Alkohol in der Probezeit?

Hallo,

ein Kolleg von mir wurde in der Probezeit, mit 1,6 Promille angehalten.
Er bekam jetzt ein Brief wo drin steht das er erst nach 10 Monaten den Führerschein wieder ausgehändigt bekommt und 700€ Strafe zahlen muss.

In dem Brief steht nix von Nachschulung o.ä.
Wie wird das jetzt gehandhabt?

Muss er dann nach 10 Monaten die Nachschulung machen, oder haben die das gar vergessen?

Bin über jede Hilfe dankbar!

127 Antworten

Nun habe ich mir den Artikel durchgelesen und stelle fest, daß viele sich das Recht auf das "Feierabendbier" nicht nehmen lassen wollen. Interessant sind die Gärungshinweise beim Saft, sehr lustig! Auch der Hinweis mit "nach 30 Jahren kein Fahranfänger mehr" ist belustigend.

Da werfe ich doch einmal ein paar Fragen in den Raum:

1.) Warum müßt ihr denn ein Bier/Wein trinken? Um gesellschaftsfähig zu bleiben? Ist es nicht eher akzeptiert, wenn man Alkohol an dem Abend ablehnt, da man Fahrer ist?

2.) Viele Versicherungen stufen einen höher ein, wenn das Alter des jüngsten Fahrers unter 25 liegt. Warum ist das denn wohl? Und warum sollte ein generelles Alkoholverbot während der Probezeit nicht sinnvoll sein? Es ist quasi eine Erweiterung der Probezeitregeln.

3.) Wie oft verursachen Jugendliche in dieser Altersgruppe einen Unfall, überleben schwer verletzt und töten eine ganze Familie? (So geschehen gerade letztes Wochenende)

Ich unterstütze das generelle Alkoholverbot während der Probezeit!
Seit 12 Jahren fahre ich circa 40.000km im Jahr, verschiedenste Auto habe ich sicher von A nach B gebracht und stets den Anstand besessen, nach einem Schluck Alkohol den Wagen stehenzulassen. Das Geld für das Taxi am nächsten Tag hat man immer über, betrachtet man welche Gefahr man für sich selbst und andere ist.

Alle Gegenstimmen, welche ich auch erwarte, kann ich verstehen und wiederhole mich nur nochmal: glaubt ihr wirklich gesellschaftsfähiger zu sein, wenn man gemeinsam mit den Kumpels noch ein Bier nach Feierabend trinkt? Kann das nicht bis zu Hause warten? Es bleibt dann oft nicht bei einem Bier, Aussagen wie "Ich habe ja etwas gegessen" oder "Es waren ja nur 3 Wein in 2 Stunden!" fallen immer wieder.
Macht weiter so, aber schimpft nachher nicht, sollte ein Familienmitglied von euch durch einen Betrunkenen ums Leben kommen.

-kleiner Denkanstoss-

Ein paar interessante Fragen ... die sich ruhig jeder mal in stiller Stunde durch den Kopf gehen lassen sollte 😉

Zitat:

Original geschrieben von Comix007


1.) Warum müßt ihr denn ein Bier/Wein trinken? Um gesellschaftsfähig zu bleiben? Ist es nicht eher akzeptiert, wenn man Alkohol an dem Abend ablehnt, da man Fahrer ist?

Wenn ich was trinke, weil mein Umfeld mich dazu "zwingt", dann sollte ich mir vielleicht mal Gedanken über den Umgang machen, den ich pflege...

Zitat:

2.) Viele Versicherungen stufen einen höher ein, wenn das Alter des jüngsten Fahrers unter 25 liegt. Warum ist das denn wohl? Und warum sollte ein generelles Alkoholverbot während der Probezeit nicht sinnvoll sein? Es ist quasi eine Erweiterung der Probezeitregeln.

Sehe ich nicht so, denn auch wenn ich die Probezeit an sich für sinnvoll halte, kann sie auch verdammt hart und ungerecht sein, wenn man Pech hat und für eine kleine Unachtsamkeit gleich ziemlich hart bestraft wird. Und da ich der Meinung bin, daß alle Autofahrer gleich behandelt werden sollten, ist es für mich nicht einleuchtend, warum eine Gruppe ihr Bierchen trinken dürfen soll und die andere nicht, denn der Alkohol wirkt bei einem 18-jähringen genauso wie bei einem 20-jährigen.

Zitat:

3.) Wie oft verursachen Jugendliche in dieser Altersgruppe einen Unfall, überleben schwer verletzt und töten eine ganze Familie? (So geschehen gerade letztes Wochenende)

Da wird einen 0,0-Regel auch nichts dran ändern.

Zitat:

Original geschrieben von Comix007


3.) Wie oft verursachen Jugendliche in dieser Altersgruppe einen Unfall, überleben schwer verletzt und töten eine ganze Familie? (So geschehen gerade letztes Wochenende)

wie oft verursacht die fraktion 40+ unfälle mit todesfolge, wenn sie sonntags, während die frau in die kirche geht, in der kneipe zum frühschoppen einlaufen?!

erst heute kam im radio wieder ein bericht, in dem ein rentner unter alkohol-einfluss das auto eines anderen rentners gerammt hat und bei an den unfallfolgen gestorben sind...

edit: außerdem ist die 0,0%o grenze altersunabhängig angedacht...

Ähnliche Themen

Was mich aufregt ist das plötzlich alle aus den Büschen kommen und in die 0,0Promille Kerbe hauen.
Habt ihr mal überlegt was das bedeutet? Im Sommer keinen Saft mehr trinken, keine medikamente (nicht mal Wik Medinight o.ä.), kein Moncherie, keine Pralinen mit Alkoholfüllung, etc.
Wollt ihr das? das überlegt sich keiner vorher und nachher ist das Geschrei groß. Ich trinke maximal noch ein Radler oder 2 Stunden vor Fahrtbeginn noch 1 Bier(0,33) mehr gibts nicht. Das ist denke ich soweit OK, eine verbindliche 0,3Promille fü alle Regelung und dazu noch 10mal mehr Kontrollen wird die Statistik positiver beeinflussen als die 0,0Promille. Wie werden wohl die Strafen für 0,06Promille aussehen? Gleich Punkte nur weil man Hustensaft konsumiert hat? Na super!

Zitat:

Original geschrieben von ThePilot


und dazu noch 10mal mehr Kontrollen

eben...

und wie wir in den unzähligen threads zu den themen alkohol/tempolimits der vergangenheit zum schluss kamen, ist dies der knackpunkt!

und höhere strafen nützen nichts, wenn die chance kontrolliert zu werden gegen 0 rausläuft....

Wie soll man eigentlich noch nach Hause kommen? Bei 0,0%o bleibt ja nur noch das Taxi. Die Taxiunternehmen werden sich freuen!

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


Wie soll man eigentlich noch nach Hause kommen? Bei 0,0%o bleibt ja nur noch das Taxi.

Wo liegt da deiner Meinung nach das Problem? Es gibt keine extreme Taxiknappheit in Deutschland.

Ich sehe das weniger als Problem, sondern frage mich, ob das nicht für viele Leute zu teuer wird und sie somit vielleicht doch zum betrunkenen fahren verleitet...

nichts trinken ist wohl am billigsten 😉

Also wenn's nach mir persönlich ginge, sollte man es bei der "alten" Regelung belassen.

Gründe:
1. Es kommt bei einer "Abstinenzregelung" zu einer Kriminalisierung von vergleichsweise Lapalien (mit 1 Bier etwa das gleiche Strafmaß wie mit Tempo 100 durch die 30er-Zone)
2. Die Fahruntüchtigkeit ist bei vielen anderen Gegebenheiten vorhanden, muss aber aufgrund der Unnachweisbarkeit toleriert werden (z.B. fühle ich mich bei der Hitze nach 1 Stunde in meinem unklimatisierten Wagen lange nicht so "frisch" wie wenn ich eine 10 Minuten-Fahrt nach einem "Feierabendbier" bei angenehmen Temperaturen vor mir habe)
3. Bei einer Kontrolldichte auf dem jetzigen Stand, wird man weiterhin nie die Gewohnheitstrinker jenseits von 1 Promille erwischen, da diese sich durch ihr "Training" bereits einen unauffälligeren Fahrstil als so mancher nüchterner Autofahrer angeeignet haben und höchstens zufällig mal in einen Verkehrsunfall verwickelt werden.

Dazu kommt dann noch bzgl. Diskobesucher, das der vielgerühmte Öffentliche Nahverkehr auf ländlichen Gebieten zumindest nachts nahezu nicht mehr vorhanden ist, und man sich für eine Taxifahrt über gerne mal 20-30km eine beträchtliche Menge an "Stoff" leisten könnte.

Ist aber jetzt nur meine persönliche Auffassung...

Gruß
Paradroid

@Paradroid: Volle Zustimmung!

Hatte zu dem Thema schon was in einem anderen Forum geschrieben, wenn ich mich da mal selbst zitieren darf. 😉

Zitat:

Die schlimmen Verkehrsunfälle passieren nicht mit 0,3 Promille, sondern mit 1,5 aufwärts.

Was also bringt ein Herabsetzen auf 0,0? Klar, Fahranfänger können noch nicht so genau einschätzen, wieviel sie nach einem Bier haben - aber wer deutlich übertreibt, merkt das früh genug und wird sich dann auch von keiner strengeren Regelung abhalten.

Begrüßenswert wäre eher eine höhere Kontrolldichte. Daran mangelts aber immer... aber hauptsache mal schärfere Regeln und höhere Strafen gefordert - die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden bleibt leider gleich (gering).

In der 0,3/0,5 Regelung sehe ich einfach eine Anpassung an die Realität. Wo kämen wir denn hin, wenn man 3 Stunden nach dem letzten Bier nicht mehr Autofahren darf, weil man noch 0,1 Promille hat? Muss man dann wegen jedem Hustensaft um seinen Führerschein fürchten?

Hinzufügen kann ich ebenfalls, dass es viele Ursachen dafür gibt, dass man nicht so "fit" ist, wie man es eigentlich sein sollte: Müdigkeit, Hitze, Stress. Alles Dinge, wo ich ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich deutlich merke, dass ich beeinträchtigt bin. Und das tritt noch viel unberechenbarer auf, wie ein Bier, dass auf seltsame Weise den Weg in den Magen findet. 😉

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


...frage mich, ob das nicht für viele Leute zu teuer wird und sie somit vielleicht doch zum betrunkenen fahren verleitet...

Angesichts der Kosten, die für die Erlangung einer Fahrerlaubnis heutzutage notwendig sind, bin ich der Meinung, daß jeder halbwegs wirtschaftlich denkende Zeitgenosse nach kurzer Überlegung zu dem Schluß kommen sollte, daß eine Taxifahrt ungleich preiswerter ist als der Verlust des Führerscheins. Außerdem bietet sich ja oft die Gelegenheit, die Kosten für eine Taxifahrt unter mehreren Personen aufzuteilen.

Ungeachtet der Straf- und Kontrollproblematik find ich eins viel erschreckender:

Wieviele Leute heute offenbar nicht mehr in der Lage sind ohne Alkohol auszukommen!!! 😰

Da wird um jedes 1/10 Promille gekämpft, Rechtfertigungen gesucht und so weiter. Wo ist das Problem einfach mal einen Abend nicht zu trinken wenn man fahren muss? Oder leidet der Fahrstil dann zu sehr unter Entzugserscheinungen?

Will hier keinen persönlich damit angreifen, aber ein paar Gedanken sollte man sich darüber schon machen.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Slaine


Wenn ich was trinke, weil mein Umfeld mich dazu "zwingt", dann sollte ich mir vielleicht mal Gedanken über den Umgang machen, den ich pflege...

Das sehe ich genauso. Einen derart massiven Eingriff in meine persönliche Entscheidungsfreiheit durch mein unmittelbares gesellschaftliches Umfeld würde ich nie akzeptieren.

Deine Antwort
Ähnliche Themen