Audi entwickelt nun weiter (am) Verbrenner Motor

Jedenfalls lt. dieser FAZ News
https://www.faz.net/.../...h-weiter-am-verbrennungsmotor-17376158.html

Eigentlich freut mich diese Nachricht ja.
Aber auf der anderen Seite frage ich mich echt, wie viel... ungeschickter (hier gehört ein ganz anderes Wort hin, aber die Netiquette...) man hier noch vorgehen kann.
Vor ein paar Wochen "hüh!", obwohl ein gut dressierter Schimpanse da schon erkennen konnte , dass der 100%-Elektro-Traum in diesem Zeitrahmen genau das war, ein Traum. Trotzdem haben sie damit aber erst mal die etwas mehr in der Realität verhafteten Menschen und die Verbrenner-Fans gegen sich aufgebracht.
Und nun "hott": nach nur wenigen Wochen Realitätscheck der Rückzieher, der nun garantiert die Ökos auf die Palme bringt.
Bei der Produktqualität ist das ja hier und da schon offensichtlich, aber auch bei der Entwicklungsstrategie scheint man bei Audi kaum mehr weiter als bis zum Ende der nächsten Woche zu denken.

43 Antworten

Wasserstoff wird von den größten Playern ernsthaft in Erwägung gezogen. Beim Auto z. B. von Toyota. Vielleicht hast Du beim Lesenlernen gefehlt?

Oder schon mal von der Power to liquid roadmap der Bundesregierung gehört?

Zitat:

@Fahrbareruntersatz schrieb am 18. Juni 2021 um 10:43:20 Uhr:


Wasserstoff wird von den größten Playern ernsthaft in Erwägung gezogen. Beim Auto z. B. von Toyota. Vielleicht hast Du beim Lesenlernen gefehlt?

Oder schon mal von der Power to liquid roadmap der Bundesregierung gehört?

Was heißt "ernsthaft in Erwägung gezogen" in der Diplomatensprache?
Das heißt "Wenn wir Subvensionen bekommen, können ein paar Autos davon bauen, um uns einen grünen Anstrich zu geben, während wir 80% unserer Autos in die 3. Welt ohne Abgasreinigung verkaufen."
Aber ich erkenne an, Du hast Dich sehr bemüht beim Denken. Ich weiß aber nicht, ob meinen Ausführungen folgen kannst. Ist auch Diplomatensprache.

Ich sehe am Text der Faz mit dem Wortlaut "Mit Blick auf die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel spricht er von durch Diskussionen um Verbote geschürten Ängsten unter der Kundschaft und fordert, die künftige europäische Abgasnorm Euro?7 so auszugestalten, dass sie mit modernen Verbrennungsmotoren erreicht werden könne. " eher einen versuch öffentlichen Druck zu erzeugen, die kommende Euro-7 Norm aufzuweichen. Wobei ich in frei zugänglicher Literatur noch nichts konkretes dazu gelesen habe. Die aktuellen REALEN NOx Emissionen moderner Ottos sind tatsächlich so niedrig, dass diese in Innenstädten nahezu vernachlässigbar wären.

IMHO kann Audi einen modernen "Range Extender" aktuell einfach aus dem Ärmel schütteln. Man nehme einen aktuellen Motor und lasse Teile weg, die ein RE eben nicht braucht. Wie ein" breites Drrehmomentband", "Ansprech- bzw. Lastwechselverhalten". Beim RE zusammen mit ner Batterie (echter serieller PHEV) zählt nur "kostengünstig herstellbar und Wirkungsgrad".

Und wer glaubt, dass "Power to Liquid" einen Verbrenner rettet - rechnet nach wie viele TWh Strom wir brauchen würden um nur die Hälfte(!) des aktuellen Treibstoffbedarfs zu decken. Kosten übrigens ab 2,50€/l, Anfangs eher 5€/l. Nicht (nur) meine Schätzung, das ist ne Schätzung von DECHEMA-Arbeitskreisen.

Zitat:

@Fahrbareruntersatz schrieb am 18. Juni 2021 um 08:12:13 Uhr:


In der großen Luftfahrt setzt man weiter auf Strahltriebwerke, die dann aber mit Biosprit aus nachwachsenden Quellen betrieben werden sollen. Dieses Zeug will man in industriellem Maßstab "grün" erzeugen können und dann noch zu vertretbaren Kosten.

Es wäre erstaunlich, wenn die Autobranche sich dagegen vom Verbrenner komplett abwendet? Falls es wirklich Biosprit für die Luftfahrt gibt, müsste es den ja auch für Autos geben? Also braucht man auch neue Verbrennungsmotoren.

Eine flächendeckende Infrastruktur zum Laden von E-Autos mit landesweit Kupferkabeln wäre dagegen irrsinnig teuer und eine eigene Umweltsünde. Dann noch Batteriefabriken und Lithium-Bergwerke, für die man Chemikalien in den Boden pumpt, dagegen ist Fracking ein Kindergeburtstag.

Das geht in den USA schon heute. Der E85 Sprit enthält 85% Bio-Ethanol und der wird aus Mais gewonnen. Deshalb glaube ich auch nicht daran, dass die großen Automobilkonzerne so naiv sind, zu glauben, man könne binnen weniger Jahre komplett auf rein batterieelektrische Antriebe umstellen. Wie gesagt, man denke allein andre großen LKWs. Das ist nicht machbar und daran glaubt auch niemand innerhalb dieser Industrie. Die Lippenbekenntnisse BEV sind eine reine Freundlichkeit der Politik gegenüber. Aber ohne jeden Wert. Hier geht es nur darum, den politischen Kurs etwas zu unterstützen, bis die Rolle rückwärts auch offiziell kommt. In China und Japan werden gerade die selbstzündenden hochverdichtenden Verbrenner für Benzin und Biokraftstoff entwickelt, die mit bis zu 50% Wirkungsgrad aufwarten.

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Daimler und VW haben sich da verrannt. Vermutlich weil sie nur auf ihren Markt China geblickt haben. Klingt für die vielleicht auch zu schön: Keine teuren Getriebe mehr, keine teuren Motoren entwicklen. Einfach bei "Conrad" fertige Elektromotoren kaufen.
Jetzt ist erst mal Wahlkampf und danach bin ich mal gespannt, wie lange die Erleuchtung dauert, dass das so nicht gehen kann?

Und hier geht es zum Toyota Mirai mit serienmäßiger Brennstoffzelle schon heute, auch für alle Möchtegern-Diplomaten:
https://www.toyota.de/automobile/mirai/
Reichweite: "bis zu" 650 Kilometer.

Die Reichweite interessiert aber den Käufer nicht, wenn er trotzdem für über 10€/100km tanken muss.
Lächerliche Technik für lächerliche Kunden.

Klar, wenn genügend Fördermittel (= Steuergelder) fließen greifen die Unternehmen das ab. Deswegen bin ich ja auch gewissermaßen Anti-Wasserstoff.

Perspektivisch ist Wasserstoff aber besser als Batterien. Und man tankt und fährt sofort wieder neu 650 km.

Für mich ist das das Grundproblem am Batterieauto, tanken dauert ewig. Und das bei sehr begrenzter Reichweite, so dass man eben nicht immer zuhause tanken kann - falls man überhaupt eine eigene Säule haben sollte...

Die Kosten sind heute zu hoch, aber die Produktion soll auf industrielle Mengen gebracht werden. Dann wird es billiger. Wie oben geschrieben, die gesamte Luftfahrtbranche plant damit und baut dafür Triebwerke.

Jo, jeder der sich wirklich damit beschäftigt dachte mal so. Ich übrigens auch. Vor 8 Jahren. Inzwischen weis ich das H2 eine Blase ist und für den PKW mittelfristig nicht kommen wird. Vielleicht langfristig, wenn wir quasi unbegrenzt Strom umweltfreundlich herstellen können. Dann können wir uns auch den schlechten Wirkungsgrad leisten.

Grüße,
Zeph

Zitat:

@Fahrbareruntersatz schrieb am 18. Juni 2021 um 10:43:20 Uhr:


Wasserstoff wird von den größten Playern ernsthaft in Erwägung gezogen. Beim Auto z. B. von Toyota. Vielleicht hast Du beim Lesenlernen gefehlt?

Oder schon mal von der Power to liquid roadmap der Bundesregierung gehört?

Power to liquid ist lustig. Da wird Strom (aus dem Strommix) in ein zu verbrennendes Medium verwandelt. Also die höchst veredelte Energieform, die schon alle negativen Schritte einer wirkungsgradunterworfenen Umwandlung hinter sich hat, wieder zurück in eine verbrennbare Flüssigkeit gewandelt, die dann in einem Verbrennungsmotor wieder mit mäßigem Wirkungsgrad verbrannt wird. Sehr sinnig!

Zitat:

@Fahrbareruntersatz schrieb am 18. Juni 2021 um 13:16:18 Uhr:


Daimler und VW haben sich da verrannt. Vermutlich weil sie nur auf ihren Markt China geblickt haben. Klingt für die vielleicht auch zu schön: Keine teuren Getriebe mehr, keine teuren Motoren entwicklen. Einfach bei "Conrad" fertige Elektromotoren kaufen.
Jetzt ist erst mal Wahlkampf und danach bin ich mal gespannt, wie lange die Erleuchtung dauert, dass das so nicht gehen kann?

Und hier geht es zum Toyota Mirai mit serienmäßiger Brennstoffzelle schon heute, auch für alle Möchtegern-Diplomaten:
https://www.toyota.de/automobile/mirai/
Reichweite: "bis zu" 650 Kilometer.

Dass Brennstoffzellen funktionieren, streitet niemand ab. Nur muss der Wasserstoff für den Einsatz in Brennstoffzellen sehr rein sein, was die Kosten stark in die Höhe treibt und den energetischen Aufwand bei der Herstellung ebenfalls erhöht.

Und falls jemand wissen möchte, wie zur Zeit der meiste verfügbare Wasserstoff produziert wird, hier ein kurzes Zitat:

ALLGEMEINES

Von den weltweit umgesetzten etwa 500 Milliarden Kubikmeter Wasserstoff stammt der weitaus größte Teil aus fossilen Quellen (Erdgas, Erdöl) bzw. fällt in der chemischen Industrie als Nebenprodukt-Wasserstoff aus chemischen Prozessen an. Besonders viel Wasserstoff fällt etwa bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse und bei Rohölraffinerieprozessen an. Alles in allem beläuft sich die Wasserstofferzeugung als Nebenprodukt auf ca. 190 Mrd. Kubikmeter weltweit.

Schon erstaunlich, dass bei einer Diskussion über die Zukunft des Verbrennungsmotors nicht einmal(!) von den Befürwortern dieser Antriebsform (und auch sonst in dem ganzen Thread nicht) erklärt wird, wie eine CO2-neutrale Mobilität mit Verbrennungsmotor bis 2050 (oder sogar 2045) realisiert werden soll. Das ist schlichtweg unmöglich.
Aber wahrscheinlich sitzten diese Leute immer noch dem Trugschluss auf, dass das Streben nach Klimaneutralität einfach nur "grüne Ideologie" ist, die mit der Realität nichts gemein hat. Und verkennen dabei, dass die Parteien SPD, CDU und FDP, welche ganz sicher nicht im Verdacht stehen einer grünen Ideologie nahe zu stehen, dieses Klimaziel (mittlerweile) teilen. Ganz einfach weil sie verstanden haben, dass die Alternative zum Elektroauto nicht das Auto mit Verbrennungsmotor wäre, sondern gar kein Auto mehr - und zwar aus einem sehr simplen Grund: 2050 wird sich niemand mehr leisten können mehr Klimagase auszustoßen als die Erde aufnehmen kann. Die Kosten dafür kann man nicht wegdiskutieren, das sind kein imaginären Buchgelder, sondern ganz reale Gelder, die wir erwirtschaften müssen. Und die unserem Wohlstand dann verloren gehen würden.

https://www.spiegel.de/.../...a7960026-0acd-48af-b0a0-44337f5713ee?...

Die Ideologie zum Klimadrama ist hier gar nicht das Thema.
Eher die Frage, warum die deutsche Autoindustrie sagt, wir werden sehr viel grünen Strom haben und deshalb geht alles auf Batterien, und die Luftfahrtindustrie sagt, wir werden sehr viel grünen Strom haben und deshalb machen wir Sprit aus Strom und nutzen weiter Verbrennungsmotoren?
Den Widerspruch dürfte ja jeder erkennen.

Und wie soll die co2 Neutralität mit Elektrofahrzeugen erreicht werden? Vorher killen wir den Süderdball... Das E Auto so wie wir es jeztt kennen mit der aktuellen Akkutechnolgoie ist eine schnelle kurzfristige Lösung...

https://www.youtube.com/watch?v=xptJ48jZ7f8

Wir brauchen einen gesunden Mittelweg und ja das bedeutet, wahrscheinlich verzicht. Die Menschen wollen dennoch Reisen der Wohlstand wird immer größer. Wir brauchen bessere Technologien und sind ja auf nem guten Weg dahin.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 14. Juni 2021 um 16:26:42 Uhr:


Die E-Diskussion bitte ich im dortigen Forenbereich zu führen; hier gehört das nicht hin.

Da ihr euch nicht dran halten könnt, ist hier Ende.

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