Assistenzssysteme beim Motorrad und Airbagjacke
Hallo!
Ich weiß jetzt nicht, ob es schon so einen Thread gibt, aber falls ja, kann man den Eintrag ja zusammenführen. Ansonsten wollte ich mal wissen, welche Features ihr aus dem Video für enorm wichtig erachtet und was max. nette Spielerei oder gar erlässlich ist? Und gibt es ev. auch welche, die sagen, dass man sich dadurch vom Motorrad bevormunden lässt bzw. die eigene Kontrolle zu sehr an die Maschine bzw. Technik abgibt? Imho halte ich Kurven-ABS und die Traktionskontrolle für relativ interessant. Doch das ist ja momentan nur in Maschinen verbaut, die enormen Hubraum haben und jenseits der 10k kosten, d.h. im Vgl. zur Technik im Auto eher noch Zukunftsmusik.
Hier mal das wirklich informative Video:
https://www.youtube.com/watch?v=GpZ2zvhBmBA
Weiters würde mich noch interessieren, was ihr von dieser Weste haltet?
https://www.youtube.com/watch?v=v79tKQbJWNo
Gut, oder wird es, wenn es so weiter geht Zeiten geben, in der man in einer Ritterrüstung auf dem Bock sitzt 😉?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
Ich hätte bzgl. Sicherheit noch ein paar Fragen:
Kein Thema, hier schiffts eh grad... 😁
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Natürlich kann man nicht verallgemeinern, aber was dürfte man bei einem 30 km/h-Rutscher austauschen dürfen? Lediglich der Helm? Und übersteht ein Naked Bike solche "kleineren" Unfälle meist unbeschadet mit ein paar Kratzern?
Kann man einfach nicht pauschal sagen. Ich hab nach meinem kleinen Übersteiger über den Lenker den Helm z.B. nicht ausgetauscht einfach weil er nicht den Boden berührt hat sondern völlig heile blieb. Meine Lederhose hatte an der Seite eine leichte Abschürfung aber da war nur etwas die Farbe weg und die Textiljacke kam am Ellenbogen auf aber rutschte nicht. Somit war auch kein Loch oder Abschürfung vorhanden. Habe daher gar nix ausgetauscht.
Bei deinem Beispiel kommts halt einfach drauf an wie und mit welchen Flächen du rutscht. Je nachdem musst eben eventuell was austauschen. Und ja, wenn der Helm mal Bodenkontakt hatte natürlich auch Diesen.
Auch beim Motorrad kann man das nicht so pauschal beantworten, es kommt einfach auf die Umstände an. Ob sich z.B. der Lenker wo festhakt, etc.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Seid ihr eher Fan von schwarzen Jacken oder eher von den hellgelben, die zwar aussehen wie der ADAC, dafür aber bessere Sichtbarkeit garantieren? Bei der Airbagweste gibt es übrigens auch die Wahl zwischen schwarz und gelb.
So lang du immer kurz kontrollierst vor jeder Fahrt ob dein Licht wirklich an ist (gibt immer noch viele die mit ihren alten Eimern mit augeschaltetem Licht unterwegs sind) halte ich persönlich jede A oder B Säule von PKW für tödlicher als die Frage der Farbe der Jacke. (Stell dein Bike 50 Meter weg und halt mal die ausgestreckte Hand zwischen Augen und Bike. Siehst es noch? Und dann schau nach wie breit heut so eine A Säule ist...)
Mag fälle geben wo es geholfen hat aber die Leute haben auch schon knallorange Führerhäuser von LKW "übersehen", von daher kannst dich darauf auch nicht generell verlassen. Falls du auf jedes Sicherheitsplus das du haben kannst wert legst nimmst halt eine leuchtende Farbe. Ich hab mich für einen Kompromiss entschieden: mein Motorrad ist orange. 😁
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Würdet ihr irgendwann zusätzlich zu einer Textilkombi auch eine Lederkombi kaufen oder ist das max. optional? Werden mit einer Airbagweste die Vorteile der besseren Abriebfestigkeit der Lederkombi nicht zumindest etwas minimiert, da man ja einen größeren Teil der Fläche dann auf dem Airbag rutscht, also kann man mit dieser Weste eher noch zu Textil greifen, es dann nicht mehr so sehr auf diese Werte ankommt?
Zur Airbagweste und deren Reibwerte kann ich nix sagen.
Generell ist Leder besser sobald man eben um oder über die 100 km/h fährt. Textil ist hier halt wieder ein Kompromiss auch aus Allwettertauglichkeit, etc. Gibt hier natürlich auch wieder Kompromisskombis die dann Leder an einigen Stellen verarbeitet haben.
Ich persönlich hab z.B. gar keine Kombi sondern Einzelteile. Lederjacke, Lederhose, Textiljacke, Motorradjeans und Regenhose. Die Klamotten kann ich durchwechseln wie ich lustig bin. Für die Jeans gibts inzwischen auch Gürtel mit Reißverschluß damit man sie fest mit der Jacke verbinden kann. Man muss halt drauf achten das alles zusammenpaßt.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Beim ABS weiß ich ja wie und wann es funktioniert. Will man wirklich das Rundumsorglospaket mit aktueller Technik wie Kurven-ABS oder ASR muss ich schon tiefer in die Tasche greifen, außerdem ist das stärkeren Bikes noch vorenthalten und es ist auch nicht sinnvoll deswegen ein starkes Motorrad zu kaufen, wenn man gar keines will. Das Problem, das ich als Laie sowieso mit diesen Systemen habe, ist, dass ich nicht genau weiß in welchen Situationen sie nützen oder nicht.Bsp.: Wie viel Grad darf man max. in der Schräglage sein bei regennasser Fahrbahn? Ohne die Technik weiß ich, dass ich auf keinen Fall bremsen sollte, aber mit tut man es vielleicht eher, man überwindet allerdings die physikalischen Grenzen, sodass das System unmöglich mehr eingreifen kann und liegt auf der Straße. Also kurz gesagt: Ich weiß nicht genau, wie sehr man sich darauf verlassen kann.
Generell kommt die Technik mit den neuen Generationen an Motorrädern auch "unten" an. Dauert halt immer etwas.
In Schräglage in die Eisen langen, da hauts dich auch mit ABS auf die Nase. Generell kann ich hier mal ein Training empfehlen wie ich erst letztens gemerkt habe. Drauf verlassen kannst dich solang das Bike auch möglichst aufrecht ist. Man kann z.B. das Aufstellmoment durch ganz leichtes Bremsen nutzen um das Bike schnell aufzurichten um danach voll reinzulangen. Vorausgesetzt man hat genug Straße übrig.
ABS greift sobald der Reifen blockiert. Er verhindert blockieren nicht, er löst aber sehr schnell wieder die Bremse. In Schräglage reinlangen lässt also kurz das Vorderrad blockieren und dies kann halt nunmal reichen damit man auf der Nase liegt, da hilft auch das lösen der Bremse durch ABS nix mehr. Daher bremst man da eher mit der Hinterradbremse denn wenn der Reifen kurz blockiert ist das zwar unangenehm aber man liegt nicht sofort auf dem Helm. Aber die Bremswirkung ist natürlich viel geringer. Notbremsungen in Schräglage kann man knicken. Entweder ausweichen durch aufrichten (hier kurz die Bremse antippen zum helfen beim aufrichten), aufgerichtet in die Eisen langen oder hinten bremsen.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Dann hätte ich noch einen Vergleich mit Autos. Vor Jahren ist mir mal zweimal das Hinterrad beim Auto ausgebrochen, einmal bei einer Autobahnabfahrt mit 60 km/h bei einer länger gezogenen U-Kurve und einmal bei ca. 30 km / h beim Rechtsabbiegen. Ich glaube, da war eine Wasserfleck oder der nasse Zebrastreifen schuld. Auch wenn man von der Geschwindigkeit her die Kurven problemlos geschafft hätte, sind das natürlich Fahrfehler. Das Interessante dabei ist, dass beim ersten Mal das Auto kein ESP hatte und beim zweiten Mal schon und beide Male passierte nichts, was natürlich nicht heißen soll, dass das ESP nutzlos ist, aber es hilft eben nur in bestimmten Situationen und manchmal rettet man sich auch so.Frage: Hätte das ASR bei diesen Rutschern geholfen? Wenn ich jetzt mit dem Motorrad ohne ASR in diesen Situationen gewesen wäre, könnte es sein, dass das gar nicht weggerutscht wäre oder eher, dass man genauso gerutscht wäre, was wahrscheinlich einen Sturz zur Folge hätte? Und kann man das durch Top-Bereifung ausmerzen oder ist die Gefahr bei nassen Straßen und Zebrastreifen selbst mit den bestem Grip immer vorhanden?
Kurze Antwort: Nein. ASR verhindert erstens mal kein Rutschen sondern bemerkt es und bremst dann ein bzw. nimmt Motorleistung weg. Allerdings auch nur in Längsrichtung und nicht quer. Es verhindert ganz gut das durchdrehen beim beschleunigen, vor allem auch bei Nässe. Viel mehr sollte man sich jetzt nicht erhoffen oder erwarten. Grobe Fahrfehler gleicht auch ein ASR nicht aus und dazu gehört auch blind in tiefer Schräglage in eine Kurve stechen in der dann z.B. grad Wasser drüber läuft.
Mein ASR lässt "etwas" durchdrehen jedenfalls zu wenn ich z.B. in der Tiefgarage mal Gas geb. Kurzes Arschwackeln inklusive. Bis ASR somit beim beschleunigen in Schräglage eingreifen würde wenn da der Hinterreifen durchdreht kanns schon etwas dauern. Manche berichten schon von "kurz vorm Highsider", etc. daher wie gesagt, lieber nicht drauf verlassen das es in solchen Situationen 100% hilft.
Gute Bereifung hilft natürlich immer. Zebrastreifen, etc. sollte man jetzt auch nicht unbedingt in Schräglage überfahren das diese Gefahr akut wäre. Die ganzen Streifen sind halt rutschiger, vor allem bei Nässe.
Wenn es hinten mal etwas rutscht ist es eh nicht so dramatisch als wenn es vorne zu rutschen anfängt. Meist versetzt es einen etwas und dann gehts schon weiter. Man darf sich oft nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wenns vorne nicht rutscht aber hinten kann es auch dran liegen das man am Gas bleibt und nicht die Kupplung zieht damit man über die Stelle einfach drüber rollt.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
Sry für die zahlreichen Fragen, aber wo, wenn nicht hier 😉. Ihr kennt euch da bestimmt besser aus.
Ich hatte erst letztes WE ein ADAC Basistraining was doch einiges aufgeklärt hat. Hoffentlich vergesse ich es nicht zu schnell, war schon recht erhellend. Man sollte sowas auf Video festhalten und sich immer wieder ansehen, hätte die Actioncam mitnehmen sollen. 😉
Wenn man viele Fragen zu dem Thema hat kann ich generell auch so ein Training mal empfehlen. Es in der Theorie durchgehen oder praktisch mal probieren sind halt 2 paar Schuhe.
Viel geschrieben, sicherlich auch irgendwo noch Fehler drin oder was vergessen. Bitte um Korrektur an die Damen und Herren. Nicht das ich auch noch was falsch weitergeb. 😁
39 Antworten
Sehe ich das richtig, dass aufgrund der Physik ein ABS immer zuverlässiger sein wird, als die Traktionskontrolle und das Kurven ABS, weil die anderen wirken, während das Motorrad in Schräglage ist, das ABS aber für ein geradeaus laufendes Motorrad gedacht ist? Ich tu mir da nur schwer, wann Traktionskontrolle und Kurven-ABS etwas nützt und wann nicht. D.h. es ist schwerer festzustellen, ob man sich ggf. darauf verlassen kann oder nicht? Sehe ich das richtig? Meint ihr, bei normaler Fahrweise braucht man die Traktionskontrolle überhaupt bzw. man soll ja eh nie so fahren, dass sie eingreift oder? Naja, Vorteil ist es dennoch, aber zZ muss man dazu und vor allem für das Kurven-ABS noch zu viel Geld in die Hand nehmen.
Ein Kurven ABS funktioniert auch wenn man geradeaus fährt. Im Gegensatz zum normalen ABS kann es aber auch sehr gut in der Kurve wirken. Stark bremsen und Kurvenfahren ist normalerweise beim Motorradfahren kaum zu beherrschen. Zumindest von Anfängern.
Ähnliche Themen
Echtes bremsen in einer Kurve (also nicht nur hinten abbremsen um Zug auf den antriebsstrang zu bekommen), und dann noch bei Nässe:
Bestimmt eine der königsübungen beim Zweirad.
Wer trainiert so etwas schon freiwillig?
Und genau da liegt die crux: was man selten/nie macht, kann man kaum beherrschen.
Am besten: mal sonntagsmorgen auf leerer strasse (trocken!) "antesten" wie sich ein (leichtes) bremsmannöver in der Kurve "anfühlt". Verschiedene Mopeds reagieren hier auch unterschiedlich!
Ich hätte bzgl. Sicherheit noch ein paar Fragen:
- Natürlich kann man nicht verallgemeinern, aber was dürfte man bei einem 30 km/h-Rutscher austauschen dürfen? Lediglich der Helm? Und übersteht ein Naked Bike solche "kleineren" Unfälle meist unbeschadet mit ein paar Kratzern?
- Seid ihr eher Fan von schwarzen Jacken oder eher von den hellgelben, die zwar aussehen wie der ADAC, dafür aber bessere Sichtbarkeit garantieren? Bei der Airbagweste gibt es übrigens auch die Wahl zwischen schwarz und gelb.
- Würdet ihr irgendwann zusätzlich zu einer Textilkombi auch eine Lederkombi kaufen oder ist das max. optional? Werden mit einer Airbagweste die Vorteile der besseren Abriebfestigkeit der Lederkombi nicht zumindest etwas minimiert, da man ja einen größeren Teil der Fläche dann auf dem Airbag rutscht, also kann man mit dieser Weste eher noch zu Textil greifen, es dann nicht mehr so sehr auf diese Werte ankommt?
- Beim ABS weiß ich ja wie und wann es funktioniert. Will man wirklich das Rundumsorglospaket mit aktueller Technik wie Kurven-ABS oder ASR muss ich schon tiefer in die Tasche greifen, außerdem ist das stärkeren Bikes noch vorenthalten und es ist auch nicht sinnvoll deswegen ein starkes Motorrad zu kaufen, wenn man gar keines will. Das Problem, das ich als Laie sowieso mit diesen Systemen habe, ist, dass ich nicht genau weiß in welchen Situationen sie nützen oder nicht.
Bsp.: Wie viel Grad darf man max. in der Schräglage sein bei regennasser Fahrbahn? Ohne die Technik weiß ich, dass ich auf keinen Fall bremsen sollte, aber mit tut man es vielleicht eher, man überwindet allerdings die physikalischen Grenzen, sodass das System unmöglich mehr eingreifen kann und liegt auf der Straße. Also kurz gesagt: Ich weiß nicht genau, wie sehr man sich darauf verlassen kann.
- Dann hätte ich noch einen Vergleich mit Autos. Vor Jahren ist mir mal zweimal das Hinterrad beim Auto ausgebrochen, einmal bei einer Autobahnabfahrt mit 60 km/h bei einer länger gezogenen U-Kurve und einmal bei ca. 30 km / h beim Rechtsabbiegen. Ich glaube, da war eine Wasserfleck oder der nasse Zebrastreifen schuld. Auch wenn man von der Geschwindigkeit her die Kurven problemlos geschafft hätte, sind das natürlich Fahrfehler. Das Interessante dabei ist, dass beim ersten Mal das Auto kein ESP hatte und beim zweiten Mal schon und beide Male passierte nichts, was natürlich nicht heißen soll, dass das ESP nutzlos ist, aber es hilft eben nur in bestimmten Situationen und manchmal rettet man sich auch so.
Frage: Hätte das ASR bei diesen Rutschern geholfen? Wenn ich jetzt mit dem Motorrad ohne ASR in diesen Situationen gewesen wäre, könnte es sein, dass das gar nicht weggerutscht wäre oder eher, dass man genauso gerutscht wäre, was wahrscheinlich einen Sturz zur Folge hätte? Und kann man das durch Top-Bereifung ausmerzen oder ist die Gefahr bei nassen Straßen und Zebrastreifen selbst mit den bestem Grip immer vorhanden?
Sry für die zahlreichen Fragen, aber wo, wenn nicht hier 😉. Ihr kennt euch da bestimmt besser aus.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
Ich hätte bzgl. Sicherheit noch ein paar Fragen:
Kein Thema, hier schiffts eh grad... 😁
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Natürlich kann man nicht verallgemeinern, aber was dürfte man bei einem 30 km/h-Rutscher austauschen dürfen? Lediglich der Helm? Und übersteht ein Naked Bike solche "kleineren" Unfälle meist unbeschadet mit ein paar Kratzern?
Kann man einfach nicht pauschal sagen. Ich hab nach meinem kleinen Übersteiger über den Lenker den Helm z.B. nicht ausgetauscht einfach weil er nicht den Boden berührt hat sondern völlig heile blieb. Meine Lederhose hatte an der Seite eine leichte Abschürfung aber da war nur etwas die Farbe weg und die Textiljacke kam am Ellenbogen auf aber rutschte nicht. Somit war auch kein Loch oder Abschürfung vorhanden. Habe daher gar nix ausgetauscht.
Bei deinem Beispiel kommts halt einfach drauf an wie und mit welchen Flächen du rutscht. Je nachdem musst eben eventuell was austauschen. Und ja, wenn der Helm mal Bodenkontakt hatte natürlich auch Diesen.
Auch beim Motorrad kann man das nicht so pauschal beantworten, es kommt einfach auf die Umstände an. Ob sich z.B. der Lenker wo festhakt, etc.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Seid ihr eher Fan von schwarzen Jacken oder eher von den hellgelben, die zwar aussehen wie der ADAC, dafür aber bessere Sichtbarkeit garantieren? Bei der Airbagweste gibt es übrigens auch die Wahl zwischen schwarz und gelb.
So lang du immer kurz kontrollierst vor jeder Fahrt ob dein Licht wirklich an ist (gibt immer noch viele die mit ihren alten Eimern mit augeschaltetem Licht unterwegs sind) halte ich persönlich jede A oder B Säule von PKW für tödlicher als die Frage der Farbe der Jacke. (Stell dein Bike 50 Meter weg und halt mal die ausgestreckte Hand zwischen Augen und Bike. Siehst es noch? Und dann schau nach wie breit heut so eine A Säule ist...)
Mag fälle geben wo es geholfen hat aber die Leute haben auch schon knallorange Führerhäuser von LKW "übersehen", von daher kannst dich darauf auch nicht generell verlassen. Falls du auf jedes Sicherheitsplus das du haben kannst wert legst nimmst halt eine leuchtende Farbe. Ich hab mich für einen Kompromiss entschieden: mein Motorrad ist orange. 😁
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Würdet ihr irgendwann zusätzlich zu einer Textilkombi auch eine Lederkombi kaufen oder ist das max. optional? Werden mit einer Airbagweste die Vorteile der besseren Abriebfestigkeit der Lederkombi nicht zumindest etwas minimiert, da man ja einen größeren Teil der Fläche dann auf dem Airbag rutscht, also kann man mit dieser Weste eher noch zu Textil greifen, es dann nicht mehr so sehr auf diese Werte ankommt?
Zur Airbagweste und deren Reibwerte kann ich nix sagen.
Generell ist Leder besser sobald man eben um oder über die 100 km/h fährt. Textil ist hier halt wieder ein Kompromiss auch aus Allwettertauglichkeit, etc. Gibt hier natürlich auch wieder Kompromisskombis die dann Leder an einigen Stellen verarbeitet haben.
Ich persönlich hab z.B. gar keine Kombi sondern Einzelteile. Lederjacke, Lederhose, Textiljacke, Motorradjeans und Regenhose. Die Klamotten kann ich durchwechseln wie ich lustig bin. Für die Jeans gibts inzwischen auch Gürtel mit Reißverschluß damit man sie fest mit der Jacke verbinden kann. Man muss halt drauf achten das alles zusammenpaßt.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Beim ABS weiß ich ja wie und wann es funktioniert. Will man wirklich das Rundumsorglospaket mit aktueller Technik wie Kurven-ABS oder ASR muss ich schon tiefer in die Tasche greifen, außerdem ist das stärkeren Bikes noch vorenthalten und es ist auch nicht sinnvoll deswegen ein starkes Motorrad zu kaufen, wenn man gar keines will. Das Problem, das ich als Laie sowieso mit diesen Systemen habe, ist, dass ich nicht genau weiß in welchen Situationen sie nützen oder nicht.Bsp.: Wie viel Grad darf man max. in der Schräglage sein bei regennasser Fahrbahn? Ohne die Technik weiß ich, dass ich auf keinen Fall bremsen sollte, aber mit tut man es vielleicht eher, man überwindet allerdings die physikalischen Grenzen, sodass das System unmöglich mehr eingreifen kann und liegt auf der Straße. Also kurz gesagt: Ich weiß nicht genau, wie sehr man sich darauf verlassen kann.
Generell kommt die Technik mit den neuen Generationen an Motorrädern auch "unten" an. Dauert halt immer etwas.
In Schräglage in die Eisen langen, da hauts dich auch mit ABS auf die Nase. Generell kann ich hier mal ein Training empfehlen wie ich erst letztens gemerkt habe. Drauf verlassen kannst dich solang das Bike auch möglichst aufrecht ist. Man kann z.B. das Aufstellmoment durch ganz leichtes Bremsen nutzen um das Bike schnell aufzurichten um danach voll reinzulangen. Vorausgesetzt man hat genug Straße übrig.
ABS greift sobald der Reifen blockiert. Er verhindert blockieren nicht, er löst aber sehr schnell wieder die Bremse. In Schräglage reinlangen lässt also kurz das Vorderrad blockieren und dies kann halt nunmal reichen damit man auf der Nase liegt, da hilft auch das lösen der Bremse durch ABS nix mehr. Daher bremst man da eher mit der Hinterradbremse denn wenn der Reifen kurz blockiert ist das zwar unangenehm aber man liegt nicht sofort auf dem Helm. Aber die Bremswirkung ist natürlich viel geringer. Notbremsungen in Schräglage kann man knicken. Entweder ausweichen durch aufrichten (hier kurz die Bremse antippen zum helfen beim aufrichten), aufgerichtet in die Eisen langen oder hinten bremsen.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
- Dann hätte ich noch einen Vergleich mit Autos. Vor Jahren ist mir mal zweimal das Hinterrad beim Auto ausgebrochen, einmal bei einer Autobahnabfahrt mit 60 km/h bei einer länger gezogenen U-Kurve und einmal bei ca. 30 km / h beim Rechtsabbiegen. Ich glaube, da war eine Wasserfleck oder der nasse Zebrastreifen schuld. Auch wenn man von der Geschwindigkeit her die Kurven problemlos geschafft hätte, sind das natürlich Fahrfehler. Das Interessante dabei ist, dass beim ersten Mal das Auto kein ESP hatte und beim zweiten Mal schon und beide Male passierte nichts, was natürlich nicht heißen soll, dass das ESP nutzlos ist, aber es hilft eben nur in bestimmten Situationen und manchmal rettet man sich auch so.Frage: Hätte das ASR bei diesen Rutschern geholfen? Wenn ich jetzt mit dem Motorrad ohne ASR in diesen Situationen gewesen wäre, könnte es sein, dass das gar nicht weggerutscht wäre oder eher, dass man genauso gerutscht wäre, was wahrscheinlich einen Sturz zur Folge hätte? Und kann man das durch Top-Bereifung ausmerzen oder ist die Gefahr bei nassen Straßen und Zebrastreifen selbst mit den bestem Grip immer vorhanden?
Kurze Antwort: Nein. ASR verhindert erstens mal kein Rutschen sondern bemerkt es und bremst dann ein bzw. nimmt Motorleistung weg. Allerdings auch nur in Längsrichtung und nicht quer. Es verhindert ganz gut das durchdrehen beim beschleunigen, vor allem auch bei Nässe. Viel mehr sollte man sich jetzt nicht erhoffen oder erwarten. Grobe Fahrfehler gleicht auch ein ASR nicht aus und dazu gehört auch blind in tiefer Schräglage in eine Kurve stechen in der dann z.B. grad Wasser drüber läuft.
Mein ASR lässt "etwas" durchdrehen jedenfalls zu wenn ich z.B. in der Tiefgarage mal Gas geb. Kurzes Arschwackeln inklusive. Bis ASR somit beim beschleunigen in Schräglage eingreifen würde wenn da der Hinterreifen durchdreht kanns schon etwas dauern. Manche berichten schon von "kurz vorm Highsider", etc. daher wie gesagt, lieber nicht drauf verlassen das es in solchen Situationen 100% hilft.
Gute Bereifung hilft natürlich immer. Zebrastreifen, etc. sollte man jetzt auch nicht unbedingt in Schräglage überfahren das diese Gefahr akut wäre. Die ganzen Streifen sind halt rutschiger, vor allem bei Nässe.
Wenn es hinten mal etwas rutscht ist es eh nicht so dramatisch als wenn es vorne zu rutschen anfängt. Meist versetzt es einen etwas und dann gehts schon weiter. Man darf sich oft nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wenns vorne nicht rutscht aber hinten kann es auch dran liegen das man am Gas bleibt und nicht die Kupplung zieht damit man über die Stelle einfach drüber rollt.
Zitat:
@Killerweman schrieb am 27. Mai 2016 um 09:22:19 Uhr:
Sry für die zahlreichen Fragen, aber wo, wenn nicht hier 😉. Ihr kennt euch da bestimmt besser aus.
Ich hatte erst letztes WE ein ADAC Basistraining was doch einiges aufgeklärt hat. Hoffentlich vergesse ich es nicht zu schnell, war schon recht erhellend. Man sollte sowas auf Video festhalten und sich immer wieder ansehen, hätte die Actioncam mitnehmen sollen. 😉
Wenn man viele Fragen zu dem Thema hat kann ich generell auch so ein Training mal empfehlen. Es in der Theorie durchgehen oder praktisch mal probieren sind halt 2 paar Schuhe.
Viel geschrieben, sicherlich auch irgendwo noch Fehler drin oder was vergessen. Bitte um Korrektur an die Damen und Herren. Nicht das ich auch noch was falsch weitergeb. 😁