Argumente für / gegen den Wasserstoffantrieb
Welche Argumente sprachen eigentlich für den Abbruch der H2 Konzepte, z.B. MB ? Abgesehen vom sehr dünnen Versorgungsnetz.
Beste Antwort im Thema
Das ich das noch erleben darf! Ein Thread, der sich mal kritisch mit der Brennstoffzelle als Antrieb auseinandersetzt. Es wiederspiegelt das, was ich schon seit ungefähr 2 Jahren versuche den Leuten klar zu machen. Brennstoffzelle toll und gut, aber nur, wenn man nur die Betankzeiten im Auge hat und einen 1:1 Ersatz für Benzin/Diesel sucht.
Kurzer Abriss zu meinem "mentalen" Werdegang vom Petrolhead hin zum BEV-Befürworter:
Vor 3 Jahren die Wortgefechte die ich mir mit Kaju74 geliefert habe legendär, ich konnte/wollte ein BEV überhaupt nicht akzeptieren. Ich habe ähnlich argumentiert, wie jene, gegen die ich heute vor gehe: Zu geringe Reichweite, zu lange Ladezeiten und vieeeel zu hoher Stromverbrauch. Kurz ich war einer von den "Alten". Aus Angst/Unwissenheit meine Gewohnheiten umstellen zu müssen, war mir jedes, wirklich jedes noch so verdrehte Argument recht, meinen Standpunkt zu vertreten und diese teuflischen BEV's aus den Köpfen anders denkender zu verbannen.
Dabei bin ich selber Elektronikentwickler, ich sollte es besser wissen.
Irgendwann ging mir das Thema so auf den Senkel, das ich wirklich begonnen habe, meinen bisherigen Standpunkt zu hinterfragen:
+ Wie relevant sind die Ladezeiten wirklich?
+ Wieviel Reichweite brauche ich typischeweise?
+ Wieviel mehr Strom braucht man will man 45Mio. PKW elektrisch betreiben?
+ Wie sieht die Energiebilanz BEV vs. FCEV aus?
Frage 1 & 2 sind schnell und gemeinsam zu beantworten. Trotz meiner überdurchschnittlichen Jahresfahrleistung von 25.000km komme ich selten über mehr als 100km am Tag. Eine Steckdose ist in der Garage vorhanden (ja, hat nicht jeder). Im Schnitt das nachladen, was ich am Tag verfahre ist an mindestens 360 Tagen im Jahr kein Problem. Und selbst unsere "Fernfahrten" von etwa 250km eine Richtung schaffen BEV's von heute.
Frage 3 war schon interessanter. Gefühlt braucht eine PKW-Flotte viel zu viel Strom, den man niemals heranschaffen kann. Pustekuchen. Deutschland hatte einen Bruttostromverbrauch von 600TWh/Jahr, ein BEV braucht etwa 20kWh/100km, also kommt eine 50Mio.-Flotte auf etwa 150TWh, was gerade mal 25% mehr Strom wären. Nun, nachdem der Umstieg nicht von heute auf morgen von statten geht, sondern in einem Zeitraum von 20-30Jahren halte ich das durchaus für realistisch. Das konnte also kein Argument mehr gegen BEV's sein.
Frage 4 dann die komplette Ernüchterung. Preiswerter H2 kommt aus Erdgas unter Abspaltung des CO2, das kann es nicht sein! Da ist es gescheiter das Erdgas in einem Verbrenner zu verfeuern (so kann der Kohlenstoff noch etwas zum Vortrieb beitragen, bevor er in der Atmosphäre landet). Umweltfreundlicher H2 aus Elektrolyse braucht ~50kWh/kg. Mit dem kg kommt dann ein Mirai 110km, ein BEV etwa 250km. Da brauche ich nicht mehr weiter nachdenken. Ja, es macht Sinn für Überschussstrom, allerdings ist das nicht genug um eine ganze Flotte zu betreiben. Deswegen würde ich den H2 nur dort einsetzen wo er unverzichtbar ist, sprich im Fern-, Schiff- und Flugverkehr, wollen wir eine Energiewende schaffen.
Aber für so Trivialitäten wie 1000km mit 200km/h+ am Stück und 5min nachtanken, dafür haben wir nicht die Energie. Und wenn, dann sollen bitte die Leute die meinen, nicht darauf verzichten zu können, entsprechend löhnen (5€/l für den Supersprit, der diese Dinge ermöglicht!).
Grüße,
Zeph
921 Antworten
Ja Audi, so ist es. Desertec mit Gleichstromleitungen wurde von Investoren gecancelt. Zur Anpassung der Erzeugung mittels PV an die Bedarfskurve muss Strom gespeichert werden. Desertec sah mit Sonnenenergie verflüssigtes Salz bzw. Öl als Energieträger vor. Inwieweit das die Nachtstd. überbrückt, war nirgends nachzulesen.
Wie ber. erwähnt, wäre auch so ein aktuelles Bewässerungs- und Wasserversorgungsproblem zu lösen.
In Zukunft wird Strom quasi nichts kosten. Weder Sonne noch Wind schicken eine Rechnung. Kosten werden Stromspeicher. Millionen Eautos werden ihre Akkus im Smart Grid zum Speichern und Entnehmen zur Verfügung stellen, dafür wird deren Fahrstrom kostenlos sein.
Wasserstoff wird immer eine Nische für industrielle Anwendungen bleiben.
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 12. November 2018 um 11:45:16 Uhr:
In Zukunft wird Strom quasi nichts kosten. Weder Sonne noch Wind schicken eine Rechnung. .....
Die Nachricht hör ich wohl..... 😉
Derzeit sind wir aber noch in der "Sonnensteuer-Ära". Obersozi Gabriel hat diese als Wirtschaftsminister eingeführt. Da sind noch einige Dinge im Argen, aber natürlich gebe ich dir von den Möglichkeiten her recht.
Bin ja selber bei 50% Autarkie (PV+WKA). Kommt noch ein Biomethan-BHKW Winter) dazu, hätte ichs dann. Im großen Stile geht sowas sogar noch viel besser und auch billiger.
Insbesondere in Deutschland wird diese Zukunft weiter weg sein als in vielen anderen Ländern.
Nichtsdestotrotz führt am Smart Grid kein Weg vorbei, wenn die Braunkohlebagger irgendwann ausgebaggert haben sollen.
Ähnliche Themen
Bei den BEVs hat es auch lange gedauert, bis die Hersteller richtig aktiv wurden. Die H2-Fahrzeuge sind vielleicht 6 Jahre hinten dran.
Aus Diskusionnen in meinem Bekanntenkreis weis ich, dass es ein erhebliches Beharrungsvermögen bei den Leuten gibt:
- Dass das Volladen länger als 5 min dauert, ist bereits ein no-go.
- Der Anschaffungspreis darf nicht höher sein als bei ICE.
- Die Batterien dürfen auch nach weit über 10 Jahren keinen Leistungsverlust haben, da ja ein E-Motor viel länger hält.
Ich denke, es wird viel davon abhängen, wie sich in den nächsten 6 Jahren die Batterie-Technologie entwickelt. Sollte diese einen großen Sprung machen, was aber vermutlich nicht möglich ist, dann dürfte es für die H2-Autos schwierig werden.
Andererseits werden viele die nächsten 6 Jahre noch plug-in hybride oder konventionelle Verbrenner kaufen. Diejenigen, die keinerlei Komforteinbußen haben wollen, steigen dann in frühestens 6 bis 8 Jahren ggf. auf die H2-Fahrzeuge um. Da kann man dann auch das ganze Jahr über mit der Klimaanlage eine angenehme Temperatur von 21 °C gewährleisten, volle Power für die Hifi-Anlage ziehen, etc.
Sicher, wenn man mit ~150PS und einer Vmax von 180km/h zufrieden ist, dann ist H2 eine Möglichkeit.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 12. November 2018 um 20:49:11 Uhr:
Sicher, wenn man mit ~150PS und einer Vmax von 180km/h zufrieden ist, dann ist H2 eine Möglichkeit.
Ich sag auch immer dass wir in D dringend ein Tempolimit brauchen. 😉
>180 ist bei den meisten Herstellern gar kein Enwicklungsziel, außerhalb vom rückständigen D braucht das kein Mensch. Selbst in D braucht das real kaum einer - es wird aber immer als Argument herangezogen.
Hat mit Tempolimit nix zu tun. Es ist einfach eine Limitierung der Brennstoffzelle. Mit 60% Wirkungsgrad bedeutet das immer noch das 40% als Abwärme abzuführen sind. Bei 100kW Dauerleistung sind das immerhin 67kW. Da anders als beim Verbrenner kaum was über den "Auspuff" rausgeht, muß es mit einer Wasserkühlung weggebracht werden. Nun kommt aber noch hinzu, das der eingesetzte Brennstoffzellentyp nur maximal 70°C verträgt, während ein Automotor mit 90-100°C gekühlt werden kann. Setzt man nun an, das dies auch bei 45°C Außentemperatur funktionieren soll, sind 67kW schon eine Hausnummer...
Grüße,
Zeph
Moin
Zitat:
Bei den BEVs hat es auch lange gedauert, bis die Hersteller richtig aktiv wurden. Die H2-Fahrzeuge sind vielleicht 6 Jahre hinten dran.
Richtig entwickelt wird am H2 schon wesentlich läger als am Akku. Lediglich Tesla sties da 2000 deutlich hervor mit der Idee einen Wagen zu bauen der nicht nach Seifenkiste aussieht, einen Sportwagen stehen läst im Beschleunigen und dennoch eine akzeptable Reichweite hatte. Erst als sein Modell S raus kam folgten die bekannten Hersteller langsam, insbesondere weil Asien und Frankreich da schon lange auch mit E-Autos dabei war.
Im Grunde aber sind beide, auch in der Moderne, zimlich gleich weit in der Entwicklung, H2 hinkt da technisch keine 6 Jahre hinterher.
Zitat:
Aus Diskusionnen in meinem Bekanntenkreis weis ich, dass es ein erhebliches Beharrungsvermögen bei den Leuten gibt:
- Dass das Volladen länger als 5 min dauert, ist bereits ein no-go.
- Der Anschaffungspreis darf nicht höher sein als bei ICE.
- Die Batterien dürfen auch nach weit über 10 Jahren keinen Leistungsverlust haben, da ja ein E-Motor viel länger hält.
Das laden meines E-Fahrzeuges dauert keine 5 Sekunden. Nen Stecker in die Dose stecken dauert nicht wiklich lange. Tanken dauert, übers Jahr gerechnet, deutlich länger. Diese Feststellung dürfte für 90% der Menschen gleich sein.
Der Preis ist derzeit ein Problem, das wird sich aber noch regeln. Das ist wie mit allem neuen, zunächst ist es teuer, dann wirds billiger. Digitale Technik wie Kameras, Abspielgeräte oder Reciever waren auch teurer als analoge Technik als sie auf den markt kamen. Heute sieht das anders aus. Dennoch ist auch dort ein E-Auto billiger als ein H2 Auto.
In diesem Bereich bin ich immernoch für einen PlugIn mit Benzin. Infrastruktur ist komplett vorhanden, Laden tue ich binnen Sekunden (Stehe ja nicht dumm daneben) zu Hause und auf Arbeit, und wenn ich doch mal längere Strecken fahren muß, dann eben mit Benzin. Derzeitiger Verbrauch 1 Liter auf 100, man will es ja warm haben.
Und leider hat derzeit auch eine Brennstoffzelle nur eine begrenzte Lebensdauer im PKW, viel mehr als 10 Jahre gibt der momentan auch keiner. Da kann sich was ändern, genau wie beim Akku.
Zitat:
Ich denke, es wird viel davon abhängen, wie sich in den nächsten 6 Jahren die Batterie-Technologie entwickelt. Sollte diese einen großen Sprung machen, was aber vermutlich nicht möglich ist, dann dürfte es für die H2-Autos schwierig werden.
Selbst derzeit ist es schwierig für H2. Kosten ist da nur ein Thema, aber eine Brennstoffzelle kann quasie nur mit einem Akku betrieben werden, soll sie halbwegs vernünftige Wirkungsgrade erzeugen. Also hast du bei einem H2 Auto derzeit, leider auch in naher Zukunft, genau die gleichen Probleme wie mit dem Akku. Wobei Tesla Fahrzeuge zu laufen hat mit 300.000 und mehr km bei unter 10% Kapazitätsverlust.
Zitat:
Andererseits werden viele die nächsten 6 Jahre noch plug-in hybride oder konventionelle Verbrenner kaufen. Diejenigen, die keinerlei Komforteinbußen haben wollen, steigen dann in frühestens 6 bis 8 Jahren ggf. auf die H2-Fahrzeuge um. Da kann man dann auch das ganze Jahr über mit der Klimaanlage eine angenehme Temperatur von 21 °C gewährleisten, volle Power für die Hifi-Anlage ziehen, etc.
Schon mal im Tesla gesessen? Weder habe ich gefrohren noch habe ich mir ein Hörgerät anschaffen müßen. Das letzte Argument zieht irgendwie nicht so recht. Deine Reichweite sinkt im H2 AUto genau wie im Akku Auto da die Heizung nicht wie beim Verbrenner aus Abwärme erzeugt wird.
Argument Preis:
Zieht momentan bei allem was neu ist. Da haben neue Techniken fast nie einen Vorteil.
Argument Tanken:
Mit meinem Prius stand ich einmal die Woche an der Säule. Jedesmal gut 10 Minuten, Tanken, bezahlen, auch mal warten. Immerhin, heute hat fast jede Tanke einen 24h Schalter/Automaten
Meinen Niro, mit Miniakku, habe ich zuletzt Anfang Oktober mit Benzin getankt. Der Tank ist noch 3/4 voll. Leider stecke ich ihn jeden Tag mehrfach ans Ladegerät, dauert ca. 5 Sekunden ab aussteigen. Größere Akkus, wie Bekannte mit reinen E-Fahrzeugen, machen das nur alle paar Tage mal.
Argument Reichweite:
Meiner hat elektrisch nur 58 km. Das reicht für mich um zur Arbeit zu kommen, da lade ich wieder. Heizung läuft über den Motor, daher der Liter Verbrauch. Im Sommer wird das besser werden. Weitere Strecken, bis zu 800, fahre ich am Stück dank Hybrid mit Benzin.
Als reiner E-Fahrer, was spricht dann gegen einen Mietwagen? Das eine mal im Jahr, wo die 400 km eines modernen E-Autos nicht reichen?
Moin
Björn
Zitat:
@Wanderbaer schrieb am 12. November 2018 um 20:29:01 Uhr:
Aus Diskusionnen in meinem Bekanntenkreis weis ich, dass es ein erhebliches Beharrungsvermögen bei den Leuten gibt:- Dass das Volladen länger als 5 min dauert, ist bereits ein no-go.
- Der Anschaffungspreis darf nicht höher sein als bei ICE.
- Die Batterien dürfen auch nach weit über 10 Jahren keinen Leistungsverlust haben, da ja ein E-Motor viel länger hält.
ich glaube, du solltest mal deinen Kumpelz erzählen, das das Anstöpseln weniger als 10 sec. dauert, wenn das Auto nicht die ganze Nacht autonom durch die Gegend fahren soll. 😉 Mein EV-Rev HAT weniger als ein ICE gekostet, hatte nur 1x Ölwechsel hab ihn sogar mit Garantie bekommen, Bei Audi bist du nach zwei Jahren Selbstzahler.
10 Jahre kein Leistungsverlust? Kein Problem, aber du meinst sicher Kapazitätsverlust 😉
Naja, bald ist Weihnachten und da können alle auch bekloppte Wünsche äußern. Also ich würde mit nem 10 Jahre alten Audi keine 250 km/h mehr Brettern 😉
Seine Kumpelz sind sicher weiterhin ganz geil drauf, das vierfache je km von mir zu bezahlen. Gerecht wäre das 10- fache, dann incl der Abgasabgaben für Atemwegserkrankungen und Entschädigungen.
Zitat:
@Friesel schrieb am 13. November 2018 um 16:40:28 Uhr:
Moin
Zitat:
@Friesel schrieb am 13. November 2018 um 16:40:28 Uhr:
Zitat:
Bei den BEVs hat es auch lange gedauert, bis die Hersteller richtig aktiv wurden. Die H2-Fahrzeuge sind vielleicht 6 Jahre hinten dran.
Richtig entwickelt wird am H2 schon wesentlich läger als am Akku. Lediglich Tesla sties da 2000 deutlich hervor mit der Idee einen Wagen zu bauen der nicht nach Seifenkiste aussieht, einen Sportwagen stehen läst im Beschleunigen und dennoch eine akzeptable Reichweite hatte. Erst als sein Modell S raus kam folgten die bekannten Hersteller langsam, insbesondere weil Asien und Frankreich da schon lange auch mit E-Autos dabei war.
Im Grunde aber sind beide, auch in der Moderne, zimlich gleich weit in der Entwicklung, H2 hinkt da technisch keine 6 Jahre hinterher.
Technisch nicht, aber was das Bemühen der Hersteller betrifft, Autos auch tatsächlich zu verkaufen. Hier hinken die Verkaufszahlen der H2-Autos hinterher, die möglicherweise erst in 6 Jahren da sind, wo heute die BEV liegen.
Zitat:
@Friesel schrieb am 13. November 2018 um 16:40:28 Uhr:
Zitat:
Aus Diskusionnen in meinem Bekanntenkreis weis ich, dass es ein erhebliches Beharrungsvermögen bei den Leuten gibt:
- Dass das Volladen länger als 5 min dauert, ist bereits ein no-go.
- Der Anschaffungspreis darf nicht höher sein als bei ICE.
- Die Batterien dürfen auch nach weit über 10 Jahren keinen Leistungsverlust haben, da ja ein E-Motor viel länger hält.
Das laden meines E-Fahrzeuges dauert keine 5 Sekunden. Nen Stecker in die Dose stecken dauert nicht wiklich lange. Tanken dauert, übers Jahr gerechnet, deutlich länger. Diese Feststellung dürfte für 90% der Menschen gleich sein.
Der Preis ist derzeit ein Problem, das wird sich aber noch regeln. Das ist wie mit allem neuen, zunächst ist es teuer, dann wirds billiger. Digitale Technik wie Kameras, Abspielgeräte oder Reciever waren auch teurer als analoge Technik als sie auf den markt kamen. Heute sieht das anders aus. Dennoch ist auch dort ein E-Auto billiger als ein H2 Auto.
In diesem Bereich bin ich immernoch für einen PlugIn mit Benzin. Infrastruktur ist komplett vorhanden, Laden tue ich binnen Sekunden (Stehe ja nicht dumm daneben) zu Hause und auf Arbeit, und wenn ich doch mal längere Strecken fahren muß, dann eben mit Benzin. Derzeitiger Verbrauch 1 Liter auf 100, man will es ja warm haben.
Und leider hat derzeit auch eine Brennstoffzelle nur eine begrenzte Lebensdauer im PKW, viel mehr als 10 Jahre gibt der momentan auch keiner. Da kann sich was ändern, genau wie beim Akku.
Es geht eher um die Frage, wie lange man bei einer Fernfahrt warten muss. Ich denke ja, dass 20-30 min Pause auch mal gut tun, aber viele sehen es dennoch als Gegenargument.
Außerdem höre ich immer wieder, dass nur wenige zu Hause laden könnten. Ich dachte ja, dass es für mindestens 20% der Autofahrer in der (Tief-) Garage oder am Carport möglich ist, was aber immer wieder angezweifelt wird.
Zitat:
@Friesel schrieb am 13. November 2018 um 16:40:28 Uhr:
Zitat:
Ich denke, es wird viel davon abhängen, wie sich in den nächsten 6 Jahren die Batterie-Technologie entwickelt. Sollte diese einen großen Sprung machen, was aber vermutlich nicht möglich ist, dann dürfte es für die H2-Autos schwierig werden.
Selbst derzeit ist es schwierig für H2. Kosten ist da nur ein Thema, aber eine Brennstoffzelle kann quasie nur mit einem Akku betrieben werden, soll sie halbwegs vernünftige Wirkungsgrade erzeugen. Also hast du bei einem H2 Auto derzeit, leider auch in naher Zukunft, genau die gleichen Probleme wie mit dem Akku. Wobei Tesla Fahrzeuge zu laufen hat mit 300.000 und mehr km bei unter 10% Kapazitätsverlust.
Der Akku ist aber viel kleiner beim H2 und daher auch leichter, billiger und billiger zu wechseln, wenn er mal nachläßt.
Fraglich ist auch, ob wirklich in solch hohem Umfang Batterien hergestellt werden können, dass man ganz ohne parallele Technologie auskommt.
Zitat:
@Friesel schrieb am 13. November 2018 um 16:40:28 Uhr:
Zitat:
Andererseits werden viele die nächsten 6 Jahre noch plug-in hybride oder konventionelle Verbrenner kaufen. Diejenigen, die keinerlei Komforteinbußen haben wollen, steigen dann in frühestens 6 bis 8 Jahren ggf. auf die H2-Fahrzeuge um. Da kann man dann auch das ganze Jahr über mit der Klimaanlage eine angenehme Temperatur von 21 °C gewährleisten, volle Power für die Hifi-Anlage ziehen, etc.
Schon mal im Tesla gesessen? Weder habe ich gefrohren noch habe ich mir ein Hörgerät anschaffen müßen. Das letzte Argument zieht irgendwie nicht so recht. Deine Reichweite sinkt im H2 AUto genau wie im Akku Auto da die Heizung nicht wie beim Verbrenner aus Abwärme erzeugt wird.
Argument Preis:
Zieht momentan bei allem was neu ist. Da haben neue Techniken fast nie einen Vorteil.Argument Tanken:
Mit meinem Prius stand ich einmal die Woche an der Säule. Jedesmal gut 10 Minuten, Tanken, bezahlen, auch mal warten. Immerhin, heute hat fast jede Tanke einen 24h Schalter/AutomatenMeinen Niro, mit Miniakku, habe ich zuletzt Anfang Oktober mit Benzin getankt. Der Tank ist noch 3/4 voll. Leider stecke ich ihn jeden Tag mehrfach ans Ladegerät, dauert ca. 5 Sekunden ab aussteigen. Größere Akkus, wie Bekannte mit reinen E-Fahrzeugen, machen das nur alle paar Tage mal.
Argument Reichweite:
Meiner hat elektrisch nur 58 km. Das reicht für mich um zur Arbeit zu kommen, da lade ich wieder. Heizung läuft über den Motor, daher der Liter Verbrauch. Im Sommer wird das besser werden. Weitere Strecken, bis zu 800, fahre ich am Stück dank Hybrid mit Benzin.Als reiner E-Fahrer, was spricht dann gegen einen Mietwagen? Das eine mal im Jahr, wo die 400 km eines modernen E-Autos nicht reichen?
Moin
Björn
Das mit der Heizung ist jetzt aber doch etwas widersprüchlich. Wenn der H2-Antrieb wegen der Wirkungsgradverluste an der Brennstoffzelle so viel Abwärme erzeugt, wie es im Beitrag von Zeph weiter oben steht, dann kann man doch damit heizen.
Der Hauptpunkt denke ich ist der Anschaffungspreis. Ich bin mir nicht sicher, ob die Batterien so viel billiger werden können. Renault verlang momentan €8000 für die Kaufbatterie bei einem Kleinwagen. Für die obere Mittelklasse kann man das vermutlich dann mal drei nehmen, also €24.000. Der Tank für H2 plus die Brennstoffzelle und eine kleine Batterie könnten da langfristig deutlich billiger sein, vor allem da der Tank mit größerem Volumen mit nur geringem Mehraufwand herzustellen sein dürfte.
Ich hätte auch gerechnet, dass die Heizung mit der Abwärme der Brennstoffzelle funktionieren sollte. Sollte die Abwärme nicht ausreichen (z. B. Im Stau), dann kann mit einem Zuheizer ausgeholfen werden.
Zitat:
@Audi-gibt-Omega schrieb am 13. November 2018 um 17:34:05 Uhr:
ich glaube, du solltest mal deinen Kumpelz erzählen, das das Anstöpseln weniger als 10 sec. dauert, wenn das Auto nicht die ganze Nacht autonom durch die Gegend fahren soll. 😉
Mein Gott sollte es nicht doch auch langsam mal gut sein mit den immer gleichen Schwachsinnsargumenten ?
Jeder weiss das man ein Stromkabel in 5s anschliessen kann und jeder weiss das genau das nicht gemeint ist. 🙄
Glaubt du wirklich jemand wird jetzt denken "Oh, das hab ich ja gar nicht gewusst, ich kann ein Kabel in 5s anschliessen, dann kauf ich mir doch ein E-Auto"
Wie wärs mit hinnehmen das das für manche ein Nachteil ist ?
Zitat:
@zhnujm schrieb am 13. November 2018 um 20:50:46 Uhr:
Jeder weiss das man ein Stromkabel in 5s anschliessen kann und jeder weiss das genau das nicht gemeint ist. 🙄
Aber genau
dasist zu tun, um zu "tanken". Ich muss ja nicht wie bei der Zapfsäule dem Benzin beim Fließen zusehen. Ich kann gemütlich im Bett liegen, während sich mein Auto für den anstrengenden nächsten Tag vorbereitet. 😉
Bei der Wasserstoffzapfsäule muss ich 5-50 Minuten dumm rumstehen, je nachdem wieviel Druck gerade im Tank ist. Wenn ich Pech habe, waren heute schon 40 andere Autos da und ich muss gleich auf den Tanklaster warten.
Martin, die H2 Tanks sind druckgesteuert, wie auch die Pumpe in Deiner Tanke den Sprit fördert. Wenn sich H2 als Energieträger neben der Akkuvariante durchsetzt, kannst Du sicher sein, daß sich allein wg. des Profits der Nachschub rechtzeitig einstellt, wie beim Sprit an der Tanke.