Aktuell keinen Neuwagen schlechter als Euro 6c / Euro 6d-TEMP kaufen? Auf Mazda warten?

Ein Verwandter möchte ein kompaktes SUV; habe ihm den Toyota CH-R empfohlen, weil das meines Wissens nach der einzige moderne SUV ist, der kein Feinstaub- und kein Stickoxid-Problem hat (mal abgesehen von einem LPG-Fahrzeug wie dem Dacia Duster, den er nicht möchte oder dem Opel Mokka LPG, welcher laut Tests für den Preis ziemlich wenig Auto bietet).

Einen Diesel zu kaufen, der Euro 6d-TEMP im Realbetrieb nicht einhält oder einen Direkteinspritzer-Benziner, der Euro 6c nicht einhält, wäre aktuell doch dämlich, oder? Gerade beim Diesel würden Fahrverbote drohen und die Feinstaub-Debatte wird zwar von der Stickoxid-Debatte überlagert, aber von Euro 6b auf Euro 6c wurde der Grenzwert für Partikel für Benziner um den Faktor 10(!) gesenkt; da könnte man auch von Fahrverboten betroffen sein bzw. es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, einen Direkteinspritzer-Benziner ohne Partikelfilter zu kaufen. Wenn man nicht von Fahrverboten betroffen ist, kann man trotzdem vom entsprechenden Wertverlust betroffen sein.
Selbst wenn man jetzt einen 520D oder E220D kauft, die aktuell im Realbetrieb zeitgemäß sauber sind; wenn die jetzt noch mit Euro 6b zugelassen werden, bringt einem das für evtl. spätere Fahrverbote bis einschließlich 6b (unter denen einfach viele absolute Dreckschleudern dabei sind) nichts, oder?

Außerdem kommt 2019 der HCCI-Motor von Mazda, gegen den alle aktuellen Benziner wahrscheinlich alt aussehen: https://www.motor-talk.de/.../...art-mehr-als-ein-diesel-t6111157.html

Darüber hinaus kommen mit dem Nissan Leaf 2018 und dem Tesla Model 3 in absehbarer Zeit endlich attraktive (Preis, Reichweite, Platz) Elektroautos auf den Markt. Evtl. gibts dann auch mal einen schönen Wettbewerb mit den klassischen Antrieben (vorausgesetzt, man rechnet den Verbrauchern transparent vor, was sie alles beim Elektroauto gegenüber dem Verbrenner sparen an Betriebskosten).

Also sollte man, wenn es irgendwie geht, mit dem Neuwagenkauf warten, oder? Ansonsten sehe ich momentan als saubere Motoren Hybride (von Toyota z.B., die haben Saugrohreinspritzung und nicht Direkteinspritzer mit Partikelproblem wie die von Hyundai/Kia), LPG, CNG, Elektro und Wasserstoff.

Beste Antwort im Thema

Was ist das denn für eine Argumentation? Keinen Euro 6b kaufen weil der bei Fahrverboten bis Euro 6b ausgeschlossen wird? Wenn dein 6D-Piependeckelnorm Motor auf dem Markt ist, sagst du dann "Nicht den 6d kaufen, weil in einem Jahr Euro 7 auf den Markt kommt und 6d Motoren irgendwann von Fahrverboten betroffen werden können"?

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Zitat:

@thegoodlife schrieb am 6. September 2017 um 20:02:53 Uhr:


Könnten Fahrzeuge jetzt schon 6d zertifiziert werden, oder ist das noch nicht vorgesehen? Es gibt bereits Autos, die diese Norm erfüllen könnten. Wenn die jetzt als 6c eingestuft werden, ist die Frage, ob sie später auch als 6d nachzertifiziert werden (können).

Bis jetzt wurde das meines Wissens noch bei keinem Modell gemacht, würde mich auch interessieren, wann die EU 6d Messungen offiziell starten. Bis dahin kann man den ADAC Eco Test als Orientierung verwenden, die dort ermittelten Werte sollten denen der RDE Fahrten sehr ähnlich sein.
Ob und wie Fahrzeuge die EU 6c und EU 6d einhalten, aber jetzt noch nach EU 6b eingestuft sind (nur weil es die neuen Normen zum Zeitpunkt deren Einstufung noch gar nicht gab), würde ich ebenfalls gerne wissen.

Zitat:

@olderich schrieb am 7. September 2017 um 11:50:29 Uhr:


also wenn ich richtig informiert bin, entsteht ständig Feinstaub durch alles mögliche. Bauarbeiten, Strassen-kehren oder -blasen, Autofahren, spazierengehen, die ganze Welt ist ein Feinstaubgenerator, ausser vielleicht in unberührten Gebieten am Amazonas. Um da Autos als Hauptverursacher auszumachen, muß man schon ziemlich verblendet sein.

Immer wieder der selbe Unsinn, hört das denn nie auf? Denkt ihr ernsthaft es gibt nur einen einzigen "Feinstaub"? Das ist ein Überbegriff der nur die Größe benennt, nicht die Substanz. Das ist ungefähr so sinnlos wie zu sagen "Es gibt überall Strahlung, natürliche Strahlung, Mobilfunk, GPS, etc, die ganze Welt ist ein Strahlengenerator also muss man verblendet sein um in der Strahlung von Atommüll ein Problem zu sehen".
Die Partikel die in modernen Verbrennungsmotoren entstehen sind nun mal schädlicher als so ziemlich jede andere Art von "Feinstaub".
Und davon abgesehen, wieso soll spazierengehen ein Feinstaubgenerator sein?

Hallo,

weil man da auf der Erde wandelt und Staub erzeugt und aufwirbelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub
(aber bitte alles lesen, nicht nur, was gefällt)
ciao olderich

Beim Feinstaub gibt es dieselben irreführenden Argumente wie beim Stickoxid.

Wenn Bremsabrieb oder Kaminöfen mehr Feinstaub als Autoabgase erzeugen, sollten Autos also zigfach mehr Partikel ausstoßen dürfen als nötig, auch wenn ein 200€-Partikfelfilter das Problem löst? Diese Schlussfolgerung ist gleich doppelt falsch: 1) sollte man beim Bremsabrieb und Kaminöfen ebenso ansetzen (immerhin gelten bei Kaminöfen auch schon Grenzwerte im Gegensatz zu früher), dass diese nicht unnötig Feinstaub erzeugen. Um den Bremsabrieb zu verringern, helfen übrigens Hybride und E-Autos, weil häufig durch Rekuperation gebremst werden kann. Es ist jedes Mal extrem entlarvend, wenn jemand das "Bremsabrieb"-Argument bringt, aber Hybride unerwähnt lässt. Denjenigen sind Gesundheit und Umwelt (sogar die eigene, was ich nie verstehen werde; da hat der Focus als geistiger Mitgründer von Pegida und ähnlicher Schrott-Journalismus mit seiner Propaganda unglaublich beeindruckende Arbeit geleistet) völlig egal; das Bremsabrieb- und Kamin-Thema wird nur als Kindergartenargument "guck mal, die anderen machen auch Mist, also darf ich das auch!" verwendet. Erbärmlich.
2) Es gibt nunmal einfache Lösungen, um das Partikelproblem zu lösen.

Es geht auch nicht um den Ausstoß deutschlandweit oder weltweit, sondern um die Ballungsgebiete, in denen es eine gefährlich hohe Konzentration gibt. Am Neckartor in Stuttgart ist der Verkehr für die Hälfte des Feinstaubs verantwortlich (und nicht ein verschwindend geringer Anteil, wie es immer heißt):
http://www.zeit.de/.../komplettansicht

Zitat:

@Texas_Lightning schrieb am 7. September 2017 um 16:32:13 Uhr:


Diesen Artikel sollte man sich einfach auf der Zunge zergehen lassen.

Ah, der angesprochene Focus-Schrottjournalismus. Ein Journalist, der "wie" statt "als" verwendet, ist wohl zu Recht beim Focus gelandet anstatt bei einem seriösen Magazin. Nehme ich gerne auseinander:

1) die DUH wird verunglimpft. Wie kann es jemand wagen, darauf zu pochen, dass Gesetze zum Schutze unserer Gesundheit und Umwelt eingehalten werden und das gegen das Interesse unserer Autoindustrie, die doch nur unser Bestes will? Das geht nun wirklich nicht 🙄
Übrigens: du erwähntest, dass Toyota die DUH "massiv" sponsort. 50.000 - 99.000€ sind im Vergleich zu den 8,3 Millionen, die die DUH jährlich zu Verfügung hat, nicht wirklich viel. Aber dir ging es natürlich nur darum, Toyota, die nicht wie die gesamte europäische Autoindustrie aufs falsche Pferd gesetzt hat, sondern auf zukunftsfähige, haltbare und umweltfreundliche Hybridtechnik, die du nicht magst, zu verunglimpfen, richtig?

2) Kindergartenargumente "andere haben aber auch..." sind in dem Milieu der reaktionären, AfD-nahen Presse einfach in Mode wie noch nie. Die bösen Franzosen sind viel schmutziger! Das heißt natürlich, dass wenn deutsche Autos die Grenzwerte um das 3.5-fache überschreiten, das völlig ok ist. Von Japanern zu reden, macht hier überhaupt keinen Sinn. Für die ist der Diesel eine Nische, der oft sogar nicht selbst entwickelt, sondern eingekauft wird (Toyota kauft Dieselmotoren z.B. bei BMW ein). Nur Europa hat den krankhaften Diesel-Fetisch entwickelt.

3) Grenzwerte werden angeblich nicht überschritten und Betrug gibt es auch nicht. Zum Einen scheint der Focus hier selbst den unumstrittenen VW-Betrug "vergessen" zu haben und zum Anderen wurde sehr wohl betrogen: https://www.motor-talk.de/.../...ro-abgasbetrug-entlarvt-t6125050.html
In keiner Silbe geht es in dem Artikel darum, dass viele aktuelle Euro 6 - Diesel immer noch viel dreckiger sind als nötig; es ist ein reiner Pro-Autokonzern und Kontra-Verbraucher - Artikel.

4) Elektroautos haben 20% mehr Energiebedarf beim Aufladen? Was ist denn bitte mit den Werksangaben im Durschnitt bei Autos? Da steht ein Mehrverbrauch von 42% gegenüber der Herstellerangabe: https://www.heise.de/.../...chs-Abweichungen-hoch-wie-nie-3488928.html
40% Kohlestrom bedeuten, dass ein E-Auto ein Umweltsünder ist? Wie wäre der Vergleich zur Öl-Förderung, -Raffinerie, -Transport (Benzin entspringt nicht an der Zapfsäule) und -Verbrennung? Da schneidet ein E-Auto besser ab als ein vergleichbarer Verbrenner und zusätzlich hat man beim E-Auto den Vorteil der lokalen Null-Abgas-Emissionen. Kohlekraftwerke stehen selten in Wohngebieten. Hier wieder die falsche Schlussfolgerung: weil ein E-Auto auch dreckig ist, darf alles andere natürlich noch viel dreckiger sein! Richtige Schlussfolgerung: Energiewende weg von der Kohle.

5) Ablenkungstaktik Diesel-Tote. Hier wird wieder die übliche Ablenkungstaktik gefahren, dazu habe ich auch in meinem o.g. Blogpost genug geschrieben; Stickoxid ist giftig und wenn die Technik da ist, um den Ausstoß zu begrenzen; Alternativen vorhanden sind und die Einhaltung der Gesetze nicht mal zu viel verlangt ist, sollten die Autohersteller einfach mal wirkungsvolle, vorhandene Technik zur Abgasreinigung ansetzen, aber das scheint im Zeitalter vom Dunkel-Deutschland zu viel verlangt zu sein.

6) Es wird Angst davor geschürt, dass uns böse Umweltaktivisten das Auto wegnehmen wollen. Warum wird hier wieder mal das Verursacher-Prinzip vergessen und nicht auf die Konzerne geschimpft, die uns sinnvolle Abgasreinigung und Alternativen ohne Not vorenthalten haben? Warum sind die europäischen Hersteller nie in den Wettbewerb in der Hybridtechnik gegen Japan gegangen? Als Maden im Speck mit Diesel-Subventionen und hündisch gehorchender Politik ging es denen einfach zu gut in Europa. Die Innovationskraft ist eingeschlafen; Privatleuten wird nur noch überteuerter, unzuverlässiger Mist angedreht (nur Firmen erhalten faire Preise) und das haben wir den kurzsichtigen, profitgierigen Lenkern dieser Konzerne zu verdanken, die Millionen Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt und lieber betrogen haben als sich an Gesetze zu halten. Und scheinbar konnten die nichtmal rechnen, denn was an Strafen und Rücknahmen kam und noch kommen wird; das sind keine Peanuts. Oder sie waren wirklich so arrogant und dachten, sie kommen mit dem Betrug ewig durch. Diese Arroganz passt aber leider auch ins Bild.

Und wir haben etliche Käseblätter wie BILD, Focus, "Tichys Einblick", die die Menschen zu willfährigen Lakaien von profitgierigen Konzernen machen wollen und lieber gegen Randgruppen wie Geflüchtete hetzen. Wenn man arm ist, liegt das angeblich nicht an der asozialen Politik der letzten Jahrzehnte, die sagt, dass die Arbeitslosigkeit gesunken ist (weil man einen Niedriglohnsektor geschaffen hat, in dem Menschen ausgebeutet werden, weil man Menschen, die gerade in Umschulungsmaßnahmen stecken, aus der Statistik herausrechnet) und die in Zeiten von riesigen Steuereinnahmen dabei zusieht, wie etliche Kinder, Alleinerziehende und Alte in Armut leben, die Schere zwischen Arm und reich immer weiter auseinander geht und die Chancengleichheit komplett fehlt. Sondern es liegt angeblich an den bösen Flüchtlingen und hohen Steuern.
Und es gibt etliche Leute, die sich gerne vor deren Karren spannen lassen.

Um mal zum Thema zurückzukommen: Warum sollte man jetzt ohne Not unbedingt einen Diesel ohne vernünftige Abgasreinigung oder Benzin-Direkteinspritzer ohne Partikelfilter kaufen, wenn es genügend abgastechnisch weit bessere Alternativen gibt? Ich würde kein Wort darüber verlieren, wenn es kein großer Unterschied wäre, aber hier geht es oft um 1000% Unterschied und mehr.

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