Anpassungen Serienausstattung - Was ist zumutbar, vor allem ohne Absprache.

Citroën Berlingo 3

Tag zusammen,

vor gut 3 Wochen haben wir unseren 130 XL Shine Benzin Berlingo geliefert bekommen. Bestellt (vor 1.5 Jahren) über einen Händler in Baden-Württemberg, wurde das Fahrzeug Anfang Januar '23 an einen Großhändler in Hessen ausgeliefert, nachdem es gut 3 Monate im Bremerhaven stand. Von da ging es dann über eine Spedition aufn Hänger an uns.

Im Vorfeld wurden HeadUpDisplay, Mittelkonsolte und DriveAssist abgekündigt und wurden vom Kaufpreis abgezogen. Bis hier ein Fall wie viele andere, auch zu lesen hier im Forum.

Was mich jetzt aber besonders interessiert: Bei uns wurde statt der elektrischen Parkbremse eine manuelle eingebaut, das angepriesene (bestätigte Werkskonfiguration) digitale 20" Kombidisplay hat es wohl nie in die Serie geschafft und wurde durch ein analoges Kombidisplay getauscht, sowie die Unterbodenschweller grau statt in Wagenfarbe.

Dies sind wesentliche Abweichungen von der bestätigten Werkskonfiguration und stellen eine Wertminderung des Fahrzeugs dar. Jetzt gibt es aber natürlich immer den Passus in den Verträgen, dass die "aktuelle Serienausstattung" vom Fahrzeug gebaut wird und es zu zumutbaren Änderungen für den Endkunden kommen kann. Nachdem Diesel und Benziner und so auch unser Auto bald nicht mehr bestellbar waren und es zu den bekannten Lieferverzögerungen kam, wurde am Ende alles verbaut, was gerade da war, um überhaupt liefern zu können.

Sind das Änderungen, die man als Endkunde kompensationslos hinnehmen muss? Eine Nachbesserung ist hier nur schwer machbar, aber ein Wertverlust liegt irgendwo auch vor. Was mich besonders ärgert, sämtliche Änderungen durfte ich erst bei Lieferung "entdecken", obwohl ich im Vorfeld sowohl telefonisch als auch über Email mich diesbezüglich an den Händer gewandt hatte und stets abgewiegelt wurde mit den Worten: Uns liegen keine weiteren Informationen vor. Selbst als das Ding in Sachsen 2 Wochen stand sind diese Dinge nicht "aufgefallen".

Neben fehlendem Gepäckraumnetz und Antenne, war das Auto ebenfalls stark verdreckt und hatte Lackabplatzer an der Fahrertüre. Sicher auch ein Grund doch lieber das nächste Mal den Händler vor Ort aufzusuchen.

Natürlich sind wir froh, überhaupt ein Auto zu haben und es ist vielleicht auch meckern auf hohem Niveau, mich würde trotzdem Eure Einschätzung und Meinung hierzu interessieren. Sind die Änderungen in der Serienausstattung "zumutbar" oder macht es Sinn da beim Händler mehr Druck zu machen?
Vg

11 Antworten

Zitat:

@ZashG schrieb am 3. März 2023 um 17:56:25 Uhr:


Tag zusammen,

vor gut 3 Wochen haben wir unseren 130 XL Shine Benzin Berlingo geliefert bekommen. Bestellt (vor 1.5 Jahren) über einen Händler in Baden-Württemberg, wurde das Fahrzeug Anfang Januar '23 an einen Großhändler in Hessen ausgeliefert, nachdem es gut 3 Monate im Bremerhaven stand. Von da ging es dann über eine Spedition aufn Hänger an uns.

Im Vorfeld wurden HeadUpDisplay, Mittelkonsolte und DriveAssist abgekündigt und wurden vom Kaufpreis abgezogen. Bis hier ein Fall wie viele andere, auch zu lesen hier im Forum.

Was mich jetzt aber besonders interessiert: Bei uns wurde statt der elektrischen Parkbremse eine manuelle eingebaut, das angepriesene (bestätigte Werkskonfiguration) digitale 20" Kombidisplay hat es wohl nie in die Serie geschafft und wurde durch ein analoges Kombidisplay getauscht, sowie die Unterbodenschweller grau statt in Wagenfarbe.

Dies sind wesentliche Abweichungen von der bestätigten Werkskonfiguration und stellen eine Wertminderung des Fahrzeugs dar. Jetzt gibt es aber natürlich immer den Passus in den Verträgen, dass die "aktuelle Serienausstattung" vom Fahrzeug gebaut wird und es zu zumutbaren Änderungen für den Endkunden kommen kann. Nachdem Diesel und Benziner und so auch unser Auto bald nicht mehr bestellbar waren und es zu den bekannten Lieferverzögerungen kam, wurde am Ende alles verbaut, was gerade da war, um überhaupt liefern zu können.

Sind das Änderungen, die man als Endkunde kompensationslos hinnehmen muss? Eine Nachbesserung ist hier nur schwer machbar, aber ein Wertverlust liegt irgendwo auch vor. Was mich besonders ärgert, sämtliche Änderungen durfte ich erst bei Lieferung "entdecken", obwohl ich im Vorfeld sowohl telefonisch als auch über Email mich diesbezüglich an den Händer gewandt hatte und stets abgewiegelt wurde mit den Worten: Uns liegen keine weiteren Informationen vor. Selbst als das Ding in Sachsen 2 Wochen stand sind diese Dinge nicht "aufgefallen".

Neben fehlendem Gepäckraumnetz und Antenne, war das Auto ebenfalls stark verdreckt und hatte Lackabplatzer an der Fahrertüre. Sicher auch ein Grund doch lieber das nächste Mal den Händler vor Ort aufzusuchen.

Natürlich sind wir froh, überhaupt ein Auto zu haben und es ist vielleicht auch meckern auf hohem Niveau, mich würde trotzdem Eure Einschätzung und Meinung hierzu interessieren. Sind die Änderungen in der Serienausstattung "zumutbar" oder macht es Sinn da beim Händler mehr Druck zu machen?
Vg

Hmm, also ich würde mich mal beim ADAC oder so erkundigen. Die könnten die Schäden vielleicht auch begutachten. Die Frage ist, ob es ein Problem sein könnte, dass das Auto mit den Schäden angenommen wurde??. Einen wirklichen Käuferschutz gibt es ja leider bei uns nicht. Viel Erfolg

Das Auto nicht anzunehmen ist aktuell auch keine Option da man vermutlich keinen gleichwertigen Ersatz zu dem Preis bekommt…

Vom Bauchgefühl würde ich sagen, dass man das Fahrzeug so nicht nehmen muss… aber wenn man es bei der Abnahme akzeptiert es wahrscheinlich kaum rechtliche Möglichkeiten geben wird…

Danke für Eure Antworten. Der Lackschaden ist mir bei Übernahme von der Spedition aufgefallen und wurde auch auf deren Übergabeprototoll vermerkt, ist also ein Gewährleistungsschaden, den der Händler nun ausbessern muss. Hier stehe ich schon in Verhandlungen.
Was die Abnahme betrifft: Hinterher ist man wohl immer klüger, eine richtige Abnahme gab es nicht, denn das Auto wurde ja durch die Spedition mit seinem kompetenten Mitarbeiter (ich weiß von nix) geliefert. Etwaige Details konnten also nicht mit ihm besprochen werden. Hätte man da die Abhahme verweigern sollen? Vielleicht, bezahlen musste ich aber nach Erhalt von Fahrzeugbrief und schein. Daher hab ich ihn hier behalten und den Händler über die Mängelliste informiert. Es war naiv zu glauben, dass ich über alle Änderungen im Vorfeld durch den Händler in Sachsen informiert werden würde. Daher bin ich davon ausgegangen, dass nur die 3 abgekündigten Features fehlen würden.
Alles Weitere geht ja in den genannten Änderungen der Serie ein und wird nun auch von meinem Händler als "Akzeptiert bei Bestellung" vorrausgesetzt. Mag sein dass er rechtlich gut dasteht, die feine Art ist es jedenfalls nicht.

Leider habe ich das gleiche Problem.
Farbe Grau statt Sandbeige, kein Anhängerköpplung, kein Mittenkonsole. Wir wollen das Fahrzeug sehen vor wir überhaupt was bezahlen, überigens beim Citroën Vertragshändler vor 17 Monaten bestellt/gekauft. Er hatt auch kein info vom Citroën bekommen.
Wir brauchen dieser Berlingo dringend als Behinderte Transport, Reklamation wird schwierig. Was weiterhin anders ist als bestellt mussen wir selber herausfinden.
Das Auto so nicht akzeptieren hatt zur Folge das wir neu bestellen mussten.

Aktuell sind sie am längeren Hebel… aber für die Zukunft wird sich der hervorragende Kundenservice für sie hoffentlich rächen… ich bestelle kein Citroën/ Stellantis Fahrzeug mehr…

Zum einen ist das kein Stellantis Problem, haben andere Hersteller auch.
Zum anderen muss man theoretisch alles hinnehmen. Steht alles so im Kaufvertrag.
Ich persönlich hätte es nicht hingenommen und den Wagen nicht abgenommen. Das ist rechtlich auch problemlos möglich.
Die Konsequenz ist, man hat keinen Wagen. Das muss jeder für sich selber Prüfen ob es vertretbar ist. Ich wunder mich nur, warum jeder den Wagen so nimmt und sich danach im Internet beschwert. Danach ist es zu spät finde ich.

Zitat:

@dk_1102 schrieb am 4. März 2023 um 14:53:08 Uhr:


Zum einen ist das kein Stellantis Problem, haben andere Hersteller auch.
Zum anderen muss man theoretisch alles hinnehmen. Steht alles so im Kaufvertrag.
Ich persönlich hätte es nicht hingenommen und den Wagen nicht abgenommen. Das ist rechtlich auch problemlos möglich.
Die Konsequenz ist, man hat keinen Wagen. Das muss jeder für sich selber Prüfen ob es vertretbar ist. Ich wunder mich nur, warum jeder den Wagen so nimmt und sich danach im Internet beschwert. Danach ist es zu spät finde ich.

Was die Anpassungen der Serienausstattung anbelangt muss ich dir da widersprechen. Solange "zumutbar", kommst du eben nicht so einfach raus. In meinem Fall möchte ich das Auto auch so sicher behalten, weil es fährt und meine ganze Familie drin Platz hat. Wie gesagt, beim nächsten Auto werde ich die Karre auch sehr intensiv beim Händler vor Ort in Augenschein nehmen wollen bevor die Kohle fliesst. Das ganze hin und her mit den Mängeln hätte ich mir gerne erspart.

Zitat:

@ZashG schrieb am 4. März 2023 um 20:24:41 Uhr:



Zitat:

@dk_1102 schrieb am 4. März 2023 um 14:53:08 Uhr:


Zum einen ist das kein Stellantis Problem, haben andere Hersteller auch.
Zum anderen muss man theoretisch alles hinnehmen. Steht alles so im Kaufvertrag.
Ich persönlich hätte es nicht hingenommen und den Wagen nicht abgenommen. Das ist rechtlich auch problemlos möglich.
Die Konsequenz ist, man hat keinen Wagen. Das muss jeder für sich selber Prüfen ob es vertretbar ist. Ich wunder mich nur, warum jeder den Wagen so nimmt und sich danach im Internet beschwert. Danach ist es zu spät finde ich.

Was die Anpassungen der Serienausstattung anbelangt muss ich dir da widersprechen. Solange "zumutbar", kommst du eben nicht so einfach raus. In meinem Fall möchte ich das Auto auch so sicher behalten, weil es fährt und meine ganze Familie drin Platz hat. Wie gesagt, beim nächsten Auto werde ich die Karre auch sehr intensiv beim Händler vor Ort in Augenschein nehmen wollen bevor die Kohle fliesst. Das ganze hin und her mit den Mängeln hätte ich mir gerne erspart.

Ich verstehe Dich. Man wartet ewig auf das Auto, freut sich, dass es endlich kommt und dann noch der Ärger....irgendwann ist einem (fast) alles egal.
Trotzdem gute Fahrt

Gewisse Änderungen lassen sich nicht immer verhindern. Es ist ja nicht so, dass die Bauteile für das Fahrzeug bei Bestellung ins Regal gelegt werden und dort Monate zwischengelagert werden.

Zitat:

@206driver schrieb am 5. März 2023 um 08:13:54 Uhr:


Gewisse Änderungen lassen sich nicht immer verhindern. Es ist ja nicht so, dass die Bauteile für das Fahrzeug bei Bestellung ins Regal gelegt werden und dort Monate zwischengelagert werden.

leider nicht. Wenn mehr gelagert wäre, trotz Mehrkosten für die Autobauer, würde alles schneller gehen. Aber da kann man nichts machen

Zitat:

@Cugurra schrieb am 5. März 2023 um 13:46:19 Uhr:



Zitat:

@206driver schrieb am 5. März 2023 um 08:13:54 Uhr:


Gewisse Änderungen lassen sich nicht immer verhindern. Es ist ja nicht so, dass die Bauteile für das Fahrzeug bei Bestellung ins Regal gelegt werden und dort Monate zwischengelagert werden.

leider nicht. Wenn mehr gelagert wäre, trotz Mehrkosten für die Autobauer, würde alles schneller gehen. Aber da kann man nichts machen

Ich stimme dem schon zu, es lässt sich nicht verhindern. Um aber mal auf die ursprüngliche Fragestellung zurückzukommen: Jetzt ist also was anderes verbaut worden, wohlmöglich dann auch minderwertiger, muss der Kunde das kompensationslos hinnehmen?

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