Angst beim Kurvenfahren - Was tun?
Hallo,
ich fahre eine 600er SRAD und komme damit eigentlich gut zurecht.
Wenn ich von A nach B fahren will, klappt alles wunderbar ohne nachzudenken.
Wie beim Autofahren halt.
Wenn ich jedoch versuche ne anständige Linie zu fahren, oder erfahrenen Fahrern hinterher, kriege ich es mit der Angst zu tun.
Wenn ich von A nach B über die Landstraße fahre, fahre ich halt irgendwie, nie drauf geachtet.
Wenn ich jedoch versuche eine Saubere Kurvenlinie zu fahren, von außen nach innen, mir guter Blickführung und dementsprechender Schräglage überfordert mich alles ganz schnell, ich krieg den Eindruck zu schnell zu sein, merke dass ich aus Angst nicht mehr außen an der Kurve fahre...
Und Bremse aus Angst, richte mich auf, und fahre die Kurve halt irgendwie weiter.
Das geht, denn ich fahre ja nicht am Limit.
Was würdet ihr mir raten?
Soll ich einfach ganz viel Motorrad - irgendwie- fahren. Und der Rest kommt alles irgendwann von alleine bzw. wird mit jedem mal ein Stück besser?
Oder sollte ich Kurven irgendwie speziell trainieren?
Oder soll ich gar die richtige Schräglage, Geschwindigkeit etc. "erzwingen" und meine Angst überwinden?
Vielen Dank!
Beste Antwort im Thema
Maaaaaaan Mädchen, bzw. Leute, muss man denn aus allem eine Wissenschaft machen?
Muss man denn Bücher lesen, Seminare mitmachen, Fahrsicherheitstrainings (Anfänger,Fortgeschrittene),
Fahrertrainings (Stufe 1-3), einen Doktor "es Kurvenfahren"...
Es ist ja nett, biersaufender Weise auf einer Terrasse an einer Kurvenstrecke zu sitzen und zu sagen:
"Scheiss Blickführung, Abzüge bei der Linienwahl, falsch angebremst..."
""Hihi, der kriegt das Knie nicht auf den Boden, sollte nochmal in den Spiegel gucken oder ein FT Stufe 2 machen..."
Mein Rezept war und ist: "Draufsetzen, anmachen, und gucken was Laune macht!"
Oder anders ausgedrückt:"Banane da - alles gut."
Jo
124 Antworten
Ah, im Mittelteil hab ich mal kurz nicht mehr mitgelesen und auf einmal nur noch Sardinien gelesen und war dann etwas geschockt.
Auf alle Fälle habt ihr mir jetzt die Zähne lang gemacht..........ich kann heuer wieder nur mit einer Woche Österreich aufwarten 🙁
Man könnte auch einfach 100 mal die Oppenauer Steige hoch- und runterfahren.
Dann ist man auch ein wenig besser im Kurven fahren.
Da bin ich sowohl in der Autofahrstunde als auch während der Motorradfahrschule hoch- und runtergegurkt 😁
Ich hätte zu dem Thema auch noch ein paar Fragen. Ich habe auch gemerkt, dass ich dbzgl. noch enorme Defizite habe und werde mich im Frühling nach einem Fahrsicherheitstraining bemühen, allerdings will ich das zuerst selbst testen. Gerade auf einen Berg, wo es dutzende U-Kurven gibt es dann noch auf- und abwärts geht, merkt man erst, wo es überall noch hapert.
Also zur Theorie: Man fährt Kurven außen an (Rechtskurve links, Linkskurve rechts) und es gibt einen Einlenkpunkt bei dem man in die Kurve geht und weiter vorne einen Punkt in der Mitte der eigenen Fahrspur fixiert, der sich bewegt und den man immer weiter verfolgt. Beim Scheitelpunkt, bei dem die Steigung der Kurve bei 0 ist bzw. sich die Kurve wieder öffnet, gibt man langsam Gas. Bremsen und Schalten in der Kurve am besten nicht, wenn dann nur schwach und eher etwas mehr Gas geben und die Schräglage erhöhen. Zudem langsamer hinein und schneller hinaus. Stimmt das so einigermaßen?
Falls ja, würde mich noch interessieren, mit welcher Geschwindigkeit der geübte Fahrer die Kurve abwärts oder aufwärts in etwa nimmt, wenn es sich um eine gewöhnliche U-Form handelt, bei der man max. 80 km/h fahren darf? Laut div. Zeichnungen ist der Einlenkpunkt kurz nachdem die Kurve begonnen hat. Wo sollte da der Blick sein?
http://www.2rad-akademie.at/img/Blog/full/Kurvenlinie-2_full.aspx
Die Praxis ist natürlich wichtiger, aber am besten zuerst die Theorie verinnerlichen, als ohne diese Infos versuchen irgendwie um die Kurve zu kommen.
Übrigens: Ist bei dieser Witterung das Fahren überhaupt sinnvoll? Ist die Wahrscheinlichkeit nicht hoch, dass man aufgrund von Kies selbst bei einer sauber gefahrenen Kurve am Boden liegt? Da wird nämlich relativ gerne zu dieser Zeit gestreut, was man nicht vergessen sollte.
Von der ganzen Theorie merke dir drei Sachen:
- Den Blick immer so weit wie möglich nach vorn, also zum Kurvenausgang.
- Die Kurve so weit wie möglich zu einer Geraden machen.
- 'Nen bisschen tiefer geht immer noch.
Das mit der "ungefähren" Geschwindigkeit einer "normalen " Kurve, vergiss das ganz schnell.
Wenn Du in der Kurve auf den Tacho guckst, hast Du schon schlechte Karten...
Also, nix überstürzen und fahren, fahren, fahren...Hals und Bein!
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Blickführung in Kehren (Deine U-Kurve): Zum Kurvenausgang, soweit es irgend geht. Das in der Kehre keine Baumstämme liegen, hast Du schon vor dem Einlenkpunkt kurz überflogen.
Nicht irgendwo vor das Motorrad gucken. Kopf drehen zum Kurvenausgang. dahin gucken, wo gar keine Kurve mehr ist und dort mittig Deiner Spur.
Einlenkpunkt einfach dort, wo die Kurve auch einlenkt. Nicht vorher.
Dann fährt das Motorrad die Kurve im Grunde von alleine.
Richtig Kurven üben ist bei dieser Witterung wenig sinnvoll, das hast Du richtig erkannt. Aber den Ablauf einüben, das kann man schon.
Eine sehr ähnliche Übung ist "Wenden aus dem Stand". Breite, einsame Strasse suchen. Ganz rechts an den Fahrbahnrand stellen. Lenker voll einschlagen. Kopf soweit drehen, dass Du die Strasse hinter Dir gut sehen kannst. Losfahren. Lenker möglichst voll eingeschlagen lassen. Wird nicht auf Anhieb klappen. Nach ein paarmal üben kriegst Du so einen Turn hin, der nur wenig über dem minimalen Wendekreis des Moppeds liegt. So fasst man Vertrauen in das Fahren des Motorrads ohne "Hinzugucken".
Das Motorrad folgt eisern Deinem Blick. Wenn das mal intus ist, sind Kehren die reine Freude.
Genau so sieht's aus.
Und noch ne Erfahrung, die ich auch ab und zu noch mache:
Wenn Du denkst, Du schaffst die Kurve nicht mehr... einfach noch weiter "reingucken", dann gehts ganz von alleine.
Deckt sich ganz gut mit TDI's "Nen bisschen tiefer geht immer noch."
"Kurve so weit wie möglich zu einer Geraden machen." kann man u.U. mißverstehen. 😁
Wenn ich momentan aus dem Fenster sehe, ist da überhaupt nichts sinnvoll. Solange Kies und Salz auf der Straße liegt ist das Fahren auch nicht besonders sinnvoll. Außerdem birgt das Fahren gegen Ende des Winters noch die zusätzliche Gefahr, daß auf freier Strecke wo die Sonne scheint alles blümchen ist, sobald man in den schattigen Wald kommt aber auf eisige Stellen trifft. Kann unschöne Effekte zur Folge haben.
Frag bitte nicht pauschal in die Runde, mit welcher Geschwindigkeit man in eine "U"-Kurve geht. Das ist vom Radius der Kurve, vom Motorrad, der Streckenkenntnis, des Fahrkönnens und der Lust und Laune abhängig.
Wenn man auf eine Kurve zufährt, macht man sich vor dem Anbremspunkt eine Übersicht über den Kurvenverlauf, dann sucht man sich den Anbremspunkt, bremst, lenkt am Einlenkpunkt ein, kontrolliert nochmal kurz im Nahbereich den Straßenzustand.......UND DANN WANDERT DER BLICK ZUM KURVENAUSGANG. Die anliegende Schräglage wird i.d.R. nicht mehr verändert bis die Kurvenausfahrt beginnt. Es wird Stützgas gebenen, das stabilisiert die Kurvenfahrt.
Wie viele Fahrer gabs schon, die mit ihrer Blickführung am Einlenkpunkt wie festgenagelt hängen blieben und dann die Kurve komplett versaut haben. Unter Umständen kosten solche Fehler Menschenleben.
Noch ganz wichtig. Locker bleiben. Hab früher vor Kurven immer bewußt die Ellenbogen leicht nach innen und außen geschüttelt um sicherzustellen, daß sie locker sind. Durchgedrückte Arme und eine verkrampfte Körperhaltung erschweren den Flow.
Nicht mit zusammengebissenen Zähnen fahren.
Und langsam angehen lassen. Was sind ein paar Grad Schräglage oder ein paar km/h mehr, wenn man hinterher im Rollstuhl sitzt. Schnell wird man mit der Zeit von allein.
Edit:
Super.... Jetzt haben innerhalb 10 Minuten mind. 3 Leute mehr oder weniger das selbe geschrieben. 😁
Wie der TDIBIKER schon anmerkte: Niemand kann sagen, wie schnell er in einer Kehre ist, weil der Blick ist ja am Kurvenausgang. 😉
Zitat:
@Sentenced7 schrieb am 25. Februar 2016 um 12:45:58 Uhr:
Frag bitte nicht pauschal in die Runde, mit welcher Geschwindigkeit man in eine "U"-Kurve geht.....
Noch ganz wichtig. Locker bleiben.
Er fragte ja expizit nach einer "80km/h Kurve"...
Aber genau da seh ich das Problem. Bei mir hier in der Hochebene von Brandenburg hat keiner vor einer 70er Kurve Angst. In anderen Gegenden bin ich mit der Einstellung, ne 70er geht mit min 70 schon bei verdammt üblen Vollbremsungen gelandet. Egal mit welchem Fahrzeug.
Das verhält sich ähnlich mit dem Sachverhalt, wenn der Motorradfahrer auf einer 70er Strecke auf die Nase fliegt mit flockigen 50km/h... Und dann kommt die Frage warum die Polizei ihm ein Bussgeld gibt... Es war einfach auf div. Gründen zu schnell (Wetter oder persönliches Können!).
Seit ich er lasse mich von anderen unter Druck setzen zu lassen, ob mit Geschw. Kurvenschräglage etc, habe ich ein verdammt ruhige Leben. Keine Ausflüge in die Prärie, kein Ersthelfer etc.
Auf öffentlichen Strasse ist zudem in meinen Augen sehr wenig umzusetzen, wenn man möglichst Sicher ohne Verletzungen unterwegs sein möchte...
Dann lieber 4 Rollen Tape einpacken und auf die Rennstrecke. Da kannste das dann perfekt trainieren.
Wie schreibt Lew so schön:
"Kurve: Ich kann nicht so schnell fahren wie ich dürfte."
Im Schwarzwald gibt es Spitzkehren, die dürfte man mit 100 fahren. (Strasse ausserorts ohne spezielles Tempolimit.)
Na, das wäre ja mal 'ne Herausforderung...😁
Da tritt dann die Regel Nummer 4 in Kraft:
Ein Lowsider tut (meist)* nicht so weh wie ein Highsider.
*Keine Regel ohne Ausnahme...
Nabend
Fahren ... üben ... fahren ... üben üben üben ... km für km ... Kurve für Kurve
und das wichtigste,OHNE Druck von anderen oder von dir selbst.
Beim fahren nicht "direkt" vors Vorderrad schauen,sonder da hin,wo du hin willst (Kurvenscheitelpunt,Kurvenausgang ).
Da wo du hinschaust,da färst du auch hin.
Tipp: http://www.amazon.de/.../3924662037
mfg.-Trom
PS: Und Allen immer 1 Mark Aufmerksamkeit in Reserve. =;-)
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 25. Februar 2016 um 13:30:00 Uhr:
Na, das wäre ja mal 'ne Herausforderung...😁
...
Aber nur für das Rettungsteam, das Dich entweder als nassen Fleck von der Felswand kärchert oder in 50m Entfernung von der Strasse im Abhang sucht 😁.