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Aktives Regenerieren von Ottopartikelfiltern (OPF oder GPF)

Themenstarteram 27. Februar 2019 um 9:05

Hallo Zusammen,

mich interessiert, wie die einzelnen Hersteller das aktiver Regenerieren der Otto-Partikelfilter durchführen. Bei Ford findet man im ETIS-System eine klare Aussage dazu:

"Der aktive Regenerierungsvorgang wird eingeleitet, während das Fahrzeug in Bewegung ist. Die Abgastemperatur wird durch Verzögern der Zündung erhöht."

Wahrscheinlich werden das die meisten Hersteller so machen, damit wird zuverlässig die Abgastemperatur erhöht und es kostet nichts. Denkbar wären natürlich noch andere Systeme, wie z.B. Lufteinblasung.

Weiß jemand definitiv ob andere das genauso machen, oder wo solche Informationen dokumentiert sind?

Über konstruktive Antworten freue ich mich.

 

Viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Muss ein Benziner überhaupt aktiv regenerieren? Ist die Abgastemperatur nicht hoch genug?

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Danke für den Link zu den geposteten AMS Feinstaub-Daten.

Zwei Plausibilitätchecks passen bei mir nicht dazu:

1. Schwärzung im Auspuff: Nach 10 tkm den Finger in das TDI (mit PF) und TSI (ohne PF) Rohr. Diesel fast sauber, Benziner schwarz.

2. Weniger raus als rein: VOX Auto-Mobil hat Anfang des Jahres in einem Beitrag Messungen gezeigt, bei denen weniger Partikelausstoß am Auspuff (nach PF) gemessen wurde, als die Umgebungsluft hatte.

Wie könnte man diese Diskrepanzen zu den AMS Daten erklären?

Weil die (vermutlich) einen anderen Motor gemessen haben? Es gibt auch welche, die haben durchaus Partikel, der Dreizylinder Benziner-Smart ist ein solches "Prachtbeispiel". Weil das praktisch betrachtet ein DI ist, aber rechtlich nicht. Dessen DI System sitzt nämlich in der Ansaugbrücke und spritzt in das offene Einlassventil. Damit hatte der anfangs Emissionsgrenzen "austricksen" dürfen. ... IMHO ist der verbleibende Ruß beim Otto zumeist mitverbranntes Öl, was überwiegend aus der Kurbelgehäusenetlüftung stammt. Sieht man an "Verunreinigungen" im Ruß, die nur aus dem Öl stammen können wie z.B. das ZDDP. Von Ausnahmen wie dem Smart mal abgesehen. Weil Benziner eigentlich was falsch machen wenn substanziell "verkokte Tropfen" hinten rauskommen.

Zudem wird beim Diesel immer eins unterschlagen - jede Partikelzahl eines Diesels schließt die Regeneration explizit aus. In dieser haut der durchaus was raus. Siehe https://www.sciencedirect.com/.../S001623611931943X ... sauberer "raus als rein" ist damit nur temporär korrekt.

Zitat:

@GaryK schrieb am 13. April 2021 um 09:14:42 Uhr:

Weil die (vermutlich) einen anderen Motor gemessen haben?

...

Die Sache mit dem "schwarzen Finger" fiel mir bisher beim 2.0 TDI vs. 1.4 TSI, bzw. 1.5 TSI auf.

EA188 (BMM) vs EA111 (CAXC) beide 2007, bzw. EA288 (DCYA) vs. EA211evo (DADA) beide 2017. Da die AMS 2017 im Golf mindestens sehr ähnliche Motoren gemessen hat, ist mir noch nicht klar, wie der Diesel dort bei der 9-fachen Menge Partikel liegen konnte.

Zitat:

Zudem wird beim Diesel immer eins unterschlagen - jede Partikelzahl eines Diesels schließt die Regeneration explizit aus. In dieser haut der durchaus was raus. Siehe https://www.sciencedirect.com/.../S001623611931943X ... sauberer "raus als rein" ist damit nur temporär korrekt.

Über den gesamten Fahrzeitraum inkl. Reg. ist der PF zumindest weiterhin sinnvoll bzgl. Partikelbilanz. Warum die Regenerationen aber explizit nicht mitgemessen werden, ist mir nicht klar. Rein subjektiv (Nase) wird dabei auch einiges an anderem Kram (PAKs) erzeugt und weiterverbrannt, was mir noch ungesünder erscheint.

Der Hinweis im Link zur Veränderung bei etwas reduzierter Regenerationstemperatur ist interessant! Mein EA188 hat deutlich heißer freigebrannt als mein EA288. Das könnte der Hintergrund dafür sein.

Zum ursprünglichen Threadthema bleibt weiterhin offen, ob bei Benzinern offene PF verwendet werden, bei denen eine aktiver Regeneration vermutlich nichtmal vorgesehen ist. Oder "geschlossene" Systeme die das Freibrennen zumindest für bestimmte Fahrpofile vorsehen müssen. Meine Vermutung wäre, dass man das durch einen verbauten Differenzdrucksensor erkennen könnte.

Die Regeneration wird bei einer RDE Fahrt schon gemessen, sie wird aber nicht bewertet weil der Teil ausgeschlossen wird. Danach erst Mal Filter für die Heizleitung tauschen. Fährt man Otto kannst die Filter ewig fahren.

Zitat:

@ZXR600 schrieb am 13. April 2021 um 17:15:12 Uhr:

Über den gesamten Fahrzeitraum inkl. Reg. ist der PF zumindest weiterhin sinnvoll bzgl. Partikelbilanz. Warum die Regenerationen aber explizit nicht mitgemessen werden, ist mir nicht klar. Rein subjektiv (Nase) wird dabei auch einiges an anderem Kram (PAKs) erzeugt und weiterverbrannt, was mir noch ungesünder erscheint.

Klar, die Gesamtbilanz ist angesichts der Rohmassen an Partikeln sowas von sinnvoll. Nur ist es eben "kurzsichtig" nur auf die Partikel in RDE/Prüfzyklen zu verweisen, wo eben substanziell beim Regenerieren was unterschlagen wird.

Die Regeneration wird nicht mitgemessen, weil ein zyklus eben keine halbe Stunde dauert und die Regeneration nur vergleichweise selten stattfindet. Ist aber eher eine Diskussion für den Stammtisch oder Autoquartett. Woran es wenig zu deuten gibt: Partikel eines Diesels sind anders als die eines Ottos. Siehe den zitierten NATURE Artikel unter https://www.nature.com/articles/s41598-018-35398-0

Die Partikel von Benzinern scheinen eher allgemeine DNA Schäden zu machen, aber bei beiden Dieselmotoren gleich vier mal "Mutagen" bei den AMES Tests vorne sein ist auch irgendwie deutlich. Heisst nicht, dass einer harmlos ist und der andere nicht - aber die Partikel sind eben NICHT gleich.

ich denke, bei einem Otto macht ein geschlossener Filter Null-komma-Null Sinn. Da man bereits durch die Einspritz-Strategie diese Partikelzahl gut beeinflussen und unter Grenzwerte senken kann. Was anderes zählt eben nicht. "Gut genug". Wozu einen geschlossenen Filter einbauen wenns auch ein offener mit viel weniger Diffdruck tut?

 

Eine DPF Regeneration will man auch nicht auf dem Prüfstand haben. Das macht mehr Arbeit bei der Wartung. Der Praktiker macht sie auf dem Hof. Du kannst den Beladungszustand Auslesen und d.h. rechtzeitig eingreifen. Wenn du nur Prüfzyklen fährst wird rechtzeitig das Fahrzeug raus gestellt und dort abgehalten, Tanken kannst du auch gleich und dann kannst du wieder zurück ins Programm wechseln.

Zitat:

@ZXR600 schrieb am 13. April 2021 um 17:15:12 Uhr:

Zum ursprünglichen Threadthema bleibt weiterhin offen, ob bei Benzinern offene PF verwendet werden, bei denen eine aktiver Regeneration vermutlich nichtmal vorgesehen ist. Oder "geschlossene" Systeme die das Freibrennen zumindest für bestimmte Fahrpofile vorsehen müssen. Meine Vermutung wäre, dass man das durch einen verbauten Differenzdrucksensor erkennen könnte.

Es wird wohl wie beim Diesel sein: je nach Hersteller können unterschiedliche Systeme zum Einsatz kommen.

PSA setzt auf ein passives System und Problemmeldung in den Foren sind extrem selten.

Es muss aber auch Systeme mit einer gewissen Überwachung geben. Keine Ahnung, ob man dann direkt von aktiven Systemen sprechen kann. Aktiv heißt für mich, dass die Abgastemperatur durch Nacheinspritzung aktiv erhöht werden kann.

Bei sehr wenigen Fällen konnte man Meldungen wie "Bitte eine Runde fahren" lesen. Das kann aber auch für passive Systeme gelten.

Zu OPF kann ich die Mazda-Anweisung bei Kurzstrecken-Fahrzeugen mit "X"-Motor (der "Diesotto"-ähnliche) beitragen:

Eine aktive Regeneration findet nicht statt. Es wird empfohlen, das betriebswarme Fahrzeug mehrfach hintereinander aus 50 km/h alleine durch Motorbremse und Herunterschalten abzubremsen.

Dazu gibt's eigens eine Technische Anweisung.

Markus

Eine Sauerstoff Dusche brennt den OPF frei. Das ist eigentlich total problemlos. Wenn ich nicht mein Auto 100 Mal umparke im Kaltstart. Der Start macht die meisten Partikel und das beim direkten start.

Vorallem ist es ein aktiver Eingriff, der im Alltag ganz von alleine passiert.

Besonders wenn die Karre in die Schubabschaltung reinkommt. Heisser Kat und dann die "Luftdusche". Zusammen mit einer eh geringen Partikelmasse ...

am 26. Februar 2023 um 8:15

Das Problem habe ich auch.

Hersteller sagt:

Autobahn, 100km/h fahre, 15 sek. Fuss vom Gas, Gas geben bis 100km/h dann wieder 15 sek. Fuss vom Gas. Das so oft wiederholen, bis Fehlermeldung weg.

Klappt bei mir, in der Regel, innerhalb 3-5 Kilometer

 

Viel Glück und viele Grüsse

Zitat:

@Witta schrieb am 26. Februar 2023 um 09:15:22 Uhr:

Autobahn, 100km/h fahre, 15 sek. Fuss vom Gas, Gas geben bis 100km/h dann wieder 15 sek. Fuss vom Gas. Das so oft wiederholen, bis Fehlermeldung weg.

Jetzt verstehe ich endlich, was da Manche auf der Autobahn eigentlich machen.

:-)

... und den Geheimtrick schein wirklich viele zu kennen :D ... vermutlich kann man das Regenerationsprofil sogar mit dem Tempomat aufrufen :D

Das ist kein Geheimtrick, das ist eben die Funktionsweise von OPF. Der Benötigt eben den Sauerstoff um den Russ umwandeln zu können. Wie bei jeder chemische Reaktion gibt es ein paar Randbedingungen die nötig sind damit sie abläuft.

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