Audi A7 oder wie man die Katastrophe meistert
Zum x-ten Male von Kollegen motiviert, diesen „Testbericht“ nun doch zu schreiben, greife ich heute endlich in die Tasten. Ich schreibe Ihnen diesen Bericht nicht als Autotester, sondern als Ingenieur, genauer: als Maschinenbau-Ingenieur, Baujahr 1957, der im Anlagen- bzw. Großgerätebau seit Jahren sein Geld verdient, getreu dem Motto: Wir entwickeln die Zukunft für Sie.
Nun, mein 18-jähriger Sohn meinte, ich solle doch einen Audi A7 als Dienstwagen nehmen, nachdem wir zuvor einen Mercedes C-Klasse-Kombi hatten, dann einen Passat, dann wieder einen C-Klasse-Kombi und nun also endlich einen Audi. Im Elternhaus mit Volkswagen und Audi großgeworden, warum nicht? Schließlich heißt ja der Slogan Fortschritt durch Technik und wäre mir damit nicht ganz fremd.
Auf einen praktischen Test vorab habe ich gutgläubig verzichtet, sondern einfach die Zubehörliste genommen und angekreuzt, was mir gefiel. Bei der Motorisierung habe ich mich allerdings mit einem sechs-Zylinder Diesel niedrigster PS-Klasse zufrieden gegeben. Da kam dann mein rudimentär ausgebildetes Umweltbewusstsein zum Tragen, aber ansonsten sollten schon möglichst alle technischen Features vorhanden sein, das bin ich meiner Stellung als Konstruktionsleiter schuldig.
Im Gegensatz zur Auto- bzw. Serienindustrie können in unserer Firma die Ingenieure im voraus an den Geräten und Maschinen nichts testen. Es gibt auch keine Crashtests, und Fremdfabrikate anschauen geht schon gar nicht. Bei uns wird konservativ konstruiert und viel nachgedacht, um möglichen Überraschungen bei Installationen und Inbetriebnahmen in fernen Ländern vorzubeugen. Daher gilt bei uns im allgemeinen der Satz: As simple as possible, denn als Ingenieure sind wir keine Schachspieler, die mehrere Züge im Voraus überblicken können.
Also, schreiten wir zum Objekt (zur Anlage) und wollen eine fiktive Abnahme durch den Kunden erreichen. Wir setzen uns in den neuen A 7 und fahren die ersten Runden. Es nieselt und wir stellen den Scheibenwischer an, auf Intervall zum Beispiel.
Erstes Erstaunen: der Scheibenwischer kriegt die Scheibe nicht sauber, sondern schmiert hin und her - und das bei einem krachneuen Auto.
Wir betätigen die Wisch-Wasch-Taste. Eine leichte Besserung tritt ein, aber die Scheibe wird immer noch nicht richtig sauber. Die eingebaute Logik wischt nach ein paar Sekunden noch einmal nach und verschmiert damit die Scheibe endgültig.
Mit viel Wasser und bei niedriger Fahrgeschwindigkeit wird die Scheibe dann halbwegs frei, aber so richtig doch nicht. Wie dem Handbuch zu entnehmen ist, lässt sich die Nachwischfunktion durch ein zweites Betätigen kurz nach dem ersten Betätigen des Scheibenwischerhebels unterdrücken. Das muss man erst einmal hinbekommen.
Das glückt nur in den seltensten Fällen und ist wahrscheinlich dem Talent eines Programmierers entsprungen, der den ganzen Tag mit der Maus rumzappt.
Also lassen wir es wischen und arbeiten mit viel Wasser gegen die Schmiere an, zumindest, solange noch Wasser im Tank ist.
Doch wen wundert‘s, der Tank ist bei dieser Beanspruchung bald leer und muss aufgefüllt werden. Fünf Liter sind besorgt, die Motorhaube geöffnet. Doch wo ist der Tank?
Aha, ganz oben, dicht vor dem Scharnier der Haube, dort wo die Haube an der Karosserie befestigt ist. Da fällt es einem dann ganz besonders leicht, den fünf Liter-Kanister vor das Einfüllloch zu wuchten.
Doch einfach nur Wasser einzufüllen wäre zu einfach. Der Behälter ist mit einem Plastikdeckel verschlossen, der mit einer steifen Lasche befestigt ist (natürlich aus Kostengründen nur ein Stück) und schnappt immer wieder vor die Behälteröffnung. Da kommt Freude auf: Mit einer Hand den Deckel zurückhalten und mit der anderen den fünf-Kilo-Kanister waagerecht vors Loch halten.
Andere Autohersteller bauen ihren Wassertank hinter die Scheinwerfer, da ist die Motorhaube maximal geöffnet. Um die Sache gänzlich abzuschließen: Der Blick auf die ständig verschmutzten Seitenspiegel ist zusätzlich durch die ebenfalls verschmutzten Seitenscheiben behindert, wahrscheinlich der gezahlte Tribut an die elegante Form des Autos und seine nicht restlos beseitigten Wirbelfahnen.
Na ja, der Regen hört auf und die Sonne kommt heraus. Ich nehme die Sonnenbrille und will meine normale Brille in die dafür vorgesehene Klappe zwischen Windschutzscheibe und Dachbeleuchtung / Schiebedach legen. Doch daraus wird nichts, denn die Klappe muss, weil sie nicht zwischen Schiebedach und Bedienelemente, wie bei Mercedes oder Volkswagen platziert ist, extrem weit aufgeklappt werden, um eine ausreichende Öffnung hergeben zu können. Da fällt die Brille natürlich leicht wieder heraus und saust, wie konnte es anders kommen, zwischen Beifahrersitz und die übermäßig breit gebaute Mittelkonsole.
Prompt fehlt bei diesem Fahrzeug eine Spaltabdeckung zwischen Sitz und Konsole, so dass die Brille im Nirwana der Sitzbefestigung verschwindet. Bei einem Auto mit Zubehör von über 90.000,- Euro nach Listenpreis sollte eine Abdeckung zum Standard gehören.
Aber da richtet sich meine Aufmerksamkeit zwangsläufig auf die Sitze, und zusammenfassend kann Folgendes konstatiert werden: Hart sind sie, die ersten Tage traktierten mir die Ledersitze (natürlich mit Heizung und Lüftung versehen) mein Sitzfleisch. Nichtsdestotrotz, die Brille muss aus der Ritze heraus: Also Sitz ganz zurückfahren, natürlich mit den Bedienelementen an der Sitzkonsole, kurz vor dem Türschweller.
Was ist das für ein Gewusel, warum sind die Bedienelemente nicht oben an der Tür, wo sich auch die Memorytasten befinden?
Dafür kommt dann das mühselig verstaute Display überflüssigerweise schon wieder aus seiner Schublade herausgefahren und will mir jetzt anzeigen, wo ich gerade herumfingere. Ganz besonders sind diese Tasten interessant, wenn ich meinen etwas älteren Schwiegervater zur Sonntagsspazierfahrt abhole und ihm den Sitz passend stellen will. Um mich nicht über seine Beine schmeißen zu müssen, gehe ich eben ums Auto herum und stelle den Sitz dann von der Beifahrerseite her ein. Na ja, ist eben nur obere Mittelklasse und kein Mercedes.
Zum Thema Mittelklasse - was soll das Netz an der Sitzrückseite? Das erinnert mich an das gute alte Einkaufsnetz meiner Großmutter. Denn trotz des vorhandenen Navis habe ich immer noch ganz gerne einen kleinen Straßenatlas zur Hand - der Gesamtübersicht wegen. Und nun soll man mal versuchen, einen DIN A4 großen Atlas in ein Netz zu stopfen, ohne dass sich etwas verheddert.
Doch vergessen wir die Sitze und hören Radio, denn das bei jedem Fahrantritt grundsätzlich herausschwenkende Display zeigt mir doch so viele verlockende Radiostationen an (ich höre fast ausschließlich Deutschlandradio, der Rest ist über längere Strecken kaum erträglich). Ich suche und stelle verwundert fest: Wenn ich an das Ende der Senderstationen komme, dann muss ich wieder zurückdrehen, so wie bei dem alten Telefunken-Gerät meiner Eltern, Modell Gavotte. Die Skala rolliert nicht!
Liebe Kollegen aus der Entwicklungsabteilung, ein solches Display sollte elektronisch gesteuert sein! Da ist keine Mechanik drin wie in den 60er Jahren, bei der der Zeiger dann an den Anschlag kommt.
Und dann käme da noch die Senderanwahl: Soll ein Sender angespielt werden, muss jedes Mal der dicke Zentralknauf gedrückt werden. Kein automatisches Anspielen nach kurzer Verweildauer auf dem jeweiligen Sender, verbunden mit einer Senderunterdrückung beim schnellen Vorbeidrehen. Jungs, wir schreiben das Jahr 2013, das ist schon lange Standard!
Ich zucke zusammen, das mühselig über Bluetooth angedockte Telefon klingelt. Aufgeschreckt durch den alarmmäßigen Klingelton drücke ich intuitiv auf die mir zugewandte Taste, die in der Nähe meines rechten Beines platziert ist.
Prima, damit habe ich das Telefonat gerade abgewürgt, denn ich hätte die Taste in der Nähe des Beines meines Schwiegervaters zur Gesprächsannahme drücken müssen!
Unnötig zu sagen, dass ich mich vor Fahrtantritt selbstverständlich mit der flugzeugähnlichen Bedienung auf der Mittelkonsole vertraut gemacht habe. Aber Reflexe bleiben Reflexe, daran ändern auch falsche Anordnungen von Tasten nichts.
Jungs oder Mädels der Entwicklungsabteilung, wenn ein Telefon rappelt, dann überlegt man im allgemeinen nicht lange und greift quasi reflexartig zum Hörer, respektive drückt man eine körpernah gelegene Taste. Und das ist bei euch dann prompt die Gesprächsabbruchtaste! Herzlichen Glückwunsch.
Das Ende des Telefongesprächs kündigt sich an und lässt daher reflektiertere Aktionen zu, das heißt, jetzt hätte man eher Zeit, die richtige Taste zu drücken und könnte daher auch auf dem Display nachschauen, welche der vielen Tasten man nun zum Abschalten drücken muss.
Abschließend lässt sich feststellen: Die Tasten sind so unlogisch angeordnet, dass dazu fast immer das Display anzeigen muss, welche Taste für welche Funktion wo zu vermuten ist. Ja, man kann nur von Vermutungen sprechen, mehr lassen die jeweiligen Bezeichnungen eben nicht zu. Bei den Kollegen aus Stuttgart gibt es beim Telefonieren eine grüne oder rote Taste, mit dem aufgelegten oder abgenommenen Hörersymbol für Farbenblinde. Das ist internationaler Standard, das kapiert jeder Idiot, warum nur muss Audi etwas anderes machen?
Noch zu guter Letzt ein paar Anmerkungen zum Navi, der Katastrophe schlechthin: Üblicherweise loben sich Hersteller, wenn es Ihnen gelingt, den Gipfel der Konstruktionskunst zu erklimmen, zum Beispiel beim Zusammenführen von Bedienfunktionen zu einem Bedienelement - nennen wir es Multitaste oder Kombihebel.
Die Kollegen aus Stuttgart können sich wahrscheinlich aus diesem Grund nicht von ihrem Kombihebel trennen, der Tätigkeiten wie Blinken, Scheiben wischen und waschen und Lichtschalten in einem Hebel vereinigt. Da wäre dann nur noch der Zeitpunkt abzuwarten, wann der Hebel unter dem Gewicht der in ihm untergebrachten Funktionen abbricht.
Kehren wir jedoch wieder zurück zum A7: Hier wurde der entgegengesetzte Weg beschritten, dafür umso konsequenter.
Je mehr Tasten desto besser, die breite Mittelkonsole wurde mit Schaltern, Knöpfen und Touchpanels dermaßen zugekleistert, dass kaum noch Platz übrig blieb, damit der Fahrer/die Fahrerin solche unbedeutenden Dinge wie kleine Wasserflaschen, Brillen, Schlüssel, Geldbeutel oder was auch immer, bequem ablegen könnte.
Doch zurück zum Navi: dessen Bedienung ist genauso konsequent umständlich wie die des Radios, nur etwas komplexer.
Hier sei nur ein Beispiel genannt, der Rest würde den Rahmen sprengen: Oft habe ich bei den Navi-Vorgängern (wenn auch verbotenerweise während der Fahrt), den Cursor mit dem Joystick auf der Karte in Gebiete geführt, die mich, aus welchen Grund auch immer, gerade interessierten. Durch Drehen des Joysticks ließ sich dann der Masstab des jeweiligen Kartenausschnittes entsprechend verändern. Ein einfaches Drücken auf den Joystick brachte den Cursor wieder auf die aktuelle Position zurück.
Nein, so einfach will Audi uns das nicht machen. Ich habe aus Versehen auf den Zentralknopf gedrückt, Positionen (Länge und Breiten) werden angezeigt (ich spreche nicht umsonst von einer flugzeugähnlichen Konsole) und das Touchpanel aktiviert. Es diente bis zu diesem Zeitpunkt als Tastatur für fest eingestellte Radiostationen. Wir wechseln jetzt vom Zentralknauf zum Touchpanel und schieben mit unserem Zeigefinger auf diesem herum, so dass sich die Position des Cursors auf dem Bildschirm analog bewegt. Das ist ja unmöglich!
Wenn jetzt der Kartenmaßstab nicht passt, weil die langen Strecken besser in einem großen Maßstab zurückgelegt werden sollten, muss wieder auf den Zentralknopf gewechselt werden und dann geht‘s schön wieder zurück zum Touchpanel und so fort und so fort. Will der Bediener raus aus dieser Schleife, was dann?
Doch, da gibt es ja noch einen Knopf, der heißt “Back“. Also, ET wants home, gedrückt und siehe da, wir sind wieder auf der aktuellen Position. Also, wie zuvor schon angedeutet, das Ganze ließe sich leicht, weil naheliegend und logisch, in einem normalen Joystick unterbringen.
Aber warum nur ein Knopf, wenn man es auch mit dreien machen kann? Für die A7 Unvertrauten: Um den Zentralknopf befindet sich ein innerer Ring mit Bedienelementen, dann folgerichtig ein äußerer Ring und dazwischen die Bring-Mich-Zurück Taste. Ja, da bekommt man noch richtig was fürs Geld!
Vieles von dem, was zuvor beschrieben wurde, läuft unter dem Stichwort MMIF. Ich dachte anfänglich das hieße Mensch-Maschine-Interface. Sicher dürfte nach diesem kurzen Abriss sein, dass es das bestimmt nicht heißt.
Da stellt sich meine einfache Maschinenbauer-Seele zwangsläufig die Frage: Was ist hier schief gelaufen?
Wenn man den Gazetten hinsichtlich Berufseinsteigern glauben darf, dann wollen die meisten Ingenieure zu Audi, BMW, Porsche etc.. Bei diesem Andrang müssten die Berufsanwärter wahrscheinlich mehrere Hürden nehmen: Bayrisches Einser-Abitur als Eingangsvoraussetzung und dann noch ein Assessment Center bestehen. Die HR-Abteilungen leisten da ganze Arbeit! Dann kommt man in den erlauchten Zirkel von Audi-Ingenieuren und bildet sich fort. Viele interne Seminare folgen, man will ja schließlich weiterkommen. Dann die Strukturen der Abteilungen, alles wird hinterfragt und getestet, so zumindest der äußere Schein für die Welt außen herum. Alles ist Iso zertifiziert! Nichts dem Zufall überlassen. Wie viele interne Hürden müssen in dieser Industrie genommen werden, bis das Detail letztendlich realisiert wird?
Und dann dieses Ergebnis! Hier hat ja alles versagt, insbesondere der (im Ausland) so oft gelobte, offensichtlich kaum noch vorhandene klare deutsche Ingenieursgedanke.
Welche Managementebenen haben sich damit befasst, dass am Ende ein solcher Unsinn herauskommen konnte? Man denkt sofort an systemisch, oder ist es das Ergebnis unserer Ingenieurausbildung, die, statt die Studenten in Technik fit zu machen, inzwischen mehr Wert auf ein paar Softskills, live work balance und betriebswirtschaftliche Grundkurse legt?
Nein Leute, das kann es unmöglich sein, jedenfalls nicht für 90 000 Euro!
Zwei Vorschläge kommen mir in den Sinn: Das DIN-Institut soll die Bedienung ein für alle Mal festlegen. Dann wüssten wir alle, woran wir sind. Oder wir lassen Bruno Hassknecht kommentieren, das wäre dann mindestens etwas interessanter.
Nun, zu guter Letzt: Der A 7, und schließlich war dies der wesentliche Kaufgrund, sieht schon gut aus. Nicht nur das Interesse unserer technischen Auszubildenden zieht es auf sich, nein, auch Pförtner vor den Werkseinfahrten verschiedener Firmen, die ich besuche, fragen begeistert: „ Ist doch ein A7 und nicht ein A5, oder?“
Beste Antwort im Thema
Lächerlich
34 Antworten
Ein Danke gibt es für die ausführliche Beschreibung. Den Inhalt muss ich mir noch genauer anschauen ist doch etwas viel....
Die erste rasche Durchsicht des Artikels - da war ein Techie an den Tasten, es gibt halt auch noch das pure Vergnügen.
Melde mich nochmals wenn ich das seriös gelesen habe.
gruss
Peter
Nun ja, ich denke das beim A7alles schon recht gut funktioniert, einiges besser, einiges schlechter als beim BMW, aber mal ehrlich, ein bisschen Willen sich auf neu Bedienkozepte einzulassen sollte man schon mitbringen, denn gerade als Ingenier könnte man sich dafür öffnen.
Gerade der Hinweis auf Mercedes, dessen Bedienkonzept aus den 80er jahren stammt, legt für mich die Vermutung nahe, das die Sichtweise auch aus diesem Zeitabschnitt kommt.
Die Technik verändert sich nun mal, und sicher brauchen die vielen neuen Assistenzsysteme auch neue Hebelein und Anordnungen die es so früher nicht gab.
Wenn man bereit ist, sich auf die Bedienkonzepte einzulassen, ist das Ganze wirklich nicht schlecht gelöst und die Bedienung bereit viel Freude. Es ist in den letzten Jahren immer besser geworden.
Und ....sicher geht es noch besser, z.b. die Onlineanbindung von BMW etc. ist besser gelöst. Aber, inzwischen ist auch Audi beim A3 weiter, und ein Update des MMI steht angeblich vor der Tür.
Man darf Innovationen gerne kritisieren, aber sie so zu verteufeln und sich darüber lächerlich zu machen, und ein Steinzeitsystem, wie das alte von Mercedes, als Referenz hinzustellen, ist doch wenig zielführend, und wir der Sache wenig gerecht.
Wenn man so denkt, dann nimmt man doch am beste das gute Analogtelefon mit Wählscheibe, das ist gute deutsche Ingenieurskunst.
Lächerlich
Ich muss meinen beiden Vorrednern leider Recht geben.
Doch bei diesem Punkt möchte ich dir ein wenig helfen:
Zitat:
Original geschrieben von fracars
Doch vergessen wir die Sitze und hören Radio, denn das bei jedem Fahrantritt grundsätzlich herausschwenkende Display zeigt mir doch so viele verlockende Radiostationen an (ich höre fast ausschließlich Deutschlandradio, der Rest ist über längere Strecken kaum erträglich). Ich suche und stelle verwundert fest: Wenn ich an das Ende der Senderstationen komme, dann muss ich wieder zurückdrehen, so wie bei dem alten Telefunken-Gerät meiner Eltern, Modell Gavotte. Die Skala rolliert nicht!
Liebe Kollegen aus der Entwicklungsabteilung, ein solches Display sollte elektronisch gesteuert sein! Da ist keine Mechanik drin wie in den 60er Jahren, bei der der Zeiger dann an den Anschlag kommt.
Und dann käme da noch die Senderanwahl: Soll ein Sender angespielt werden, muss jedes Mal der dicke Zentralknauf gedrückt werden. Kein automatisches Anspielen nach kurzer Verweildauer auf dem jeweiligen Sender, verbunden mit einer Senderunterdrückung beim schnellen Vorbeidrehen. Jungs, wir schreiben das Jahr 2013, das ist schon lange Standard!
Wenn du an das Ende der Sendestationen kommst und wieder zu dem angewählten Sender kommen willst, ohne am MMI-Drehknopf herumzudrehen, wartest du einfach ein paar Sekündchen und das MMI springt automatisch wieder zu dem ausgewählten Sender. 😉
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Ich frage mich, ob du den Wagen blind bestellt hast? 😕
Bist Du denn auch mal ein Stück gefahren oder hast Du nur an den Knöpfchen gespielt ... 😉😁
Bis auf die Sache mit den verschmierten Scheiben (nicht meine Erfahrung) und die in der Tat sehr bescheiden positionierte Einfüllöffnung für das Wischwasser ist das zu 100% nur eines: "das ist neu, das ist scheiße, das alte war besser".
Klar hat Audi ein anderes Bedienkonzept als BMW hat ein anderes Bedienkonzept als Mercedes. So was nennt sich dann Umgewöhnung und die kommt bei nicht allzu viel Unwillen von alleine.
Mercedes ist übrigens der einzige von den dreien der die Sitzverstellung nicht an die Sitzseite packt.
Und Mercedes ist auch der mit den weichsten Sitzen. Ein edles Gesäß, das vorher nur vom Leder mit dem Stern umschmeichelt wurde, mag bei der bayerischen Konkurrenz tatsächlich zunächst überfordert sein. 😉
Mit Baujahr 1981 - kein Ingenieur - und bisher hauptsächlich Erfahrung (in der Klasse) bei Audi und BMW weiß ich, daß ich mich in einem Mercedes sehr stark umgewöhnen müsste.
Mit Baujahr 1957 hätte man das eigentlich auch mitkriegen, bzw. sich denken können.
Nichtsdestotrotz, danke für die Mühe, diesen langen Erfahrungsbericht zu schreiben. Zumindest etwas erheiternd war es ja auch. Aber mein Verständnis trifft das Wehklagen bis auf die oben genannten zwei Punkte leider nicht.
Und mein Mitleid kriegt jemand, der 90.000 Euro auf den Tresen haut ohne vorher zu schauen was er da kauft, auch nicht. 😉
Probefahrten sind nicht nur zum Spaß da.
mfg,
Robert
Ja, und hatte soeben nach 22300 km einen Radlagerschaden am rechten Hinterrad. Dazu durfte ich dann die 0800.. Nummer von Audi für das Ausland benutzen und feststellen, dass die nicht funktionierte. Aber mit guten Kollegen im deutschen Büro lässt man sich dann von Audi auf dem Handy zurückrufen, ging dann einigermaßen in Ordnung. Bis eine Französin mich dann fragte, ob wir einen flat tire hätte. Nein, aber ein Lagerschaden lag vor. Der konnte dann nach zweit Tagen beseitigt werden. Immerhin!
Zitat:
Original geschrieben von audifan71
Bist Du denn auch mal ein Stück gefahren oder hast Du nur an den Knöpfchen gespielt ... 😉😁
Ich hab nach Zeile 57 aufgehört zu lesen.
Bis dahin ging es nur um angeblich schmierende Scheibenwischer. So schlimm kann es ja nicht sein, wenn man damit anfängt...
Ich kann dem TE bis zu einem gewissen Punkt zustimmen: Die Bedienung vom MMI, insbesondere vom Navi ist nicht wirklich intuitiv gelöst (so wie es z.B das iOS vom Eierphone ist). Das merkt man, wenn jemand mit dem Wagen das erste Mal fährt und das Navi benutzen möchte, ohne die BA zuerst gelesen zu haben. Auch sonst kommt man bei einem gut ausgestatteten A7 nicht darum herum, die BA gründlich zu studieren und sich an einige Bedienungseigenheiten zu gewöhnen. Das fällt jemandem, der älter fünfzig ist und seit Jahren Mercedes gefahren ist, sicherlich schwerer als einem Dreissigjährigen, der vom A3 kommt...
Grundsätzlich gibt es m.A.n. beim A7 in der Tat einiges, das einem Premiumfahrzeug nicht gerecht wird (Wischwassereinfüllstutzen, verschmierte Seitenscheiben, Lenkungsprobleme um die Mittellage, Navi-Details, Knister- und Klappergeräusche...). Der Wagen kommt als Ganzes deshalb im Preis/Leistungsverhältnis nicht auf eine Top-Platzierung. Diese schnappt ihm der Hyundai weg. Aber gegen oben wird die Luft eben dünner...
Eine Probefahrt ist aber vor dem Kauf eines 90t € Fahrzeugs einfach ein Muß. Alles andere ist einfach nur dämlich, sorry!
ich kann dem TE nur Recht gegen - die Kern-aussage ist ja korrekt: Die Kisten sind in vielen Bereichen "over-engineered" und die Einfachheit geht flöten zwischen praxisferner Ingenieurs-denke und Kosten-reduktion.
Schon die versteckte Sitzverstellung ist "Gästen" im Fahrzeug nur umständlich nahe zu bringen -das ist schon fast peinlich, wie lange das dauern kann, bis die Logik "ertastet" ist. Klar,weis man's einmal...
Als A8 Fahrer wird man noch mehr gequält: Mit dem Automatik-wählhebel und der kruden Rast-logik.
Irgenwie ist das Audi-Entwicklerteam noch keine homogene Truppe - und auch der Vorstand versagt bei der Abnahme.
Hallo,
ich würde sagen, wenn der Verfasser lieber Mercedes fahren möchte, dann soll er es! Dies ist Technikstand von vor ein paar Jahren!
Und solch einen Unsinn als Ingenieur zu schreiben ist noch schlimmer.
Es stimmt, dass der A7 ein paar Schwachpunkte hat. Aber welches Auto hat das nicht? Im großen und ganzen Ist der Wagen Super! Fahre meinen A7 nun seit über einem Jahr und kann nur sagen, der Fahrkomfort ist wirklich gut und die Bedienung aus meiner Sicht recht einfach. Wenn man natürlich nicht so gut mit meoderner Technik zurecht kommt, sollte man sich einen Dacia holen. Dort ist nicht viel Technik verbaut und der Preis ist dementsprechend. Ich bin 52 Jahre alt und habe kein Problem mit der Beidienung.
Übrigens kann man den Beifahrersitz auch ganz komfortabel über seine eigenen Tasten am Fahrersitz steuern, man muss dies nur im CAR-Meü einstelllen "Beifahrersitz vom Fahrsitz steuern".
Zitat:
Original geschrieben von Finkicarlo
Übrigens kann man den Beifahrersitz auch ganz komfortabel über seine eigenen Tasten am Fahrersitz steuern, man muss dies nur im CAR-Meü einstelllen "Beifahrersitz vom Fahrsitz steuern".
Das ist aber ein wenig viel verlangt von einem "Herrn Ingenieur BJ 1957 mit Mercedes-Langzeiterfahrung".
Für Ihn sollte es einen Menüpunkt "Wie-Vor-20-Jahren" und "Fahren-Ohne-Bedienungsanleitung-Lesen" geben.
Obwohl - er würde diesen nicht finden 😉