Auch Opel soll bei Abgaswerten getrickst haben

Servus MT

Hier ein Artikel des Spiegel Verlags...

Die Deutsche Umwelthilfe erhebt schwere Vorwürfe gegen Opel. Bei einem Test waren die Abgaswerte eines Zafira deutlich höher als erlaubt. Die deutsche GM-Tochter gerät in Erklärungsnot.

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte durch Volkswagen erhebt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun auch schwere Vorwürfe gegen Opel. Ein Test der Umweltschützer legt nahe, dass auch die deutsche GM-Tochter bei den Abgaswerten getrickst haben soll.

Die Deutsche Umwelthilfe hat von einem unabhängigen Labor in der Schweiz einen Zafira mit einem 1,6 Liter Dieselmotor untersuchen lassen und dabei erhebliche Ungereimtheiten festgestellt. Je nach Messmethode haben die Stickoxid-Emissionen (NOx) das bis zu 17-fache des gültigen Euro-6-Grenzwertes betragen, teilte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch auf einer Pressekonferenz mit. Die Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule ist vor allem für Schweizer Behörden tätig.

Der Umwelt-Aktivist hütete sich jedoch, konkrete Verdächtigungen zu äußern, mit welchen Mitteln die offiziellen Testergebnisse erreicht worden sein könnten. Dagegen schilderte er umso genauer, in welchen Details der genormte Testzyklus (NEFZ) verändert worden ist, und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf das Abgasverhalten des Familienvans hatten. Das Ergebnis zeigt starke Parallelen zum VW-Fall. Dort hatte das Center for Alternative Fuels, Engines and Emissions der West Verginia University im Auftrag der Umweltorganisation ICCT Unregelmäßigkeiten im Abgasverhalten eines VW-Jetta festgestellt. Die Untersuchungen waren mitverantwortlich dafür, dass der Abgasskandal bei VW überhaupt aufgedeckt werden konnte.

In den ersten Versuchen nach den Vorgaben des NEFZ stand der Zafira mit der angetriebenen Vorderachse auf dem Rollenprüfstand, die Hinterräder bewegten sich nicht. Aggregate, welche die Motorleistung in Anspruch nehmen - etwa die Klimaanlage oder die Lichtmaschine - blieben ausgeschaltet. Unter diesen Bedingungen schaffte der Wagen locker den NOx-Grenzwert nach Euro 6.

Kleine Veränderungen, große Wirkung

Ganz anders sahen die Messwerte jedoch aus, als die Testingenieure einzelne Variablen veränderten. Etwa durch Zuhilfenahme eines so genannten Zwei-Rollen-Prüfstands, der normalerweise für Allradautos eingesetzt wird. Beim Prüfling sorgte die Rolle an der Hinterachse dafür, dass sich die Räder mitdrehten. Ergebnis: Ein signifikanter Anstieg der NOx-Emissionen.

Interessant waren auch die Messergebnisse bei kaltem und warmen Motor. Normalerweise fallen direkt nach dem Start die meisten Schadstoffe an. Erst bei höheren Temperaturen arbeitet die Abgasreinigung im optimalen Bereich. Beim Zafira war dies unter den geänderten Testbedingungen jedoch genau umgekehrt. "Ich habe keine normale, technisch plausible Erklärung für das Abgasverhalten des Opel-Fahrzeuges", sagte DUH-Verkehrsberater Axel Friedrich dazu. Er forderte die Bundesregierung auf, die Abweichungen zu prüfen.

Einen Verdacht für die ungewöhnlichen Messergebnisse haben die Umweltschützer jedoch sehr wohl. Doch sie hüteten sich, juristisch angreifbare Formulierungen während der Pressekonferenz zu verwenden. So ließe sich leicht annehmen, dass zum Beispiel die ABS-Sensoren an der Hinterachse dem Auto Hinweise liefern, dass er gerade auf dem Prüfstand läuft. Dass daraufhin die Elektronik ein anderes Kennfeld für die Motorsteuerung abruft, ist nicht beweisbar, wäre aber logisch.

Aus Sicht von Opel sieht das anders aus: "Die Anschuldigungen sind eindeutig falsch und unbegründet", erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Trotz mehrfacher Aufforderung habe die DUH die Messergebnisse Opel nicht zur Verfügung gestellt. Man habe nach der ersten Anfrage der DUH denselben Test nachgefahren. Die Werte seien korrekt und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.

Die DUH hat bereits auch die anderen deutschen Autohersteller BMW und Daimler der Manipulation verdächtigt. Die Autokonzerne hatten dies zurückgewiesen und der Organisation mit rechtlichen Schritten gedroht.

Quell: http://www.spiegel.de/.../...manipulationsvorwuerfe-a-1059319.html?...

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@dermondeoreiter schrieb am 2. November 2015 um 18:16:02 Uhr:


Wenn du eine Aussage triffst und dazu einen Artikel verlinkst, dann suggerierst du, dass die Aussage dort zu finden ist. Ist dir die Zitiertechnik unbekannt, wozu verlinkst du überhaupt den Artikel, aus Langeweile?

Also mal als aller erstes, ich habe den Artikel nicht verlinkt.

Zitat:

@dermondeoreiter schrieb am 2. November 2015 um 18:16:02 Uhr:


Und wenn das in einem Dokument der DUH zu finden ist, dann benenne dieses bitte und sage, wo die von dir behauptete Adblue-Abschaltung DURCH DEN DUH vom DUH eingeräumt wird.

Hier das DUH Dokument:

http://www.duh.de/uploads/media/Pruefprotokoll_NOx-Messung.pdf

Für dich:

"Während der Tests wurden folgende Parameter geändert beziehungsweise variiert:

SCR
Dosiereinheit (AdBlue Einspritzung):
Bei zwei Messungen war die AdBlue Dosiereinheit elektrisch abgetrennt.
Damit war die AdBlue Dosierung während der ganzen Messung unterbrochen. Diese Manipulation hat keinen OBD Fehler während der Messung in dem Steuergerät hinterlegt.
..."

In welchen Messungen das statt gefunden hat, wird aber lieber nicht beschrieben oder kannst du mir sagen, welche Randbedingungen bei den Messungen DUH07, DUH08, DUH14, DUH15, DUH16, DUH20 angesagt waren?
Nein?
Willkommen im Club!

Zitat:

@dermondeoreiter schrieb am 2. November 2015 um 18:16:02 Uhr:


Das der NEFZ nicht komplett abgebildet wird hat mit "unwissentschaftlich" nicht das geringste zu tun.

Der NEFZ und die Ermittlung des Schadstoffausstoßes hat auch nichts mit wissenschaftlich zu tun.

Das hat etwas mit Normen und Gesetzen zu tun.

Dass die Schadstoffmenge nicht in jedem Betriebszustand die gleiche ist, ist technisch bedingt und bei jedem Verbrennungsmotor so. Darum definiert der Gesetzgeber die Randbedingungen und daran haben sich die Hersteller zu halten. Die Randbedingung ist eben der NEFZ und nicht irgendein beliebiger Fahrzustand.

Zitat:

@dermondeoreiter schrieb am 2. November 2015 um 18:16:02 Uhr:


Ich finde es schon lustig den Leuten in der DUH und bei der Berner Hochschule Blödheit zu unterstellen, wenn man selber das gesamte Testpozedere nicht begriffen hat.

Ich unterstelle denen keine Blödheit, sondern geschicktes manipulieren in der Veröffentlichung von Testergebnissen. So unterstelle ich denen, dass die Randbedingungen der ausgesuchten 4WD Testzyklen "härtere" waren, als der 2WD. Das nur, um entsprechendes Ergebnis zu suggerieren.

Und nein, die Reproduzierbarkeit der Tests scheitert schon allein daran, dass die DUH nicht heraus lässt, wie die Randbedingungen in welchem Testzyklus denn nun genau ausgesehen haben.

Ich glaube übrigens auch nicht alles, was mir aufgetischt wird, aber dazu gehören nicht nur die Autohersteller, sondern solche Umweltverbände wie die DUH ebenfalls. Denn die lügen auch nur so, dass sich die Balken biegen, wenn es ihnen in den Kram passt.

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Die werden die Parameter schon bewußt so manipuliert haben, um einen maximalen negativen Effekt zu erzeugen. Dann kann man schön auf der Empörungswelle mitschwimmen.

Na endlich, darauf haben wir doch gewartet, erst VW, dann Opel und wer kommt morgen?

Mercedes hat noch sichere Arbeitsplätze. Denen kann man auch noch eins reinwürgen.

Lächerlich.

Kraftstoff kommt von Kraft.

Am Ende kommt raus, dass es bei keinem passt, und dann sitzen wir wieder auf Fahrrädern und fahren Kutsche, oder wie...

cheerio

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Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 30. Oktober 2015 um 09:54:34 Uhr:


Und das war dumm, und ich kann es bis heute nicht verstehen. Unabhängig davon ob die US Behörden die Zulassung für ein 2016er Diesel Fahrzeug verweigern, würde ich doch nicht einfach so alles zugeben?

Wieso alles? 😕

Sie haben doch nur das zugegeben, was man ihnen ohnehin wasserdicht nachweisen konnte.

Zitat:

@downforze84 schrieb am 30. Oktober 2015 um 12:46:15 Uhr:



[...]

Der NEFZ-Test wird offiziell nur mit der Vorderachse gemacht. Alles andere ist uninteressant, eine Verfälschung und populistischer Rufmord. Das war im übrigen auch so das Statement von GM.
Was mich dabei auch aufregt: die Verräter von der deutschen Umwelthilfe nehmen natürlich bewusst eine dt. Marke, an der dt. Arbeitsplätze hängen. Man hätte bei Toyota, Ford oder sonst wo suchen können, aber nein. Man muss wieder seine eigenen Mitmenschen in den Dreck ziehen. Opel hat weißgott genug Probleme bewältigen müssen. Einfach eine widerliche dt. Eigenschaft.

Wieso ist Ford mit Haupsitz in Köln und einem Werk in Saarlouis eigentlich kein Hersteller in Deutschland, der Arbeitsplätze anbietet?

Henry Ford war immer noch Amerikaner und damit ist Ford-Europa auch nur ein Tochterunternehmen. Sonst hätte man bei der Opel-Zugehörigkeit zu GM kaum von einem dt. Unternehmen sprechen können.

Die Ficker von der D'UH wieder 🙄

Zitat:

@där kapitän schrieb am 30. Oktober 2015 um 15:08:03 Uhr:


Am Ende kommt raus, dass es bei keinem passt,

Darauf wird es doch hinauslaufen. Kaum einen Kunden interessiert was da hinten aus dem Auspuff kommt, also wird jeder Hersteller versuchen mit so wenig Aufwand und (gefühlten) Einschränkungen wie möglich die geforderten Normen zu schaffen.

Oder glaubt ernsthaft jemand dass mehr Modelle XYZ verkauft werden wenn "XYZ unterbietet Euro6 um 50%" im Prospekt steht? Oder würde einer hier 1000€ zahlen wenn in der Aufpreisliste "damit emittieren sie nochmal 30% weniger Schadstoffe"-Zubehör steht?

Der CO2-Ausstoß ist mir absolut egal. Das sehen wohl auch die meisten anderen so. Und die ganze EU mit ihren 500 Mio. Einwohnern spielt weltweit eh keine Rolle, was das Einsparpotential betrifft.
Momentan regt mich an der Sache am meisten auf, daß unausgereifte Filtersysteme (vor allem dieser unerträgliche Partikelfilter) nichts als Geld kosten und den Verbrauch in die Höhe treiben. Mein TSI jagd bei 160 auch 10 l durch, also was bringt`s.

Zitat:

@downforze84 schrieb am 31. Oktober 2015 um 14:20:31 Uhr:


Henry Ford war immer noch Amerikaner und damit ist Ford-Europa auch nur ein Tochterunternehmen. Sonst hätte man bei der Opel-Zugehörigkeit zu GM kaum von einem dt. Unternehmen sprechen können.

Wo ist da jetzt der entscheidende Unterschied? In beiden Fällen sind Arbeitsplätze in Deutschland betroffen.

Das eine ist ein dt. Unternehmen, das andere ein amerikanisches. Macht man Opel schlecht, macht man Deutschland schlecht. Und genau darum geht es, nämlich in die VW-Kerbe zu schlagen.

Na da hat sich die VAG-Fangemeinde aber zu früh gefreut.... An den Vorwürfen ist nämlich nichts dran!
Die Leute von der "DUH" haben beim Test wohl die AdBlue-Einspritzung deaktiviert - da ist es normal, daß die Werte ansteigen! Wenn man bei nem Benziner den KAT ausbaut, dann sind die Abgaswerte ja auch schlechter.
Siehe dazu: http://www.t-online.de/.../...zafira-tuev-entkraeftet-den-vorwurf.html

Daß der DUH-"Test" ein Fake war, konnte man ja schon mit einem einzigen Blick auf die Prüfbedingungen feststellen...

Das ist ja das Problem an den vielen Tests der diversen selbsternannten Weltenretterorganisationen. Da werde Autos getestet ohne überhaupt zu wissen wie man sie auf einen Prüfstand vorbereiten muss damit der Motor und die Abgasreinigung normal arbeiten können.
Aber die DUH fällt eh selten mit Sinnvollem auf, dafür ist der Chef ein guter Kunde der Lufthansa.

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