Anzugsmoment 6er Bolzen zum Befestigen der Injektoren
Hallo,
ich habe gestern und heute die Ölkohle beseitigt, die durch undichte Injektoren entstanden war.
Die Dehnschrauben, Kupferringe und das Spezialfett habe ich original und neu.
Ich habe nur leider vergessen nach dem Drehmoment für die Bolzen zu fragen.
Recherchen im Internet haben mich verunsichert. Es gibt Aussagen mit 7 Nm und 90 Grad und auch welche mit 7 Nm und 2x 90 Grad.
Ich möchte aber alles am Wochenende wieder zusammenbekommen. Es soll am Montag regnen und da fahre ich lieber mit dem Auto statt mit dem Motorrad.
Fzg; E320 CDI 4 Matic, 6 Zylinder V, 165 KW, BJ 2008
Für schnelle Hilfe bin ich dankbar.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
wie angekündigt meine Erfahrungen mit nach außen undichten Injektoren.
Als erstes, er läuft noch. Jetzt schon 500 km. Auch dank der Hilfe im Forum.
Als erstes habe ich die steinharte Ölkohle so weit wie möglich mechanisch beseitigt (Bild 1). Um auch in den Ecken saugen zu können, habe ich den Staubsauger mit einem Einfüllschlauch vom Reservekanister modifiziert (Bild 2).
Jetzt habe ich alles satt mit Endy Supra (Bilder 3,4) eingesprüht und ca. 15 - 30 min einwirken lassen (Bild 5). Dann mit einem Wasserschlauch und einer normalen Gartenbrause, die einen schönen Punktstrahl erzeugt, abgespült. Nach dem 2. Durchgang sah es so aus: (Bild 6). Nach 2 weiteren Durchgängen war das Ergebnis nach meiner Meinung fast nicht zu toppen (Bild 7). Mit einem Hochdruckreiniger geht es vielleicht schneller und besser, aber ich hatte Angst etwas kaputt zu machen. So ein Druckstrahl kann einiges zerlegen.
Ich hatte Glück, nichts ist abgerissen und auch die Rücklaufleitung ging recht gut ab. Wer das System nicht kennt, die beweglichen Ringe an den Steckern der Rücklaufleitung erst nach oben ziehen, dann den Stecker abziehen- beides mit leichter Gewalt.
Mit einem selbstgebautem Abzieher (Bild 8) gingen die Düsen recht unproblematisch heraus. Ein paar Zugschläge mit dem Abzieher waren zwar schon nötig, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt (Bilder 9,10).
Während des Lösens der Injektoren, immer wieder absaugen und ausblasen, dann fällt auch kein Dreck in den Verbrennungsraum. Mit einem Stück zugeklebtem 8er Kunststoffrohr (Tecalanrohr) habe ich das Loch zum Verbrennungsraum verschlossen und die Sitze im Zylinderkopfund Injektoren eingesprüht und mit einem um ein Holz gewickelten Lappen gereinigt.An den Sitzen waren die Stellen, wo der Verbrennungsdruck entwichen ist, deutlich zu sehen (Bilder 11,12).
Die Sitze im Zylinderkopf habe ich mit einem selbstgebautem Hilfsmittel (Bild 13) und mit Sekundenkleber aufgeklebtem 240er Schleifpapier bearbeitet, mit wenig Druck und das Schleifpapier zwischendurch immer wieder vom Abrieb befreien. Die Fläche mit dem Schleifpapier muß exakt im 90 Grad Winkel zum Holz sein. Das Schleifbild muss so aussehen (Bild 14). Ich habe nur so wenig wie unbedingt notwendig war abgeschliffen und anschließend mit 500er Schleifpapier geglättet. Ich schätze ich bewegte mich im Hundertstelbereich. Da kommt auch der Injektor nicht zu weit in den Brennraum (Bild 15).
Den Injektor habe ich ca. 3 mal eingesprüht, mit einer Zahnbürste und in den Rillen vorsichtig mit einem Madenzieher bearbeitet (Bild 16). Den Sitz am Injektor konnte ich leider nur vorsichtig mit einer weichen Messingbürste reinigen und hoffe, dass er trotz sichtbaren Fehlstellen auch auf Dauer dicht bleibt (Bild 17).
Noch einige Tipps:
Injektorspitze nicht mechanisch reinigen (Bild 18,19).
Vor dem Einbau satt mit Spezialfett (A001 989 42 51 10, 19,40€) einschmieren.
Kein Fett auf die Dichtflächen.
Keine Fusseln auf die Dichtflächen (zum Schluß Microfasertuch mit Spiritus getränkt benutzen).
Nur neue Schrauben (A 000 990 29 07, 1,10€/Stk.) und Dichtringe (A 611 017 00 60, 0,80€/Stk.) verwenden. Beim Einsetzen des Injektors auf den Dichtring achten, entweder in den Injektorschacht legen und genau positionieren, oder auf das Vorderteil des Injektors verkanten (Bild 20). Dazu muss man aber ruhige Hände haben, einmal angestoßen und der Kupferring fällt ab.
Den Kupferring richtig herum montieren. Am besten mit dem alten vergleichen.
Das Gewinde für die Dehnschrauben reinigen und ausblasen. Tiefe kontrollieren und die Leichtgängigkeit des Gewindes am besten mit einem 6er Bolzen testen.
Die Dehnschrauben wie im Forum erfragt und von MB bestätigt mit 7 NM und 2x 90 Grad anziehen. Ich habe aufgrund der Probleme an den Dichtflächen bei der letzten Stufe noch ca. 20 Grad zugegeben. Ich hoffe es war kein Fehler.
Ich wollte eigentlich keinen Roman schreiben, aber manchmal ist es halt so. Einiges ist bestimmt bekannt, einiges schon im Forum erwähnt, aber ich hab es noch einmal zusammengetragen.
Das nächste Projekt ist der Getriebeölwechsel. Keiner mit Spülung, aber mit komplettem Wechsel des alten Öles. Dazu später und dann in Stichpunkten.
Wenn jemand noch Fragen hat, jederzeit. Was ich genau weiß, beantworte ich, Vermutungen kündige ich an und was ich nicht weiß, versuche ich zu recherchieren. Nun habt ihr was zu lesen. Ich denke es hilft dem einen oder anderen.
18 Antworten
Falls du das Endi-Supra meinst: