall bis zum Heck des Autos.
Außerdem gibt es bei einer Extraleitung zwischendurch keinen Anschlusspunkt an der Karosserie, der korrodieren könnte. Wir reden ja hier im Allgemeinen nicht von fabrikneuen Autos, sondern von etwas älteren Ausführungen. Je älter ein Auto ist, desto mehr Masseprobleme hat es normalerweise.
Denk mal an die blinkenden Rückleuchten bei einigen Autos, dann weißt du, welchen Einfluß ein gammeliger Massepunkt am Autoheck haben kann.
Zum Schluss:
Was dudo auch schon schrieb:
Die Batterie möchte gern im möglichst vollen Zustand sein, sonst sulfatiert die auf Dauer. Je größer der Spannungsabfall ist, desto länger dauert es aber, die Batterie in diesen Voll-Zustand zu bringen.
Wer seine Batterien im Wohnwagen nur per Kabel von der LIMA im Auto aufladen lässt und diese nicht öfters mit einem geregelten (IUoU)-Netzladegerät (voll-)nachlädt, schadet den Batterien. Deren entnehmbare Kapazität wird dann vorzeitig geringer.
Oh man, was hab ich denn da für ein sch... Tool gepostet, das rechnet ja wirklich ziemlichen Unsinn 😮
Man muss alles nachrechnen. 🙁
Dabei komme ich dann ca. auf die Werte die navec auch rausbekommen hat. Bei 14m 2,5mm²-Kabel und ~4A ergeben sich ca. 0,4V Spannungsabfall. Die Masseverbindung beim WoWa lässt sich zusätzlich zu den Leitungen nutzen, über die Kupplung hat der ja auch Massekontakt zum Zugfahrzeug. Als Parallelschaltung zur Leitung verringert die selbst bei schlechtem Kontakt den Gesamtwiderstand. So ist z.B. bei mir im Auto auch die HiFi-Anlage angeschlossen: 10mm² zur Batterie, 10mm² zum nächsten Massepunkt und zusätzlich jedes Gerät mit 2,5mm² zur Batterie. Hätte ich nicht gedacht, aber das zusätzliche 2,5mm² brachte tatsächlich eine Verbesserung der Spannungsversorgung.
14V sind bei leerer Batterie das mindeste was ankommen muss, sonst kommt nie nennenswert Ladung hinten an. Ohne Booster oder ordentlich dimensionierte Leitungen geht gar nichts. Aber da dürfte ein Booster billiger und weit einfacher zu installieren sein. Im WoMo ist es einfacher, da gibt´s nicht noch den Zwischenstecker, keine Masseprobleme und deutlich kürzere Wege. Seit dem bei uns 10mm² liegt geht die Ladung schon recht fix, eine Welt zu den Käbelchen vorher.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
über die Kupplung hat der ja auch Massekontakt zum Zugfahrzeug. Als Parallelschaltung zur Leitung verringert die selbst bei schlechtem Kontakt den Gesamtwiderstand.
Gruß Meik
Hi Meik,
auch das ist zumeist ein Trugschluß! 🙁 Zumindest wenn ein Antischlingersystem mit nichleitenden "Brems"belägen zum Einsatz kommt; und das sollte ja wohl Standard sein! 😉
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Da sind aber nicht rundrum Bremsbeläge, oder? 😕
Bei der die wir hatten waren nur links und rechts Beläge, das Kupplungsmaul lag also oben und an der Arretierung noch mit Metall-Metall an. Andererseits ist ja auch bei der 13pol-Steckdose ein extra Masseanschluss für die Ladung der Bordbatterie vorgesehen.
Tja, wohl alles nicht so einfach, das hatte seinen Grund warum ich mein E-Technik-Studium abgebrochen habe 😁 😁
Gruß Meik
Also sind wir jetzt prinzipiell wohl einer Meinung.
14V an der WoWa-Batterie bei 8A bekommt man, ohne Elektronik, nur mit größerem Aufwand hin!
Die Verlegung von 10mm² im Auto und im WoWa ist arbeitstechnisch für den Laien bestimmt nicht einfach und ob man 10mm² überhaupt in eine normale 13-pol-Steckkombination bekommt, wage ich mal zu bezweifeln.
Dem Massekontakt über den Kugelkopf würde ich auch nicht komplett trauen:
Entweder Bremsbeläge mit entsprechenden Staub oder ein gefetteter Kugelkopf sind nicht unbedingt Garanten für einen einwandfreien elektrischen Kontakt.
(War da nicht auch noch was mit Korossion, wenn dort ständig ein Strom fließt? Ich habe sogar mal was von einer Vorschrift gelesen, dass man genau aus diesem Grund, den Minuspol im Wohnwagen mit keiner Stelle des WoWa-Fahrwerks verbinden darf, weil eben dadurch immer ein Teil des Stroms über den Kugelkopf fliessen würde)
Dagegen dürfte sich, für den Normal-WoWa-Fahrer, die Installation und der finanzielle Aufwand (100Euro) eines 8A-Boosters im Rahmen halten.
hallo meik,
@meik:
"14V sind bei leerer Batterie das mindeste was ankommen muss..."
Wenn du bei der Batterie beim Laden schon 14V an den Polen messen kannst, ist die bereits deutlich über 50% Ladezustand.
gruß
navec
Gut dass ich nochmal nachgelesen habe, du hast Recht! Die Masse darf am Anhänger nicht auf die Karosse gelegt werden, auch darf die Masse der Aufbaubatterie + sonstiger Elektrik nicht mit der Masse der Fahrzeugbeleuchtung am Anhänger verbunden sein. Daher hat der 13pol Stecker 3 Masseleitungen: Kontakt 3 für die Beleuchtung, Kontakt 11 für Zündungsplus an 10 und an Kontakt 13 und Kontakt 13 für Dauerplus auf 9 und Codierung für gekuppelten Anhänger auf 12.
Massekontakte sowie Dauer- und Zündplus sollen in 2,5mm² ausgeführt sein.
(Quelle KFZ-Technisches Tabellenbuch Seite 369)
Spricht wohl alles für den Booster 🙂
Und 14V kriegt eine 120A-Lichtmaschine auch bei ziemlich leerer Batterie hin, ob ihm das gut tut ist eine andere Frage 😁
Der Ladestrom ist aber nicht sooo hoch, der Innenwiderstand der Akkus steigt mit zunehmender Entladung. Dadurch begrenzt ein Bleiakku trotz hoher Ladespannung quasi selber seinen Ladestrom. Durch die Eigenschaft ist es ja erst möglich eine Lichtmaschine auf konstant 14V ohne aufwendige Laderegelung zu betreiben ohne den Akku zu zerstören.
Gruß Meik
Hallo Meik,
ob du eine 55A-Lichtmaschine oder eine 180A-Lichtmaschine hast, ist bei dem Problem, was wir hier schildern relativ egal!
Jede Standard-LIMA ist spätestens bei 14,4 bis max 14,6V begrenzt und im Beispielfall sitzt die vorne im Zugwagen.
Die angesprochene Batterie befindet sich aber 7m Kabellänge (eine Richtung), verfeinert durch eine "hochqualitative" 13-pol-Verbindung, von der zu ladeneden Batterie entfernt.
Welcher Strom soll denn da fließen, um eine leere Batterie auf 14V zu bringen?
Nimm mal unser "altes" Beispiel:
4A bei 0,4V Spannungsabfall hatten wir, völlig praxisfern, berechnet. In der Realität wäre, bei dem Beispiel, schon 3A gut.
Nehmen wir mal eine völlig leere Batterie mit 11,7V Leerlaufspannung. Jetzt lassen wir den Motor an. Die LIMA (erstmal egal wie stark) schafft es konstant, auf Abregelspannung an ihren Anschlüssen zu kommen (nehmen wir sogar mal 14,6V) an).
Folge:
Im ersten Augenblick fließt, aber nur für Sekundenbruchteile, ein Strom von allerhöchstens 30A. Dies ist aber nur der theoretische Wert (s.o.). Realistisch, also mit Übergangswiderständen, wohl eher höchstens 23A.
Diese Spannungsdifferenz (14,6-11,7V) existiert aber, wie gesagt, nur ein paar Sekunden und wird in den ersten Minuten sehr schnell geringer.
Den dann noch möglichen Strom bekommt auch eine kleine LIMA hin! Deshalb wird ja auch die Ladezeit, in diesem Fall, mit einer stärkeren LIMA nicht kürzer.
Eine große LIMA kann nur dann ihre volle Wirkung beim Laden verbreiten, wenn entweder
- eine entsprechend dicke und kurze Verkabelung existiert oder
- ein Booster angeschlossen ist.
Meine 140A-LIMA bekommt meine Starterbatterie (blödes Beispiel, weil die ja eh immer fast voll ist) in kürzester Zeit auf 14,4V. Die Batterie (70Ah) befindet sich aber im Motorraum.
Wenn ich die gleiche Batterie im WoWa anschließen würde, wird, trotz relativ starker LIMA, kein großer Ladestrom mehr fließen können und dementsprechend auch niemals 14V an den Polen der Batterie gemessen werden können, wenn die ziemlich entladen wäre.
Um nur die 14V an der Batterie zu erreichen bräuchte ich, wenn die leer ist, trotz 140A-LIMA, etliche Stunden.
Das begründet ja die Existensberechtigung für alle Booster.
Gruß
navec
Stimmt alles 🙂
Worauf ich aber hinauswollte ist ein anderer Effekt: Je leerer eine Bleibatterie wird umso größer wird ihr Innenwiderstand. D.h. selbst wenn du eine leere 70Ah-Batterie direkt mit dickem Kabel an die LiMa anschließt werden keine immens hohen Ströme fließen da die Batterie diese durch ihren hohen Innenwiderstand selber begrenzt. Höhere Spannung als 14,4V geht nicht da der Akku sonst ausgasen würde. Der Ladestrom ist bei einer leeren Batterie zunächst recht gering, steigt im mittleren Kapazitätsbereich deutlich an und nimmt mit zunehmendem Ladezustand dann wieder bis zur Volladung langsam ab und geht gegen Null (klar, wenn Batterie- und Ladespannung gleich ist fließt halt kein Strom mehr). Daher ist ein Bleiakku generell nicht schnellladefähig wenn man ihn nicht brutal über die Gasungsspannung lädt was ihn schädigt.
Hab als Beispiel eine Messung eines 55Ah-Akkus: Neuwertiger Innenwiderstand 0,00036Ohm, in entladenem Zustand 0,1Ohm bei 10,8V. Lädt man den jetzt mit 14,4V maximaler Ladespannung auf hat man eine Spannungsdifferenz von 3,6V auf 0,1Ohm, d.h. der Akku kann theoretisch maximal 36A aufnehmen. Mit zunehmender Ladung sinkt der Innenwiderstand, aber gleichzeitig auch die Spannungsdiffernz wodurch der Strom nicht viel größer wird.
Das entspricht auch typischen Herstellerangaben die einen maximalen Ladestrom von halber Kapazität vorgeben, wobei auch das schon den Akku schädigt. Kommen jetzt noch Leitungsverluste dazu, z.B. 10m von Lima bis WoWa-Batterie mit 2,5mm² kommen nochmal rund 0,15Ohm dazu, Kontaktwiderstände mal vernachlässigt. Damit bleiben noch 14,4A maximalem Ladestrom. Nochmal 0,1Ohm an den Steckern und Kontakten und es sind nur noch 10A die maximal fließen können. Dann hat ein Bleiakku noch einen Wirkungsgrad von etwa 1/1,4 (14h laden mit 1/10 Kapazität gibt etwa einen vollen Akku) und man hat in der Konstellation in einer Stunde gerade gut 7Ah nutzbarer Energie im Akku gespeichert.
Das Problem mit schneller Ladung bei kurzen Fahzeiten ist zudem eins das die Akkulebensdauer betrifft. Bei stärkerer Entladung sollte man einen Ladestrom im Bereich von 1/10 der Kapazität nehmen, also bei 100Ah etwa 10A. Das heißt aber dann leider auch dass eine komplette Ladung runde 14h dauert.
Gruß Meik
Mit dem Innenwiderstand ist das so eine Sache.
Der gilt, von der Definition her, eigentlich nur beim Entladen. Beim Laden kommen noch weitere Effekte hinzu.
Da hakt denn auch deine Theorie etwas:
Zu Anfang der Ladung einer leeren Batterie müsste ein kleiner Strom fließen. Zum Ende eigentlich der größte Strom, denn wenn eine Batterie voll ist hat sie, unstrittig, den kleinsten Innenwiderstand.
Im Gegenteil:
Gerade zum Ende der Ladung können schon geringste Ströme (schließ mal kurzzeitig ein Konstantstromladegerät an eine volle Batterie an, dann siehst du es) eine sehr schnelle und zu hohe Spannungsanhebung an den Batteriepolen hervorrufen.
Dies dürfte bei einem sehr geringem Innenwiderstand ja überhaupt nicht möglich sein!
Beim Einsatz einer Konstantspannungsquelle mit z.B.14,4V hast du immer Schwierigkeiten zu beurteilen, welchen Einfluss nun der Innenwiderstand und welchen Einfluss der Spannungsabfall in der Leitung hat.
Wenn du aber eine Konstantstromquelle zur Beurteilung des Ladeverhaltens heranziehst, gibt es dieses Problem nicht. Die Spannungsänderung an den Polen ist dann komplett unabhängig von irgendwelchen Leitungswiderständen und Spannungsdifferenzen.
Zum Teil kannst du das schon bei einem üblichen IU oder IUoU-Ladegerät während der I-Phase (da hast du ja praktisch ein Konstantstromladegerät) feststellen. Auch in dieser Ladephase (wenn mit Konstantstrom geladen wird)hat der Leitungswiderstand keinen direkten Einfluss.
Zeichne mal den Spannungsverlauf an den Batteriepolen bis zum Erreichen der Ladeschlussspannung auf und beurteile dann mal den Innenwiderstand der Batterie.
Zu Anfang ist die Spannungsänderung schnell, im mittleren Ladebereich gibt es die langsamste Spannungsänderung und kurz vor Erreichen wird die Spannungsänderung wieder größer (bei einer Standard-Batterie).
Dies dürfte nach der Innenwiderstandstheorie nicht möglich sein!
Bei der Firma Exide (im Internet) kann man sich anhand einer einfachen Grafik den Unterschied im Ladeverhalten (an einer Standard-LIMA!) zwischen einer Standard-Batterie und einer AGM-Batterie (Typ Maxxima) ansehen:
Die Standard-Batterie startet mit geringem Ladestrom, der steigt dann etwas an, um dann am Ladeende wieder langsam zu sinken.
Die AGM-Batterie verhält sich komplett anders:
Die startet mit extrem hohen Strom der dann kontinuierlich, langsam abfällt.
Folge:
Die AGM kann (an einer entsprechenden Spannungsquelle mit W-Kennlinie, also z.B. eine Standard-LIMA) in der ersten halben Stunde erheblich mehr Ladung aufnehmen, als eine Standard-Batterie.
An der Batterie kann man sogar bei einer LIMA-Ladung sehr deutlich sehen, dass die Theorie mit dem Innenwiderstand beim Laden völlig falsch ist (schließlich ist eine AGM-Batterie auch nur eine Bleibatterie):
Die AGM verhält sich komplett "verkehrt" zu dieser Theorie. Die hat zu Anfang den maximalen Strom, wo sie den größten Innenwiderstand hat. Dieser Strom wird dann immer geringer, obwohl sich der Innenwiderstand ebenfalls verringert.
Für unseren Fall mit dem WoWa ist das aber alles relativ wurscht. Da unsere Ausgangsspannungsquelle eigentlich ein WU-Lader ist (LIMA) und wir eine einschneidende Strombegrenzung durch die Zuleitungen haben, die wir nicht verhindern können.
Ich hatte u.a. deswegen eine AGM vorgeschlagen, weil diese eben 30% der Nennkapazität als Ladestrom bis zum Erreichen der Ladeschlussspannung abkann. (im Gegensatz zu Standard-Batterie mit 10%).
Außerdem hat die einen sehr geringen Innenwiderstand, was dem Betrieb von Movern natürlich zuträglich ist.
Eine 70Ah-AGM könnte also mit einem 20A-Booster schon sehr schnell geladen werden.
Wenn man mal von einem praktischen Entladezustand von ca 30Ah-Restkapazität ausgeht (tiefer sollte man auch möglichst nicht entladen), bekomme ich diese Batterie mit dem Booster innerhalb von knapp 2 Stunden (inkl. Ladeverluste natürlich) auf die Ladeschlussspannung von 14,2 bzw. 14,4 V. Damit ist die Batterie dann ca zu 80% voll.
Schneller geht das, ohne Schädigung der Batterie, nun mal nicht.
Nach weiteren ca 2 Stunden (Absorbtionsphase) wäre die dann sogar annähernd zu 100% geladen.
Um das gleiche ohne Booster zu erreichen, muss ich etliche Stunden (2-stellige Anzahl) fahren und zwar fast unabhängig von der LIMA.
Gruß
navec
Die Innenwiderstandstheorie passt schon 😉
Das Problem ist nur dass es eine idealisierte Theorie ist und man die tatsächliche Spannung in der Batterie nicht messen kann. Die Theorie hakt nicht. Am Anfang der Ladung fließt ein kleinerer Strom da der Innenwiderstand hoch ist. Am Ende kann aber kein hoher Strom mehr fließen! Der Innenwiderstand sinkt zwar, aber die Spannungsdifferenz auch. Mehr als 14,4V Ladespannung geht nicht, wenn die Batterie aber schon 14V erreicht hat kann der Innenwiderstand sehr klein sein, aufgrund der abnehmenden Spannungsdifferenz kann trotzdem kein hoher Strom fließen.
Beim Konstantstromladegerät hast du auch keinen schnellen Spannungsanstieg, mess mal nach - aber bei abgeklemmtem (!!!) Ladegerät und kurzer Wartezeit oder geringer Belastung. Denn das ist erst das was die Batterie tatsächlich an Spannung liefert. Daher hakt ja die Methode nur über die Spannung den Ladezustand zu bestimmen. Die Klemmenspannung unter Belastung (egal ob Ladung- oder Entladung) gibt hier keinerlei Auskunft solange Innenwiderstand und Spannungsdifferenz an demselben unbekannt ist. Nur lässt sich das von außen nicht mal eben messen.
Die Theorie erklärt auch das Verhalten der AGM-Batterie gut. Eine AGM hat im Gegensatz zum normalen Bleiakku gerade bei niedrigem Ladezustand einen geringeren Innenwiderstand, daher fließt gerade am Anfang ein deutlich höherer Strom. Zum Ende fällt der Ladestrom logischerweise ab, die Spannungsdifferenz zwischen innerer Spannung und Klemmenspannung sinkt ja. Und Strom ist halt Spannungsdifferenz/Widerstand.
Das kann bei AGM-Batterien und der Ladung per LiMa zum Problem werden. Es können Ladeströme in einer Höhe fließen die die Batterie durchaus erheblich schädigen können.
Den Innenwiderstand kann man sogar brauchbar mit einem Amperemessgerät bestimmen. Spannung bei unbelasteter Batterie messen, dann Verbraucher dran, Entladestrom messen, Spannung bei belasteter Batterie messen und dann ergibt sich der Innenwiderstand etwa zu R = Spannungsdifferenz/Stromstärke.
Gruß Meik
Ja, den Innenwiderstand kannst du praktisch mit einem Amperemessgerät messen.
Aber, in der Regel nur, wenn Entladen wird und dann auch nur, wenn es schon ein paar Stunden her ist, dass die Batterie geladen wurde.
Mit ist jedenfalls keine technische Regel bekannt, nach der der Innenwiderstand beim Laden bestimmt wird und das hat ja auch seinen Grund.
Solange sich die Batteriespannung noch im Bereich bis ca 13V befindet, würde auch die Bestimmung des Innenwiderstandes beim Laden noch klappen.
Spätestens ab ca 13,6V, und bei der Spannung ist die Batterie, bei üblichen Ladeströmen im Bereich von 10% der Nennspannung, noch nicht annähernd vollgeladen, entstehen die ersten Gasbläschen. Diese verhindern einen guten Kontakt des Elektrolyts zu den Platten. Dies hat eine, praktisch gemessene, Vergrößerung des Innenwiderstandes zur Folge.
Umgekehrt beim Entladen klappt das auch.
Lade mal eine Batterie komplett auf und messe direkt anschließend den Innenwiderstand durch Entladen. Da bekommst du relativ hohe Innenwiderstandswerte raus. Wenn eine Batterie z.B. 5 Minuten nach dem Laden eine Leerlaufspannung von 13,3V hat und du diese Batterie dann belastet bricht die Spannung unverzüglich auf z.B. 12,9 - 13V zusammen.
Der so erhaltene Wert für den Innenwiderstand hat nichts mit dem tatsächlichen, und mit der gleichen Methode messbaren, Innenwiderstand zu tun, den du nach z.B. 6 Stunden Wartezeit messen würdest, obwohl sich der eigentliche Ladezustand ja praktisch nicht geändert hat.
Innenwiderstand AGM:
laut AGM-Handbuch der Firma Exide gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Innenwiderstand einer AGM bei sehr niedrigem Ladezustand kleiner ist, als bei einem beliebigen anderen höheren Ladezustand . Laut Schaubild in dieser Veröffentlichung wird der Innenwiderstand mit zunehmender Ladung geringer.
Klar ist aber, dass der Innenwiderstand einer AGM im sehr niedrigen Ladezustand, kleiner ist, als der einer Standard-Batterie. Von daher kann eine AGM, wenn die ganz leer ist, einer normalen KFz-LIMA in den ersten 20Minuten auch eine wesentlich höhere Stromstärke entlocken.
Die hohe Stromstärke ist dabei aber nicht nur eine direkte Folge des geringen Innenwiderstandes dieser Batterie, sondern auch eine Folge der niedrigen Spannungslage, bei der eine Standard-KFZ-LIMA dann auch in der Lage ist, diese hohe Stromstärke abzugeben.
Stimmt ja, ich hatte doch nicht viel anderes geschrieben. Die Klemmspannung mit angeschlossenem Ladegerät oder kurz nach abklemmen sagt relativ wenig aus. Erst nach angemessener Wartezeit oder aufschalten einer kleinen Last kommt man auf die "echte" Spannung der Batterie. Das ist letztlich auch die große Unbekannte bei der ganzen Geschichte. Den aktuell vorherrschenden Innenwiderstand kannst du immer mit der Methode messen. Aber das hängt immer von der Spannung in der Batterie ab.
Nur wer wartet schon einige Stunden nur um anhand der Spannung die Kapazität zu bestimmen?
Bei Konstantstromladung hat man das mit den Gasbläschen leider oft. Um ausreichenden Ladestrom zu erreichen steigt die Spannung oft über die Gasungsspannung, gerade wenn die Batterie langsam voll wird. Das geht aber extrem auf die Haltbarkeit, die Bläschen sind ja nichts weiter als die Elektrolyse der Flüssigkeit. Daher gehen LiMas ja i.d.R. auch nur auf 14V, etwas unter der Gasungsspannung. Bei relativ voller Batterie gibt es so zwar nur geringe Ladeströme, aber die Lebensdauer wird erhöht. Richtig voll wird ein Starterakku im Auto nicht, das merkt man z.B. dann wenn man nach längerer Fahrt mal ein Ladegerät anklemmt. Nur wenn du über die Fahrstunden mit Strömen und Spannungen lädst wo Gasbläschen entstehen, wie schnell wäre der Akku leer?
Der Innenwiderstand der AGM ist leer nicht niedriger als voll, hatte ich sowas versehentlich geschrieben? *schnellnachguck* 😕
Ich meinte das genau wie du dass der Innenwiderstand bei niedrigem Ladezustand niedriger ist als bei einer konventionellen Bleibatterie und die AGM daher höhere Ladeströme aufnehmen kann.
Glaub unsere Meinungen liegen gar nicht so weit auseinander 🙂
Gruß Meik
Hallo,
das Gas nennt sich Wasserstoff und in Verbindung mit Sauerstoff heißt es dann Knallgas.
So, ihr Theoretiker, ich lade alle meine 12V Bleibatterien mit auf 13,8V (eher etwas weniger)begrenzten Stromquellen. Seit Jahren.
Und nun rechnet mir mal vor, um wieviel Jahre (nicht Stunden oder Minuten) meine Methode die Lebensdauer verkürzt.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von c250tdt
.....
So, ihr Theoretiker, ich lade alle meine 12V Bleibatterien mit auf 13,8V (eher etwas weniger)begrenzten Stromquellen. Seit Jahren. Und nun rechnet mir mal vor, um wieviel Jahre (nicht Stunden oder Minuten) meine Methode die Lebensdauer verkürzt.
hallo
ich schätze mal um ca 20 bis 25%
lg
g
PS:
wie hast du es geschafft deine LiMa auf 13,8volt zu begrenzen ..?