Austausch des Lenkgetriebes und Schaden am Motor am 2 Jahre alten Adam

Opel Adam

Hallo Leute,

ich hab mich gerade hier angemeldet, weil ich echt verzweifelt bin. Vielleicht hat der ein oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht und kann berichten.
Seit heute Morgen ist mein Auto jetzt in der Werkstatt und es sieht nicht so toll aus, aber von vorne:

Ich habe meinen Adam am 14. Dez 2015 gekauft, ein Jahreswagen der von der Adam Opel AG vorher als Dienstwagen genutzt wurde (rund 8.600 km damals).
Letzte Woche Montag war ich zur Hauptinspektion bei dem Händler, bei dem ich das Auto auch gekauft hatte. Soweit so gut. Gleich am Morgen nach der Inspektion leuchtete auf dem Weg zur Arbeit die "ESP prüfen" Leuchte auf und blieb für circa 10 Minuten an. Ich hab umgehend bei meinem Autohaus angerufen und mir wurde gesagt, wenn das Licht nicht nochmal angeht, müsste man nichts tun und mit der Inspektion habe das auch nichts zu tun.
Eine Woche lang blieb die Leuchte auch aus, ich hatte aber irgendwie das Gefühl, dass der Motor ein bisschen unrund läuft und vor allem beim Beschleunigen etwas ruckelt. Das war allerdings nur ganz leicht, weswegen ich mir nicht sicher war. Auch das Anfahren kam mir irgendwie schwerfälliger vor als zuvor.
Gestern ging das "ESP prüfen" Signal dann auf dem Hin- und Heimweg von der Arbeit erneut an. Ich rief wieder im Autohaus an und man sagte mir, die Elektriker seien bis ins neue Jahr ausgebucht und man könne den Fehlerspeicher nicht eben mal auslesen, aber ich könne die Tage mal zum Batterie-Test vorbei kommen, da die Kontrollleuchte evtl. damit zusammenhängen könnte.

Heute Morgen dann auf dem Weg zur Arbeit ging nach circa 15 Minuten Fahrt die Leuchte wieder an und das Auto ruckelte für einen Moment extrem (als hätte man zwei Gänge zu hoch geschaltet). Ich bin bis zur Arbeit weiter gefahren und habe dann direkt einen Opelhändler bzw. eine Opelwerkstatt hier vor Ortangerufen. Bei denen konnte ich dann auch direkt vorbei schauen.

Der Mechaniker hat über eine Nummer aus dem Fahrzeugschein dann auf die Fahrzeugdaten zugreifen können und mir gezeigt, dass für mein Auto noch drei sogenannte „Kampagnen“ offen sind, die eigentlich bei der Inspektion hätten abgearbeitet werden müssen, was aber nicht geschehen ist. Eine davon hat mit dem Lenkgetriebe zu tun und führt zu Fehlzündungen und geminderter Motorleistung. Also schon mal nahe dran an dem Problem, das ich beschrieben hatte (Ruckeln während Beschleunigung usw).

Lange Rede kurzer Unsinn: Eben rief mich der Mechaniker an und sagte mir, dass mein Auto wegen dieser Kampagne auf Garantie ein neues Lenkgetriebe bekommen würde, aber dass das Problem damit nicht behoben sein würde, weil er festgestellt hat, dass ein Zylinder „nicht mehr die nötige Kompression hat“. Er könnte aber noch nicht sagen woran das liegt und auch nicht, welche Reparaturkosten anfallen werden. Er versucht jetzt wohl mit Opel eine Kulanzregelung zu finden und es über Garantie laufen zu lassen (die Garantie ist erst am 14.11 abgelaufen). Bevor er nicht mit Opel gesprochen und noch keine Zusage hat, darf er den Motor nicht öffnen, sagt er.

Mein Vater meint, wenn beim Adam Motor alle Module fest verbaut sind (was er nicht weiß), dann könnte u.U. ein kompletter Austausch des Motors auf mich zukommen. Das wäre natürlich, wenn die Kulanzregelung nicht greift, sehr unerfreulich, um mal nichts zu sagen 🙂
Hat jemand von euch vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß jemand, welche Kosten im schlimmsten Falle auf mich zukommen könnten? Mein Auto hat gerade mal 26.000 km. Ein Motor- oder Getriebeschaden sollte da ja eigentlich noch nicht vorkommen...
Vor Weihnachten kann ich das gerade überhaupt nicht gebrauchen. Noch dazu bekomme ich mein Auto diese Woche wohl auch gar nicht wieder :/

Danke im Voraus und liebe Grüße
Liz

Beste Antwort im Thema

Autobild hilft, die ersetzen ohne weiteres jeden Rechtsbeistand... 🙄

Ich würde da jetzt keine weitere Zeit verlieren und mich um einen Rechtsanwalt bemühen.
Man kann jetzt alles mögliche sehr leicht falsch angehen, was dann im späteren Verlauf vieles zunichtemachen kann.
Daher muss da jetzt ein Experte ran, der sich auf dem Gebiet auskennt!
Bloß keine Kosten von möglicherweise zunächst einigen Hundert Euro für einen Rechtsbeistand scheuen, das kann später sehr gut investiertes Geld sein!

Wenn es von Opel offizielle Rückrufe/Feldabhilfen zu diesem Motor/Modell gab, das Fahrzeug bei der Inspektion war und diese trotz Vorgabe von Opel nicht durchgeführt wurden (respektive der Kunde darüber nicht informiert wurde), dann kann man Opel die Sache nicht ankreiden.
Direkt nach der Inspektion trat eine Störung auf, die der Kunde dem Händler ggü. aufgezeigt hat, worauf der Händler aber keinen Anlass zur Handlung sah.
Nach einem weiteren Anruf gab man an, dass die zuständigen Elektriker keine Zeit zum Fehlerauslesen hätten, interessanterweise könne die Kundin aber zum Batterietest erscheinen, von welchen Facharbeitern dieser Test dann wohl durchgeführt würde?!
Eine weitere Fachwerkstatt konnte dann im System feststellen, das die von Opel gestarteten Kampangen definitiv nicht am Fahrzeug ausgeführt wurden.

Also nach den bloßen Schilderungen hier und von Außen betrachtet schätze ich die Sachlage so ein, dass der Händler (der Verkäufer des Autos) hier in die Haftung genommen werden muss.

Wenn der Händler bei der Inspektion keine Opel Feldabhilfen durchgeführt hat und der Kunde direkt nach der Inspektion dem Händler gegenüber eine Störung am Fahrzeug aufzeigt, die dieser nicht hinreichend untersucht sondern den Kunden "vertröstet", dann sehe ich als Außenstehender hier gute Chancen diesen Händler in Regress zu nehmen.

Aber wie gesagt: Das sollte zwingend einem Rechtsexperten vorgelegt werden.

ps. um welches Modelljahr und welchen Motor handelt es sich?

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Achso, aber bei mir handelt es sich definitiv um drei Kampagnen die offen waren.

Problem könnte sein das Du das Auto faktisch als Gebrauchtwagen gekauft hast und Du Opel somit nicht als Halter bekannt warst. (Aktuelle) Halterermittlungen werden meines Wissens nach nur bei schwerwiegenden (sicherheitsrelevanten) Rückrufaktionen über das KBA initiiert.

Nicht zum Trotz hätten bei einem Inspektionstermin bei einem FOH aber die Alarmglocken klingeln müssen. Selbst wenn er im Rahmen der Inspektion nicht alle Kampagnen sofort beheben kann (Teilverfügbarkeit, Terminplanung) hätte er das sofort dem Halter "Anzeigen" müssen. Korrekterweise mit Vermerk auf der Rechnung und sofortiger, erneuter, Terminvereinbarung.

So siehts aus!

Mal ein kleines Update:

Mein Auto steht inzwischen fast 4 Wochen. Der Motor wird aktuell endlich (!) verbaut. Es hat gute 2,5 Wochen gedauert, bis der überhaupt da war. Hätte ich nicht selbst im Motorenwerk in Kaiserslautern angerufen, wäre er immer noch nicht da. Die Dame vom Kundenservice war dazu nicht in der Lage, man erreiche niemanden, vielleicht haben die noch Urlaub, etc.

Gestern flatterte dann ein Brief von Opel in meinen Briefkasten: ein offizieller Sicherheitsrückruf über das KBA wegen des lenkgetriebes. "Aufgrund potenzieller Produktionsabweichungen könnte es bei extremer Krafteinwirkung zu Rissen in der Zahnstange kommen, was das Auto unkontrollierbar machen könnte". Naja, kommt für mich leider zu spät.

Dem Autohaus, das die Inspektion durchgeführt hat, habe ich mitgeteilt, dass ich nicht bereit bin, die Rechnung voll zu begleichen. Man wollte sich darum kümmern und sich melden. Auch in dieser Sache habe ich seit über zwei Wochen nichts mehr gehört.

Bin sehr enttäuscht darüber, wie Opel mit dieser Sache umgeht.

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Alles sehr dumm gelaufen, aber wie schon mal jemand schrieb:
Der Rückruf für das Lenkgetriebe hat nichts mit dem Motorschaden zu tun.

Zitat:

@Lambo-Fan schrieb am 13. Januar 2017 um 11:00:38 Uhr:


Alles sehr dumm gelaufen, aber wie schon mal jemand schrieb:
Der Rückruf für das Lenkgetriebe hat nichts mit dem Motorschaden zu tun.

Der Opel Service Partner der das Auto repariert hat allerdings gesagt, er kann sich den Motorschaden nur durch die nicht ausgeführten Kampagnen erklären. Ich weiß leider nicht, welche Teile die beiden anderen betreffen. Eine davon war jedenfalls das Lebkgetriebe und er hatte erwähnt, dass eine der Kampagnen zu verminderter Motorleistung und fehlzündungen führt. Bin inzwischen mit einer anderen Dame in Kontakt, die auch aufgrund von fehlzündungen per Brief Ende November in die Werkstatt bestellt wurde. Vielleicht flattert also in den nächsten Tagen noch eine Rückrufaktion in meinen Briefkasten. Wir werden sehen.
Ich bin jedenfalls sicher, dass dem Auto nichts passiert wäre, wenn der erste Servicepartner seine Arbeit richtig gemacht hätte.

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