Alltagstaugliche Sporttourer / Tourer gesucht

Guten Morgen, 🙂

ich war die vergangenen Wochen im wunderschönen Norwegen mit meiner allzeit zuverlässigen Kawa GPZ 500 S unterwegs, von der ich mich nach atemberaubenden 4500 KM in diesem Land, leider nach einem Sturz trennen musste. 🙁 Nun bin ich auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug, es darf ruhig etwas Größeres sein. Erste Sympathien hatten sich für die BMW R1200GS (mglw. Adventure und Vorgängermodelle) und die Honda VFR 800 gezeigt.

Die wichtigsten Kriterien sind mir:

- eine gewisse Sportlichkeit, Kurven sollten noch Spaß machen!
- Alltagstauglichkeit
- sparsamer Verbrauch bei entsprechender Fahrweise
- Leistung möglichst über 80 PS
- höhere Wartungsintervalle und geringe Unterhaltungskosten (Jahreslaufleistung von 20TKM sollte nicht zwangsläufig arm machen)
- Touren über mehrere Wochen bis zu 10TKM sollten ohne Schmerzen / Wartung (übliche Pflege natürlich ausgenommen) und mit ausreichend Möglichkeiten für Gepäckmitnahme realisierbar sein

Es wird auf jeden Fall eine Gebrauchte, da mein Budget als Student mit 3000-5000 Euro eher begrenzt ist. Daher sollte die Maschine auch noch mit höherer Laufleistung bedenkenlos kaufbar sein.

Habt ihr da einige Anregungen für mich? Oder lieg ich mit meiner ersten Wahl schon genau richtig?
Vielen Dank schonmal im Vorraus für eure Antworten!

Schöne Grüße 🙂

29 Antworten

Yap, die XJ900 von Yamaha habe ich auch vergessen, die ist ein sehr robuster und sehr pflegeleichter Tourer, habe sie selbst auch schon gefahren.
Der Motor ist luftgekühlt und mit dem Kardan ist sie dann praktisch wartungsfrei, halt ab und zu mal das Öl und Zündkerzen wechseln.
Bei der XJ900S (Diversion) mit ihren ca. 91 PS bzw. bei der bisserl schnelleren weil auch schlankeren älteren XJ900F handelt es sich aber wohl eher um reine Tourer, mit "Sport" ist da nicht mehr so viel, denn das Fahrwerk reicht nicht an eine GPZ900 oder gar ZZR1100 heran, geschweige denn an die neueren ZZRs oder Hayabusas.
Aber alles in allem ein super Reisemotorrad, das auch noch sehr handlich ist.
Wennste ältere Sporttourer magst (und auch selbst bisserl warten kannst), dann würde ich auch noch die FJ1100/1200 von Yamaha in Betracht ziehen, imho einer der schönsten Sporttourer (evtl. zusammen mit der alten CBR1000F und der GPZ900 bzw. ZZR1100) und da sie sehr niedrig ist, ist sie sehr handlich und sportlich; der große Motor hält vermutlich ewig, aber halt Kettenantrieb und Wasserkühlung, also bisserl mehr Wartungsarbeiten.

Bei den älteren Gebrauchtmotorrädern braucht man das mit den rigiden Wartungsintervallen im Handbuch evtl. nicht mehr ganz so ernst nehmen, denn die Sicherheits-relevanten Dinge sollte man sowieso viel öfters checken als im Serviceheft vorgeschrieben (Bremsflüssigkeit und Bremsbeläge sowie Kettenspannung und Lenkkopflagerspiel gucke ich mir praktisch vor jeder Fahrt ganz kurz an, Ölstand vor jeder zweiten ... beim Händler nennt sich das dann "kleine Inspektion" ... tatsächliche Wartungsarbeiten kosten dann ja extra ...) und das daher am besten selbst können, und andere Sachen, naja, da ist jedes Motorrad irgendwo gleich, also wenn der eine Hersteller kürzere Wartungsintervalle vorschreibt, will er wohl vor der US-amerikanischen Produkthaftung etwas sicherer sein, denn z.B. ein Lenkkopflager läuft wohl bei jeder Maschine gleich schnell trocken, egal welcher Hersteller und egal welches Wartungsintervall vorgeschrieben wurde.

Gruß und good luck

Zitat:

Wennste ältere Sporttourer magst (und auch selbst bisserl warten kannst), dann würde ich auch noch die FJ1100/1200 von Yamaha in Betracht ziehen, imho einer der schönsten Sporttourer (evtl. zusammen mit der alten CBR1000F und der GPZ900 bzw. ZZR1100) und da sie sehr niedrig ist, ist sie sehr handlich und sportlich; der große Motor hält vermutlich ewig, aber halt Kettenantrieb und Wasserkühlung, also bisserl mehr Wartungsarbeiten.

Hallo,

das mit der FJ 1200 kann ich nur bestätigen. Meine Kiste hat fast 200.000 Km auf´m Buckel und rennt immer noch wie eh und jeh. Einziges Manko: Die verschleißfreudige Kette mitsamt Ritzel/Kettenrad. Habe mir deshalb extra einen "Scottoiler" gekauft und angebaut, eine Investition die sich schnell bezahlt gemacht macht. Hält jetzt ca. 45.000 bis 50.000 Km, vorher war ich schon bei 8.000 glücklich. Von der FJ- Serie soll es Exemplare mit über 400.000 Km geben (siehe Wikipedia!), da stehen so manche Rennbesen mit nur einem Zehntel auf der Uhr vor dem Aus. Wasserkühlung hat die meine auch, aber nur wenns regnet. Ölverbrauch: Je nach Fahrweise 0,2 bis 0,8 Liter auf 1000 Km. Reparaturen: In 19 Jahren ganze zwei Zylinderkopfdichtungen verheizt, einmal ausgewerkeltes Schwingenlager und Lenkopflager (auf Kegelrollenlager) gewechselt sowie 1x Limakohlen erneuert und blinde Spiegel ersetzt. Nur Super E5 oder Super + gefahren. Batterien, Glühbirnen usw. sind "normale" Verschleißteile, die ich nicht extra aufzähle (wozu auch?). Vielleicht habe ich ja die Stecknadel im Heuhaufen bekommen, wer weiß?

MfG.

Scheint auch eine schöne Maschine zu sein, die FJ 1200, allerdings sieht sie schon etwas in die Jahre gekommen aus. Der Angebotsrechner meiner Versicherung hat ihr dann auch die letzten Chancen geraubt. 🙁 Da ist sie leider viel zu teuer.

Die Fj 1200 ist in der versicherung auch nicht teurer als andere Motorräder. Die gibt es auch mit 98 PS und dann ist es o.k. Was ich aber nicht gut finde, die FJ 1200 bei jemanden der schreibt er möchte ein Wartungsarmes Motorrad diese ins Spiel zu bringen.
AufgrundiIhres Gewichtes und ihres betagten Fahrwerkes ist der Reifenverschleiß nicht gerade der geringste. Bei einer Laufleistung von 20000km im Jahr gehen da bei sportlich angesetzter Fahrweise 2 Rifensätze auf den Asphalt.

Und dann ist auch die Reifenauswahl nicht mehr die größte. Aktuelle Reifenentwicklungen werden für die FJ meistens nicht mehr freigegeben.

Auf der Autobahn ist die FJ 1200 dagegen geil, anders kann man es nicht nennen. Mehrere hundert Kilometer am Stück nur mit Tankpause sind gar kein Problem. Die Kette ist recht teuer, viele Verkleidungen mit Rissen durchsetzt.

Ich kann die FJ 1200 niemanden mit so einem Anforderungsprofil empfehlen.

Ich bin von der fJ auf die VFR 800 umgestiegen. Richtig Dampf von unten heraus und eigentlich im gesamten Drehzahlbereich kein Problem (keine VTEC). Der Verbrauch hält sich in Grenzen(5l-6,5l), die Wartungsintervalle sind recht lang. Touren auf der Autobahn mag sie und auf der Landstraße ist sie einfach geil.

Gruß Frank

Ähnliche Themen

Zitat: "Wasserkühlung hat die meine auch, aber nur wenns regnet." 😁
Ooops, habe ich mich da vertan ? Ich habe die FJ1200 nur mal kurz vor vielen Jahren ausgiebig Probe gefahren und kann mich nur noch an die "Highlights" erinnern, und das war der bärenstarke Motor mit Durchzug ohne Ende von unten heraus und die extrem leichtfüßige Handlichkeit der Maschine, die damals als 1200er ja so ziemlich der dickste Brummer war, den es gab.
Unter die Verkleidung habe ich nicht geguckt, und wenn sie luftgekühlt ist ... umso besser bzgl. der Robustheit, denn Luft-gekühlte Maschinen haben noch richtige kupferne Zylinderkopfdichtungen (bei Wasser-gekühlten sind auch die Zylinderkopfdichtungen im wesentlichen Gummi, evtl. mit bisserl Alu drauf), denn die müssen ja thermisch viel mehr aushalten als Wasser-gekühlte Motoren (im Stau, an der Ampel usw. gibt's ja dann defakto keine Kühlung) ... luftgekühlte Motoren kann man halt in der (Liter-)Leistung nicht so hochzüchten, wie wassergekühlte, da ist dann die FJ1200 mit ihren etwa 130PS wohl so ziemlich ausgereizt.

Gruß

Zitat:

Ich bin von der fJ auf die VFR 800 umgestiegen. Richtig Dampf von unten heraus und eigentlich im gesamten Drehzahlbereich kein Problem (keine VTEC). Der Verbrauch hält sich in Grenzen(5l-6,5l), die Wartungsintervalle sind recht lang. Touren auf der Autobahn mag sie und auf der Landstraße ist sie einfach geil.

Gruß Frank

Dein Beitrag hat mich dazu motiviert mich nochmal genauer über die VFR 800 zu informieren, weil sie mir optisch sehr gut gefällt. Dabei sind die erst abschreckenden 6'er Wartungsintervalle garnicht so schlimm wie ich dachte. Kleiner Service: Ölwechsel und Funktionstest der sicherheitsrelevanten Teile. - Nichts wofür man in einer Werkstatt aufschlagen müsste. Bleiben nur noch die 12'er Inspektionen mit Filter und Hydrauliköl-Wechsel und die 24'er mit Ventilspielereien, wenn ich meinen Quellen glauben kann. Das wäre immerhin nur halb so oft wie bei der GPZ und eine deutliche Minderung der Betriebskosten.

Leider find ich kein Angebot dieser Maschine mit Koffersystem, was immerhin im Zubehör mit ca. 800 Euro zu Buche schlagen würde, dann sogar teilweise nur gebraucht. 😰 Topcase und Seitenkoffer mit Trägersystem. Das kann doch irgendwie nicht sein.

Was mich auch erstaunt hat, ist dass der BT 0023 Touringreifen, angegeben mit 10tKm Laufleistung als 180/55er gerade mal 30 Euro teurer ist als mein bisheriger ContiGo! als 130/70er, der mir nach gerade mal 6tkm großteils gezüchtigter Fahrweise schon Punkte bescheren konnte. 🙄

Jedenfalls werd ich mir die VFR 800 auch mal vormerken und werde schauen, ob ich sie auch mal für eine Probefahrt finden kann.

VFR 800 mit Koffersystem wird wirklich schwierig werden, andererseits gibt es da so viele günstige gut gepflegte, dass du das Geld fürs Koffersystem locker übrig hast.

Wie du schon selbst festgestellt hast, sind die Wartungsintervalle moderat. Probefahren dürfte nicht so schwer sein, immerhin gibt es da im Netz doch ein paar.

Gruß Frank

... erst bemängelst Du die hohen Drehzahlen - und jetzt VFR 800 ?!

Der VFR Motor hat sich aber trotz seiner hohen Drehzahlen bei normaler Pflege als unverwüstlich gezeigt.100000km und mehr sind da schon ziemlich normal. Auch muss man den VFR Motor nicht wirklich ausdrehen um genug Dampf zu haben. Hat halt die guten Eigenschaften von einem V, Dampf in allen Lebenslagen, aber eben mit 4 Zylindern.

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


... erst bemängelst Du die hohen Drehzahlen - und jetzt VFR 800 ?!

Wie Frank auch schon schrieb - eine VFR (RC46 - ohne VTEC) kann man auch mit weniger Drehzahl anständig bewegen.

Wenn ich 'touristisch ' unterwegs bin dreh ich selten höher als 8000

War am WE mal kurz 1400 km am Plattensee und hab keine 5,5 l im Schnitt gebraucht.
Mit dem 21l Tank ergeben sich dann auch tourentaugliche knapp 400km Reichweite.

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


... erst bemängelst Du die hohen Drehzahlen - und jetzt VFR 800 ?!

Die VFR 800 ist da ja schon etwas gemäßigter gegenüber der FZ 6. Beide leisten 106 PS jedoch bei 200 ccm Hubraumdifferenz. Das zeigt sich auch am Drehzahlband. Und ich sagte ja nur, dass mich diese Angaben bei der FZ 6 hinsichtlich der Haltbarkeit verunsichern. Die VFR wurde ja wegen ihrer Langlebigkeit sogar ausgzeichnet. - Das ist auch im Wikipedia erwähnt und nimmt mir diese Bedenken.

Sie hat sich bei mir im Moment zum Favouriten durchgeschlagen. Selbst versicherungstechnisch ist sie ungedrosselt noch sehr günstig. Die schmerzhafte Grenze liegt bei meinem Anbieter bei 80kW, da liegt sie passend drunter mit 78kW. Bin gespannt auf die Probefahrt. Leider wird die nur 200km von mir entfernt angeboten.

Das ist halt immer auch so ne Frage, was man für Ansprüche an "Dampf" und "Drehzahl" stellt. Die V-Tec kannste unter 7.000 Umdrehungen eigtl. nicht zügig bewegen - zumindest nicht nach meiner Definition.
In Sachen Zuverlässigkeit braucht man sich aber bei Honda allgemein keine Sorgen machen.

Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider


Das ist halt immer auch so ne Frage, was man für Ansprüche an "Dampf" und "Drehzahl" stellt. Die V-Tec kannste unter 7.000 Umdrehungen eigtl. nicht zügig bewegen - zumindest nicht nach meiner Definition.

Ich hatte ja vorher die GPZ mit 60 PS, das war für die Landstraße eigentlich ausreichend, mehr hab ich eher selten gebraucht, wäre aber manchmal ganz nett gewesen. Für die Autobahn war es aber definitiv zu wenig. Da hat es mich eher genervt selbstbei moderaten Geschwindigkeiten im höheren Drehzahlbereich zu hängen. Daher werden zusätzliche 46 PS, bei nur 8 kg Mehrgewicht, für eine Weile ausreichen.

Die V-Tec wird es wohl wahrscheinlich bei mir nicht. Ich liebäugel zurzeit mit dem Vorgängermodell VFR 800 FI RC 46 2000-2002.

...also für mich (!!) gesprochen, möchte ich beim Tourenfahren möglichst viel Durchzug von unten heraus. Es macht auf Dauer nur nervös, wenn man ständig am Schalten ist.

Fahr mal eine "Dicke": ob CBF 1000, oder besonders GSF 1250 - da wirst du Augen machen!

Die hier auch schon genannte GPZ 900 war/ist auch so ein absolut souveräner Sporttourer. Allerdings leider ohne ABS, das ist heute für mich unbedingt wichtig.

Wünsche dir auf jeden Fall eine gute Entscheidung!

Zitat:

Original geschrieben von xsamel


...also für mich (!!) gesprochen, möchte ich beim Tourenfahren möglichst viel Durchzug von unten heraus. Es macht auf Dauer nur nervös, wenn man ständig am Schalten ist.

Fahr mal eine "Dicke": ob CBF 1000, oder besonders GSF 1250 - da wirst du Augen machen!

Die hier auch schon genannte GPZ 900 war/ist auch so ein absolut souveräner Sporttourer. Allerdings leider ohne ABS, das ist heute für mich unbedingt wichtig.

Wünsche dir auf jeden Fall eine gute Entscheidung!

Die CBF und die GSF sind auch echt schöne Maschinen, liegen aber nicht so recht in meinem Preissegment. Die CBF fängt zwar bei 4000-4500 an, aber dann komplett ohne Zubehör. Die GSF find ich in meiner Preisvorstellung auch nur als Unfallmotorrad oder stark verbastelt. Aber ich werd die Augen offen halt, vielleicht bietet es sich ja doch nochmal attraktiver an. 🙂

Von der GPZ bin ich allerdings geheilt. Die 500er hat mich schon regelmäßig in der Werkstatt aufschlagen lassen, was bei meiner dann doch zu Problemen führte. Die haben ca. 3 Wochen Wartezeit im Sommer, da konnte ich quasi laufend immer schon den nächsten Termin vereinbaren. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei den Größeren dann besser werden soll.

Deine Antwort
Ähnliche Themen