Audi W12 aus 2001 auf Gas: Ruckeln
Ich bin ihn auf der Autobahn ausgefahren, dann Tempomat rein und langsam weiter. Als ich fast zu Hause in der Stadt ankam machte er an der Ampel auf einmal wieder sein Motorsteuerungslichtlein an und ruckelt so böse jetzt, dass ich ihn nicht mehr bewegen will.
Fehlerspeicher enthielt davor u.a. Meldungen betreffend Vorkat (sporadisch), Gemisch zu fett (sporadisch), Zündaussetzer 6, 7, 8 .. Ab und an davor leichtes Ruckeln im Leerlauf, nichts weltbewegendes. Wollte ihn zur Werkstatt bringen aber die Ereignisse haben sich überholt und jetzt steht er in meiner Garage.
Zündkerzen neu, vier Zündspulen (1, 6, 7, 12), 2 neue Verdampfer, Gasanlage eingestellt.
Ideen? Vorschläge?
ERFAHRUNGEN mit einem W12?
Es ist eine KME Diego verbaut, bzw., zwei.
Beste Antwort im Thema
Na ja wer hier so freundlich postet brauch sich über Teilnahmslosigkeit am Ende nicht wundern, sinnvoll wäre es die gestellten Fragen zu beantworten.
41 Antworten
So, jetzt gibts mal ein paar Werte für die long term fuel trims.
Benzinbetrieb:
Bank 1 und Bank 2 identisch auf +5.67%
Gasbetrieb:
Bank 1 im Moment +8,52%
Bank 2 im Moment -2,5%
das wird sich aber wohl noch verschieben auf +10.3% und -3,77%.
Ich denke, die Werte sprechen nach dem vorstehend Ausgeführten für sich selbst, auch wenn er über die letzten 500 km nicht mehr gemuckt hat.
Am Mittwoch hab ich Termin beim Umrüster.
Prüfe auch ob sich die Trims lastabhängig verschieben. Die Langzeitkorrektur bei Audi hat ein Zeitfenster von ein paar Minuten wenn ich meinen als Maßstab nehme. Sollten sich die Trims unter Last nochmal anders entwickeln wäre das erst recht ein Grund zum Umrüster zu gehen.
Weiterer Punkt: Wenn du bei Benzin und mittlerer Drehzahl Vollgas gibst, was machen die Short Term Werte unter Benzin und was unter Gas. Die haben einen weiteren Schwankungsbereich, 10% Abweichung sind kein Problem, aber völlig quer dürfen die nicht laufen.
Warum dürfen die das nicht?
Ich muss das noch ein bisschen ansehen. Kann im Moment dazu nix sagen, weil ich bisher kein Muster in den kurzfristigen Werten erkenne, außer dass mir die eine Bank auf Gas unter Volllast ins Negative läuft.
Bei Verdampferanlagen ist der Einblasdruck mit knapp 1 bar Druckdifferenz zwischen MAP und Verdampfer relativ gering, Benzin hat etwa 3-4 bar, LPG Flüssigeinspritzer gehen durchaus auf 10 bar hoch. Wenn du nun von Teillast (Saugrohrdruck -600 mbar) auf Vollast gehst (-300 mbar) ändert sich die Druckdifferenz über den Einblasdüsen spontan. Um dieses zu kompensieren haben Verdampferanlagen einen Sensor an der Drosselklappe und verlängern die Einblaszeit vorübergehend (Anfettung). Damit wird ein Abmagern durch die geringer werdende Druckdifferenz über den Düsen und damit eine geringere Gasmenge kompensiert. Der druckgesteuerte Verdampfer braucht ein paar Zyklen bis sich der Druck nach oben angepasst hat. Springen beim Tritt aufs Gas die Short Term Werte richtig weg oder machen Kapriolen, dann ist die "Lastanfettung" suboptimal eingestellt.
Am wichtigsten ist aber immer noch ob sich die LONG TRIM lastabhängig verschieben. Läuft eine Anlage chronisch ein paar Prozent zu mager oder zu fett kann sich die Steuerung drauf einstellen. Oben zu mager und unten zu fett (oder umgekehrt) wäre ein Desaster, da die Korrekturstrategie je nach Last voll in die Hose geht und die Karre aus dem Nachregeln nicht mehr herauskommt.
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Mal eine praktische Frage zum Thema: Wie soll man sich denn die Langzeitkorrekturwerte unter hoher Last anschauen (bzw. deren Veränderung), wenn sie sich aus den der Kurzzeitkorrektur mehrerer Minuten bilden? Schließlich braucht man eine sehr lange Strecke um den W12 bei hoher Last einige Zeit zu bewegen.
Evtl. reicht es auch einfach aus eine Log-Fahrt mit verschiedenen Lastzuständen zu fahren und dort die Kurzzeitkorrektur und die Langzeitkorrektur auszuwerten. Wenn die Kurzzeitkorrektur immer nahezu innerhalb des selben Betrages schwankt, sollte die Einstellung soweit ok sein.
Der Umrüster meint, dass mindestens eine der Einspritzdüsen nicht mehr richtig geht, das sei auch bei der verbauten Anlage ein bekanntes Problem. Es hörte sich vor Ort irgendwie alles passend und mit den dortigen Messergebnissen übereinstimmend an. Nächste Woche Termin zum Ausbau und zur Prüfung der Düsen.
Der sagt, mit BRC sei es schön.. 300.000 km ohne neue Düsen.. *seufz sehnsüchtig*
So, die Düsen sind komplett gereinigt und neu justiert worden. Er läuft jetzt wunderschön weich.
Damit, dass die Zuführung vom Tank nach vorne zu knapp dimensioniert ist (240 km/h gehen ohne Probleme, wenn man ab da aber die Leistung nochmal ausreizen will, schaltet er um) kann ich leben. Ich fahr ihn auf Gas ohnehin recht bedächtig, meist mit Tempomat und nicht schneller als 200 km/h, und keine schnelle Beschleunigung. Wenn ich tatsächlich mal schnell fahren will, tu ich das auf Benzin. Es sind ja ohnehin immer nur einzelne Etappen, die sich dazu anbieten.
Mal noch eine Frage. Die Langzeitkorrektur liegt auf Gas bei +25%, bei Benzin auf 0. Er läuft gut, weich, keine Probleme. Alle paar hundert km wirft er mal die MIL an, aber die hier entstehenden Fehler werden nur der der Ampel o.ä. produziert. Überland oder Autobahn keine Fehlermeldungen auch bei 800 km am Stück nicht, nichts.
Passt das oder ist das schlecht eingestellt?
Zitat:
Original geschrieben von Djinnious
Mal noch eine Frage. Die Langzeitkorrektur liegt auf Gas bei +25%, bei Benzin auf 0.
Wo hast die Werte her? Liest Du selbst aus?
Ich les die selbst im Fahrbetrieb mit einem Handtester aus, ja. Ich krieg sie in Diagrammform und als fortlaufende Einzelwerte. Ich geh von der Zuverlässigkeit der Anzeige aus.
Und zwar dringend. Diese 15-25% Mehrverbrauch sollte nicht das Motorsteuergerät dazu geben sondern das Steuergerät der Gasanlage!!
Wenn Du so weiter fährst, ruinierst Du Dir in kürzester Zeit den Motor. Fahr ab sofort Benzin, bis das behoben ist. Die Werte sollten zwischen +5 und -5% liegen, am besten ganz bei 0 - genau wie auf Benzin.
Grüße Dirk