Anzeige von Polizei nach Anzeige eines Parkremplers.
Liebe Motor-Talker,
ich wende mich in dieser Sache nach einigen Lokalcommunities an Euch als "letzte Instanz" in dieser Sache, die unangenehm war und immer unangenehmer wird...
Folgende Situation:
Meine bessere Hälfte ist nach 8 Tagen wieder zu ihrem Fahrzeug, um Besorgungen zu erledigen. Wg. Homeoffice hatte sie auf einem schlecht beleuchteten Parkplatz in ihrer Nähe geparkt, der aber meist einen Platz übrig hat und darüber hinaus kostenlos ist.
Das Auto hat sie seit 2 Monaten, einen Polo AW, ihr Liebling. Ich erhielt eine total aufgelöste Nachricht, dass jemand innerhalb der 8 Tage wohl ihr Auto angefahren hätte: und das, seht auf den Bildern, leider nicht zu gering..
Also gut, im Versuch das Richtige zu tun sollte der Schaden angezeigt werden. Auch wenn die Chancen zur Ermittlung der VerursacherIn sehr gering sind, hielten wir das für die beste Option. Sie wurde also vom "normalen" Polizeirevier zur VPI geschickt. Dort hat man den Schaden begutachtet und stellte fest, dass das doch irgendwie "selbstverschuldet" aussähe. Im Verlauf löste sich das wohl etwas, so die Schilderung. Dennoch wurde darauf hingewiesen, dass man "ggf. nochmal auf sie zukommen werde".
Leider ist dem heute eben so geschehen. Sie wurde nun von der Polizei angezeigt, vermutlich wegen "Vortäuschens einer Straftat" - Klasse. Ich parke meinen BMW nur noch in der Firmengarage und laufe lieber, da auch mein Fahrzeug einmal angefahren wurde. Der Schaden war auch damals nicht unerheblich, aber im Rahmen. Gut, dass ich's gelassen habe... Wir hatten eigentlich darauf vertraut, das richtige zu tun.
Die Polizei hat sich nun die möglichen Zugriffspersonen auf den Schlüssel geben lassen, darunter ich selbst. Ich bin mir nicht schlüssig, ob man nun weitere Verdächtige sucht, oder tatsächlich zur Entlastung vernehmen will. Anhand von Chatverläufen und der Kommunikation wäre der Tatbestand des "Anschwärzens wider bessren Wissens" sicher als widerlegt erkannt, aber ich bin nun kein Rechtsanwalt..
Nun: Ursächlich für die Einschätzung waren wohl vor allem auch die Spuren an den Reifen.
Ich rekonstruiere die Situation so, dass jemand eher rückwärts und in sehr spitzem Winkel an den Polo geraten sein muss.
.. nun - habt ihr soetwas einmal erlebt? Wie stellt sich für Euch auf Basis der Schilderungen der Hergang dar? Wir sind recht ratlos nun.
33 Antworten
Zitat:
@Bloetschkopf schrieb am 3. November 2021 um 18:30:33 Uhr:
Könnte auch zu einem Einkaufswagen passen der da entlang geschrammt ist.
Du meinst der war mit 250kg Ziegelsteinen beladen?
Zitat:
Oder einem beladenen Wagen eines Baumarktes mit überstehender Ladung.
.. Quasi
Ich könnte mir aber tatsächlich aber einen rel. flachen Hänger vorstellen. Evtl sogar beim einschwenken wenn gegenüber eine Einfahrt ist.
Zitat:
Ich verstehe da nur den Sinn der Anzeige nicht,da muss einem nach 8 Tagen doch klar sein das da nichts mehr aufgeklärt wird.
Naj, evtl. sind noch weiter in Mitleidenschaft gezogen und es gab mehrere Anzeigen und evtl. sogar Täterhinweise. ... Ist dann besser so als über die VK abzuwickeln und in der SF runtergestuft zu werden.
Also: Danke erstmal für Eure zahlreichen Antworten.
Ich kann jetzt nicht auf alles antworten, aber:
Bei der Frage, was denn der "Vorteil" der Anzeige gegen Unbekannt sein sollte - es liegt ja eine Vollkasko vor - habe ich eben die größten Bedenken gegen unseren lieben Staatsapparat. Den Vorteil würde ich als Laienjurist mal als "Motiv" bezeichnen. Wenn ein konkreter Tatverdächtiger "angeschwärzt" worden wäre, dann könnte ich die Polizei durchaus verstehen. Wenn dann alles dafür spricht, dass man selbst eine Delle hineingefahren hat, dann hat diese Straftat ja durchaus ein Opfer: nämlich den, dem man das anhängen wollte.
Tatsache ist aber, dass sie es einerseits als das Richtige empfunden hat, eine solche (tatsächliche) Straftat nicht einfach ins Land gehen zu lassen. Andererseits raten nicht wenige Internetseiten ebenfalls zur Meldung bei der Polizei, je nach Schwere mag ja auch eine Vollkaskoversicherung mal nach einem Aktenzeichen fragen, aber wie auch immer.
Ich werde wohl als "Zeuge" bei der Sache hinzugezogen. Ich habe ein eigenes Auto, keinen regelmäßigen Zugriff auf den Schlüssel oder das Auto und darüber auch insgesamt keinen Grund ihr Auto zu benutzen. Wie das nun zu dem Punkt kam an dem wir jetzt stehen habe ich aber ein übles Gefühl, bei diesen "Ermittlungen entlastend für meine Liebste auszusagen", da man jede Aussage und jeden Beweis in Frage stellen kann. Andererseits: Es gibt hier nichts zu verheimlichen, beschönigen, abzuändern, wie auch immer. Keine Aussage, außer sie wird einem im Munde umgedreht, würde den Tatvorwurf bestätigen - weil der Vorwurf einfach haltlos ist.
Dabei kann ich zu meiner eigentlichen Profession, nämlich u.a. der Steuerberatung gewisse Parallelen ziehen. Nicht selten habe ich da schon, vermeintlich zu pessimistisch, das Vorgehen der Verwaltung recht korrekt prognostiziert. Auf dem Papier sind natürlich Rechtswege offen, die Realität stellt sich dann doch oft etwas anders dar.
Zum möglichen Unfallhergang nochmals: Sorry, ich habe selbst keine Bilder gemacht und das Bild wurde mir geschickt, wie man vielleicht an den Beinen und den Schuhen in der Reflektion sehen kann.
Auf dem Parkplatz parkt sonstetwas, von Wohnwagen über Kleintransporter bis Anhänger, von Fiat mit Moos-Ansatz bis BMW M8. Roller oder Trikes, Quads etc. habe ich nun nicht gesehen, aber auch das könnte ich mir vorstellen.
Aber nochmal aus einer ganz laienhaften, emotional-reaktiven Perspektive:
Da kommt eine junge Frau ins Revier, die ihr Auto nach einer Woche auf einem dunklen Parkplatz mit zwei verdellten Türen wieder findet, die sich in der Situation nur an den letzten Strohhalm der Hoffnung klammert, vielleicht doch einen unfallflüchtigen Rempler zu ermitteln. Genau das war ihr Ansinnen, nichts anderes. Aber ja, mich wundert nichts mehr. Ich bin gespannt wann wir die Tatbestände der Volksverhetzung, des Waffenhandels und der räuberischen Erpressung in dieser Causa anschneiden.
Zitat:
@iiSS schrieb am 3. November 2021 um 21:41:24 Uhr:
Also: Danke erstmal für Eure zahlreichen Antworten.Ich kann jetzt nicht auf alles antworten, aber:
Bei der Frage, was denn der "Vorteil" der Anzeige gegen Unbekannt sein sollte - es liegt ja eine Vollkasko vor - habe ich eben die größten Bedenken gegen unseren lieben Staatsapparat. Den Vorteil würde ich als Laienjurist mal als "Motiv" bezeichnen. Wenn ein konkreter Tatverdächtiger "angeschwärzt" worden wäre, dann könnte ich die Polizei durchaus verstehen. Wenn dann alles dafür spricht, dass man selbst eine Delle hineingefahren hat, dann hat diese Straftat ja durchaus ein Opfer: nämlich den, dem man das anhängen wollte.
Wenn die Polizei Zweifel an dem geschilderte Hergang hat, hat sie zu ermitteln und fertig. Ob da jetzt ein konkretes "Opfer" vorhanden ist oder nicht. Aber das ist typisch. Sobald man oder jemand den man kennt in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen gerät werden sofort Bedenken gegen den Staatsapparat laut.
Zitat:
Tatsache ist aber, dass sie es einerseits als das Richtige empfunden hat, eine solche (tatsächliche) Straftat nicht einfach ins Land gehen zu lassen. Andererseits raten nicht wenige Internetseiten ebenfalls zur Meldung bei der Polizei, je nach Schwere mag ja auch eine Vollkaskoversicherung mal nach einem Aktenzeichen fragen, aber wie auch immer.
Richtig. Geraten wird dazu aber auch nur, wenn die Geschichte wirklich passiert ist, also tatsächlich eine "Unfallflucht" stattgefunden hat. Und daran bestehen hier wohl Zweifel.
Zitat:
Ich werde wohl als "Zeuge" bei der Sache hinzugezogen. Ich habe ein eigenes Auto, keinen regelmäßigen Zugriff auf den Schlüssel oder das Auto und darüber auch insgesamt keinen Grund ihr Auto zu benutzen. Wie das nun zu dem Punkt kam an dem wir jetzt stehen habe ich aber ein übles Gefühl, bei diesen "Ermittlungen entlastend für meine Liebste auszusagen", da man jede Aussage und jeden Beweis in Frage stellen kann. Andererseits: Es gibt hier nichts zu verheimlichen, beschönigen, abzuändern, wie auch immer. Keine Aussage, außer sie wird einem im Munde umgedreht, würde den Tatvorwurf bestätigen - weil der Vorwurf einfach haltlos ist.
Dann sag einfach nur das, was du weißt und fertig. Langsam wird´s schräg hier.
Zitat:
Dabei kann ich zu meiner eigentlichen Profession, nämlich u.a. der Steuerberatung gewisse Parallelen ziehen. Nicht selten habe ich da schon, vermeintlich zu pessimistisch, das Vorgehen der Verwaltung recht korrekt prognostiziert. Auf dem Papier sind natürlich Rechtswege offen, die Realität stellt sich dann doch oft etwas anders dar.
Blödsin. Das mag vielleicht für´s Steuerrecht gelten.
Zitat:
Zum möglichen Unfallhergang nochmals: Sorry, ich habe selbst keine Bilder gemacht und das Bild wurde mir geschickt, wie man vielleicht an den Beinen und den Schuhen in der Reflektion sehen kann.
Auf dem Parkplatz parkt sonstetwas, von Wohnwagen über Kleintransporter bis Anhänger, von Fiat mit Moos-Ansatz bis BMW M8. Roller oder Trikes, Quads etc. habe ich nun nicht gesehen, aber auch das könnte ich mir vorstellen.
Dann erzähl das, falls du als Zeuge vernommen wirst.
Zitat:
Aber nochmal aus einer ganz laienhaften, emotional-reaktiven Perspektive:
Da kommt eine junge Frau ins Revier, die ihr Auto nach einer Woche auf einem dunklen Parkplatz mit zwei verdellten Türen wieder findet, die sich in der Situation nur an den letzten Strohhalm der Hoffnung klammert, vielleicht doch einen unfallflüchtigen Rempler zu ermitteln. Genau das war ihr Ansinnen, nichts anderes.
Das wird zumindest von ihr/dir behauptet. Und die Polizei bzw. derjenige Beamte, der sich den Schaden vermutlich genau angesehen hat, hat eben den Verdacht, dass es nicht so war, wie deine "Liebste" erzählt. Und deswegen wird ermittelt. Nicht angenehm für deine Freundin aber wohl nicht zu ändern
Zitat:
Aber ja, mich wundert nichts mehr. Ich bin gespannt wann wir die Tatbestände der Volksverhetzung, des Waffenhandels und der räuberischen Erpressung in dieser Causa anschneiden.
Jetzt ist´s nicht nur schräg sondern langsam wird´s peinlich. Du arbeitest mit diesen Verschwörungstheorien gerade fleißig an deiner Unglaubwürdigkeit
Zitat:
@AS60 schrieb am 03. Nov. 2021 um 22:47:09 Uhr:
Zitat:
Aber ja, mich wundert nichts mehr. Ich bin gespannt wann wir die Tatbestände der Volksverhetzung, des Waffenhandels und der räuberischen Erpressung in dieser Causa anschneiden.
Jetzt ist´s nicht nur schräg sondern langsam wird´s peinlich. Du arbeitest mit diesen Verschwörungstheorien gerade fleißig an deiner Unglaubwürdigkeit
Und damit Grund genug, hier ein Schloss zu spendieren.
Wer Fragen stellt sollte die Antworten auch ertragen können.
MfG